HypoRealEstate zahlt einigen Managern Millionenprämien!

Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.739
Reaktionen
1.630
Ort
Baden/Berlin
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hrehilfen102.html

http://www.abendblatt.de/wirtschaft...nuszahlungen-Politiker-reagieren-empoert.html

und tausend andere Quellen.

Politiker sind empört und kündigen ein "Nachspiel" an, doch zeigt der Finanz und Kapitalmarkt nur eindrucksvoller den je seine wahre, gierige Fratze? Der deutsche Steuerzahler steht da wie ein Hurensohn, angespuckt und lächerlich gemacht von einer handvoll Schlipsträgern, die sich aufgrund ihrer Macht und ihrer Fähigkeiten ein Vermögen erschleichen, obwohl eigentlich garnichts geleistet sondern viel mehr zerstört worden ist. Die Summe, 25 Mio, wirkt lächerlich im Vergleich zu den 100 Milliarden Euro, die das deutsche Volk in diese Bank hineingepumpt hat, trotzdem zeigt es wieder einmal, dass Steuerhinterziehung inzwischen fast schon klug und weise bezeichnet werden kann.

Zur Erinnerung:
Während der weltweiten Wirtschaftskrise verstaatliche der deutsche Staat die komplett angeschlagene Bank HypoRealEstate. Um sie aus dem gröbsten herauszuholen wurde eine Rettungspaket in Höhe von mehreren Milliarden Euro aus Steuergeldern geschnürrt. Bis zum heutigen Tag sind rund 142 Milliarden Euro in die inzwischen vollverstaatlichte Bank geflossen, wohlgemerkt: Steuergelder.
Jene Bank hat nun 25 Mio Euro an Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter ausgeschüttet, nach Spiegelberichten sollen einzelne Manager allein Millionenbeträge erhalten haben.
Mehrere Medienberichte notieren eine hohe Empörung der Politik, obwohl diese (nach anderen Medienberichten) sich damit brüstet die Bonuszahlungen von 35 auf 25 Mio heruntergeschraubt zu haben (was dem deutschen Michel trotzdem noch immer wie ein Schlag in die Fresse vorkommen dürfte)

Discuss
eure Meinung
Zornesröte ist angebracht.
 
Mitglied seit
12.07.2001
Beiträge
33.280
Reaktionen
172
Wut-Virus oder T-Virus raus lassen und die ganze Scheiße beenden.
 
Mitglied seit
17.05.2006
Beiträge
11.492
Reaktionen
0
ist die hre nicht eine der banken bei der sich politiker die posten zuschieben?
 
Mitglied seit
20.08.2002
Beiträge
4.808
Reaktionen
0
die frage ist, ob schlechter bezahlte manager es nicht mindestens genauso gut hinbekommen würden. offensichtlich haben die bisherigen manager von der bank ja hardcore versagt, sonst wäre sie nicht so übel dran.
 
Mitglied seit
12.07.2001
Beiträge
33.280
Reaktionen
172
Also die hohen Gehälter sind schon gerechtfertigt. Bei weniger als 10 Millionen Euro netto pro Jahr könnte ich mich vor lauter Existenzängsten auch nicht richtig auf den Job konzentrieren.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Die Boni sind recht klein, im Branchenschnitt werden die Manager schon schlecht bezahlt.
Der staatliche Rettungsschirm war das eigentliche Problem. Der Zorn sollte sich gegen Politiker richten, nicht gegen die Banken, die einfach nur rational innerhalb der politischen Rahmenbedingungen handeln.
 

FCX

Mitglied seit
28.02.2009
Beiträge
3.585
Reaktionen
0
Nur mal 2 Punkte dazu

1. Die HRE hat mit ihren Mitarbeitern nunmal feste Verträge was die Vergütung drinsteht. Sprich sie hat da auch einfach vertraglich bedingte Verpflichtungen. Sollen die jetzt aufgrund der Krise für Null und nichtig erklärt werden?

was uns zu

2. bringt. Die HRE gehört zu den wenigen Banken deren Managern man absolut keinen Vorwurf machen kann. Die hatten ein sicheres Geschäftsmodell und hatten von den sog "toxischen" Wertpapieren nichts in ihrer Bilanz. Nur sichere, langfristige Kredite an die Länder. Völlige Illiquidität des gesamten Kapitalmarktes ist einfach etwas das niemand vorhersehen konnte und man kann den Managern beim besten Willen keinen Vorwurf machen das sie darauf nicht vorbereitet waren.

In diesem Sinne finds ichs halb so wild.
 
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Das manche Menschen völlig unverhältnismäßige Beträge im Vergleich zu dem was sie Leisten verdienen ist nichts neues..
 
Mitglied seit
29.02.2004
Beiträge
1.095
Reaktionen
0
Du solltest dich mal bei der Bild als Schlagzeilendesigner bewerben...
 
Mitglied seit
25.06.2002
Beiträge
836
Reaktionen
0
Politiker sind empört und kündigen ein "Nachspiel" an


Lustig, waren es doch genau die Politiker die bei der Verstaatlichung der HRE vergessen haben die Verträge der Manager was die Bonuszahlungen angeht anzupassen :rolleyes:

Aka SELBER SCHULD. Es ist in dieser Branche (und einigen anderen auch) nunmal normal das Bonuszahlungen geleistet werden.
 

Clawg

Guest
Das manche Menschen völlig unverhältnismäßige Beträge im Vergleich zu dem was sie Leisten verdienen ist nichts neues..

Und das Verhältnis zwischen Verdienst und Leistung soll am Besten ein staatliches Gremium definieren, was? :deliver:

Steuergelder sind ab dem Zeitpunkt vernichtet, sobald sie den Staat erreichen, so einfach ist die Sache. Sich über ungünstig angelegte Steuergelder aufzuregen ist also recht dämlich.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.825
Reaktionen
254
Uhh wieder claws schwarz weiss welt, wie komfotabel es darin sein muss. Schön wenn einem eine ideologie das ganze denken abnimmt. Alles schön definiert.
 

Jesus0815

Guest
ich find clawg hat recht. nach steuergelder schreien und im anschluss trotz katastrophaler bilanzzahlen den verantwortlichen millionprämien in den arsch pusten ist nicht nur rational und moralisch begründet, nein, es ist das urelement das unsere welt zusammenhält! und außerdem [insert rnd gewalteinwirkungsgedöhns bla blu].
 
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Und das Verhältnis zwischen Verdienst und Leistung soll am Besten ein staatliches Gremium definieren, was? :deliver:


Nur weil eine Sache nicht einfach zu lösen und besser zu handhaben ist heißt es noch nicht, dass es nicht Fakt ist oder ?

:cool:
 
Mitglied seit
01.01.1970
Beiträge
1.170
Reaktionen
0
geld wird sowieso "verschleudert".
erst ab beträgen wie 100 millionen wirds wirklich interessant.

man muss sich nur mal die internen/externen verrechnungen von unternehmensberatungen anschauen.
da gehen oft tagtäglich 1.000 bis 5.000 euro pro berater drauf (gehalt der berater dementsprechend netto 100-500 pro tag). und oft genug beraten/analysieren/entwickeln die in eine sackgasse.
im öffentlichen sektor wird das alles komplett von steuergeldern bezahlt.
vielleicht hat die top10 insgesamt 500 berater im öffentlichen sektor, durchschnittliche kosten 3.000, das macht 1.500.000 pro tag.

und im bereich banking/insurance ist die bezahlung noch ~30% höher

der staat sellt seinen institutionen ein budget zur verfügung.
und ich kenne keine institution, die ihr budget nicht komplett aufbraucht und dann was an den staat zurückgibt :D
wenn was über bleibt, werden sich irgendwelche projekte ausgedacht, oder boni verteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Clawg

Guest
Nur weil eine Sache nicht einfach zu lösen und besser zu handhaben ist heißt es noch nicht, dass es nicht Fakt ist oder ?

:cool:

Nun, die Entscheidungen werden letztlich vom Wähler gefällt. Komplexe, unübersichtliche Geldströme sind demokratisch aber kaum zu kontrollieren. Jeder hat schon genug zu tun, sich um sein eigenes Geld zu kümmern, wie kann der Wähler da noch genug Zeit finden, sich über die Investition von ~300mrd Euro Gedanken zu machen?
 
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Ich meinte, dass manche Personen wenn gleich man Leistung nicht richtig objektiv bemessen kann unangemessen viel Geld bekommen für das was sie leisten im Verhältnis zu anderen Menschen.
 

deleted_24196

Community-Forum
Mitglied seit
06.07.2001
Beiträge
19.787
Reaktionen
1
Der staatliche Rettungsschirm war das eigentliche Problem. Der Zorn sollte sich gegen Politiker richten, nicht gegen die Banken, die einfach nur rational innerhalb der politischen Rahmenbedingungen handeln.

#

Der Staat hat selbst schuld. Schade ums Geld ist es trotzdem. :(
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Ich bin stinksauer. Ich fahre seit 12 Jahren im Kohlebergbau ein und von meiner hart verdienten Kohle - hrhr - wird das den Leuten da oben in den Popo gepustet!

Völker dieser Welt, vereinigt euch!
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
Wundert mich nicht.
Macht mich nicht wuetend.
Bringt mich zum schmunzeln.
 
Mitglied seit
17.05.2006
Beiträge
11.492
Reaktionen
0
Lustig, waren es doch genau die Politiker die bei der Verstaatlichung der HRE vergessen haben die Verträge der Manager was die Bonuszahlungen angeht anzupassen :rolleyes:

Aka SELBER SCHULD. Es ist in dieser Branche (und einigen anderen auch) nunmal normal das Bonuszahlungen geleistet werden.

wenn ich mal unreflektiert nen prof zitieren darf, wurden in amerika während der krise über 200 banken verstaatlicht. den amis scheint das wirtschaftliche denken eh viel mehr in die wiege gelegt zu sein als uns deutschen. wir müssen erstmal alles moralisch wasserdicht haben :x
 
Mitglied seit
03.09.2010
Beiträge
1.844
Reaktionen
0
Der deutsche Staat hat die HRE doch nicht aus Jux und Dollerei gerettet. Die Banken sind untereinander alle verflochten, da sie sich untereinander sozusagen Geld leihen, um das Zentralbankgeld zu vermehren. Wäre die HRE in die Insolvenz gegangen, dann wäre das große Heulen doch erst recht losgegangen. Spareinlagen futsch, Hauskredit futsch und wer hats vergeigt? Die Politik. Der Fall der HRE mag nicht schön sein, aber das ist Schadensbegrenzung manchmal eben nicht.
 

Clawg

Guest
Und je mehr gerettet wird, desto weniger interessieren sich die Leute für die Sicherheit ihrer Einlagen und desto riskanter spekulieren die Banken, da sie ihre Produkte über Rendite und nicht mehr über Sicherheit verkaufen können :>
 
Mitglied seit
03.09.2010
Beiträge
1.844
Reaktionen
0
Moral Hazard ist ein Problem bei einer solchen Bankenverstaatlichung, keine Frage. Aber was wären denn die Alternativen? Den roten Knopf drücken und bei 0 anfangen? Und du glaubst wirklich, dass das die effizientere Lösung wäre? Man versucht eben nun nachträglich den Banken das Zocken zu erschweren. Die Bankenaufsicht wird mit Basel 3 gestärkt und die Banken müssen ihre Eigenkapitalquote erhöhen. Das schafft mit Sicherheit keine absolute Sicherheit, aber stabilisiert das System. Und viele Geschäfte, die früher Over The Counter abgewickelt wurden, müssen jetzt an regulierten Börsen stattfinden. Und eben dieser OTC-Handel hat entscheidend zur Finanzkrise beigetragen.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.676
Reaktionen
727
Nur mal 2 Punkte dazu

1. Die HRE hat mit ihren Mitarbeitern nunmal feste Verträge was die Vergütung drinsteht. Sprich sie hat da auch einfach vertraglich bedingte Verpflichtungen. Sollen die jetzt aufgrund der Krise für Null und nichtig erklärt werden?

was uns zu

2. bringt. Die HRE gehört zu den wenigen Banken deren Managern man absolut keinen Vorwurf machen kann. Die hatten ein sicheres Geschäftsmodell und hatten von den sog "toxischen" Wertpapieren nichts in ihrer Bilanz. Nur sichere, langfristige Kredite an die Länder. Völlige Illiquidität des gesamten Kapitalmarktes ist einfach etwas das niemand vorhersehen konnte und man kann den Managern beim besten Willen keinen Vorwurf machen das sie darauf nicht vorbereitet waren.

In diesem Sinne finds ichs halb so wild.

zu erstem Punkt, ich kann den zweiten gar nicht beurteilen, aber interesssant wenns stimmt.

Selbst wenn sie dafür nichts konten, die Firma wäre pleite gegangen, und die Manager hätte wahrscheinlcih so schnell keinen neuen Jobs gefunden, in der damaligen lage. In solchen Fàllen wäre auch sonst von den Arbeitnehmenr verlangt worden opfer zu bringen. In diesem Fall Boniverzicht. Darüberhinaus wäre die Grundlage der Verträge mit der Insolvenz gestorben. Also hätte ich kein Problem gesehen als Bedingung für Staatshilfe 3 Jahre Boniverzicht zu verlangen. Rechtlich ist das ganze wohl schwerer, weil man den Leuten wohl nicht hätte kündigen können mit der Begründung, "sonst gehen wir pleite".

Aber auch einfach logisch und intuitiv fänd ich das ok.
 

FCX

Mitglied seit
28.02.2009
Beiträge
3.585
Reaktionen
0
Naja es handelte sich ja, laut dem ARD Bericht auch nicht um Bonuszahlungen für die Manager. Sondern um nen Bonus für alle Arbeitnehmer als dankeschön für ihren Verzicht im letzten Jahr. Sprich alle hatten was davon. Angeblich hat auch keiner mehr als 500k bekommen.
Klar kann man sich drüber streiten ob das nun moralisch richtig ist aber wenns ums Geld geht ist Moral halt 2t rangig. Und wie schon gesagt, die HRE ist unverschuldet in diese Situation geraten.

Clawg hat halt schon irgendwo recht, dadurch das wir Systemimmanente Firmen vom Staat retten lassen begeben wir uns in einen Teufelskreis der uns nen riesen haufen Geld kostet. Allerdings denke ich das sich Clawg nicht klar drüber ist was die folgen wären wenn man es nicht tut. Von daher sehe ich den Teufelskreis hier als das kleinere Übel an.
 
Mitglied seit
10.11.2001
Beiträge
1.012
Reaktionen
0
Nach meinem Sinnverständnis sind Bonuszahlungen eine zusätzlich zum Gehalt gezahlte Belohnung für gute Leistungen.

Wenn diese guten Leistungen vorhanden sind, habe ich im Prinzip nicht dagegen, wenn die Verantwortlichen auch eine Scheibe davon abbekommen. Gute Leute verdienen nunmal gutes Geld.

In diesem Fall sehe ich aber die "guten Leistungen" nicht. Erst wird die Karre in den Dreck gefahren und von dem zusammengebettelten Rettungsgeld vergoldet man sich gegenseitig die Rosette.
Natürlich kann man sich das alles so hinargumentieren: Die Rettungsmillionen erscheinen in der Bilanz, die sieht rosig aus, also hat man auch nen Bonus verdient.
Die besondere Leistung ist hier aber nicht hervorragendes Wirtschaften, glückliches Spekulieren o.ä., sondern es ist schlicht erfolgreiches Jammern und Betteln.
Ich glaube nicht, dass dieser Aufgabenbereich in den Job eines Bankmanagers fällt und somit mit einem Bonus vergütet werden kann.

Und @FCX:
Die Bank ist definitiv NICHT unverschuldet in die Situation geraten. Wie man es auch dreht und wendet, es ist verdammt nochmal der Job eines Topmanagers, solche Situationen zu analysieren und vorherzusehen. Wenn er Millionen im Jahr verdienen will, muss er auch etwas Überdurchschnittliches leisten.
Als Schönwetter-Manager würde selbst ich einen super Job machen. Den Unterschied macht aber das Handeln in einer Krise. Und da haben sie schlicht versagt und haben keinen Bonus verdient.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.676
Reaktionen
727
Naja es handelte sich ja, laut dem ARD Bericht auch nicht um Bonuszahlungen für die Manager. Sondern um nen Bonus für alle Arbeitnehmer als dankeschön für ihren Verzicht im letzten Jahr. Sprich alle hatten was davon. Angeblich hat auch keiner mehr als 500k bekommen.
Klar kann man sich drüber streiten ob das nun moralisch richtig ist aber wenns ums Geld geht ist Moral halt 2t rangig. Und wie schon gesagt, die HRE ist unverschuldet in diese Situation geraten.

Clawg hat halt schon irgendwo recht, dadurch das wir Systemimmanente Firmen vom Staat retten lassen begeben wir uns in einen Teufelskreis der uns nen riesen haufen Geld kostet. Allerdings denke ich das sich Clawg nicht klar drüber ist was die folgen wären wenn man es nicht tut. Von daher sehe ich den Teufelskreis hier als das kleinere Übel an.

Diese gebrabbel von systemimmanenten Banken ist imho nur dadurch enstanden, dass man irgendwann vor ca 20 Jahren mal damit angefangen hat banken, die nach heutigen Verhältnis winzig sind, vor ihrem Bankkrott zu retten auf Grund der gleichen Argumentationskette. Was damals in wahrheit kein wirkliches Problem war, ist heute eins geworden, danke der dadurch vorangetriebenen Konzentration und verstärkung von Grössenvorteil, dass grosse Banken andere Risikoaufschläge zahlen müssen/bieten, weil der Staat sie ja retten "muss"

Stichwort "too big to fail".
 

FCX

Mitglied seit
28.02.2009
Beiträge
3.585
Reaktionen
0
Und @FCX:
Die Bank ist definitiv NICHT unverschuldet in die Situation geraten. Wie man es auch dreht und wendet, es ist verdammt nochmal der Job eines Topmanagers, solche Situationen zu analysieren und vorherzusehen. Wenn er Millionen im Jahr verdienen will, muss er auch etwas Überdurchschnittliches leisten.
Als Schönwetter-Manager würde selbst ich einen super Job machen. Den Unterschied macht aber das Handeln in einer Krise. Und da haben sie schlicht versagt und haben keinen Bonus verdient.

Da stellst du einfach Anforderungen die niemand erfüllen kann. Es werden mögliche Szenarien, auch worst case szenarien durchgegangen und analysiert, das tut jede Bank.

Aber das Szenario was nun eingetreten ist, war einfach weit jenseits von allem was sich der größte Schwarzseher in seinen schlimmsten Alpträumen hätte ausmalen können.

Den Leuten vorzuwerfen das sie darauf nicht gefasst waren ist schlicht unfair. Wenn morgen die Sonne nicht mehr aufgehen würde wären auch 6 Milliarden Menschen auf diesem Planeten ziemlich überrascht, da würdest du auch keinem Vorwerfen: "Tja das hättet ihr halt vorhersehen müssen."

Und selbst wenn mans kommen gesehen hätte, wärs sinnlos gewesen, vor sowas kannste dich nicht schützen. Zumindest nicht unter den gegebenen Vorraussetzungen. Als Schutz für sowas müsste man das gesamte Weltwirtschaftsystem radikal umkrempeln.


Diese gebrabbel von systemimmanenten Banken ist imho nur dadurch enstanden, dass man irgendwann vor ca 20 Jahren mal damit angefangen hat banken, die nach heutigen Verhältnis winzig sind, vor ihrem Bankkrott zu retten auf Grund der gleichen Argumentationskette. Was damals in wahrheit kein wirkliches Problem war, ist heute eins geworden, danke der dadurch vorangetriebenen Konzentration und verstärkung von Grössenvorteil, dass grosse Banken andere Risikoaufschläge zahlen müssen/bieten, weil der Staat sie ja retten "muss"

Vor 20 Jahren war ich noch im Kindergarten, kA ob da irgendwelche kleinen Banken mit der selben begründung gerettet wurden. Aber in der Finanzkrise ging es nicht um eine Bank. Eine Bank wäre noch ok, auch wenns ne große ist. Hier gings um nahezu alle Banken. Nichts zu tun hätte bedeutet das der gesamte weltweite Kapitalmarkt praktisch vernichtet worden wäre. Und von dem sind wiederrum sämtliche großen Unternehmen dieser Welt zwecks Refinanzierung abhängig. Es ist keine große Untertreibung zu behaupten das uns das ganze ohne eingreifen des Staates in die Steinzeit zurückkatapultiert hätte was die Wirtschaft angeht. Das gesamte Wirtschaftssystem wie wir es kennen wäre zusammengebrochen. Es mag einem nicht gefallen, aber nichts tun war hier einfach keine Option. Jetzt kann man natürlich wieder grundsätzlich darüber diskutieren ob unser Wirtschaftssystem überhaupt sinnvoll ist. Aber das ist nen anderes Thema, und unter den gegebenen Umständen war der Staatliche Eingriff die einzige Lösung.

Im Falle der HRE an sich wärs natürlich nicht sooo schlimm gewesen. Da wäre dann nur Deutschland pleite gegangen. Was das dann für weiterführende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gehabt hätte vermag ich nicht zu sagen. Aber auch da ists verständlich das der Staat eingegriffen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.676
Reaktionen
727
du hast nciht verstanden was ich meine. Du hast recht mit der Aussage, dass die Banken jetzt systemimmanent sind, aber als damit angefangen wurde Banken zu retten, waren sie es nicht. und das hat dazu geführt, dass überhautp systemimmanent werden konnten.
 

FCX

Mitglied seit
28.02.2009
Beiträge
3.585
Reaktionen
0
Hab jetzt mal auf die schnelle google bemüht und nix gefunden. Hast du konkrete Quellen dazu welche Banken vor 20 Jahren gerettet wurden und warum? Ansonsten kann ich mich dazu nicht wirklich äußern. Allerdings denke ich das man da deutlich weiter zurückgehen müsste wenn man das verhindern wollte, und man müsste auch mehr tun als sie einfach Bankrott gehen zu lassen.

Ich mein, in der Krise wären fast alle Banken die es auf der Welt gibt hops gegangen. Wenn dein Einwand zutreffend wäre würde das bedeuten das alle diese Banken vor 20 Jahren als sie noch klein und unwichtig waren bereits schon einmal gerettet wurden.

Und da würde ich jetzt spontan einfach mal behauptet das dem nicht so ist. Zumal sich der Staat nicht die Mühe machen würde ne kleine unwichtige 0815 Bank zu retten, warum auch.

Ansonsten könnte es sein das die Banken damals zwar noch relativ klein waren verglichen mit heutigen Verhältnissen, aber aus irgendeinem Grund trotzdem schon sehr wichtig waren und deshalb gerettet wurden.

Aber wie schon gesagt, wäre gut wenn du mir da Quellen nennen könntest ansonsten kann ich hier nur rumspekulieren.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.676
Reaktionen
727
Also ich hab den vortrag einer sehr gut geschriebenen Bachlorarbeit genau über das Thema "too big to fail "gehört. müsste jetzt auch extensiver googlen. Obs jetzt 20 oder 15 Jahre waren ist auch ne Frage. GIng auf jeden fall um ne Bank die damals verhältnismässig zu heute nen lächerlichen Marktanteil hatte, aber doch unter top20 oder so der Banken stand. Die Konzentratation war damals viel niedriger. Und ich glaub es ging um son Act wahrscheinlich Federal Deposit Insurance Corporation Improvement Act der sich damit befasste. Der Typ hat z.b die Zinssätze geplottet und sah wie die der Spread der top30 zu den anderen immer grösser wurde, genauso wie die Kapitaldeckung immer kleiner wurde.

bei kurzer google scolar suche

http://www.jstor.org/stable/30032392

http://www.jstor.org/stable/30032392

http://books.google.de/books?hl=de&...sPMHjESnU65n7IMRcWjEuwPpk#v=onepage&q&f=false

http://ideas.repec.org/a/fip/fedrer/y1991inovp3-15nv.77no.6.html

und selbst wikipedia

http://en.wikipedia.org/wiki/Too_big_to_fail

aber die logik ist doch einfach. Die grossen Banken können in der Gewissheit gerettet zu werden riskantere Geschäfte abschliessen und müssen für einlagen andere geringere Risikoauschläge zahlen. Und das ganz wurde quasi staatlich beschleunigt bzw ermöglicht.
 

FCX

Mitglied seit
28.02.2009
Beiträge
3.585
Reaktionen
0
Ok hab wohl den falschen Suchbegriff genutzt. Dieses too big to fail das du ansprichst ist genau der Teufelskreis den ich weiter oben auch erwähnt habe. Und ja der ist alles andere als wünschenswert.

Mir gings jetzt eher darum wie man sowas verhindern will. Der Hang zum vergrößern existiert auch abseits staatlicher Intervention. Je größer eine Bank ist, je mehr Kapital sie hat, desto sicherer ist sie auch und desto besser sind die Konditionen die sie am Markt bekommt.

Sprich dieses Phänomen ist nicht staatlich verursacht, er verstärkt es höchstens noch. Um aber etwas gegen unternehmen zu können wäre mehr nötig als nur dem Staat die Einmischung zu verbieten.

Anders gesprochen, ich denke auch wenn man besagte Bank damals nicht gerettet hätte, und generell nie irgendeine Rettung unternommen hätte, wären wir 2007 dennoch genau an der selben Stelle gelandet und hätten das too big to fail problem trotzdem gehabt.
 
Mitglied seit
13.07.2005
Beiträge
66
Reaktionen
0
Der US Staat hat sich massivst in die Immobilienkredite von Freddy Mac und Fannie Mae eingemischt und dreimal darf man raten wo die Krise anfing. In einer Marktwirtschaft gibt es kein too big too fail, es wird zwar ab und an gefailt, nur ist das der lauf der Dinge und ein wünschenswertes Phänomen das mit dem Markt einhergeht. In 10-20 Jahren wird sich die ganze Kacke wiederholen.


zum Topic: Über Bonizahlungen bestimmt der Besitzer der Firma, da die Bank verstaatlicht ist,das Volk ist der Eigentümer, das kann nicht funktionieren. Ich kenne mich in ihrem Vorstand jetzt nicht aus und bezweifle dass unsere Politiker, bestehend aus Lehrern und Soziologen da groß etwas geändert haben, aber genau aus diesem Grund ist es schlecht etwas zu verstaatlichen. Fragt doch mal Fidel Castro...
 
Zuletzt bearbeitet:

FCX

Mitglied seit
28.02.2009
Beiträge
3.585
Reaktionen
0
Der US Staat hat sich massivst in die Immobilienkredite von Freddy Mac und Fannie Mae eingemischt und dreimal darf man raten wo die Krise anfing

Jedenfalls nicht bei Freddy Mac und Fannie Mae.

In einer Marktwirtschaft gibt es kein too big too fail, es wird zwar ab und an gefailt, nur ist das der lauf der Dinge und ein wünschenswertes Phänomen das mit dem Markt einhergeht.
Entweder bist du dir nicht über die Konsequenzen dessen was du da schreibst im klaren, oder du ignorierst sie einfach. In beiden fällen ist dieser Standpunkt extremst fragwürdig.

In 10-20 Jahren wird sich die ganze Kacke wiederholen.
NIcht diese Kacke, aber irgendeine andere bestimmt. Allerdings wird das keine 10 Jahre dauern, wir sind noch längst nicht aus der Krise raus. Die Frage ist nur wie willst du Krisen verhindern?
 
Oben