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Im Arbeitsleben "echte" Freunde finden?

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Ich habe mir gerade einige Gedanken zum Thema Freundschaft gemacht, die ich gerne diskutieren möchte.

Und zwar ist mein Eindruck, dass man die engsten Freundschaften in der Schulzeit und schon etwas weniger in der Uni schließt - bzw zu anderen Gelegenheiten wo man über einen längeren Zeitraum viel Zeit miteinander verbringen kann und viel zusammen erlebt.
Im Arbeitsleben ist die Freizeit ja in der Regel schon deutlich eingeschränkter und die meisten Menschen haben dann ja auch parallele Verpflichtungen: Beziehung, Hobbies, alte Freunde usw.
Darum ist es im Arbeitsleben deutlich schwieriger viel und regelmäßig etwas mit anderen zu unternehmen, um eine ähnlich enge Freundschaft aufzubauen, wie zu Schulzeiten.
Vielleicht braucht man das ab einem gewissen Alter auch nicht mehr. Bei mir persönlich erkenne ich auch, dass man sich überall wo man hinkommt einige Gleichgesinnte sucht, mit denen man zusammen was unternehmen kann. Es ist aber allen klar, dass das nur so lange hält wie man am gleichen Ort arbeitet o.Ä. Diese Kontakte schwirren dann im facebook o.Ä. rum und falls man sich mal wieder über den Weg läuft ist das okay, wenn nicht, dann nicht. Die Kontakte sind von Anfang an oberflächlich und existieren nur zum beiderseitigen Nutzen.

Ich habe mir jetzt die Frage gestellt, ob es im Regelfall so ist, dass man seine wenigen, engen Freunde alle eher am Anfang seines Lebens kennenlernt und die späteren "Freundschaften" nicht dieses Niveau erreichen, oder sammelt man im Laufe des Lebens weitere enge Freundschaften an?

discuss.
 
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Im Grunde sind die "wirklich engen Freunde" im späteren Leben auch nichts anderes als Bekanntschaften die man selten sieht. Der Unterschied sind logischerweise die ganzen Erinnerungen die man teilt, weil man in der Kindheit/Studienzeit viel mehr Zeit hatte mit ihnen was zu unternehmen um diese Erinnerungen aufzubauen.

Finde ich aber per se nicht wirklich schlimm, mit einem der coolsten Menschen die ich bisher traf, habe ich nur einen Urlaub verbracht (zufällig da getroffen) und sehe ihn vorraussichtlich erst nächstes Jahr wieder. Trotzdem würde ich ihn als guten Freund bezeichnen.
 
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Die "wirklich engen Freunde" würden aber auch Dinge für einen tun, die man von einem Bekannten nicht verlangen kann.
Zum Beispiel wenn es einem Scheiße geht alles stehen und liegen zu lassen, um einem zu helfen.
 
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Also im Berufsleben habe ich bisher nur eine wirklich enge Freundschaft geschlossen.
Es kommt aber sicherlich grundsätzlich auch darauf an wie das Betriebsklima ist und in welcher Branche man arbeitet. Trotzdem geht es mir genauso so wie dir. Ich finde es aber schon schade das man nach der Zeit in der Schule etc. nur noch oberflächliche soziale Kontakte aufbaut. Ich muss aber auch gestehen das ich selbst jetzt, einige Jahre danach, dieser Zeit noch wehmütig nachtrauere. ;)
 
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Meine Erfahrung ist anders. Aus der Schulzeit und meinem ersten Studium ist insgesamt genau ein Freund übrig geblieben. Alle anderen Menschen aus meinem Freundeskreis habe ich auf anderem Wege kennengelernt. Und bei Arbeitskollegen ist es halt so eine Sache. Mit den Leuten aus meiner IT-Zeit habe ich exakt null zu tun gehabt, obwohl man einige Jahre zusammen gearbeitet hat. Mit meinen aktuellen Arbeitskollegen dagegen bin ich trotz viel kürzerer gemeinsamer Zeit allerdings fast jede Woche mindestens einmal privat was am unternehmen, Potential für tiefer gehende Freundschaft am rise.
 
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Die "wirklich engen Freunde" würden aber auch Dinge für einen tun, die man von einem Bekannten nicht verlangen kann.
Zum Beispiel wenn es einem Scheiße geht alles stehen und liegen zu lassen, um einem zu helfen.

Keine Ahnung, wenns mir scheisse geht will ich möglichst niemanden in meiner Nähe haben, von daher sehe ich diese Besonderheit nicht als Vorteil :deliver:
 
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Ich denke mit steigendem Alter und Erfahrung tut man sich auch einfach
schwerer richtige Freunde zu finden, da man selber wählerischer wird,
beziehungsweise Leute schneller als solche ausschließt und somit
gar nicht die Chance entsteht.
 
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mit wievielen menschen hat man im arbeitsleben denn insoweit zu tun, das sich freundschaften überhaupt entwickeln können? in der schule wird man ja einfach mit massig anderen menschen gleichen alters zusammen gepfercht, da hat man ja gar keine andere wahl als freunde zu finden :ugly:
uni ist da ja auch nochmal ähnlich nur mit noch mehr menschen.

tja und im berufsleben haste dann einen recht überschaubaren pool an potenziellen freunden die auch noch alle in unterschiedlichen altersklassen und lebensabschnitten sind, das machts nicht grade einfach.
 

Quint

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Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass die besten Freunde - jene, die sprichwörtlich für einem durchs Feuer gehen und umgekehrt - sich weniger durch das Umfeld als durch bestimmte Erfahrungen/Situationen herauskristallisieren. Meinen damaligen besten Freund habe ich zur Schulzeit kennengelernt, wir haben uns nie gestritten oder in irgendeiner Form wirklich Ärger miteinander gehabt. Trotzdem ging diese "Freundschaft" dann nach mehreren Jahren bei der ersten wirklichen Hürde sehr schnell zu Bruch. Ich sehe es auch eher so, dass die meisten Schul/Uni Freundschaften ohne einschneidenden Erfahrungen bei denen man gemeinsam etwas durchmacht (Streit, Frauen, bestimmte Erlebnisse) sehr schnell in die Brüche gehen.
 
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Was bei der bisherigen Betrachtung noch fehlt ist, dass die freie Zeit mit zunehmendem Alter eher weniger wird und der Fokus bei den meisten Leuten mehr in Richtung dauerhafte Beziehung und Familiengründung geht. Spätestens wenn das erste Kind daheim rumhüpft, ist die freie Zeit für Kneipentouren/... nicht mehr so reich gesät.
Drum sind viele Menschen dann wohl auch nicht mehr bereit, so viel Zeit/Mühe in Freundschaften zu investieren, weil sie in der Wichtigkeit- verglichen mit der eigenen Familie- zurücktreten.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Meine Erfahrung ist anders. Aus der Schulzeit und meinem ersten Studium ist insgesamt genau ein Freund übrig geblieben. Alle anderen Menschen aus meinem Freundeskreis habe ich auf anderem Wege kennengelernt. Und bei Arbeitskollegen ist es halt so eine Sache. Mit den Leuten aus meiner IT-Zeit habe ich exakt null zu tun gehabt, obwohl man einige Jahre zusammen gearbeitet hat. Mit meinen aktuellen Arbeitskollegen dagegen bin ich trotz viel kürzerer gemeinsamer Zeit allerdings fast jede Woche mindestens einmal privat was am unternehmen, Potential für tiefer gehende Freundschaft am rise.

jo seh ich auch so. aus der schulzeit bin ich mit genau einer person noch eng befreundet und das ist auch mein bester freund und mitbewohner seit 6 jahren. aus der uni bzw. aus der "studentenzeit" habe ich bislang wesentlich mehr freunde bzw. entsprechend beinahe alle. liegt aber auch daran, dass ich noch in meiner uni stadt bin und entsprechend sich das umfeld seit dem ende des studiums 0 geändert hat.
ich kann mir aber vorstellen, dass es auch später durchaus möglich ist "enge" freunde zu finden bzw. engere freundschaften zu schließen. sehe zumindest bei bekannten oder auch meinem bruder (mitte 30).
 
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die meisten meiner engen freunde habe ich zur schulzeit kennengelernt, entweder durch die gleiche schule oder eben über freunde. ich würde 6 meiner freunde als wirklich enge freunde zählen, einen davon kenne ich seit der grundschule, die anderen habe ich mit 12-14 kennengelernt.

es kamen und gingen mit den jahren immer wieder neue und auch gute freundschaften aber so eine enge verbindung ist da bisher nicht mehr entstanden.

im arbeitsleben hab ich btw nie freunde kennengelernt, was aber auch an meiner selbstständigkeit liegen kann,wobei ich in der ausbildung auch mit keinem groß was unternommen hab, da ich zu angestellten prinzipiell ein wenig distanz pflege und zu geschäftspartnern auch.
 

FenixAoW

Flashgame0wner 2010
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Die meisten Freunde aus Schulzeit/Studium. Ich glaube dass viele Menschen an Freunden ab einem gewissen Alter gesaettigt sind und daher nicht mehr sonderlich daran interessiert sind andere kennenzulernen. Ausnahmen bestaetigen die Regel. Zb Hank und Ashby
 
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Die "wirklich engen Freunde" würden aber auch Dinge für einen tun, die man von einem Bekannten nicht verlangen kann.
Zum Beispiel wenn es einem Scheiße geht alles stehen und liegen zu lassen, um einem zu helfen.

Ich liebe diese Platitüde.


Generell scheint aber an der ursprünglichen These, das mit dem Alter die Freizeit abnimmt am ehesten der Grund zu sein, dass man nicht mehr in der Lage ist so einfach "Freunde" zu finden. Surprise.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
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Ist doch auch klar, dass man zu den Freunden, mit denen man in der Jugendzeit gekifft und gesoffen hat, über die vielen Jahre ein engeres Verhältnis aufgebaut hat als zu irgendwelchen Arbeitskollegen. Mein Freundeskreis ist größtenteils immer noch derselbe wie mit 15, dazu kamen ein paar Leute von der Uni dazu (auch wenn ich mit Jurastudenten in der Regel wenig anfangen konnte).

Sobald man eigene Kinder hat tut sich (so war es zumindest bei meinen Eltern) über die Jahre ein neuer Freundeskreis auf.
 
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jo mein freundeskreis ist insgesamt genau der gleiche wie mit 18. Klar sind welche weg andere hinzgekommen aber die meissten sind von damals. einige sind inwzischen eher bekannte aber die chemie stimmt, wenn man sich trifft ist es wie damals bzw nach montaten so als hätte man sich gestern erst gesehen.
Darüber hinaus gibt es natürlich auch neue bekannte, der ein oder anderen würd ich auch als freund bezeichenen aber es ist nicht das gleiche wie mit den alten freunden. es ist sowieso eher so, dass es nur 3 echt freunde gibt in meinem leben, den ich 100% vertraue, einfach weil die erfahrung gezeigt hat, dass auf sie verlass ist. die anderen mag ich auch gerne aber ich würde meine hand nicht für sie ins feuer legen, weil sie es vermutlich für mich auch nicht tun würden. am arbeitsplatz habe ich bisher keine freunde kennengelernt. eher in meinem privaten umfeld durch freunde andere leute kennengelernt usw.
 
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Ich denke deine These hat schon etwas. Auch mir korreliert "Anzahl neuer Freunde" und "Zunehmendes Alter" stark miteinander. Doch vermutlich genau aus dem Grunde, wie du es selbst präzisierst: ich habe bereits genügend Kontakte und keinen neuen Bedarf.

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, das hier und da auch jetzt neue Freundschaften sich entwickeln könnten, die aus Zeitmangel momentan leider nicht möglich sind.
 
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Damit aus Kollegen Freunde werden brauchts Ereignise/Erlebnise die verbinden oder zusammenschweisen. Und wenn sowas nicht passiert bleiben es halt nur Kollegen die man mag, aber sollte man die Stelle wechseln nur noch auf FB rumgeistern.
Es ist so das in den jüngeren Jahren (Schule / Abi / Uni Zeit) viel mehr Möglichkeiten bestehen gemeinsame Sachen zu erleben.
 
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Es kommt immer darauf an, wo man arbeitet. Als Inginieur in der Forschung & Entwicklung wirst du erhebliche Probleme haben, Freundschaften aufzubauen, in der Gastro schaut das dann eher anders aus.

Freundschaft entsteht in der Regel aus gemeinsamer Identifikation für Werte, Weltanschauungen oder Interessen. Wenn man beispielsweise einen ähnlichen Humor hat, kann eine hervorragende Freundschaft deutlich schneller und entspannter entstehen, weil man schneller den gleichen Nenner findet.
Natürlich sind Erfahrungen etc sehr wichtig und das eigene mindset sowie das mindset deiner Kollegen ist auch enorm wichtig. Wenn du mit lauter Individualisten, die auch mal gerne alleine sein können, bspw. IT, F&E Finanzmathematik, arbeitest, ist die Chance geringer, dass ihr auf einen großen Nenner kommt, der euch verbindet. Währenddessen die kommunikativen Arbeitsplätze doch deutlich mehr Raum für Freundschaften bieten, weil dort mehr Menschen sind, die kommunikativer und angepasster sind, sodass man schneller auf mehrere Nenner kommen kann.

Abgesehen davon gibt es verschiedene Definitionen von "Freundschaft". Für Manche zählen die Erfahrungen viel, für andere der Humor und wieder andere wollen einfach Jemanden, der sie bestätigt und anerkennt.

Es müssen wirklich viele Dinge passen, finde ich, dass eine langfristige Freundschaft entstehen kann. Aber das muss ja auch gar nicht, man kann mit den Arbeitskollegen auch einfach so mal feiern gehen und jede Menge Spaß haben :)
 
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Wenn man groß wird, dann hat man einfach nicht mehr so viele Freunde.
Inner Schulzeit/Uni wars, zumindest bei mir so, dass ich mit zig Leuten abgehangen habe und einen recht großen Freundes/Bekanntenkreis hatte. Mittlerweile habe ich aber keine Lust mehr mich mit jedem, den ich kennen lerne ständig zu treffen. Ich hab lieber n paar gute Freunde.
Zwar komme ich mit meinen Arbeitskollegen sehr gut klar, bin jetzt aber noch keine tieferen Freundschaften eingegangen, weil ich kaum einen als für mich wirklich potentiell wertvollen Freund gesehen habe.
 
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Aus meiner Sicht ändert sich einfach was man von einer Freundschaft erwartet. Ich habe jetzt ganz andere Erwartungshaltung, durchaus deutlich höhere. Wenn ich weiterhin als Freunde bezeichne, mit wem ich über Computerspiele und Frauen lästern kann, dann hab ich immernoch genausoviele Freunde wie in der Schulzeit.
 
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