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"Beim Gimpel, bei dem die Gatten das ganze Jahr über verbunden bleiben, kann es nun vorkommen, daß das Männchen früher in die Mauser kommt als das Weibchen und einen Tiefstand sexueller und sozialer Ambitionen erreicht, während seine Gattin in beiden Hinsichten noch gut zuwege ist. In diesem, auch unter natürlichen Bedingungen leicht vorkommenden Falle sowie in dem selteneren, daß das Männchen aus pathologischen Gründen seine Vorrangstellung verliert, verkehrt sich die normale Richtung der Futterübergabe in ihr Gegenteil, und das Weibchen füttert nun den geschwächten Gatten. Dem vermenschlichenden Beobachter kommt es dann meist ungemein rührend vor, daß die Gattin so für den kränkelnden Mann sorgt, eine Interpretation, die nach dem bereits Gesagten falsch ist; sie hätte ihn schon vorher immer gerne gefüttert, wenn sie nicht durch seine Rangordnungs-Dominanz daran verhindert gewesen wäre.
Der soziale Vorrang der Weibchen beim Gimpel sowie bei den Hundeartigen ist somit sichtlich nur Schein, hervorgerufen durch die >>ritterliche<< Hemmung der Männer, ihre Weiber zu verhauen."
Würdet ihr dem, in einer einfachen und vermutlich unzulässigen Übertragung auf den Menschen, der ja auch nur ein Produkt der Evolution ist, zustimmen? Also dem zustimmen, dass nur der in der momentan höheren Rangstellung dem anderen hilft? Sowie die Gimpelgattin den Gatten erst füttert, wenn er die niedrigere Rangordnung hat? So hilft ja der Nerd auch nur, wenn er in einer fachlich höheren Rangordnung steht, oder?
Dass jemand in einer höheren Rangordnung ist, wenn er helfen kann, mag banal klingen, aber ist es nicht so, dass doch eher diejenigen helfen, die auch höher in der Hierarchie stehen?
So mal nur paar Fragen, um ne Diskussion anzustoßen.