sry für ot, aber das ist schlicht falsch. erklären kann man geschmack auf jeden fall: jeder erfährt ne gewisse sozialisation (medienkonsum, peers, jugendkulturen, usw.), die sich stark auf den musikgeschmack auswirkt. nicht umsonst hören so viele leute ihr leben lang jene genres, die sie als teenager geil fanden. das ist nun mal die zeit, die einen am stärksten prägt.
ich würde sogar so weit gehen, dass da durchaus bewusste entscheidungsprozesse ne rolle spielen. man denke hier v.a. an relativ hermetische subgenres wie punk rock, bestimmte metal-spielarten oder hiphop. niemand wird hiphopper, weil das einfach mal so "sein geschmack" ist. da gehören auch dinge wie soziale integration bei gleichzeitiger betonung von individualität dazu.
Ich sehe das ähnlich wie Piko, wenn ich an extremen einbahnstraßen musikgeschmack denke, fallen mir als erstes meine metalnazi freunde aus der jugend ein. Da war metal halt nicht nur musikgeschmack sonder lifestyle und vor allem abgrenzung gegenüber anderen gruppen. Die ignorante einstellung in dem bereich ging mir aber damals schon auf den sack, daher musste ich natürlich einen 100% elektronische musik gegenpol bilden und diesen leuten damit auf den sack gehen.

Ging dann auch soweit, dass man selbst sachen die einem gefallen hatten ablehnen musste um das image zu wahren.
Die von piko erwähnten hiphopper (hatte auch freunde in dem bereich) grenzten sich stark gegen metal/rock leute ab, waren elektronischer musik gegenüber aber deutlich aufgeschlossener, die metalnazis haben ab und an auch noch andere rock sachen gehört.
Nachdem die schulzeit sich langsam dem ende neigte und solche abgrenzungsgeschichten nicht mehr so wichtig waren hat sich mein musikgeschmack immer mehr geöffnet und breiter gefächert, heute bin ich der ansicht, dass es in so gut wie jedem genre gute musik gibt man muss sie halt erst einmal finden, was manchmal garnicht so einfach ist.
Manche genres kann ich aber bis heute nicht leiden. Metal z.B. was hauptsächlich daran liegt, was in diesem genre so als "gesang" durchgeht.
In dem bereich bin ich aber allgemein sehr kritisch, wenn mir die stimme oder der gesagsstil eines sängers/sängerin nicht gefällt kann die restliche musik noch so gut sein, die platte landet im müll. Das zieht sich bei mir allerdings durch alle genres und ist nicht metal spezifisch nur häuft sich dieser müllgesang eben in den metalgenres besonders. Mit hip hop hab ich da ähnliche probleme, wenn auch in deutlich schwächerer form, textlastige musik ist trotzdem immer kritisch, bin vor allen dingen immer klangfetischist und bei hiphop sind die rapgeschichten für mich dann oft zu aufdringlich.
Dann gibt es noch genres die ich ganz gerne mal höre, die mir aber spätestens nach 30 minuten auf den sack gehen, jazz, ska und reggae wären da beispiele.
In diesen genres sucht man dann natürlich auch nicht gerade nach musik die einem gefällt, das kann ich durchaus verstehen.
Was die leute (in meinem umfeld) mit "ein-genre" musikgeschmack nicht verstehen, ist, dass einem unterschiedliche musikgenres komplett unterschiedliche erfahrungen bereiten.
Viele von den metal jungs von damals können bis heute noch nicht verstehen, dass die meiste elektronische musik nicht dazu gedacht ist, dass man sie alleine zu hause in seinem stillen kämmerlein auf dem kofferradio anhört, sondern, dass sich die gewünschte wirkung erst auf großen anlagen mit fettem bass entfaltet. Und, dass so eine durchtanzte nacht mit elektronischer musik eine komplett andere erfahrung ist als ein metal oder rock konzert, und einem ganz andere gefühle bereitet.
Ob einem dann das eine oder andere besser gefällt muss man natürlich für sich selbst entscheiden aber dafür muss man sich halt auch erst mal auf beides eingelassen haben.
Und das tun viele leute eben einfach aus prinzip nicht wiel "xyz ist scheisse" und das ist imo dann schon auch ein wenig ignorant.