gender mainstreaming

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falls jemand von euch den neuen spiegel zur hand haben sollte, lest euch bitte mal den bericht auf seite 27 durch.

für alle anderen http://www.gender-mainstreaming.net/
und weiterführende webseiten, zu finden über google und links.

mal eine kurze einführung von mir:
"Gender mainstreaming" als Theorie beschreibt, dass Frauen und Männer nur aufgrund von Erziehung und gesellschaftlichen "Zwängen" in ihre Geschlechterrollen "gepresst" werden, was wiederum heißt, dass die Unterscheide zwischen Mann und Frau auch nachträglich wieder "eliminiert" werden können.

Rein von Natur aus unterscheiden sich Männer und Frauen also nur durch ihre Anatomie, alles andere ist beeinflussbar. Soweit so gut.

Im Spiegel-Bericht ist nun ein Beispiel eines Kurses für Jugendliche, in dem Pädagogen den selbstbewussten Jungen der Gruppe einprügeln wollen, dass sie doch eine Scheide haben und nur so tun würden, als seien sie Jungen. Im dazugehörigen Protokoll steht etwas von "Zerstörung der Identität".

Ein anderes ist, dass in einem Kurs oder ähnlichem Jungen die karrierefeindlichen Frauenberufe, von denen ja die Frauen weggebracht werden sollen, schmackhaft gemacht werden. Beispiele sind hier Pflege- und Sozialberufe. Man will also Jungen mit Absicht in einkommensschwachen Berufen sehen.

Das soll jetzt natürlich nicht represäntativ sein, aber es zeigt wie weit das gehen kann.

Wie dem obigen Link zu entnehmen, wird "Gender Mainstreaming" hochgradig von der Bundesregierung gefördert, es hat Einfluss auf Behörden, Kindergärten, Schulen, berufsbegleitende Kurse und, und
und.

Jetzt frage ich mich ernsthaft, wie ich meine Kinder später in die Obhut einer Gesellschaft geben soll, die den Unterschied zwischen Mann und Frau leugnet. Schrecklich, wie weit es Feministinnen geschafft haben...
 
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wer die unterschiede zwischen mann und frau leugnet ist dum, dumm und dummm
 

Leinad

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Gibt doch genügend wissenschaftliche Erkenntnisse die ganz klar belegen, dass Mann und Frau durchaus von Geburt an anders sind und damit meine ich nicht körperlich, sondern ihre sozialen Anlagen.

Finde es bedenklich, wenn die Bundesregierung sich über fehlenden Nachwuchs beschwert, aber andererseits solche "Projekte" fördert.
Für das Aufziehen von Kindern sind halt gewisse Rollen erforderlich und immerhin hats so seit Jahrtausenden funktioniert.
Mir wird auch immer unbegreiflich bleiben wieso Gleichberechtigung in allen Bereichen verlangt wird. Sicherlich ist es richtig für die gleiche Arbeit das gleiche zu zahlen und es gibt keinen Grund Frauen bei irgendwelchen Arbeiten auszuschließen, aber ist es denn für unsere Gesellschaft wichtig, dass in 100 Jahren irgendwann 50% der Handwerker Frauen sind?
Zumal die Frauen auch oft vergessen welche Vorteile ihre Rolle mit sich bringt. Sie wollen einerseits überall die gleichen Rechte wie die Männer, aber wenns um die unangenehmen Dinge des Lebens geht hört sie Emanzipation schnell auf. So bin ich mich sicher das Frauen nichts dagegen haben das sie nicht der aktive Part sein müssen, wenn es z.b. darum geht jemanden kennenzulernen, nein das bleibt immer noch auf den Männern sitzen.
Genauso wie schwere oder gefährliche körperliche Arbeit und der Tatsache, dass der Mann nun auch noch eine 2. Art Mutter innerhalb der Familie spielen soll.
Nunja, sieht wohl so aus als bräuchte ich auch so ne Therapie. ;o
 
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auf der verlinkten webseite finde ich nichts von dem was du andeutest, viel mehr lese ich dort wenn dann eine forderung nach gleichberechtigung heraus sowie die wichtigkeit der unterschiede zwischen mann und frau, was bereits im zentralen satz auf der hauptseite ausgesagt wird:

Gender Mainstreaming
bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.

wenn da etwas von gleichstellung der geschlechter steht dann geht es um chancengleichheiten und nicht darum dass jungs ein mädchenverhalten antrainiert wird.

weitere links habe ich nicht gelesen, da vor allem deine quelle, der bildel, äh spiegel, bei weitem nicht ausreicht um mich zu noch mehr leserei zu ermutigen.
 
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Original geschrieben von maziques

"Gender mainstreaming" als Theorie beschreibt, dass Frauen und Männer nur aufgrund von Erziehung und gesellschaftlichen "Zwängen" in ihre Geschlechterrollen "gepresst" werden, was wiederum heißt, dass die Unterscheide zwischen Mann und Frau auch nachträglich wieder "eliminiert" werden können.

Rein von Natur aus unterscheiden sich Männer und Frauen also nur durch ihre Anatomie, alles andere ist beeinflussbar. Soweit so gut.
wissenschaftlich wohl in etwa so fundiert wie die rassenlehren im dritten reich.
 
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absolut lächerlich.

wenn mann und frau psychisch gleich wären, hätten sich doch überhaupt keine derartige rollenverteilung entwickelt.

auch lustig wie da unter "nur anatomisch" total vernachlässigt wird, dass eben auch das gehirn anatomisch unterschiedlich ist.
gibt doch hunderte studien, die belegen dass frauen und männer in einigen bereichen krasse leistungsunterschiede haben.

nur logisch, dass dementsprechend in einigen berufen keine gleichverteilung der geschlechter besteht.


btw lustig dass solche projekte immer nur versuchen frauen in "gute" männerberufe zu bringen und männer in "schlechte" frauenberufe.

ich hab noch nie gehört, dass versucht wird frauen in berufe wie dachdecker, müllmann oder kanalarbeiter zu bekommen. es ist auch nicht so, dass es für frauen anatomisch unmöglich ist die berufe auszuüben.


allgemein find ich jede form von quoten bzgl geschlechtern scheisse. die unternehmen, die schlechter qualifizierte männer besser qualifizierten frauen vorziehen schneiden sich auf dauer sowieso ins eigene fleisch, aber quoten für die nur für die "guten" berufe einzusetzen ist einfach unfair.
 

Clawg

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#2 @ aMrio, eine naehere Erlaeuterung bzw. Quellen waeren wuenschenswert. Das Projekt 'Gender Mainstreaming' der UN geht, soweit ich das verstanden habe, eigentlich in die Richtung die Unterschiede konkret zu beruecksichtigen.

Aber so weit ich gelesen habe, scheinen sich die Politiker auch nicht einig zu sein, was denn 'Gender Mainstreaming' denn nun tatsaechlich bedeutet (ausser die Verschwendung von Steuergeldern versteht sich) :o

Allgemein zu der Problematik kann ich nur sagen, dass ich beide Theorien als falsch ansehe, weil beide den Menschen zu einem Roboter oder Tier (im Sinne von 'instinktgesteuert') degradieren, der entweder seinen Genen, seiner Erziehung oder noch abstrakter, seiner 'sozialen Rolle' folgt.

Es ist richtig, dass sich Mann und Frau (bzw. Menschen generell) aufgrund ihrer Gene und der Erziehung im Verhalten tendenziell unterscheiden. Wer eines von beiden ignoriert, ignoriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Aber jeder Mensch hat grundsaetzlich die Moeglichkeit den Kopf zu benutzen und Dinge neutral und vorurteilsfrei zu betrachten. Es ist - meiner Meinung nach - fuer eine Gesellschaft (d.h. fuer jedes Mitglied der Gesellschaft) - von Vorteil, wenn sie ihre Mitglieder als selbststaendig denkende Individuen betrachtet und insbesondere versucht, die Individualitaet einzuschraenken.

Was die Politik mit 'Gender Mainstreaming' nun versucht (soweit ich das verstanden habe), ist, dass sie weiter versucht, auf der einen Seite eine Kontrolle von oben zu erhalten und auf der anderen Seite das Individuum einzubeziehen. Letzteres kann natuerlich nicht klappen und man teilt deshalb den Menschen zumindest in zwei Klassen ('Mann'/'Frau' bzw. mehr, 'Kinder', 'Rentner', 'Arbeitnehmer' etc.) auf und wirft damit im Grunde wieder (bzw. genauso) die Gleichheit vor dem Gesetz ueber Bord.

Ich habe grossen Respekt vor den Feministinnen der 'ersten Stunde' (bis ca. 1950), d.h. diejenigen, die dafuer gekaempft haben, dass Frauen nicht ungerecht benachteiligt werden (z.B. im Bereich des Wahlrechts) und andere Frauen Selbstbewusstsein und Wahrnehmung ihrer Eigeninteressen gebracht haben.
Die Feministinnen der 'neuen Stunde' (wie auch einige andere links-gerichtete Stroemungen) haben dann das 'Recht' weiter aufgefasst, man denke nur an die Gleichberechtigung im Beruf ("Recht auf Arbeit") oder in der Politik ('Frauenquoten').

Das allgemeine Denkmuster verlaeuft etwa so:
Da Frau und Mann identisch sind, und z.B. in Fuehrungspositionen Frauen weniger vertreten sind, muss bei den Entscheidungen ueber Fuehrungspositionen irrational gehandelt worden sein. Da wir Politiker die Leute 'besser' machen wollen, fuehren wir Frauenquoten ein.

Anti-Diskriminierungsgesetze gehen auch in diese Richtung. Die Gesellschaft nimmt an, dass jemand, der jemand anderen anscheinend diskriminiert, dies nicht aus guten Gruenden tut, sondern weil er so erzogen wurde oder seine Gene ihn dazu veranlassen.

Alleine die Tatsache, dass die Sache in der Politik schon so relevant ist, dass sich die Regierungsorgane damit auseinandersetzen, sehe ich als (weiteres) Warnzeichen eines Staatswesens, dass sich zu sehr in das alltaegliche Leben einmischt.
 
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Habs im Offline-Stern gelesen, und hörte sich nach verdammten Bullshit an. Es werden eben nicht die Unterschiede zwischen Mann und Frau berücksichtigt, vielmehr gehen die ganzen Möchtegernexperten davon aus, das es diese Unterschiede nur durch die Gesellschaft bedingt gäbe.

Fand das ganze hörte sich recht gruselig und dumm an. Und über von der Leyens Ministerium wird es auch noch mit Millionen gefördert. Der Spiegelbericht war selbst auch eher kritisch





""Spezialgebiet des Vereins ist Jungenarbeit. Von dieser hat Dissens eine sehr eigene Vorstellung, denn es geht dabei auch darum, Jungs früh zu Kritikern des eigenen Geschlechts zu erziehen. Es gibt ein einprägsames Beispiel, wie die Gender-Theorie Eingang gefunden hat in die angewandte Pädagogik. So spielten Dissens-Mitarbeiter bei einer Projektwoche mit Jungs in Marzahn einen "Vorurteilswettbewerb", an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht. Es entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, "dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge", so steht es im Protokoll.
 
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Wer den spiegel immer noch für eine verlässliche informationsquelle hält ist zu bemitleiden...
 

Jesus0815

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#3 @ aMrio.

Ich erinner mich in dem Zusammenhang an meinen Kulturwissenschafts Prof., der meinte sinngemäß folgendes:

"Bereits im infantilen Stadium wird Kindern die Rollenverteilung aufgedrückt: wenn Jungs mit Puppen spielen heißt es, es gehöre sich nicht für einen Jungen. Spielen Mädchen mit Autos, heißt es es zieme sich nicht für eine Dame. Dabei ist doch ein Kind unschuldig, und weiß nichts von derlei Dingen. Es will doch nur spielen..."

Übrigens verwechselt das der Threadersteller mit dem Feminismus, hat aber tatsächlich nichts damit zu tun. Gender-Mainstreaming ist die rationale Analyse des Phänomens Rollenverteilung.
 
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Was die Kleidung angeht, stehen Jungs allerdings deutlich mehr unter Druck, kein Junge darf ein Kleid tragen oder so. Mädchen hingegen dürfen so ziemlich alles tragen.
Warum sind dann bloß im späteren Alter die Frauen diejenigen, die total auf richtige Kleidung achten? Paradox. :D
 
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ich stimme claw hier ja im großen und ganzen zu, aber ein paar diinge sind in meinen augen einfach zu illusorisch.

Original geschrieben von Clawg

Aber jeder Mensch hat grundsaetzlich die Moeglichkeit den Kopf zu benutzen und Dinge neutral und vorurteilsfrei zu betrachten. Es ist - meiner Meinung nach - fuer eine Gesellschaft (d.h. fuer jedes Mitglied der Gesellschaft) - von Vorteil, wenn sie ihre Mitglieder als selbststaendig denkende Individuen betrachtet und insbesondere versucht, die Individualitaet einzuschraenken.

eine nette utopie. vorurteilsbildung liegt nun aber in der natur des menschen. um diese (zumindest ansatzweise) zu umgehen braucht es erstens eine gewisse leistungsfähigkeit des jeweiligen menschlichen gehirns auf rationaler ebene und weiterhin eine individuelle erziehung, die objektivität begünstigt.
nun nenn mich einen optimisten, aber an punkt 1 scheitern imho schon mind. 75% der menschheit.


Alleine die Tatsache, dass die Sache in der Politik schon so relevant ist, dass sich die Regierungsorgane damit auseinandersetzen, sehe ich als (weiteres) Warnzeichen eines Staatswesens, dass sich zu sehr in das alltaegliche Leben einmischt.

in zeiten massenmedialer willkür ist es schon nicht ganz verkehrt, wenn zumindest einige ideale von einem halbwegs kontrollierbaren apparat als einer art gegenpol geschaffen werden..
 
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die Landeshauptstadt München versucht schon seit einer weile ein "gender-mainstreaming-konzept" in der verwaltung einzuführen (z.b. in form von kursen etc.)...
ich werde mich da morgen mal informieren und euch drüber aufklären :elefant:
 
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die kollegin die da einen speziellen kurs ("Frauen sind anders Männer auch") belegt hatte war leider diese woche im urlaub :(
 

Leinad

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Original geschrieben von TE)Kain
#3 @ aMrio.

Ich erinner mich in dem Zusammenhang an meinen Kulturwissenschafts Prof., der meinte sinngemäß folgendes:

"Bereits im infantilen Stadium wird Kindern die Rollenverteilung aufgedrückt: wenn Jungs mit Puppen spielen heißt es, es gehöre sich nicht für einen Jungen. Spielen Mädchen mit Autos, heißt es es zieme sich nicht für eine Dame. Dabei ist doch ein Kind unschuldig, und weiß nichts von derlei Dingen. Es will doch nur spielen..."

Übrigens verwechselt das der Threadersteller mit dem Feminismus, hat aber tatsächlich nichts damit zu tun. Gender-Mainstreaming ist die rationale Analyse des Phänomens Rollenverteilung.

das ist nun aber auch so ein Todschlagsargument.
Zum einen wird hier ja nur ein Rollenbild FORTGESETZT das einen Entstehungshintergrund hat und zum anderen gibts auch Experimente die durchaus zeigen, dass auch ohne Einfluss Jungs und Mädchen durchaus zu anderem Spielverhalten tendieren.
Natürlich wirds da immer Ausnahmen geben und auch wenn Jungs mit Puppen spielen heisst das nicht das sie sich nicht von Mädchen unterscheiden.
Jedes Kind mag vielleicht nur spielen wollen, aber es entwickelt instinktiv eine Vorliebe für bestimmte Beschäftigungen die eben auf den Fähigkeiten basieren und diese sind nunmal fest in unserem Genom vorgegeben und darauf hat die Gesellschaft keinen Einfluss.
 
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