Vor allem die Art wie impulsiv und engstirnig er hinter seiner neuen kontrasten Meinung steht... Desweiteren was hat das mit seiner Kultur zu tun.
Ich entschuldige mich fürs OT, aber darauf braucht es doch eine Antwort.
Wenn du in deiner Familie erlebst, dass Mädchen stets gehorsam ihrem Vater oder ihrem Bruder zu "dienen" haben und sich auch deine Mutter traditionell deren Wünschen und Lebensvorgaben fügt und damit auch ganz zufrieden scheint, dann entspricht dieses Rollenverhalten für dich der Normalität.
Ich habe Mädchen aus arabischem Hause beraten, die in Bayern geboren wurden, hier in die Schule gingen und nun in der Berufsausbildung sind. Einige leben in zwei Kulturen. Vater und Bruder sind wichtige Weichensteller im Leben eines muslimischen Mädels. Sie entscheiden noch heute, mit welchem Mann sie sich treffen und wen sie heiraten soll. Manchmal sind diese Mädchen so brav, dass sie auf die große Liebe verzichten. Manchmal aber treibt sie das schlechte Gewissen zu mir, weil sie heimlich einen deutschen Freund haben, dessen Religion, Einfluss und Lebensstil zuhause als Bedrohung gesehen wird.
Eine Kleine (18) hatte sich auf eine Beziehung eingelassen und aus Liebe nur Analverkehr mit dem Freund praktiziert. Obwohl sie meinte, sich damit die Jungfräulichkeit "aufzusparen" für den späteren Ehemann und den Bräuchen ihrer Familie ein wichtiges Zugeständnis zu machen, ist sie psychisch dekompensiert.
OT, denkt ihr, gehört nicht hierher. - Ich meine doch.
Junge Männer, die mit eben diesem Rollenbild der Frau aufwachsen, verehren und lieben ihre Mutter und Schwester, sofern die traditionellen Werte auch gelebt werden. Solche Familien sind Hochburgen der Sicherheit für die Mädels und die älteren Brüder würden unter Einsatz ihres Lebens die Familienehre verteidigen. Araber sind ein stolzes Volk und Akademiker haben gesellschaftlich großen Einfluss und gehören zur Geisteselite.
Ein stolzer, gutaussehender und erfolgsgewohnter junger Mann mit solchem Hintergrund kann tatsächlich so etwas wie einen „Kulturschock“ erleben, wenn er erkennen muss, dass die von ihm so geliebte Partnerin gar nicht dem ersehnten Ideal entspricht. Vielleicht hat er sogar noch mehr als die wunderschöne Geliebte in ihr gesehen. Eine Seelenverwandte, die wie er den Sinn des Lebens hinterfragte und auf der Suche war nach Weisheit und Vollkommenheit im Sinne der buddhistischen Lehre. (Mich irritiert ein wenig dieser Buddha auf der Fensterbank. Ungewöhnlich für so ein junges Mädchen.)
Und genau diese „exotisch reine Angebetete“ hat plötzlich einen Anderen und wendet sich ab. Er ist tieferschüttert, im Stolz gekränkt und beschließt, sich nie wieder von einer Frau (--> Hure) derart verletzen zu lassen.
@topic (zurück zu Clay)
Wenn wirklich keine Gefühle für den Partner mehr da sind, ist es notwendig, sich zu trennen. Nicht feige per Telefon oder SMS, sondern einfühlsam im persönlichen Gespräch, wie der TE es gemacht hat.
Das ist man dem bisherigen Partner schuldig.
Oft kommt es zu Tränen, Anklammern, Verzweiflung des Verlassenen, die man glaubt, nicht ertragen zu können und man lässt sich auf Kompromisse ein, versucht es vielleicht doch noch einmal, um der Beziehung noch eine Chance zu geben. Meist ist das dann nur noch ein kurzes Aufflackern, es geht maximal noch ein paar Wochen so dahin und endet schließlich doch in der Trennung.