Generationengerechtigkeit - Selbstverständliches Konzept oder Unfug?

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Da ich mich grade gezwungenermaßen mit diesem interessanten Thema beschäftige (keine Ironie) und dabei auf einige kritische Argumente stoße die dann doch nicht ganz so einfach abzuschmettern sind, möchte ich mal wissen ob sich hier sonst noch wer mit dem Thema beschäftigt hat und was es da für Meinungen gibt.
Auf der einen Seite scheint es nur logísch, unsere Kindeskinder in die Lage zu versetzen, in einer lebenswerten Umwelt mit ausreichend ressourcen aufzuwachsen, auf der anderen Seite ist das Argument, das heute verbrauchte Mittel durch den Multiplikator technischer Fortschritt für mehr Nutzen in der Zukunft sorgen als Rohstoffe und eine intakte Umwelt.
Während ich das noch relativ schwach finde ( ab einem bestimmten Ausmaß an Ausbeutung/Zerstörung ist dieses Gegenargument m.M.n. nicht mehr haltbar), scheint mir der Einwand, das jegliche zukunftsgerichtete Generationengerechtigkeit sinnlos ist, solange nicht erst einmal Gerechtigkeit innerhalb der aktuellen Generation herrscht.
Gibt es eine ethisch begründete Basis für den Schutz zukünftiger Generationen solange ein Drittel der aktuellen Generation keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat und Kriege und Konflikte jeglicher Art an der Tagesordnung sind?
 

FCX

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Ganz simpel betrachtet würde ich einfach sagen, dass das oberste Ziel der Menschheit bzw einer Spezies der eigene Fortbestand ist. Und dafür ist es einfach wichtiger das die nachfolgenden Generationen noch existenzfähig sind als das alle Mitglieder der aktuellen Generation ein schönes Leben haben.

Wenn man hier anfängt von "Gerechtigkeit" sollte man sowieso erstmal genau drüber nachdenken was man denn darunter verstehen möchte... ich persönlich mag dieses Wort halt gar nicht weil es Gerechtigkeit imo nicht gibt und auch nicht geben kann.
 

Clawg

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Rein pragmatisch argumentiert:
Wir verschwenden massivst Ressourcen, wenn wir heutzutage Rohstoffe sparen, nämlich unseren Verstand. Und eine lebenswerte Umwelt schaffen wir über unseren Verstand, nicht durch dessen Nichtgebrauch.
 
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Rein pragmatisch argumentiert:
Wir verschwenden massivst Ressourcen, wenn wir heutzutage Rohstoffe sparen, nämlich unseren Verstand. Und eine lebenswerte Umwelt schaffen wir über unseren Verstand, nicht durch dessen Nichtgebrauch.

Da stimme ich dir grundsätzlich erstmal zu, nur...:

Mit dem Verstand kann man schöne Worte schaffen, Lieder, Gedichte, und was weiß ich nicht alles. Aber richtig satt macht das niemanden.
Da hoffe ich doch auf die maker-bots wo dann jeder sein eigener Unternehmer ist.
Aber auch hier ist das Problem, das man wieder an Rohstoffe gebunden ist.

Der Verstand als solches ist immateriell. Aber der Körper hat ganz materielle Bedürfnisse.

edit: Bezüglich der 3D-Drucker:
Forscher tüfteln bereits daran elektronische Geräte inklusive Schaltkreise auszudrucken.
"Wenn du in der jetzigen Zeit gelangweilt bist, machst du etwas falsch"
http://www.welt.de/wissenschaft/article8098565/Neuer-3D-Drucker-kann-Gegenstaende-herstellen.html
 
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USH
ich denke nachhaltigkeit ist einer der wichtigsten grundpfeiler des menschlichen handelns. nicht aufgrund irgendeiner romantischen vorstellung der guten alten zeit oder weil die natur doch so toll ist oder sonst was, sondern rein wirtschaftlich motiviert.

dementsprechend sehe ich auch das was unter generationengerechtigkeit verstanden wird als absolut entscheidend an.
 
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Rein pragmatisch argumentiert:
Wir verschwenden massivst Ressourcen, wenn wir heutzutage Rohstoffe sparen, nämlich unseren Verstand. Und eine lebenswerte Umwelt schaffen wir über unseren Verstand, nicht durch dessen Nichtgebrauch.

In welcher Traumwelt lebst du bitte? Wenn ich statt mit meinem Mega-Militärjeep durch die Gegend zu cruisen die 300 Meter zum Bäcker mal zu Fuß bewältige hat das sicher keine traumatischen Auswirkungen auf meinen Verstand... Natürlich ist es unsere moralische Verpflichtung die Welt unseren Nachkommen nicht total ausgeplündert zu hinterlassen, jetzt kann man natürlich sagen, ****** auf die Moral ich mach was ich will, fahre einen Jeep in der Stadt, trenne keinen Müll, usw. usf. aber ich glaub kaum dass das irgendwer als gerecht bezeichnen würde...

auf der anderen Seite ist das Argument, das heute verbrauchte Mittel durch den Multiplikator technischer Fortschritt für mehr Nutzen in der Zukunft sorgen als Rohstoffe und eine intakte Umwelt.

Das ist doch eine totale Schwarz-Weiß-Denkweise. Klar ist es sinnvoll, 10 ml Erdöl zu nehmen um ein Medikament herzustellen aber nicht, wenn ich 10 Liter Sprit sinnlos verballere um aus Spaß an der Freude 10 mal um den Block zu cruisen. Das eine heißt doch aber nicht automatisch jegliche Ressourcenverschwendung gut, es sagt doch keiner, dass ich entweder alle, oder gar keine Resourcen verwerten darf.
 
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Clawg

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Wenn man z.B. 50% der Ressourcen 'spart' resultiert daraus ein höherer Zeitaufwand. Wir müssen einen Teil unseres Verstandes darauf aufwenden, diese Ersparnis zu kompensieren (z.B. mehr zu Fuß laufen anstatt mit dem Auto Zeit zu sparen und dann dafür eine Stunde länger an einer neuen Technologie zu arbeiten).
 
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Wenn man z.B. 50% der Ressourcen 'spart' resultiert daraus ein höherer Zeitaufwand. Wir müssen einen Teil unseres Verstandes darauf aufwenden, diese Ersparnis zu kompensieren (z.B. mehr zu Fuß laufen anstatt mit dem Auto Zeit zu sparen und dann dafür eine Stunde länger an einer neuen Technologie zu arbeiten).

Weil auch jeder die gesparte Stunde dafür aufwendet um an neuen Technologien zu arbeiten und nicht vor der Glotze zu hängen... Dann geb ich halt dem Forscher Benzin, den anderen nicht. Mensch, ist denn hier keiner zu differenzierter Betrachtung fähig?
 
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Hmm. Ist doch aber schwierig umzusetzen.
Dass ein Mensch seine Verhaltensweisen ändert - ok. Dass das aber viele machen?
 

Clawg

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Weil auch jeder die gesparte Stunde dafür aufwendet um an neuen Technologien zu arbeiten und nicht vor der Glotze zu hängen... Dann geb ich halt dem Forscher Benzin, den anderen nicht. Mensch, ist denn hier keiner zu differenzierter Betrachtung fähig?

Wenn du damit implizierst, dass bestimmte Menschen Zeit verschwenden, bitte. Aber verallgemeinere das doch bitte nicht. Menschen mit höherem Einkommen besitzen meist ein gewisses Zeitmanagement, da wird nicht viel verschwendet.
 
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@Rukk:
Deshalb muss auch der Zwang durch eine höhere Instanz (Staat -> Gesetze) her, natürlich machen das sonst nicht genug Leute. Je höher die Instanz ist, desto besser.
Genau deshalb kommen auch jetzt durch die EU endlich mal so viele sinnvolle neue Regelungen, die schon seit Jahrzehnten überfällig waren.

Das Problem dazu heißt übrigens:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tragedy_of_the_commons

Es besteht darin, dass wenn jeder für sich das beste herausschlagen will, am Ende alle schlechter dran sind als wenn jeder ein bisschen nachgibt.
 
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Wenn du damit implizierst, dass bestimmte Menschen Zeit verschwenden, bitte. Aber verallgemeinere das doch bitte nicht. Menschen mit höherem Einkommen besitzen meist ein gewisses Zeitmanagement, da wird nicht viel verschwendet.

Jeder Mensch verschwendet Zeit, das nennt man Erhohlung. Der Menschliche Körper ist überhaupt nicht dafür gedacht 24/7/365 Leistung zu bringen.
 
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@Rukk:
Deshalb muss auch der Zwang durch eine höhere Instanz (Staat -> Gesetze) her, natürlich machen das sonst nicht genug Leute. Je höher die Instanz ist, desto besser.
Genau deshalb kommen auch jetzt durch die EU endlich mal so viele sinnvolle neue Regelungen, die schon seit Jahrzehnten überfällig waren.

Das Problem dazu heißt übrigens:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tragedy_of_the_commons

Es besteht darin, dass wenn jeder für sich das beste herausschlagen will, am Ende alle schlechter dran sind als wenn jeder ein bisschen nachgibt.

Ich glaube nicht, dass man Menschen zu ihrem Glück zwingen sollte.

Ich hab mal bei wikipedia geschaut unter der deutschen Beschreibung, da heißt es:

----
Tragik der Allmende:
Wenn eine Ressource uneingeschränkt allen Menschen zur Verfügung stehe, versucht jeder soviel Ertrag wie möglich zu erwirtschaften.
Das funktioniert nur solange bis das allgemeine Gut (Weide, auf der Hirten ihr Vieh grasen lassen) nicht erschöpft wird.
Der augenblickliche Gewinn für den Einzelnen sei höher als die langfristig spürbaren Kosten was dann zum Raubbau führe, dessen Kosten die Gemeinschaft trage.
----

Ich stimme dem erstmal zu. Sieht man ja auch. Überfischung Meere, Umweltzerstörung, nur weil kurzfristiger Quartalsgewinn im Auge.

Ich würde aber sagen, dass die Tragik der Allmende nur bei materiellen Gütern greift.
Nehmen wir das Gut "Wissen". Es gibt das Internet, Bücher, Bibliotheken, wikipedia, andere Menschen mit ihren Erfahrungen.
Das ist auch Allmende, und zwar eine die immer mehr wird. Jeder kann sich daraus bedienen.

Wenn du damit implizierst, dass bestimmte Menschen Zeit verschwenden, bitte. Aber verallgemeinere das doch bitte nicht. Menschen mit höherem Einkommen besitzen meist ein gewisses Zeitmanagement, da wird nicht viel verschwendet.
Bitte bitte. Kennst du das Buch "Momo" von michael Ende? Da sollen die Menschen auch ihre Zeit effizienter nutzen. Aber am Ende haben sie auch nicht mehr davon.
Oder das Lied von den Toten Hosen: "Alex".

in einer Welt in der man nur noch lebt
damit man täglich roboten geht
ist die größte aufregung die es noch gibt
das allabendliche fernsehbild

Wieso ist deiner Auffassung nach genutzte Zeit nur in Geld messbar?
 
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SC2

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Rein pragmatisch Argumentiert:

Der Rohstoff Verstand ist nahezu unbegrenzt vorhanden, solange ausreichend andere "Rohstoffe" wie z.B. Energie [Erdöl->Dünger/...] vorhanden sind. Des weiteren ist der Verstand ein Rohstoff welcher an Wert gewinnt je länger die Menschheit existiert.
Vereinfacht gesagt ist der jetzige Verstand mehr Wert als der vor 100 Jahren, der Verstand in 100 Jahren wird dem jetzigen genauso deutlich überlegen sein.

Abgesehen davon, die Rohstoffe sind endlich, früher oder später muss die Menschheit Lösungen für das Problem finden, wie auch immer diese aussehen werden. Es besteht keinerlei Zweifel, dass diese Schritte notwendig sind, nur verweigert die jetzige Generation ihren Verstand demensprechend einzusetzen. Sie zieht es vor das Problem auszublenden.
Gibt es eine ethisch begründete Basis für den Schutz zukünftiger Generationen solange ein Drittel der aktuellen Generation keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat und Kriege und Konflikte jeglicher Art an der Tagesordnung sind?

Welche Schlußfolgerung willst du daraus ziehen? Das man Resourcen verschwenden darf, da es anderen Menschen schlecht geht? Ziemlich bescheuert...
Wenn dann müsste die Frage lauten ob es ethisch vertretbar ist Resourcen zu verschwenden solange es Menschen schlecht geht.

Wenn du damit implizierst, dass bestimmte Menschen Zeit verschwenden, bitte. Aber verallgemeinere das doch bitte nicht. Menschen mit höherem Einkommen besitzen meist ein gewisses Zeitmanagement, da wird nicht viel verschwendet.
Tja, nur ist es nicht das Ziel den Verstand dieser Gruppe zu maximieren, sondern den Verstand der Menschheit. Wundert allerdings nicht, dass du den offensichtlichen Unterschied nicht erkennst.
 
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shaoling

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Ich bezweifle irgendwie das Clawg das auch so sieht...
Ich bin sicher, dass Claw das nicht anders sieht, denn er wird zugestehen, dass Menschen Erholung brauchen, um produktiv zu sein, und wenn Produktivität ein Ziel ist, folgt schon das Gewünschte.
 
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im direkten umkehrschluss: menschen die nicht schlau genug sind, verschwenden ressourcen --> alle umbringen :dead:



die ethische begründung für nachhaltigkeit ist unterschiedlich je nach ethos. eine sache ist, dass die intratemporale optimierung (alle sollten heutzutage zugang zu trinkwasser haben) meist _zwischen_ staaten/nationen/institutionen geschieht, während die intertemporale optimierung (ressourcenmanagement für zukünftige generationen) innerhalb geschieht.
simpel: afrika ist den meisten heute egal und wird es auch morgen sein. um die eigene brut kümmert man sich natürlich, während man über armut "woanders" einfach nur ein wenig redet und klagt.

ob es jetzt sinnvoll ist, die menschheit zu erhalten oder nicht... naja, mir egal, ich sehe das momentan sehr nihilistisch.
 

Clawg

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Bitte bitte. Kennst du das Buch "Momo" von michael Ende? Da sollen die Menschen auch ihre Zeit effizienter nutzen. Aber am Ende haben sie auch nicht mehr davon.
Oder das Lied von den Toten Hosen: "Alex".

in einer Welt in der man nur noch lebt
damit man täglich roboten geht
ist die größte aufregung die es noch gibt
das allabendliche fernsehbild
Basiert eben auf einer kaputten Philosophie. Diese lange genug gelebt endet im Desaster.

Wieso ist deiner Auffassung nach genutzte Zeit nur in Geld messbar?

Deine Kritik ist berechtigt, weshalb ich oben ja von "pragmatisch" gesprochen habe. Pragmatische Denkweise ist natürlich Quatsch, aber ich wollte hier nicht in die Philosophie absteigen.

Der Rohstoff Verstand ist nahezu unbegrenzt vorhanden, solange ausreichend andere "Rohstoffe" wie z.B. Energie [Erdöl->Dünger/...] vorhanden sind. Des weiteren ist der Verstand ein Rohstoff welcher an Wert gewinnt je länger die Menschheit existiert.
OK, der Verstand *ist* durch die sich im Universum befindliche Energie begrenzt. Na prima.

Abgesehen davon, die Rohstoffe sind endlich, früher oder später muss die Menschheit Lösungen für das Problem finden, wie auch immer diese aussehen werden.
Mit Hilfe des Verstands.

simpel: afrika ist den meisten heute egal und wird es auch morgen sein. um die eigene brut kümmert man sich natürlich, während man über armut "woanders" einfach nur ein wenig redet und klagt.
Armut ist nicht das Produkt fehlender Hilfe. In einigen Staaten Afrikas könnte es ohne Fremdintervention deutlich besser aussehen. Wenn von außen Waffen kommen (UN) um kommunistische Diktatoren dort zu stützen, wird das natürlich nichts.

ob es jetzt sinnvoll ist, die menschheit zu erhalten oder nicht... naja, mir egal, ich sehe das momentan sehr nihilistisch.
Wundert mich nicht.
 
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ich wollte nicht afrika diskutieren, es war nur ein beispiel. es geht darum dass die beiden fragen der ethik in zwei verschiedenen zusammenhängen entstehen --> dichotomie.


ad nihilismus: warum wundert's dich nicht? ist ja doch etwas länger her dass wir live miteinander geredet haben.
 

Clawg

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Volkswirtschaft ist auf dem politischen Spektrum doch eher als weit links einzuordnen :) Steckt ja schon im Namen - Volkswirtschaft.
 
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damit hast du dir grad einen richtigen fail eingefahren :|
vwl ist wie (grds.) jede wissenschaft neutral und verfolgt ex ante kein politisch-normatives ziel*. vwl != politik. vwl == für die meisten: realitätsferne theorie. erst wenn man da wirklich viel verstanden hat, kommen modelle die etwas mehr mit dem echten geschehen zu tun haben.

der nihilismus kommt eher davon dass die ganze menschheit insgesamt als haufen grenzdebiler deppen erscheint wenn man sich die show anschaut. ineffizient überall, egoismus & whatnot. da hilft es maximal in drogen und selbstzerstörung zu flüchten, oder sich einen kleinen bauernhof in einem abgelegenen bananenstaat zuzulegen der hoffentlich nicht wegen irgendwelcher ressourcen überfallen wird, und möglichst auch nicht zu religiös ist.


*wenn man natürlich irgendwann definiert, was von der gesellschaft gewünscht wird, bzw. welcher zustand der wirtschaft wünschenswert ist; dann trifft die vwl auch normative aussagen.
 

Clawg

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Nein, nein, ich habe dich schon richtig eingeschätzt.

Buchempfehlung für dich heute: 'The Virtue of Selfishness'
 
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irgendwann wird die menschheit vielleicht erwachsen sein, ich rechne aber eher damit, dass wir die pubertät nicht überstehen werden.

bildung ist - meiner meinung nach - das einzige heilmittel für die krankheiten der menschheit, leider will die politik dies nicht erkennen. weil politiker eben auch nur mutierte affen sind, welche ihren platz an der sonne behaupten möchten.

wissenschaftler, lehrer, ärzte und ehrenamtliche sollten die idole unserer kinder sein, und nicht die dieter bohlen oder paris hiltons dieser welt...
 

Clawg

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Um sich zu bilden braucht man keine Politiker. Zum Glück! Politiker sollten sich komplett aus dem Bildungsfeld herauslassen und nicht aktiv gegen Leute vorgehen, die anderen Leuten Bildung verkaufen möchten.
Aber wir kommen vom Thema ab :p
 

SC2

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Mit Hilfe des Verstands.
Selbstverständlich, welcher dummerweise aber immernoch andere Resourcen benötigt. Klar, der Verstand löst die Probleme, die Frage die sich dann stellt ist warum wir diese Probleme schlicht und einfach zum großteil ignorieren und sie späteren Generationen aufdrängen. Das ist das bescheuerte zur Zeit.

im direkten umkehrschluss: menschen die nicht schlau genug sind, verschwenden ressourcen --> alle umbringen

Nicht ganz so extrem, dafür aber deutlich nachvollziehbarer:

In 50 Jahren...

Die Generation ClawG, hat sich nicht mit den Problemen beschäftigt, die jetzige Generation muss Resourcen einsparen, -> Generation ClawG "ignorieren" aka keinen Zugang zu Resourcen mehr gewähren, da nutzlos und erwiesenermaßen völlig bescheuert.

Eigentlich müsste dem auch ClawG zustimmen können, denn entweder lösen wir das Problem und kommen garnicht in diese Lage oder aber wir kommen in die Lage und dann ist dieses Verhalten absolut nachvollziehbar und dürfte auch Ayn Rand's Thesen enstprechen.
 
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Jeder Mensch verschwendet Zeit, das nennt man Erhohlung. Der Menschliche Körper ist überhaupt nicht dafür gedacht 24/7/365 Leistung zu bringen.

wie schon gesagt, erholung ist keine verschwendung.
es ist eher genau das gegenteil.

eine volle batterie ist produktiver als eine leere.

Wenn dann müsste die Frage lauten ob es ethisch vertretbar ist Resourcen zu verschwenden solange es Menschen schlecht geht.

du müsstest aber auch erstmal verschwendung definieren.
weil vieles was für dich vielleicht als verschwendung aussieht macht das leben evtl erst lebenswert, bzw lohnt es sich vielleicht für so ein "verschwenderisches" leben überhaupt erst dick produktiv zu sein.
 
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@claw: anzunehmen dass eine ferndiagnose korrekt ist, ist gewagt. buchempfehlung für mich im moment "die ökonomie des sozialstaats" buchholz/breyer.

@werewolf: quasi-richtig bzw. ich stimme dir fast zu. es ist so eine art henne-ei problem. wenn alle dumm sind funktioniert die demokratie nicht perfekt, und mit einer suboptimalen demokratie wird es immer verzerrungen geben, wie eben geringere investitionen in die bildung (weil rentnerstimmen billiger zu haben sind... böse gesagt).

verschwendung ist, wenn etwas nicht effizient und optimal läuft. der unterschied in ressourcenverbrauch zum effizienten fall ist der betrag der verschwendung. so dürfte das ganze ordentlich definiert sein, nur muss jetzt eigentlich auch noch effizienz definiert werden.
nach der definition ist jedoch vermutlich jede produktion verschwenderisch, weil das optimum nahezu unerreichbar ist.

das entfernt sich aber alles sehr von der ursprünglichen frage.
man könnte zu der schreiben: man ermöglicht nachfolgenden generationen einen versuch eine nachhaltig funktionierende gesellschaft zu errichten weil man es selbst (noch) nicht geschafft hat. ultimativ begründet es sich damit, dass man die spezies mensch aus näher zu definierenden gründen für erhaltungswürdig erachtet - ansonsten wäre es ja wurscht.
die meisten dürften sich diese gedanken jedoch eher selten machen, was traurig ist.
 
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An Claw: du glaubst ja nicht an den Klimawandel, bzw. haeltst ihn fuer nicht menschengemacht oder harmlos. Das ist fuer mich ein legitimer Standpunkt, auch wenn ich diesen nicht teile.

Ich moechte daher gerne ein extremeres Szenario konstruieren und deine Meinung dazu hoeren: Angenommen, die Erde wuerde sofort explodieren, nachdem eine gewisse bekannte Menge an CO2 ausgestossen wurde. Wuerdest du unter diesen Umstaenden einem Verbot von CO2 Emissionen ueber diese Menge hinaus zustimmen, auch wenn das die persoenliche Freiheit einzelner einschraenkt?
 

SC2

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du müsstest aber auch erstmal verschwendung definieren.
weil vieles was für dich vielleicht als verschwendung aussieht macht das leben evtl erst lebenswert, bzw lohnt es sich vielleicht für so ein "verschwenderisches" leben überhaupt erst dick produktiv zu sein.

Ka wo dein Problem ist?

Armer Mensch vs Reicher Mensch
Deine Argumenation:
Reicher Mensch benötigt xyz, da dadurch das Leben erst wirklich lebenswert/produktiv wird

Wieso sollte das selbe bitte für den Armen Menschen nicht gelten, nur sind dessen Ansprüche um die nächste "Stufe" an Lebensqualität/Produktivität zu erreich weit geringer.

Kann man ernsthaft so ignorant sein?
 
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Wieso sollte das selbe bitte für den Armen Menschen nicht gelten, nur sind dessen Ansprüche um die nächste "Stufe" an Lebensqualität/Produktivität zu erreich weit geringer.
Das ist das Konzept der Marginal Utility (Grenznutzen). Stimme dir zu diesbezüglich, aber es lässt sich nicht immer direkt in die Realität übertragen.
 
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Deine Argumenation:
Reicher Mensch benötigt xyz, da dadurch das Leben erst wirklich lebenswert/produktiv wird

Wieso sollte das selbe bitte für den Armen Menschen nicht gelten, nur sind dessen Ansprüche um die nächste "Stufe" an Lebensqualität/Produktivität zu erreich weit geringer.

es ist eben nicht so simpel.
du musst auch erst mal verschwendung definieren.
weil wo sie beim reichen menschen anfängt und wo aufhört da will ich bitte mal eine genaue abgrenzung von dir haben.
 

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du musst auch erst mal verschwendung definieren.
Weswegen bitte?


Deine Aussage ist:

weil vieles was für dich vielleicht als verschwendung aussieht macht das leben evtl erst lebenswert, bzw lohnt es sich vielleicht für so ein "verschwenderisches" leben überhaupt erst dick produktiv zu sein.

Meine Antwort:

Wieso soll selbiges nicht für andere, ärmere Menschen gelten.

Diese Fragestellung ist ganz offensichtlich unabhängig davon was eigentlich als Verschwendung angesehen wird. Nachdem diese Fragestellung beantwortet ist kann man sich darüber Gedanken machen wie man die Resourcen am besten einsetzen kann.


Also bitte bei deinem Thema bleiben und nicht vom eigenen Egoismus ablenken.
 
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du willst den reichen ja verschwendung abnehmen um es den armen zu geben.
dafür muss man selbstverständlich definieren was verschwendung genau bedeutet, weil sonst weiß man auch nicht was man wegnehmen soll.
ziemlich logisch oder nicht ?

wenn du das nicht definieren kannst, dann kannst du auch nicht umstrukturieren.
 

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du willst den reichen ja verschwendung abnehmen um es den armen zu geben.
Nein, wie kommst du darauf? In erster Linie wollte ich ziemlich offensichtlich die Argumenation von Gentley hinterfrage, die da lautet:
Wenn wir es schon nicht schaffen an unsere Mitmenschen in der Gegenwart zu denken, wieso sich dann um die Mitmenschen in der Zukunft kümmern.

Du gehst noch einen Schritt weiter und hast offensichtlich Probleme damit den Mitmenschen in der Gegenwart zu helfen.

dafür muss man selbstverständlich definieren was verschwendung genau bedeutet, weil sonst weiß man auch nicht was man wegnehmen soll.
ziemlich logisch oder nicht ?
Wie du meinst...
Solange Menschen in ärmeren Ländern signifikant schlechtere (Bildungs/..)-Chancen haben um ihren Verstand sinnvoll einsetzen zu können, solange liegt Verschwendung vor.
Verschwendung wird durch eine Abgabe auf alle endlichen relevanten Rohstoffe bekämpft.
 
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Solange Menschen in ärmeren Ländern signifikant schlechtere (Bildungs/..)-Chancen haben um ihren Verstand sinnvoll einsetzen zu können, solange liegt Verschwendung vor.

meinst du das im sinne von verschwendetes potenzial ?

bist du bereit dafür höhere steuern zu zahlen ?
 
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Rein pragmatisch argumentiert:
Wir verschwenden massivst Ressourcen, wenn wir heutzutage Rohstoffe sparen, nämlich unseren Verstand. Und eine lebenswerte Umwelt schaffen wir über unseren Verstand, nicht durch dessen Nichtgebrauch.

this is it
 

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meinst du das im sinne von verschwendetes potenzial ?
Nein, im Sinne von ungenutzten Potential, was ein gewaltiger Unterschied ist. Diese Menschen verschwenden nicht ihr Potential, sie haben nur keine Möglichkeit es zu benutzen.

bist du bereit dafür höhere steuern zu zahlen ?

Wiederum falsch, allerdings bin ich bereit einen fairen Preis zu bezahlen. Das Konzept dahinter ist allerdings keine Steuer sondern schlicht Angebot und Nachfrage. Wer mehr relevante endliche Resourcen nutzen will als der Durchschnitt, der hat gefälligst dieses Recht anderen abzukaufen.
 
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