Wenn jemand hingegen seine "Meinung" so gut begründet wie du, muss er natürlich recht haben.
"denn das könnte ihn verleiten, am Vertrag festzuhalten, um insgesamt keinen wirtschaftlichen Verlust zu machen"
Dieser Satz is absoluter Blödsinn, denn im Umkehrschluss verleitet es Kunden dazu Dinge aus Launen heraus zu bestellen (ach, kostet ja eh nix), oder auch sogar dafür, sie nur für kurzzeitig benötige Zeiträume zu missbrauchen. z.B. einfach mal nen Camcorder für die Woche Urlaub zu bestellen und danach wieder zurückschicken.
Das gleiche könnte man auch dem Unternehmer entgegenhalten. Nur dass 5 Euro für ein Unternehmen deutlich weniger "viel" sind, als für den armen TE.
Rücksendekosten sind für Online Shops ein extrem großes Problem. Für die ist es auf keinen Fall weniger, sondern einfach ein Faktor, der den Gewinn stark schmälert. Der naive Kunde mag denken "dann verkauft er die Jacke halt einmal weiter, dann hat er das 11fache an den Rücksendekosten raus".
An der 115 Jacke aus dem TE Beispiel verdient der Verkäufer aber geschätzt 20-30 euro abzüglich aller Gebühren, mwst, Einkaufspreis, Versand, Verpackungen evtl. kommen noch Mitarbeiterkosten hinzu. Wenn er dann jede zweite Bestellung 10€ Verlust macht, weil der Käufer sich mal eben anders entscheidet, dann kannste als Unternehmer bald dicht machen.
Natürlich hat der Verkäufer die Pflicht den Artikel der Wahrheit gemäß zu beschreiben, bebildern ect., aber viele Kunden sind einfach zu dumm, sich die Beschreibung durchzulesen, bestellen dann unter falschen Erwartungen und wollen den Artikel dann zurückgeben und da sie dafür keine Begründung angeben müssen, ist der Verkäufer der Gearschte, obwohl er alles richtig gemacht hat. Allein schon durch diese einfache Missbrauchung ist es daher nur fair, wenn einen Teil der Versandkosten der Käufer mitbezahlt.
Widerrufe sind für den Verkäufer auch deutlich umständlicher. Während der Kunde sich nur um den Versand kümmern muss, müssen bereits verkaufte Waren erstmal wieder aus der Buchführungrausgenommen werden, amazongebühren (wie jetzt im TE Beispiel) zurückgeholt, lagerbestände korrigiert werden, was alles dauert und super nervig ist.
Natürlich kommts auch immer stark auf die Ware drauf auf. Textilien sind immer stark davon betroffen, allein schon wegen den Größen her.
Allgemein kann man aber sagen, dass die Mentalität der Kunden oftmals einfach dreist ist und die Gesetzeslage so nicht wirklich fair ist.
Wenn ich etwas online bestelle, wo ich mir nicht ganz sicher bin, ob der Artikel mir dann zusagt, sende ich den im Notfall IMMER auf meine Kosten zurück