Original geschrieben von Praecipitator
ich nenne das den OGame-Effekt:
OGame ist so ziemlich das simpelse Browsergame überhaupt, und hat gleichzeitig mehr spieler als irgend ein anderes. Das eine ist direkt für das andere verantwortlich: es ist so einfach, dass jeder Depp darin gut sein kann.
Genauso mit der Bild: sie ist in sehr einfacher sprache geschrieben, und kommt gleich mit einer vorgefertigten Meinung und regt sich sogar schon gleich mit über den "skandal" auf. Man braucht gar nicht mehr selber zu denken, das nimmt sie einen ab. Jeder Depp kann sie lesen, ohne überfordert zu werden, und es gibt leider zu viele Deppen...
Die Bild-Redakteure sind aber alles andere als dumm
Das Konzept eines Käseblatts mit Lettern in Sondergröße und wenig bekleideten Mädchen auf der Titel-/Rückseite geht schließlich auf.
Zu den Computerspielen - ich bin 25 und spiele eigentlich gar nicht oder kaum noch (und wenn, dann auch nur uralte Sachen via Emulator) und normalerweise finde ich es trotz Recht der Community (!) manchmal übertrieben, wenn Spiel XYZ von der Presse kein Rollenspiel, sondern "nur" als Action-Adventure usw. eingestuft wird usw. Gut, das Beispiel hat nun miz dem Artikel gar nichts zu tun, aber etwas, wo es weder gewaltverherrlichende Momente gibt, noch grausame Todesarten oder schlichtweg menschenverachtende Geschichten und Methoden zum Tragen kommen, nun als "Killer<Medium eintragen>" zu bezeichnen ... da drehen wohl alle am Rad
Wenn die Leute wenigstens die wahren Gefahren beim Spielen nennen würden - Stichwort Suchtgefahr (wohlgemerkt, verstärkt möglich bei labilen Personengruppen usw.), als einer der Gründe für die zunehmende Fettleibigkeit und Isolation/Fluchtmittel aus der Realität - aber es werden Argumente gebracht, die einfach dünn sind.
Zudem ist es auch nur die _Möglichkeit_
Kenne selber einige Leute, die weit mehr als ich spielen und trotzdem ein geregeltes Privatleben haben (keine Extremzocker, die in Onlinespielen zwölf Stunden Jagd auf fiktive Ausrüstungsgegenstände machen usw.).
Früher wurden so Spiele wie Räuber und Gendarm gepielt, wo es selbst unter Freunden nicht immer ohne blaue Flecke ausging; man hat sich in der Schule gerauft, hier wird nun das Spiel vorgeschoben. Ich behaupte zudem einfach mal, daß Literatur im Horrorbereich ebenso "böse" sein kann - schließlich spielt neben der Handlung die eigene Phantasie (die je nach Person unterschiedlich ist) dort die Hauptrolle und nicht eine wie auf Schienen präsentierte Meinung wie in den Medien Fernsehen und Computer(spiele)n.