ich finde, dass man sich heutzutage viel zu schnell trennt und man sich kaum chancen gibt es weiter zu versuchen indem man an sich arbeitet. dass die liebe auf einmal verschwindet glaube ich nicht, vielleicht war sie nie da. ich bin sicher kein weichei, aber da bin ich echt ganz altmodisch und romantisch.
Absolut deiner Meinung.
Ich kann dem TE keinen echten Rat erteilen, möchte aber allgemein etwas zum Thema Trennung von mir geben. Dies sind meine persönlichen Gedanken zu dem Thema, ob diese richtig oder falsch sind, ist natürlich Ansichtssache, ich freu mich aber über Kritik (der Prozess)
Trennungen sind absoltu Scheiße. Sie kosten einem nen haufen Nerven und lassen dich mit der Gewissheit zurück, Jahre deines Lebens mit der falschen (?) Frau verschwendet zu haben.
Ich find es immer wieder höchst lächerlich, wenn man jemandem mit dem Argument "Ihr hattet doch ne schöne Zeit" trösten will.
Ich mein, was soll das? Wenn ich in den Urlaub fahre, hatte ich ne schöne Zeit, da es meine Intention ist, ne schöne Zeit zu haben... Bei einer Beziehung schaut das ganze ein wenig anders aus. Klar, die schöne Zeit ist sowas wie die Basis, das Fundament der Beziehung, doch ist sie gleichzeitig völlig bedeutungslos, wenn diese beendet wird. Schließlich gehe ich nicht in eine Beziehung, um in 14 Tagen erholt und munter in den Alltag zurückkehren zu können. Eine Beziehung hat nur eine wirkliche Priorität: Die Zukunft.
Wenn dieser Aspekt nicht mehr ist, hat die Vergangenheit keinen Wert, ausser die gewonnene Erfahrung, um es beim nächsten mal besser machen zu können.
Wobei auch dieser Punkt sehr relativ ist, denn was für die eine Beziehung gut ist, kann für die andere schlecht sein, und natürlich umgekehrt. Die neu gewonnene Erfahrung kann dich zB. härter gemacht haben, was für eine zukünftige Beziehung durchaus kontraproduktiv sein könnte. Natürlich ist dies eine sehr pessimistische Ansichtsweise, ich kann aber in dieser Aussage, wenn ich sie auf mein Umfeld und mich selbst beziehe, nur die Wahrheit erkennen.
Wenn ich nun von Trennung spreche, gehe ich immer davon aus, dass beide a) wissen was sie wollen, sprich diese Personen erwachsen sind b) die Beziehung lange genug ging um den Partner gut zu kennen und c) (der Vollpigmentierte) das Vertrauen nicht enorm erschüttert wurde, wobei Punkt c) im Zusammenhangt stellenweise mit meinem geschriebenen zu verstehen ist.
Der Hauptgrund neben c) ist meiner Erfahrung nach die "Liebe", genauer gesagt die schwindende und nicht mehr vorhandene Liebe.
Ich für meinen Teil frag mich jedoch ob dies überhaupt sein kann (wie gesagt von Punkt a b c ausgehend). Wie kann die Liebe auf einmal weg sein, wenn sie über einen langen Zeitraum mit ein paar höhen und tiefen konstant war.
Ich komme mit einem Menschen (in den meisten Fällen) dank des "verliebt sein" zusammen. Daraus entwickelt sich ein Gefühl, dass wir als Liebe definieren. Emotionen und Zeit erzeugen diese Gefühle. Warscheinlich können Emotionen und Zeit diese Gefühle auch wieder abschwächen oder gar verschwinden lassen, wobei ich vor allem bei letzerem so meine Zweifel habe.
Davon ausgehend das dies der Fall sein kann (ws durch Veränderungen) kann man auch davon ausgehen, dass sich dieser Prozess bei dem zukünftigen Partner ähnlich bis gleich verhält. Verliebt sein macht platz für die Liebe, die Liebe macht platz für den Alltag. Niemand auf der Welt ist dagegen geeicht, früher oder später kehrt er nunmal ein, dieser Alltag.
Wenn ich dem zustimme, könnte es mir theoretisch egal sein, mit welchem Menschen ich die Stufe 3 erklimme.
Die Realität schaut in den meisten Fällen so aus: Der Mensch sucht sich einen Partner, er trennt sich von diesen und sucht sich einen neuen. Dieser Prozess wird einige male wiederholt, bei dem einen öfter, bei dem anderen weniger, bis er alt ist, in seltenen Fällen hält auch gleich mal die "erste große Liebe", aber das betrachte ich als Ausnahme. Nun gut, der Mensch ist alt, sagen wir 25-35, seine Paarungszeit neigt sich dem Ende zu, für ihm geht es jetzt ums eingemachte, das Finale seines Entwicklungsprozesses: Er gründet eine Familie und wird häuslich. Er geht davon aus, dass seine Suche nun ein Ende hat, und sein Partner dafür perfekt ist. Natürlich ist das das nicht. Er ist im Grunde nicht besser und nicht schlechter als jeder andere davor, nur musste der Mensch diesen Prozess durchlaufen, um irgendwann an einen Punkt zu gelangen, an dem es kein zurück mehr gab. Es mag durchaus sein, dass Partner 1 sich nun genauso für das Finale Stadium eignet, wie der jetzige Partner. Diese Erkenntnis wird jedem früher oder später bewusst werden.
So frage ich mich nun, warum wir es nicht dem Schwan gleich tun. Wozu dieser nervige, meist schmerzhafte Prozess? Um erwachsen(er) zu werden? Ich denke, dass schaffen wir auch ohne, in viele Kulturen ist es sogar üblich, auf diesen Prozess völlig zu verzichten (ob das nun gut oder schlecht ist, ist wiederum relativ, ich möchte es nur anführen, dass es durchaus theoretisch möglich ist).
Wenn ich mir die Scheidungs und Trennungsrate so ansehe, frag ich mich ernsthaft woran es liegt, dass wir uns ständig trennen müssen? Erwarten wir allen ernstes, dass es mit dem nächsten Partner besser passt? Fehlanzeige, unser Fell wurde dicker und unser Haar dünner, mehr hats aber nicht gebracht. Sind wir Optimisten, die bis zuletzt an die große Liebe glauben?
Warum gab es früher weniger Trennungen als heute?
Ich glaub das ist die Kernfrage, die ich mir schon des öfteren gestellt habe.
Dabei bin ich auf viele Möglichkeiten gestoßen.
Kann es sein, dass wir einfach aufgehört haben, auf den anderen einzugehen? Wenn ja, warum?
Warum arbeiten wir nicht an der Beziehung anstatt uns bei der kleinsten Kleinigkeit zu trennen?
Ich für meinen Teil gebe den Medien die Hauptschuld.
Jeden Tag sehen wir im TV, in Magazinen und im darauf resultierenden Umfeld Trennungen über Trennungen. In den Nachrichten hört man unentwegt von Scheidungen, in den Serien ist dies ein Kernthema. Trennungen werden von den Medien sehr leichtfertig dargestellt, fast schon so als ob es was gutes wäre. Den Beweis dafür sehe ich an uns selbst. Wie oft haben wir uns (und mich einbezogen) oder Freunden gesagt, dass eine Trennung vielleicht das beste wäre, und mit vielleicht meinten wir "ganz bestimmt".
Für mich persönlich ist es jedenfalls eine Schande, sich leichtfertig zu trennen und damit mein ich auch schon "weil es hald nicht mehr passt". Ich sehe darin einfach nichts positives. Ich bin dank dieser Einstellung natürlich ein armes Schwein, dass immer Probleme mit diesem Thema haben wird, weil eben der großteil es Umfeldes ganz anders tickt. Vielleicht ist auch die Tatsache, dass diese Sorte von Menschen meist die angeschmierten sind auch der Grund, warum sich die Mehrheit anders verhält. Klärt mich auf.