Frage an die Juristen: Überstundenforderung nach Kündigung

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Hey Leute,

Geht um meine Mum. Sie arbeitet als Arzthelferin in einer Praxis die seit Anfang des Jahres ein neuer Arzt von ihrem alten Doc übernommen hat. Dieser hatte erstmal alle Leute übernommen, es gab für alle Beteiligten sehr viele Überstunden von denen er versprochen hat das er diese Stunden auch bezahlt. Er tat sich aber von Anfang sehr schwer damit und hat nur immer einen kleinen Teil davon bezahlt, obwohl die Praxis immer gut besucht war (~130 leute/Tag) . Die anderen Kolleginnen haben das geschluckt aber meine Mum hat ihm schnell klargemacht das sie sowieso schon nicht alle Stunden aufgeschrieben hat aber zumindest der Teil den sie notiert auch bekommen will (sind im Schnitt 40-50 Stunden im Monat, also 500-600€ Brutto).

Geführt hat das nun dazu das er sie gekündigt hat und dafür jüngere und günstigere Kräfte eingestellt hat (Arzthelferinnen werden nach berufsjahren bezahlt). Nun hat sie beim Kündigungsgespräch extra alle Stunden zusammengeschrieben die noch ausstehen und er meinte nur er hätte auch alles berechnet und würde das Geld überweisen. Aber mit der letzten Überweisung hat er ihr keinen zusätzlichen Cent für Überstunden bezahlt. Was kann man da nun machen? Es geht dabei immerhin um über 1500€?

Für meine Mum viel Geld...

Gruß
 
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Hat sie irgendwas schriftlich? (Also bzgl das er Überstunden bezahlt etc)
 
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das ist für so ziemlich jeden hier viel geld.

sauerei wie die leute heute überall beschissen werden!
 
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Er hat sie übernommen vom Vorgänger. Der hat Überstunden bezahlt. Einen neuen Arbeitsvertrag gab es nicht. Aber ich weiß nicht ob das im alten drinne steht.
 
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Bei sowas am besten schnell zum Anwalt, auch wegen eventueller Verjährungsfristen, ansonsten vll vorher mal nicht nur in den Vertrag selbst sondern auch den jeweils gültigen Tarifvertrag (zb sowas reinschauen
 
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Sonst kann man sich auch bei der entsprechenden Gewerkschaft beraten lassen. Würde in dem Fall mir auch professionelle Hilfe hohlen.
Auch da es bei so Sachen die zwar nirgends im Vertrag sind aber sich so 'eingebürgert' haben oft einen Rechtsanspruch gibt.
 
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Gibt es bei sowas wie Arzthelferinnen überhaupt ne Gewerkschaft? Sowas etabliert sich ja meist nur bei Berufen die sich auch in größeren Firmen abspielen und Artzhelferinnen sind doch das ziemliche Gegenteil davon :deliver:
 
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bei verdi nachfragen, wenn sie nach tarif bezahlt wird, bzw. wurde.

btw. kann man natürlich auch die kündigung anfechten.
 

Benrath

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Wollte gerade sagen wieso kann er ihr so mirnichtsdirnichts kündigen? Wirtschaflichte Gründe können es nach deiner Beschreibung kaum sein.
 
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kündigung würd ich auch sofort anfechten, gibt evtl. noch ne abfindung. ansonsten wirklich sofort zum anwalt, alles andere wird in der regel nichts
 
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Jo kenn das auch von meiner mum. sowas geht garnich klar. direkt zu nem spezialisierten anwalt. und wie bereits erwähnt könnte da auch durchaus noch ne abfindung bei rumkommen.
 

Deleted_228929

Guest
As said before: Bei sowas hält man sich nicht im Internet auf, sondern geht direkt zur fachkundigen Beratung (Anwalt, Gewerkschaft).
 
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Himmel, da schaffen es diese Versicherungswixer echt den Leuten alles anzudrehen... von der Autoversicherung gegen Marderbisse bis Zuzahlung bei Brillenbruch... aber die einzige wirklich wichtige Versicherung, weil es um Deine Existenz geht wenn was schiefgeht, nämlich die Arbeitsrechtschutz, die hat wieder mal keiner... unglaublich.

Ab zum Anwalt, da geht bestimmt was! Und an alle anderen: Arbeitsrechtschutz abschliessen. Und das sagt einer mit einer absoluten Allergie gegen Versicherungen. Ich hab' nichtmal eine Hausrat. Aber Arbeitsrechtschutz MUSS!
 

TheGreatEisen

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Eben erst gesehen:

@ TE:

Sind die geleisteten Überstunden lückenlos dokumentiert?
Gibt es schriftliche Vereinbarungen hinsichtlich der Übernahme bzw. der Vergütung von Überstunden?

Und am wichtigsten: Eine Kündigungsschutzklage muss fristwahrend eingereicht werden. Die Frist beträgt nur 3 Wochen ab Zugang der Kündigung. Am besten einen Arbeitsrechtler konsultieren, ein erstes Beratungsgespräch liegt bei ca. 190 Euro.
 
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