Geld, Ausgaben, Sparen und Co

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Hi,

da hier ja einige in einer ähnlichen Situation sind und mir im Familien- und Freundeskreis die Bezugspunkte fehlen (ersteres halt andere Generation und völlig andere Lebensumstände, letzeres zu 95% noch arme Studenten), wollte ich mir mal den Rat bzw die Erfahrungswerte der generell gut verdienenden SC-Nerds holen.

Die Hauptfrage ist im Endeffekt: wie viel Geld im Monat beiseite legen für spätere Ausgaben (Wohneigentum und Co), ohne jetzt konkret drauf einzugehen inwiefern das geschehen soll (da gehen die Meinungen ja von "300 reicht" bis "1000" in der Gehaltsregion)? Wie viel Geld sollte man kurzfristig verfügbar haben (da liest man auch alles zwischen "1 Nettogehalt reicht" und "4 müssen sein")? Und wie viel Geld "darf" man tatsächlich für spätere Ausgaben nutzen?

Rahmenbedingungen: Brutto knapp 50k/Jahr, macht in SK1 knapp 13*2,3k. Ausgaben halten sich aktuell noch in Grenzen (weil WG-Zimmer, billiges Auto welches kaum benutzt wird, keine Ausgaben für ÖPNV, kein teures Hobby, versaufe keine 100€ am Wochenende etc). Da wäre auch die Frage was so geht, hab auch keine Ahnung was man damit noch sinnvoll an Miete bezahlen sollte (in der Heimat bekam man für das Geld was hier ein WG-Zimmer kostet ne ganze Whg...). Hab keine großen Ambitionen bezüglich teurer Urlaube (ok, Hüttentouren sind nicht so billig...), Familie + mögliches Wohneigentum ist in der Zukunft mal angestrebt

Inputs? Hier sind ja wahrscheinlich ein paar, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, aus dem Studium raus, wo man nie viel Geld hatte, in "Woah, was mach ich mit der ganzen Kohle?"
 
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Ich hab mir irgendwann einfach 'nen teures Hobby gesucht als das Geld aufm Konto immer mehr wurde. Man lebt jetzt, nicht später. Später hat man genug damit zu tun, alt, krank und irgendwann tot zu sein. Die geilste Zeit zum Porsche fahren ist zwischen 25 und 40. -_-


Und auf Deine Frage wirst Du von 10 Leuten 12 Antworten bekommen.
 
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Geld besitzen ist ja erstmal besser als keines zu besitzen.
Wieviel Geld du zurücklegen willst für diverse Ausgaben oder Lebensumstände kannst nur du alleine beantworten. In der Regel solltest du aber alles was du im Monat nicht verballerst irgendwo safen. Hab eigentlich nie mehr als 700-1000€ monatlich auf dem Gehaltskonto liegen.
Ich persönlich fahre mit einer simplen "Trippletopf"-Strategie.
1. Gehalt kommt auf Gehaltskonto 1
2. Bestimmte Summe X per Dauerauftrag auf Konto 2 => das hier ist die eiserne Reserve. Von hier fließt das Geld nur in sichere Anlagen (Depot bei der gleichen Bank) oder bleibt da auf dem Tagesgeld drauf.
3. Bestimmte Summe Y aufs "Unerwartete Ausgaben"-Konto 3 => hier bedien ich mich wenn größere Anschaffungen gemacht werden. Neue Waschmaschine, neuer Schrank, Jahresurlaub etc. whatever. Optional erweiterbar durch das Gehaltskonto wenn die Kohle mal nicht ausreichen sollte.
4. Der Rest der auf dem Gehaltskonto liegt ist fürs monatliche Verjubeln da, wenn am Ende des Monats noch was übrig ist geht das in die Reserve.

Zusammen mit meiner Freundin hab ich noch ein gemeinsames Konto wovon wir Miete, Strom etc. zahlen und monatlich jeder noch nen Hunni draufpackt für Nachzahlungen, kleinere gemeinsame Anschaffungen,whatever.

Da ich im normalen Leben nur mit der Geldkarte des Gehaltskontos was mache sammelt sich auf den anderen Konten unbemerkt was an und das kann nicht verkehrt sein :deliver:


btw. Zockereien nur mit Geld vom Girokonto.
 
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Schon klar, ging mir auch mehr um Erfahrungswerte wie den von Schlemil. Iwie kenne ich kaum jmd, mit dem ich jetzt so viel zu tun habe, dass ich mit ihm über Finanzen rede, der in der Hinsicht Erfahrungswerte hat. Die Elterngeneration hatte völlig andere Voraussetzungen und in meiner Generation sind die Leute entweder ratlos oder haben auf elterlichem Grund gebaut etc

Mehrere Konten mit Dauerauftrag ist schonmal ne gute Idee
 
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Du brauchst drei Sachen imho:

1) Altersvorsorge
2) Eigentum
3) Leben

Als Altersvorsorge empfehle ich z.B. sowas wie Fondsparen und nicht nur einen sicheren Fond, sondern verschiedene sichere. Je nach Arbeitgeber kann sich Endgeldumwandlung etc. auch lohnen. Bei Produkten deiner Hausbank genau nachschauen, ob es was taugt oder nur Provision für deinen Berater bedeutet.

Du hast ja schon von Immobilie gesprochen. Bedenke, das ein Haus nur dann eine Altersvorsorge ist, wenn du es verkaufen kannst. Allein reicht das meiner Meinung nach nicht, da selbst wenn du selber baust deine Immobilie wenn du 75 bist auch schon ~40 Jahre alt sein wird und vielleicht eine neue Heizung oder Sonstiges braucht. Dazu kommt, das deine Frau oder du ja auch pflegebedürftig werden könnt, oder sie einfach nicht mehr deine Frau ist. Generell immer so rechnen, dass die Hypothekenrate auch mit 1 Gehalt bezahlt werden kann falls mal Arbeitslosigkeit dazu kommt. Grundregel: Je weniger du finanzieren musst desto besser, also hier auch Kapital aufbauen.

Du sagst du hast keine Hobbies und niedrige Ausgaben, aber das kann sich schnell ändern. Kinder sind z.B. teuer, weil dann halt evtl. ein neues Auto her muss und sie mal in den Urlaub wollen. Du willst dir evtl. mal Möbel nicht bei IKEA kaufen, oder auch einfach mal in der Woche Abends noch ins Restaurant. Wenn du also rechnest, wie viel du in 1 und 2 steckst, dann rechne nicht unbedingt mit deinen aktuellen Ausgaben, sondern etwas großzügiger. Ist was über kannst du immer noch das Depot aufstocken.


Zu deiner Frage bzgl. der verfügbaren Summe, so habe ich z.B. eine teure Autoreparatur auf dem Giro, mit der ich im Zweifel auch Ersatz anzahlen könnte. Ich muss zur Arbeit pendeln. Fällt das Auto weg, so habe ich ein Problem. Würde mir immer überlegen: Was ist das Teuerste, was ich kurzfristig ersetzen können muss und diese Summe vorhalten.

Wichtig: Versicherungen. Falls du noch nicht hast dann besorg dir eine private Haftpflicht und eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wenn du mehr fährst Verkehrsrechtsschutz. Mierterrechtsschutz kann auch Sinn machen, je nachdem wie deine WG z.B. aussieht.
 

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leg dir nen betrag fest der am anfang des monats aufm giro sein soll (ka 4k€ oder so) und überweis sämtlichen überschuss auf ein sparkonto.
ansonsten aber das was Syz sagt. kein grund weiterhin wie ein student zu leben wenn du plötzlich 3x soviel kohle hast. gönn dir was.
 
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Meine Finanzplanung sieht momentan 3 Blöcke vor:

1. Tägliche Ausgaben:

Miete, Versicherungen (Kfz, Haftpflicht, Private Krankenzusatzversicherung etc.), Strom usw.

Habe ein weiteres Konto für meine Lebenshaltungskosten (Essen, Klamotten, Feiern) um darüber

einen besseren Überblick zu haben.

2. Private Altersvorsorge:

Mache das über mehrere Fonds im Versicherungsmantel (steueroptimiert in der Auszahlungsphase).

3. Fondssparen:

Hier geht alles überschüssige Geld über einer definierten Grenze hinein, das sind bei mir momentan etwa 4 Monatsnettogehälter. Spare eine definierten Betrag jeden Monat. Da ist immer ein noch Luft,
um den Puffer wieder aufzufüllen. Am Jahresende mache ich dann gegebenenfalls noch
Einmal-Einlagen.

Wie viele Rücklagen du griffbereit haben möchtest (also max. Tagesgeld) hängt eben davon ab, wie "unsicher" du deine Jobsituation einschätzt, welche größeren Investitionen du in nächster Zeit planst und die Höhe unregelmäßiger Kosten. Grundsätzlich haben manche Menschen einfach ein größeres Sicherheitsbedürfnis als andere. Ich denke unter 2 Gehälter solltest du nicht gehen, der Rest ist diskutabel.

Von deinen 2,3 netto würde ich wohl im Schnitt mindestens 500-600€ (Altersvorsorge+Sparen für Immobilie/Auto/...) zurücklegen wollen. Absolute Werte sind aber immer schwierig. Wenn du in einer WG wohnst oder mit deiner Freundin zusammen, sollte die Sparquote etwas höher ausfallen, wie wenn du alleine wohnst usw. In Frankfurt wirst du wohl auch mehr in Miete investieren als mitten in Brandenburg.

Zu Beginn ist es nicht unwahrscheinlich, dass du einen kleinen Nachholbedarf hast (Kleidung, Wohnungseinrichtung,...). Wichtig ist, hier einen Zeitplan aufzustellen, ab dem regelmäßig ein
größerer Betrag gespart wird. Es ist meiner Meinung nach nicht schlimm, die ersten Monate keine wirklichen Rücklagen zu erwirtschaften. Wichtig ist, dass ab dann ein größerer Betrag gespart wird.

Ganz konkret auf deine _aktuelle_ Situation:

Kaum Mietkosten, so gut wie keine Mobilitätskosten, wirfst dein Geld beim Feiern nicht aus dem Fenster... . Ich würde schätzen, dass 1000+ momentan nicht schwierig zurückzulegen sind. Ich würde daher momentan wirklich 1000-1300 (je nach WG-Miete, in Leipzig gelten Zimmer über 200 € schon als "teuer" :ugly:) zurücklegen.
Davon kannst du dann die erste richtige Wohnungseinrichtung, Auto,..., bezahlen. Später würde ich das ganze auf ein gesundes Maß drosseln, Zahlen siehe weiter oben.
 
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Du hast ja schon von Immobilie gesprochen. Bedenke, das ein Haus nur dann eine Altersvorsorge ist, wenn du es verkaufen kannst. Allein reicht das meiner Meinung nach nicht, da selbst wenn du selber baust deine Immobilie wenn du 75 bist auch schon ~40 Jahre alt sein wird und vielleicht eine neue Heizung oder Sonstiges braucht.

Darauf möchte ich nochmal eingehen bzw. nachfragen. Wenn man 25 Jahre für sein Haus abbezahlt hat und das dann Schuldenfrei ist, ist die Altersvorsorge dann nicht auch schon, dass man sich die Miete komplett spart und dieses Geld nochmal "extra" weglegen kann? Klar gibt es größere Anschaffungen wie Heizung etc. die man machen MUSS, aber wenn man pro Monat 500-600€ an Kaltmiete statt dem Vermieter auf ein Sparkonto legt, dann hat man pro Jahr 6000-7200€ zurückgelegt. Das ein paar Jahre und neue Heizung oder Fenster... sind doch dann locker drin. Alternativ hat man dann mehr Geld, was man zurücklegen kann.

Wenn im Alter das Geld mal knapper wird, dann kann man immerhin "umsonst" wohnen und muss nicht jede Renovierung sofort machen.
Was ich sagen will: neben dem Verkauf ist ein Haus doch auch als "Einsparung" der Miete sinnvoll, oder nicht?
Klar muss mann Grundsteuer zahlen, aber das ist doch nicht so viel wie die Kaltmiete, oder? Kommen sonst noch Kosten, die ich jetzt grade gar nicht auf dem Schirm habe?
 

TheGreatEisen

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Eigentum sollte im Hinblick auf seine Funktion als Altersvorsorge nicht überschätzt werden.

Man kauft sich mit 30 nicht unbedingt die Immobilie, die mit 65 noch Sinn macht bzw. die noch sinnvoll nutzbar ist (auch, was NK betrifft). Ich bin mir nicht sicher, ob ich mein 800 qm Grundstück mit 70 noch pflegen, d.h. Obstbäume schneiden will usw.
Lässt man alles von Dritten erledigen, muss man auch hier die Kosten berücksichtigen.

Ob man seine selbst genutzte Immobilie nach 30 Jahren mit Gewinn (oder überhaupt so einfach) los wird, ist auch nicht gesichert, ich lebe in einem teuren Ballungsgebiet, kann zwar mit steigenden Bodenrichtwerten rechnen, dafür muss ich das Haus jährlich mit 1 % abschreiben. Daneben ändern sich die Ansprüche an Wohnraum, insb. was Zuschnitt betrifft. Ein Haus aus den 60er oder 70ern wäre für mich nie in Frage gekommen, gleichgültig, wie modern es saniert wäre. Seinerzeit waren Küche und Bad sehr beengt, das Schwergewicht wurde auf große, repräsentative Wohnzimmer gelegt. D.h., ob mein Haus in 30 Jahren noch attraktiv für jemanden ist oder ob es instant abgerissen wird, kann man heute nicht sagen.

Unsere Nebenkosten für das Haus liegen alleine bei ca. 400 Euro, ohne dass hiervon bereits Rücklagen für Reparaturen berücksichtigt wären (d.h. Gas, Strom, Wasser (vor allem Abwasser), Gebäudeversicherung, Abfallgebühren, Grundsteuer, Kaminholz). Und das für ein 75 kwh/m² Haus mit astreinen Dämmwerten.

Wichtig ist doch i.E., aus welchem Beweggrund man Eigentum erwirbt. Bei uns war es ganz klar unsere Tochter, daher ländlich gelegen (1a Kindergarten und Grundschule), direkt am Waldrand usw. Ka ob ich das in 30 Jahren noch cool finde.

Unterm Strich: Jedenfalls das selbst genutzte EFH ist nicht zwingend eine gute Geldanlage oder Altersvorsorge. Das gilt bedingt auch für jede anderee Wohnimmobilie. Man erwirbt Eigentum doch vor allen Dingen wegen der Freiheit, die man dadurch erlangt.
Meine alte Vermieterin war unerträglich, jetzt sind wir völlig ungezwungen, die Tochter kann schreien soviel sie will, man hat m.E. ein völlig anderes Lebensgefühl im Eigentum.

Dazu muss man außerdem sagen, dass ich mich vor dem Kauf nach Häusern zur Miete umgesehen habe. Die Miete für ein vergleichbares Haus läge in unserer Gegend bei ca. 1700 warm. Das Geld kann ich also auch in die Kredittilgung stecken. Ich zahle so nur geringfügig weniger, als würde ich mieten. Habe aber auch mit 1,05 % finanziert.

Zum Sparen: Mit meinem Grundgehalt leben wir, und wir verleben es nahezu vollständig. Altersvorsorge ist bei mir wegen meiner Zugehörigkeit zum berufsständischen Versorgungswerk kein Thema, was ich persönlich für mega ungerecht halte, aber wofür ich dennoch sehr dankbar bin. Der jährliche Bonus sowie die Umsatzbeteiligung wird komplett zurückgelegt. Ein Teil wandert in die Rücklage fürs Haus, wenn da mal die Heizung kommt bin ich 8-10 k auf einen Schlag los. Was übrig ist geht ins Aktiendepot.
 
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parats'

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Bei mir gehen monatlich ca. 25% des Nettolohns direkt aufs/in CashKonto, Depot, Altervorsorge etc..
Da wir beide aber noch Vollverdiener sind bleibt da noch recht viel übrig. Im kommenden Jahr wirds mit dem Nachwuchs dann sicherlich etwas anders - an der Verteilung wird sich aber erstmal nix ändern.
 

deleted_24196

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Ich zahle seit ein paar Monaten mein Eigenheim ab, und ich rechne damit es in ~15 Jahren abbezahlt zu haben. Ansonsten achte ich nicht groß aufs Geld, wenn ich was haben will (z.B. neue Grafikkarte) kaufe ich es mir einfach. Was am Ende des Monats übrig bleibt, wird aufs Tagesgeldkonto überwiesen. Ansonsten läuft nebenbei noch nen Bausparvertrag (ist aber bald durch) und eine Fondsgebundene Riester.
 

Gelöscht

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bin jetzt in 5 jahren durch mit meiner eigentumswohnung abbezahlen, tilgungsrate von 5,5%. lege nebenher noch 20% meines einkommens auf ein tagesgeldkonto, von wo ich aus aktien dann und wann kaufe oder mal ne sonderausgabe tätige (urlaub z.b.). versuche auf dem konto immer min. 2-3 monatsgehälter liegen zu haben. drunter geh ich nicht (eiserne reserve), danach bestimme ich auch, was ich pro monat ausgebe. liegt deutlich mehr als die reserver drauf, gibts auch mal luxussachen wie ne neue kappsäge oder anderen unsinn. ist genau die reserve drauf und ich weiss, das ausgaben anstehen (neue winterreifen), verkneif ichs mir und schiebs auf später.
 
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Wenn du jetzt keine große Wohnung brauchst: Bleib in der WG!
Wenn du jetzt kein tolles Auto brauchst: Kauf dir keins!

Letztendlich ist die Frage "wofür sollte ich es ausgeben" die falsche. Überleg dir, was du gerne hättest und was deine Prioritäten sind, leiste dir alles was dir auch nur annähernd wichtig ist und verschenke dein Geld nicht auf etwas, was dir nicht wirklich wichtig ist.
Dann sollte am Ende noch mehr als genug vom Gehalt übrig sein, so dass du sparen kannst. Falls am Ende weniger als 20% deines Nettogehalts "übrig" sind könntest du evtl. anfangen, deine Ausgaben stärker in Frage zu stellen, da du aber ja anscheinendlich nicht besonders verschwenderisch unterwegs bist dürfte das kein Problem sein.

Davon hebst du dir so viel jederzeit verfügbar auf, dass du sich "sicher" fühlst. Was ist die größte Anschaffung, die du für dich mal eben so spontan machen wollen würdest? Und was ist das "schlimmste", was dir ganz spontan passieren könnte, das direkt Bargeld kostet? Beispiel: Du willst flexibel genug sein, um ohne große Probleme einen brauchbares gebrauchtes Auto kaufen zu können (grob 10.000€) falls du es brauchst und gleichzeitig könnte in deinem Eigenheim ein Wasserrohrbruch oder ähnliches eine größere Sanierung bedingen (kein Plan was so was kostet, sagen wir auch mal 10.000€ als frei ausgedachte Zahl für das Beispiel). Dann würdest du 20.000€ vorhalten wollen. Oder angenommen dein Plan wäre es, dich jederzeit für 10 Jahre auf eine einsame Insel zurückziehen zu können, dann würdest du dir ausrechnen was das so kostet und den Betrag vorhalten. Statt in Kategorien wie "nehme X Monatsgehälter" zu denken würde ich das eher nach den eigenen Bedürfnissen und Plänen richten.

Das "wohim mit dem ganzen Geld"-Problem habe ich für mich auch noch nicht gelöst, mit der oben beschriebenen Strategie bleibt bei mir recht viel übrig. Das packe ich aktuell in Aktien (bzw. ETFs) und lasse es da liegen, bis mir mal irgendwann etwas einfällt, das ich damit machen könnte.
Immobilie ist natürlich immer eine nette Idee, aber bei den aktuellen Preisen in den Städten bin ich mir nicht sicher, ob das langfristig gut wäre. Insb. da die Mobilität und ausweichen in ländlichere Gebiete eher steigen als sinken wird, ich erwarte dass Städte in 30 Jahren wieder stark an Bedeutung verloren haben werden.
 
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Du weißt nicht wohin mit der Kohle?
Ist doch perfekt, dann bist du ja anscheinend zufrieden so wie es derzeit läuft. Lass es genau so und gönn dir halt die Sachen, auf die du wirklich Bock hast. Nach und nach wirst du deinen Lebensstil von alleine nach oben schrauben und du wirst froh sein, wenn du später, wenn du vielleicht doch mal eine Wohnung anzahlen willst, oder bewusst anfängst zu sparen schonmal die ersten 50 000 € zusammen hast.

edit: Dann kommt natürlich die Frage, wie man das Geld am besten anlegt, aber dafür gibt es schon andere topics ohne klares Ergbenis ;)
 
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Insb. da die Mobilität und ausweichen in ländlichere Gebiete eher steigen als sinken wird, ich erwarte dass Städte in 30 Jahren wieder stark an Bedeutung verloren haben werden.

Kannst du das näher erläutern, wie du zu dieser Annahme kommst?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Dazu muss man außerdem sagen, dass ich mich vor dem Kauf nach Häusern zur Miete umgesehen habe. Die Miete für ein vergleichbares Haus läge in unserer Gegend bei ca. 1700 warm. Das Geld kann ich also auch in die Kredittilgung stecken. Ich zahle so nur geringfügig weniger, als würde ich mieten. Habe aber auch mit 1,05 % finanziert.

würdest du das argument auch auf wohnungen übertragen? ich weiß noch nicht, wie ich es machen werde, aber ich kann mir vorstellen, dass man anstatt 1,5+ für die miete einer netten wohnung in hh/ffm/muc o.Ä. auszugeben lieber dasselbe geld in den kredit zum kauf einer solchen steckt.

Kannst du das näher erläutern, wie du zu dieser Annahme kommst?

würde mich auch interessieren. der trend hat sich doch gerad erst umgekehrt, von der stadtflucht ins EFH am stadtrand zur landflucht in die städte heute, die auch für familien mit kindern zunehmend attraktiv werden. habe zumindest in letzter zeit mehrere berichte in dieser richtung gelesen.
 
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Sachwert schlägt Geldwert. Schaff dir keine Verbindlichkeiten wie einen Betonklotz zu drin wohnen an sondern investier dein Geld in Vermögenswerte die dir Cash Flow generieren aus dem du deinen Lebensunterhalt bestreitest.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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also mietwohnungen? was gäbe es da noch?
 
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Von Mietwohnungen würde ich abraten. Kurz bis mittelfristig Aktien von bestimmten Unternehmen. Langfristig landwirtschaftliche Flächen, direkte Beteiligung an Firmen die für dich selbst sinnvoll sein können.
Bildung ist die beste Investition, was du weißt und kannst ist immer wertvoll, und es kann dir keiner wegnehmen.
 

TheGreatEisen

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Wow, gehts noch etwas wachsweicher? " von bestimmten Unternehmen " , "landwirtschaftliche Flächen ", " Bildung".

Ka wieso gerade du Sachwerte predigst, aber den klassischen Sachwert (die Immobilie) verteufelst, muss man nicht wirklich verstehen, oder?

Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld kann man froh sein, überhaupt eine Rendite oberhalb von 3-4 % p.a. zu generieren. Mit Cash-Flow hat das überhaupt nichts zu tun.

Aber unabhängig von der Frage, was sich in pekuniärer Hinsicht mehr "lohnt". Ich wollte niemals wieder auf Miete leben, die Freiheit, die man im Eigentum erlangt, ist m.E. sehr viel Geld wert. In eine Mietwohnung würde ich nie richtig Kohle für eine geile Küche oder ein neues Bad investieren.

@ Heator: Das ist m.E. eher eine Frage, ob du in HH "angekommen" bist, oder ob du "frei" sein willst, dahin zu gehen, wohin es dich gerade zieht.
 
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Bis zum Wohneigentum würd es eh noch ein paar Jahre dauern und bis dahin wird sich das hier eh keiner mehr ohne fettes Erbe leisten können (wenn man nicht grad mit 25m² auf Dauer zufrieden ist). Die Steigerungsraten sind inzwischen völlig absurd

Ansonsten danke für die Antworten! Ich schau dann mal über Weihnachten was die Optionen sind
 
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Wow, gehts noch etwas wachsweicher? " von bestimmten Unternehmen " , "landwirtschaftliche Flächen ", " Bildung

Was ist daran wachsweich? Willst du jetzt konkrete Unternehmen genannt haben von denen ich dir Aktien empfehlen würde ?
Kauf dir ein Grundstück und verpachte es. Locker 5% in Jahr wenn du es geschickt machst.

Ka wieso gerade du Sachwerte predigst, aber den klassischen Sachwert (die Immobilie) verteufelst, muss man nicht wirklich verstehen, oder?

Eine selbstgenutzte Immobilie ist kein Sachwert sondern in erster Linie eine Verbindlichkeit. Im besten Fall bist du 30 Jahre lang verschuldet und wohnst danach in einem zu großen Haus mit kaputter Heizung und undichten Fenstern. Gratz.
Mit Mietwohnungen hast du nichts als Ärger.
 
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Und Eigentumswohnungen? Ich zahle momentan 350 kalt. Ne vergleichbare wohnung würde mit zinyen, notar etc. vielleicht 150000 kosten, während ich in den nächsten 60 jahren knapp 250000 € Miete zahlen müsste. Da scheint mir so eine wohnung langfristig gesehen doch deutlich günstiger?
 
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Gelöscht

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Und Eigentumswohnungen? Ich zahle momentan 350 kalt. Ne vergleichbare wohnung würde mit zinyen, notar etc. vielleicht 150000 kosten, während ich in den nächsten 60 jahren knapp 250000 € Miete zahlen müsste. Da scheint mir so eine wohnung langfristig gesehen doch deutlich günstiger?

wie du mal keine ahnung hast. 60 jahre ...
 

TheGreatEisen

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So einfach ist die Rechnung wie gesagt nicht. Zinsumfeld, Marktentwicklung usw., ob Mieten oder Kaufen auf 30 Jahre gerechnet günstiger ist, hängt vom Einzelfall ab und lässt sich ohnehin nur sehr schwer prognostizieren. Bei Eigentum musst du berücksichtigen, dass du für alle Kosten aufkommen musst und dementsprechend Rücklagen zu bilden hast. Dazu kommt bei Eigentumswohnungen idR das Krebsgeschwür der Wohnungseigentümerversammlung, d.h. echte Freiheit sieht m.E. anders aus.

Die niedrigen Bauzinsen sind ein Spiegelbild des Niedrigzinsniveaus bei den Kapitalanlagen. D.h., man kann derzeit "günstig" bauen/kaufen, das Geld arbeitet dagegen derzeit eher schlecht als recht. Dennoch würde ich nicht ohne eine gehörige Portion Eigenkapital kaufen, da die Zinskonditionen je nach Beleihungswert ungünstig werden.

Bei Einfamilienhäusern lohnt sich der Kauf m.E. aus zwei Gründen. EFH sind idR keine Kapitalanlage, daher gibt es relativ wenige zur Miete, und wenn es diese gibt, sind sie (jedenfalls bei uns in der Region) so teuer, dass ich für denselben Kapitalaufwand das Haus auch finanziert bekomme. Und wichtiger ist für mich, dass mich - vorausgesetzt ich zahle meine Raten - niemand mehr aus der Bude raus bekommt. Keine Kündigung (insb. nicht wg. "Eigenbedarfs") usw., und nur im Eigenheim ist man bereit, richtig für Einrichtung usw. zu investieren. Ob sich das Haus am Ende meines Lebens "gerechnet" hat, ist mir eigentlich scheiß egal. Wobei man, steigende Bodenwerte vorausgesetzt, seinen Kindern wenigstens Grund & Boden hinterlassen kann.
 

Benrath

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Nicht wenn du in 5 Jahren umziehen musst und du sie (mit Verlust/Gewinn) verkaufen musst oder vermieten musst, weil du woanders eine Wohnung brauchst.


Bevor ich wegen Eigenbedarf aus meiner Wohnung gegickt würde, friert die Hölle zu. Die meisten Wohnungen im Stadtbereich gehören doch Firmen oder Verwaltungen.
 

PWD

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Im besten Fall bist du 30 Jahre lang verschuldet und wohnst danach in einem zu großen Haus mit kaputter Heizung und undichten Fenstern. Gratz.

Im Schnitt zahlt der durchschnittsdeutsche sein Haus in 33 Jahren ab (das ist also nicht der beste Fall sondern einfach normal)... Mir ist sowas zwar unbegreiflich aber muss halt jeder für sich selbst entscheiden, wenn ich länger als 20 Jahre brauchen würde um ein Haus zu bezahlen, würde ich wahrscheinlich keines bauen/kaufen.


Ich persönlich spare aktuell 38 % von meinem Nettogehalt: Aktien, Rentenversicherung, Bausparer etc.

Mit meiner besseren hälfte habe ich ein Gemeinschaftskonto auf dem aktuell jeder die Miete+Nebenkosten einzahlt und einen Puffer von 100 € im Monat extra für sonstiges.
 

TheGreatEisen

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Schon richtig. Die Kaufnebenkosten liegen bei 10-12 %, so man selbst bei ordentlichen Wertsteigerungen eher mit einer schwarzen Null aus dem Verkauf geht, wenn er zeitlich so kurz nach dem Kauf erfolgt.

Das wird bei mir aber aller Voraussicht nach nicht der Fall sein, da ich mich im Zweifel in 3-5 Jahren hier in der Gegend selbständig machen würde. Wenn man danach ginge könnte man nie Eigentum erwerben.

Und ja, 30 Jahre wäre schon echt lang, ich habe da eher 10 -15 Jahre im Sinn (Sondertilgungen)
 
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wie du mal keine ahnung hast. 60 jahre ...

Danke für den Input :rolleyes:

Mir ist schon klar, dass ich weder 60 Jahre in ein und derselben Wohnung leben werde noch dass Mieten, Zinsen etc. gleichbleiben. Die 150000 sind wahrscheinlich auch viel zu hoch gegriffen. Ich würde mir ja auch nicht jetzt ne Wohnung kaufen, sondern vllt in 10 Jahren, ohne Kredit. Das sollte nur ein ganz grober Kostenvergleich sein basierend darauf, dass ich noch ca. 60 Jahre lebe.

d.h. echte Freiheit sieht m.E. anders aus.

Mir geht es eher ums monetäre.

Nicht wenn du in 5 Jahren umziehen musst und du sie (mit Verlust/Gewinn) verkaufen musst oder vermieten musst, weil du woanders eine Wohnung brauchst.

Ist das wirklich so schwer, eine Immobilie wieder gescheit loszuwerden? Vom Hören-Sagen habe ich eher gegenteiliges mitbekommen.
 
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Gelöscht

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gerade bei eigentumswohnungen kommt zur darlehensbelastung noch die monatliche umlage. muss man schon genau rechnen, ob das lohnt. daher sind so zahlenspielereien imho mumpitz. den schritt zum eigentum macht man, weil man die verfügungsgewalt darüber hat und die freiheit, dinge zu tun. nicht, weil es sich über einen horizont von 60 jahren irgendwie rechnet. wer so argumentiert, rechtfertigt sich da ein luftschloss. die eigenen balgen werden sowieso studieren und mit das letzte, was sie tun werden, ist ins elterliche haus einziehen. also baut man das haus primär für sich und so sollte man es auch planen. und wenn man nicht gerade im speckgürtel einer großen metropolregion wohnt, ist ein haus verkaufen, dass 30-50 jahre auf dem buckel hat eh ein nullsummenspiel, man bezahlt halt das grundstück. ein freund von mir hat sich vor kurzem so ein haus aus den 60er gekauft. umbaumäßig hat er draufgelegt, abreisen und neu bauen wäre definitiv günstiger gekommen.
 
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monatliche umlage

ok, da habe ich tatsächlich nicht dran gedacht. Guter Punkt.

freiheit, dinge zu tun

Wobei ich es nicht unbedingt als Freiheit sehe, örtlich an eine Immobilie "gefesselt" zu sein.

und wenn man nicht gerade im speckgürtel einer großen metropolregion wohnt, ist ein haus verkaufen, dass 30-50 jahre auf dem buckel hat eh ein nullsummenspiel, man bezahlt halt das grundstück.

Wie sieht es mit dem (Wieder-)Verkauf von Wohnungen aus?
 

PWD

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die eigenen balgen werden sowieso studieren und mit das letzte, was sie tun werden, ist ins elterliche haus einziehen.

Sehe ich nicht so, bei mir stehen gerade die Planungen an, entweder selbst bauen oder in mein Elternhaus ziehen, es so herrichten wie ich das ganze haben möchte usw. (würde dann meiner Mutter eine Eigentumswohnung kaufen, die Altersgerechter ist etc.)

Hat für uns unterm Strich mehr Vor- als Nachteile und wird sich innerhalb der nächsten 2 - 3 Jahre entscheiden.

Ich weiß ich kann jetzt nicht von mir auf andere schließen, wenn ich mir aber anschaue, wieviele aus meinem Bekanntenkreis, gerade bauen und das in der gleichen Ortschaft wie ihr Elternhaus steht ist das für mich unverständlich.
Da wohnen dann 2 Erwachsene auf 200+ qm die nur bedingt Altersgerecht sind aber der Sohn / die Tochter baut 2 Straßen weiter für 300.000 + ein Haus.
Klar irgendwie hängt man an seinem selbst gebauten Haus aber was kann es besseres geben für Eltern als wenn die eigenen Kinder das Haus übernehmen, so sehe ich es zumindest.


Das sprengt jetzt zwar den Rahmen aber gerade mit Blick auf Pflege, Pflegekosten etc. wird sich der ein oder andere der jetzt für teuer Geld ein Haus baut und seine Eltern dann später die Pflege mit bezahlen darf schwer umschauen, wenn scheisse läuft bezahlst du und deine Eltern müssen noch ihr Haus verkaufen.
Aber wie gesagt das würde jetzt den Rahmen sprengen.
 
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Wie sieht es mit dem (Wieder-)Verkauf von Wohnungen aus?
Naja, die werden auch nicht besser mit den Jahrzehnten. Gerade Bäder und so wollen ja nach ein paar Jahrzehnten gerne mal renoviert werden. Außenfassade/Heizungsanlage/Dächer...das hält auch nicht ewig und da reicht die Umlage eigentlich nie.

Wobei es ja eh relativ müßig ist, über mehrere Jahrzehnte auf die Immobilienpreise zu spekulieren, die sind ja alles andere als stabil auf so lange Zeiträume. Kann also sein, dass man genau dann verkaufen muss oder will, wenn der Markt gerade richtig bescheiden läuft.

Derzeit zieht es ja alle in die Städte und dementsprechend kennen die Preise nur eine Richtung. Ist aber doch absehbar, dass das irgendwann ein Ende hat, der Zuzug in die Städte hat ja einfach Grenzen und die Demographie tut irgendwann ihr übriges. Und abseits von so einem Boom haben Immobilien ja wenig Potential, viel mehr als den Wert halten oder verfallen können die ja nicht über die Jahrzehnte, sofern der Markt da nicht so heiß läuft wie gerade.

Ich finde ja, ETWs sind in vierlei Hinsicht worse of both worlds. Freiheit hat man in vielen Dingen auch nicht, kurzfristige Flexibilität fehlt und gleichzeitig ist man ziemlich "locked in", was Investitionen angeht.
 
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Gemeinde, die zu meiner Stadt gehört bekommt eine neue Straße. Kosten für die Anlieger sind zu 80% anteilig zu tragen. Da sind 3 Rentnerpaare, die die ~20.000€ wohl nicht aufbringen können.

Natürlich ist ein Haus grundsätzlich erstmal ein Wert, aber nur, wenn man es verkauft. Hier gilt halt vor allem die Lage. Dank der steigenden Bevölkerungszahlen wird eine Immobilie vermutlich schon noch ein Gewinngeschäft sein. Die gesparte Miete dürfte aber durch solche Sachen wie die mit der Straße und Renovierungen schnell drauf gehen. Es hat einen Grund, wieso Oma noch das Bad aus den 70er Jahren mit den interessanten Farben hat. Umgekehrt will man aber auch das Haus dann im Alter nicht verkaufen sondern darin Leben.

Auf Grund dieser Überlegungen gilt für mich eben, dass eine Immobilie nicht die Altersvorsorge ersetzt.
 

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steigende bevölkerungszahlen? :ugly: wegen der flüchtlinge, oder wie?
 
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würde mich auch interessieren. der trend hat sich doch gerad erst umgekehrt, von der stadtflucht ins EFH am stadtrand zur landflucht in die städte heute, die auch für familien mit kindern zunehmend attraktiv werden. habe zumindest in letzter zeit mehrere berichte in dieser richtung gelesen.

Ja, der Trend hat sich aktuell umgekehrt, weshalb die Mieten in den Städten auch so explodieren. ich denke aber nicht, dass das lange anhalten wird. Das hat zwei Gründe:
1. Die demografische Entwicklung wird auch die Städte früher oder später einholen. Bei sinkenden Bevölkerungszahlen und gleich bleibendem Wohnraum müssen die Immobilienpreise früher oder später sinken. Das wird aktuell noch durch die Landflucht überkompensiert, aber 30 Jahre lang wird das nicht so bleiben.
2. Die persönliche Mobilität wird wachsen. Das Google car steht in den Startlöchern und sobald die persönliche bequeme Mobilität zur Realität wird (d.h. jederzeit verfügbare, selbstfahrende Autos) gibt es keinen Grund mehr, direkt in der Stadt zu wohnen. Wenn die Pendelei nahezu keine negativen Effekte mehr hat ziehe ich gerne wieder zurück aufs Land bzw. mindestens mal in den Vorort der Stadt. Ich erwarte, dass sich Ballungszentren damit deutlich "aufweiten", d.h. dass die Bevölkerungsdichte in den Innenstädten stark abnehmen und in den Randgebieten dafür zunehmen wird.
Beides sind wie gesagt langfristige Effekte, die wohl erst in 1-2 Generationen zum tragen kommen werden - aber das ist ja auch der Investitionshorizont bei einer Immobilie.
 
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