Fielohsophie

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Ich hoffe die falsche Schreibweise lockt nicht nur empörte Klugscheißer an! Also, mir geht's um folgendes: mir fehlt ein Thread der sich mit Philosophie beschäftigt. Natürlich darf diskutiert werden, aber alles in allem schwebt mir etwas eher harmloses vor, in der gleichen Art wie "was lest ihr grade" oder "eure Lieblingsphilosophen".

Also was immer euch grade interessiert, sei's Kritischer Rationalismus, Kritische Theorie, Existenzialismus, Phänomenologie, Platon, Nietzsche, Hume, Schelling oder Paradigmenwechsel in der Wissenschaft. Hier rein damit, Sozialwissenschaftler sind auch erlaubt genauso wie Wissenschaftstheorie, Logik, Physik usw. usf.

Bevor ich noch mehr schreibe und die Hemmschwelle zum Posten nur bei den meisten hier erhöhe, mein erstes Buch, das mich schon ne Weile interessiert, weil es bei Gehlen in "die Seele des technischen Zeitalters" mit einfloss. Hab's leider noch nicht gelesen, aber ist nicht allzu dick, leicht verständlich und gibt's bei Zweitausendeins für unschlagbare 7,95 als Hardcover!



Der Aufstand der Massen. Das epochale Werk von José Ortega y Gasset. Der spanische Autor ("Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun, wohl aber, was wir lassen müssen") gehört zu den großen Denkern unserer Zeit. "Die Bandbreite seiner Philosophie reicht, neben rein politischen Aufsätzen und Reden, von der Erkenntnistheorie über Ethik, Sozialphilosophie, Soziologie, Geschichtsschreibung und Völerpsychologie bis hin zu Kunst-, Musik- und Literaturkritik" (Metzler). Seine richtungsweisende Analyse des aufstrebenden Durchschnitts- und Massenmenschen von 1930 ("Ich verlange nicht, dass der Kleinbürger seine Moral aufgibt, ich verlange nur, dass er mir meine lässt") "hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren, ja einzelne Thesen erhalten im Licht der späteren Ereignisse ... erst ihr volles Gewicht" (Kindlers). 206 Seiten. Lesebändchen. Leinen. Büchergilde Gutenberg. *Statt 15,50 EUR nur 7,95 EUR. Nr. 16370. Notieren.

BTW ich glaube dieser Thread war längst überflüssig :)
 

Teegetraenk

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Ich beschäftige mich grad mit Logik aber da gibts nicht viel zu diskutieren^^ :hammer:
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Ich beschäftige mich grad mit Logik aber da gibts nicht viel zu diskutieren^^ :hammer:
Ha! Und wie. Schau dir mal an was für Streitereien es da gibt, was für verschiedene Richtungen, angefangen von der ersten Logik bei Aristoteles bis zur modernen Logik usw. Was benutzt du zur Einführung?

Habe auch schon etwas angefangen und mich voll eingedeckt, komme aber aufgrund Business Englisch und nahenden Praktikum nicht dazu. War für mich schwer, überhaupt noch manche Bücher zu bekommen. Hier meine recht umfangreiche Liste:

Savigny - Grundkurs im logischen Schließen (Eher locker und nicht so streng formal, dafür mit Lösungsaufgaben.)
Quine - Grundzüge der Logik
Kutschera - Elementare Logik (Bis ich das Scheiß Buch endlich hatte :D, aber ist gut, bin bei S. 70 )
Tarski - Einführung in die mathematische Logik (sehr gut gemachtes Buch, schön leicht. Tarski hat auch Popper in seinem Wahrheitsbegriff beeinflusst(dazu gibts auch nen guten Aufsatz drin)
Borkowski - Formale Logik
Schöning - Logik für Informatik (Einziges Buch mit Übungsaufgaben neben Savigny, aber da steht immer nur drin, das ist so weils halt so ist, keine Herleitung und sehr knapp gehalten 8[ )


Welches Buch hast du? Gibt's auch eins mal mit Übungsaufgaben wo auch Lösungen dabei stehen? Irgend wie blickt man's doch besser wenn man's auch mal machen kann und nicht nacher unsicher ist, ob's überhaupt geht. Man kann ja auch niemanden fragen, weil oft nen anderer Logiker schon wieder andere Entscheidungsverfahren etc. verwendet.
 

Teegetraenk

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Wessel Horst: Logik. Logische Philosophie. Berlin 1999.

Wurde mir von meinem Dozenten empfohlen. Mit Übungsaufgaben, Beispielen und allem drum und dran. Sehr zu empfehlen.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Wessel Horst: Logik. Logische Philosophie. Berlin 1999.

Wurde mir von meinem Dozenten empfohlen. Mit Übungsaufgaben, Beispielen und allem drum und dran. Sehr zu empfehlen.
Thx, muss ich mir mal in ner Bibliothek anschauen, obwohl ich eigentlich schon genug habe ^^.
 
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Hab mich mal ne zeitlang mit Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie beschäftigt. Bin eigentlich eher auf Umwege dahingekommen, ich interessiere mich sehr für alternative Heilmethoden, womit Steiner auch ne Menge zu tun hat, und irgendwann hab ich von meiner Mutter das Buch "Einführung in die Anthroposophie" bekommen. War ganz interessant zu lesen, weil ich vieles von dem, was er erzählt, auch so unterschreiben könnte. Danach hab ich noch zwei oder drei Bücher von ihm gelesen, und dann waren da nurnoch welche über Kindererziehung oder so, und das wollt ich nicht.
 
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Habe vor etwa zwei Wochen von Max Brandt "Einführung in die Philosophie" angefangen (7,20€ bei Reclam). Das Buch war ziemlich gut, habe allerdings nur das erste Kapitel (40 Seiten) über den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch gelesen. Das Buch ist an sich sehr gut, allerdings fehlt leider jegliche Art von Worterklärungen und da man viele Originaltexte vorgesetzt bekommt, sind diese einfach unerlässlich. Da ich gerade nicht einmal einen eigenen PC habe, ohne Internet nicht wann ich will an die Erklärungen komme und mich momentan auch sehr für Kunst interessiere, habe ich das Ganze erst einmal auf Eis gelegt; auf jeden Fall nur vorrübergehend. In zwei Wochen beginne ich damit, Philosophie-Unterricht zu haben, was sicherlich auch vorteilhaft sein wird.

Den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch, der auf den ersten Blick simpel erscheint ("Denn es ist unmöglich, dass dasselbe demselben in derselben Beziehung zugleich zukomme und nicht zukomme.[...]" [Aristoteles]), fand ich mitsamt seinen Erläuterungen vom Autor Max Brandt und den Ur-Texten von Kant und Aristoteles sehr interessant. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann entwickelt sich seine Gültigkeit daraus, dass man ohne ihn kein aussagekräftiges Urteil fällen kann und das, selbst wenn man ihn bestreitet, ihn nur bestätigt. Kant hat den Satz dann (alles afaik) insofern eingeschränkt, weil er nur für analytische Urteile 100%ig funktioniert, bei synthetischen Urteilen aber nur teilweise, weil das dem Ding zukommenden Prädikat sich schließlich ändern kann ohne dem Ding zu widersprechen. Ein Mensch kann ja auch erst jung und dann alt sein.

(So hab ich's verstanden. Nun ja. :\)
 
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Original geschrieben von UhuSchuhu
Hab mich mal ne zeitlang mit Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie beschäftigt. Bin eigentlich eher auf Umwege dahingekommen, ich interessiere mich sehr für alternative Heilmethoden, womit Steiner auch ne Menge zu tun hat, und irgendwann hab ich von meiner Mutter das Buch "Einführung in die Anthroposophie" bekommen. War ganz interessant zu lesen, weil ich vieles von dem, was er erzählt, auch so unterschreiben könnte. Danach hab ich noch zwei oder drei Bücher von ihm gelesen, und dann waren da nurnoch welche über Kindererziehung oder so, und das wollt ich nicht.

Die Bücher von Steiner sind kostenlos (bzw. kein Urheberrecht drauf, glaube ich), gibt ne Seite im Inet wo man alle als PDF runterladen kann. Das waren schon einige. Hm, weiß aber die Site nicht aus em Kopf. Evtl. hab ich mal irgend wann wieder alle Programme am laufen, dann kann ich dir auch wieder die URL geben (wenn ich net zu faul bin) oder mal auf gut Glück googlen.


@ Farmer

Finde das Lexikon sehr gut (habe ich auch selbst):

347601679X.03.LZZZZZZZ.jpg


falls du sehr viel Geld übrig hast (dann biste aber auch gut ausgestattet), dass hier:

3476020126.03.LZZZZZZZ.jpg


Und wenn Geld dir gar nichts ausmacht, dann ist das beste Philosophie Lexikon dieses hier (kaufen glaube ich zum großen Teil nur Bibliotheken):
0703-4.jpg

http://www.schwabe.ch/docs/neu00-01/0692-5.htm
 

Devotika

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Gibt es einen Namen für die Philosophie, die besagt, dass objektiv gesehen eh alles was auf der Erde passiert scheiß egal ist? Ich begegne dieser Einstellung in diversen Filmen und auch bei einigen Menschen.
 
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Original geschrieben von Devotika
Gibt es einen Namen für die Philosophie, die besagt, dass objektiv gesehen eh alles was auf der Erde passiert scheiß egal ist? Ich begegne dieser Einstellung in diversen Filmen und auch bei einigen Menschen.

So direkt fällt mir keine da keine ein. Obwohls viele pessimistische oder verklärende Philosophien gibt, aber die meisten moralisieren ja irgend wo doch, bzw. schlagen Möglichkeiten zur Verbesserung etc. vor.

Könnte mir vorstellen, dass du evtl. Philosophien meinst, die radikal ablehnen, dass es Wahrheit gibt. Gibt es einige, z.B. den radikalen Konstuktivismus ("Der Erfinder der Wahrheit ist ein Lügner"). Oder man nimmt die Hermeneutiker, die quasi sagen (verainfacht, kenne mich mit Hermeneutik nicht so aus), dass man einen Text nie verstehen kann, sondern immer nur interpretieren kann (Was zu einer Beliebigkeit gegenüber Texten, Theorien usw. führen kann. Es gibt ja dann nichts richtiges, bzw. man kann immer irgend wo was reininterpretieren)...

Oder meinst du etwa den Nihillismus? Na ja, Untergangsphilosophien gibt es en masse, aber viele zeigen auch Lösungen auf (selten einigermaßen befriegende), sei es z.B. der Übermensch, der das Nichts überwindet usw. usf....
 

Comeondieyoung

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Dürfte wohl der Nihilismus sein.
Ich habe vor kurzem einige radikal konstruktivistische Sachen von Watzlawick(richtig geschrieben?) gelesen.Allerdings verstehe ich nicht was bei dieser Richtung neu sein soll.Die Problematik wurde ja schon seit Menschengedenken erörtert.
Ansonsten habe ich mich mit dem Existentialismus viel beschäftigt(Schopenhauer,Nietzsche,Heidegger,Jaspers,Camus und so weiter).Allerdings gefällt mir diese Thematik besser in Romanen.
Demnächst werde ich mich Deleuze/Bourdieu/Foucault widmen.
Kann mir jemand bestimmte Werke nahe legen?
Btw kann mir jemand aktuelle Philosophen empfehlen?
 
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Original geschrieben von Comeondieyoung
Dürfte wohl der Nihilismus sein.
Ich habe vor kurzem einige radikal konstruktivistische Sachen von Watzlawick(richtig geschrieben?) gelesen.Allerdings verstehe ich nicht was bei dieser Richtung neu sein soll.Die Problematik wurde ja schon seit Menschengedenken erörtert.
Ansonsten habe ich mich mit dem Existentialismus viel beschäftigt(Schopenhauer,Nietzsche,Heidegger,Jaspers,Camus und so weiter).Allerdings gefällt mir diese Thematik besser in Romanen.
Demnächst werde ich mich Deleuze/Bourdieu/Foucault widmen.
Kann mir jemand bestimmte Werke nahe legen?
Btw kann mir jemand aktuelle Philosophen empfehlen?

Kann dir nur was zu Foucault sagen, mit dem habe ich mich schon ein wenig beschäftigt. "Überwachen und Strafen" habe ich ganz gelesen, sehr empfehlenswert, die ersten 45 Seiten werden aber beim ersten mal zäh sein (und die allerersten Seiten sind das brutalste was ich bisher gelesen habe). VOn Kleiner gibt's zu Foucault auch eine Einführung, die sich an den Begriffen orientiert, die aber nicht immer gleich verständlich sind, ist aber schaffbar. Problem bei FOucault ist, dass er immer sehr viel in bestimmte Begriffe hineinlegt, so dass sie schwer verständlich werden. Teilweise wechseln auch die Begriffe mit der Zeit ihre Bedeutung. Zu dem ganzen Diskurszeug usw. würde ich von Foucault seine Vorlesungen lesen, erhältlich in "Die Ordnung des Diskurses", da ist das halbwegs klar drin und sind auch nur gute 100 Seiten, wenn du danach auf den Geschmack gekommen bist, kannste dich immer noch der " die Ordnung der Dinge" oder der "Archäologie des Wissens" widmen. Sein Spätwerk müsste auch recht interessant sein, aber da weiß ich jetzt gar nichts drüber (Sexualität und Wahrheit I-III)
 

Devotika

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Was heißt hier Untergangsphilosophien? Dass der Mensch ausstirbt ist äußerst wahrscheinlich. Nach den heutigen Theorien über das Universum wird es sich entweder ewig ausdehnen und langsam ausbrennen oder ab einem bestimmten Punkt wieder kollabieren, woran dann auch die allerbeste Technik nichts dran ändern wird. Spätestens dort wird dann eh Schluss sein.

Der Nihilismus kommt dem was ich meinte sehr nahe. Ich habe hier mal die 4 Punkte nach Nietzsche aus dem Wiki-Artikel.

* Es ist nichts mit der Moral: moralische Werte haben keine unbedingte Geltung, sondern sind nur in einer bestimmten Situation nützlich oder nutzlos. (Hiergegen argumentiert u.a. die Lehre vom Naturrecht.)
Stimmt. Moral und Werte sind nur ein Produkt unseres Geistes und existieren nur dort sozusagen virtuell. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich sie nicht umsetzen würde.
* Es ist nichts mit der Wahrheit: Unbezweifelbare, objektive und ewige Wahrheiten sind nicht erkennbar. Wahrheit ist stets subjektiv. (Hiergegen ist auf die Argumente gegen den Subjektivismus und Relativismus zu verweisen.)
Ein Beobachter kann immer wahre Aussagen über gegebene Situationen treffen. Sie ist gerade nicht subjektiv. Dass in unserer momentanen Realität 1 und 1 gleich 2 ist, ist unabhängig vom Beobachter immer richtig und somit wahr.
* Gott ist tot: Es existiert keine übergeordnete, ewige Instanz. Der Mensch ist auf sich selbst zurückgeworfen. (Hiergegen argumentiert u.a. die Natürliche Theologie.)
Es gibt keinerlei Grund anzunehmen, dass eine übergeordnete, ewige Instanz existiert. Dass irgendetwas ewig sein soll ist sowieso mit keiner rationalen, wissenschaftlichen Sichtweise vereinbar.
* Die ewige Wiederkehr des Gleichen: Geschichte ist nicht finalistisch, es gibt keinen Fortschritt und kein Ziel. (Hiergegen argumentiert u.a. die Teleologie.)
Weiß ich leider nicht ganz wie das gemeint sein soll.
 
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Original geschrieben von Devotika

Weiß ich leider nicht ganz wie das gemeint sein soll.

Steht in den unzeitgrmäßen betrachtungen... Glaube die zweite, bin mir nicht mehr sicher. Es meint einfach, dass bestimmte perioden (waren drei Stück) sich immer abwechseln. Position gegen Hegel, der ja meinte die Geschichte strebt einem Ende zu und der den preußischen Staat wohl für das vollkommenste und das Ende in der Geschichte hielt. Marx hielt, auch von hegel beeinflusst, die Dikatur des Proletariats für unausweichlich. Fukuyama, auch von Hegel beeinflusst, hat noch vor ein paar Jahren gemeint, dass das Ende der Geschichte eingetreten sei mit dem Zerfall der UdSSR, dass es jetzt nur noch Liberalismus gäbe und sich der westliche Gedanke bzw. die USA durchgesetzt hätten.

Na ja, dem mit dem Ende kann man also bei Nietzsche zustimmen, ob die Geschichte aber immer exakt so abläuft wie es Nietzsche beschrieben hat, darf man vermutlich anzweifeln. Hat sich auch sehr dialektisch angehört, vielleicht bissle vergleichbar mit Spenglers etwas primitveren "Untergang des Abendlandes"...

Original geschrieben von Devotika
Was heißt hier Untergangsphilosophien? Dass der Mensch ausstirbt ist äußerst wahrscheinlich. Nach den heutigen Theorien über das Universum wird es sich entweder ewig ausdehnen und langsam ausbrennen oder ab einem bestimmten Punkt wieder kollabieren, woran dann auch die allerbeste Technik nichts dran ändern wird. Spätestens dort wird dann eh Schluss sein.

Wenn dich diese Einstellung glücklicher macht, bitte. Wenn man das Ende der eigenen Rasse für unausweichlich hält, schön. Mag stimmen, genau sagen kann es aber niemand. Von Physik war ja nicht mal die Rede, das ist auch gar nicht der Punkt, wichtiger war es mir zu unterstreichen, dass einige Philosophien einen Hang zum Untergang haben, so dass Menschenleben auch nicht allzu viel wert sind wie bestimmte hohe Ziele, die dann viele Opfer kosten können, aber na ja...

Auf alles gehe ich jetzt nicht ein, da es mich grade langweilt und ich eigentlich was wichtigeres machen sollte 8[
 

Devotika

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Original geschrieben von @Smacks@

Wenn dich diese Einstellung glücklicher macht, bitte.
Diese Einstellung kann ich mir schlecht aussuchen. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand ist ein Ende auf die ein oder andere Art unausweichlich. Man kann sich wünschen dass es nicht so wäre, aber unsere Chancen scheinen nunmal schlecht zu stehen.
 

OgerChuck2

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Anthroposophie hat mit Philosophie rein gar nichts zu tun und ist daueber hinaus noch tendenziell sehr gefaehrlich.

Und bitte, passt auf, wie ihr euch morgen fortbewegt (bloss nicht zu schnell), sonst kommt eure Seele nicht mit.

Edit: Und Francis Fukuyama ist, was seine historischen Ausfuehrunge zum "Ende der Geschichte" angeht, mittlerweile widerlegt.
 
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Original geschrieben von OgerChuck
Anthroposophie hat mit Philosophie rein gar nichts zu tun und ist daueber hinaus noch tendenziell sehr gefaehrlich.

Und bitte, passt auf, wie ihr euch morgen fortbewegt (bloss nicht zu schnell), sonst kommt eure Seele nicht mit.
Ja, aber Rudolf Steiner ist von Kant und Haeckel und Goethe beeinflusst. Von dem her ist schon viele Philosophie im Spiel. Habe so ne Biographie über den Steiner mal gelesen. Klar, ist sehr abgespacet, aber ich halte sie trotzdem für teilweise ok. Auch wenn es mir selbst zu mythisch usw. ist und ich das auch bestimmt nicht glaube. Trotzdem muss ich vor manchen Leistungen der Antroposophen meinen Hut ziehen und das finde ich auch interessant.

Generell soll hier jeder was reinschreiben können, auch wenn's nicht direkt im normalen Philosophielexikon drin steht.

Original geschrieben von OgerChuck
Edit: Und Francis Fukuyama ist, was seine historischen Ausfuehrunge zum "Ende der Geschichte" angeht, mittlerweile widerlegt.
Jo, hab ich ja angedeutet, diese ganzen von Hegel beinflussten neigen oft dazu, irgend was als "Ende der Geschichte" oder "Finale der Geschichte" oder "Endziel der Geschichte" usw. zu betrachten... Trotzdem ist Fukuyama teilweise ganz nett, teilweise bissle oberflächlich, aber ab und zu nette Idee dabei, habe hier sein neustes "Staaten bauen" liegen.
 

OgerChuck2

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Original geschrieben von @Smacks@

Ja, aber Rudolf Steiner ist von Kant und Haeckel und Goethe beeinflusst. Von dem her ist schon viele Philosophie im Spiel. Habe so ne Biographie über den Steiner mal gelesen. Klar, ist sehr abgespacet, aber ich halte sie trotzdem für teilweise ok. Auch wenn es mir selbst zu mythisch usw. ist und ich das auch bestimmt nicht glaube. Trotzdem muss ich vor manchen Leistungen der Antroposophen meinen Hut ziehen und das finde ich auch interessant.

Ich kann auch sagen, ich waere von x und y (= namhafte Philosophen) beeinflusst, dann wird der etwaige Unsinn, den ich schreibe, auch nicht zu Philosophie. Die Lehren von Rudolf Steiner sind gefaehrlich und die Schulen, die auf seine schwachsinnigen und rassistischen Einlassungen hin Menschen ausbilden, sollten verboten werden.

Der Anthroposophie liegt ein biologistischer Rassismus mit "Wurzelrassen" und niederen Rassen zu Grunde, dem Judentum, dass ebenfalls als Rasse definiert wurde, (oh, an wen erinnert uns denn das?) sprach dieser "Gelehrte" gar das Existenzrecht ab, ansonsten polemisierte er gegen "Neger" und "Indianer". Dass er dabei auch noch schlichtweg Unsinn wie etwa die Reisegeschwindigkeit der Seele (betraegt angeblich maximal 30 km/h, weshalb man sich nicht mit Autos und dergleichen fortbewegen solle) und absolut zweifelhafte, sozialdarwinistisch gepraegte Paedagogikg publiziert hat, unterschlage ich grosszuegig.

Ich weiss nicht wie es bei dir aussieht, aber unter "abgespaced" verstehe ich etwas anderes. Vor welchen "Leistungen" dieser verblendeten Spinner du "den Hut ziehst", kannst du mir gerne erlaeutern.

Original geschrieben von @Smacks@

Jo, hab ich ja angedeutet, diese ganzen von Hegel beinflussten neigen oft dazu, irgend was als "Ende der Geschichte" oder "Finale der Geschichte" oder "Endziel der Geschichte" usw. zu betrachten... Trotzdem ist Fukuyama teilweise ganz nett, teilweise bissle oberflächlich, aber ab und zu nette Idee dabei, habe hier sein neustes "Staaten bauen" liegen.

Wenn dich das Thema so brennend interessiert, besorg dir mal "Macht und Ohnmacht" von Robert Kagan und "Das verleugnete Imperium" von Niall Ferguson.
 
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Original geschrieben von OgerChuck
Ich weiss nicht wie es bei dir aussieht, aber unter "abgespaced" verstehe ich etwas anderes. Vor welchen "Leistungen" dieser verblendeten Spinner du "den Hut ziehst", kannst du mir gerne erlaeutern.

1. In Walddorfschulen wird viel gemacht, was die Neurobiologie mittlerweile bestätigte. Intensiverer Kontakt mit den Schülern, Blockunterricht, Ganztagesbetreuung, keine Noten in der ersten Zeit, auch praktische Arbeiten usw.. Durch diese ganze Ideologie versuchen die Lehrer auch wirklich sich in ihre Schüler hineinzudenken, dass ist bei Öffentlichen Schulen nicht gegeben. Außerdem verdienen antroposophische Lehrer weniger, so dass es eher Überzeugungstäter sind.

2. z.B. die Lebensgemeinschaften, de facto sind anthroposophische Lebensgemeinschaften (wie immer das jetzt genau heißt) wirklich welche der wenigen die sonne Art Kommunismus im Kleinformat sind. Hier zahlen z.B. alle in einen Topf und jeder darf sich wieder aus diesem Topf etwas nehmen.

3. Waldorfschulen hatten mal in Stuttgart geringere Raumkosten pro m² als Öffentliche Schulen. Eltern müssen prozentual von ihrem Einkommen die Gebühren für die Walddorfschule zahlen.

4. Joseph Beuys war auch von Steiner beeinflusst, na ja da ist irgend wo ne Faszination halt da...

Freilich kam es mir auch komisch vor, dass Steiner dann und dann Geister gesehen haben will, was ich aber wieder an ihm bewundere ist, dass er trotzdem immer die andere Seite versuchte zu verstehen, z.B., dass er Physik oder Chemie später studierte. Er las glaube ich auch schon mit 16 die Kritik der reinen Vernunft, hat sich sehr für die Bildung der Arbeiterklasse eingesetzt, war am Totenbett von Nietzsche. Ich weiß, dass die Lehre eigentlich irgendwo sehr dogmatisch ist und ein wildes metaphysisches Konstrukt darstellt...

Die Vorwürfe mit dem rassischen was weiß ich, kann man aber glaube ich entkräften, hab da mal was gelesen, es gibt zumindest Gegendarstellungen, das weiß ich^^. Na ja, Steiner war von Haeckel teilweise beeinflusst, vielleicht is da was abgefärbt (Siehe auch die Vorwürfe gegen den Monistenbund). Bin jetzt aber auch zu faul nachzugucken, obwohl ich glaub noch dieses Spiegel Dossier zu Steiner habe...
 

OgerChuck2

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Original geschrieben von @Smacks@

Freilich kam es mir auch komisch vor, dass Steiner dann und dann Geister gesehen haben will, was ich aber wieder an ihm bewundere ist, dass er trotzdem immer die andere Seite versuchte zu verstehen, z.B., dass er Physik oder Chemie später studierte. Er las glaube ich auch schon mit 16 die Kritik der reinen Vernunft, hat sich sehr für die Bildung der Arbeiterklasse eingesetzt, war am Totenbett von Nietzsche. Ich weiß, dass die Lehre eigentlich irgendwo sehr dogmatisch ist und ein wildes metaphysisches Konstrukt darstellt...

Die Vorwürfe mit dem rassischen was weiß ich, kann man aber glaube ich entkräften, hab da mal was gelesen, es gibt zumindest Gegendarstellungen, das weiß ich^^. Na ja, Steiner war von Haeckel teilweise beeinflusst, vielleicht is da was abgefärbt (Siehe auch die Vorwürfe gegen den Monistenbund). Bin jetzt aber auch zu faul nachzugucken, obwohl ich glaub noch dieses Spiegel Dossier zu Steiner habe...

Ich nehme dir gerne die Arbeit ab und zitiere die Stellen im Werk dieses Rassisten selbst:

"Die Negerrasse gehört nicht zu Europa, und es ist natürlich nur ein Unfug, daß sie jetzt in Europa eine so große Rolle spielt."

"Das Judentum als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und daß es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte." ("Homunkulus, Modernes Epos in 10 Gesängen", 1888 erschienen in "Deutsche Wochenschrift")(Hervorhebung durch mich)


Bzgl. deiner feinen Waldorfschulen, auf denen Sektierer ausgebildet werden, die mit voellig verqueren Vorstellungen auf die Gesellschaft losgelassen werden habe ich auch noch was:

Die Waldorfschulen in der Bundesrepublik distanzierten sich 2001 von einem umstrittenen Buch, das als Lehrmaterial geführt wurde. Es handelte sich um die Schrift "Atlantis und das Rätsel der Eiszeitkunst", verfasst von Ernst Uehli, Schüler des Waldorf-Begründers Rudolf Steiner.

Den gesamten, kurzen Artikel kannst du hier lesen. Ist aber vermutlich eh vergebene Liebesmueh', da man, damit du die Person "faszinierend" findest, ja nur bereits mit 16 Kant lesen muss.

Rassismus und Faschismus sollte man allerdings auch im Internet zumindest immer derartige Verweise hinzufuegen, damit ein differenziertes Bild entstehen kann.
 
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Also ich persönlich kenne einen ganzen Haufen Waldorfschüler. Und sie sind ausnahmslos aufgeklärte sanftmütige und liebenswerte Menschen.
Wie man hierbei von "auf die gesellschaft loslassen" reden kann bleibrt mir schleierhaft.
Mir ist ein Friedlicher Waldorfschüler mit ein paar alternativen ideen im kopf lieber als ein schlägernder haupschüler muss ich gestehen.

Dabei möchte ich weder die Methoden der Waldorfschulen noch Rudolph Steiner in schutz nehmen, wobei ich der Meinung bin, dass hauptsächlich die Leitung dieser Schulen Dogmatisierte Rudolf Steiner Anhänger sind.
Davon auf die Schüler direkt zu schliessen ist absoluter schwachsinn.
 
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Original geschrieben von OgerChuck
Rassismus und Faschismus sollte man allerdings auch im Internet zumindest immer derartige Verweise hinzufuegen, damit ein differenziertes Bild entstehen kann.

Hum, ich fand halt die Person trotzdem faszinierend, genauso wie seinen Lehrstil etc.. Deine Punkte scheinen so sehr stichhaltig zu sein. Obwohl ich schon einiges dadrüber glesen habe. Aber Faschisten würde ich die Anthroposophen nicht nennen, wenn sie selbst unter den Faschisten litten...

Was hälst du davon? Waldorfschulpropaganda oder ist doch was dran?

http://www.waldorfschule.info/index.19.53.1.html

Also besonders das hier? Bin jetzt etwas verwirrt, hier ist Steiner der radikale Kämpfer gegen den Antisemitismus bei dir der blutrünstige Hetzer der seine Propaganda über Schulen zukünftigen Generationen einimpft (richtig? falsch? irgendwo in der Mitte?):

http://www.waldorfschule.info/upload/pdf/antisem_kurz.pdf

Interessant auch dieses Ergebnis von einer Diskussion zwischen Juden und Anthroposophen:

Das Fazit der Veranstaltung: Rudolf Steiner war kein Antisemit. Darin waren sich die jüdischen und anthroposophischen Redner einig. Doch damit waren die Gemeinsamkeiten erschöpft. Wie es denn die Anthroposophen allgemein mit dem Antisemitismus haben und ob Steiner diesem Vorschub leistete - darüber gingen die Meinungen auseinander.

Hier die Artikel dazu:
http://www.akdh.ch/ps/ps_58SSteiner-Korrektur.html

Scheint aber wohl nicht so einfach zu sein...

Sowas hier ist natürlich ziemlich großer Quark:

«Die Negerrasse gehört nicht zu Europa, und es ist natürlich ein Unfug, dass sie jetzt in Europa eine so grosse Rolle spielt» (GA, Bd. 349, S. 53). Steiner warnt gar davor, schwangeren weissen Frauen «Negerromane» zu geben: «…da entsteht durch rein geistiges Lesen von Negerromanen eine ganze Anzahl von Kindern in Europa, die ganz grau sind, Mulattenhaare haben, die mulattenähnlich aussehen werden» (GA Bd. 348. S. 186).

Freilich könnte man den ersten Satz noch geschickt umdeuten, aber den unteren nicht, der ist meines Empfindens nach schlimmer als der zweite. Das kommt eben aus der sehr mythisch und metaphysisch angehauchten Philosophie Steiners, wird sowas indoktriniert, ist es in der Tat sehr gefährlich.
 

Teegetraenk

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Wie wärs, wenn ihr den Philosophie Thread mit so einem Scheiß verschont? Dachte hier wird eher über wirklich philosophische Themen wie Ästhetik, Toleranz, freier Wille usw. usf. diskutiert und nicht über irgendwelche absolut idiotischen Hirnschmalz von irgendeinem Pseudospinner.
 

OgerChuck2

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Sorry, ich war leider 2 Tage nicht zu Hause, wollte aber nochmal antworten.

Original geschrieben von PivoUser_R7
Wie wärs, wenn ihr den Philosophie Thread mit so einem Scheiß verschont? Dachte hier wird eher über wirklich philosophische Themen wie Ästhetik, Toleranz, freier Wille usw. usf. diskutiert und nicht über irgendwelche absolut idiotischen Hirnschmalz von irgendeinem Pseudospinner.

Das kann ja gerne getan werden, nur finde ich, wenn so ein Name schon faellt, dann muss man auch was dazu sagen und den Kerl nicht einfach wie einen Heilsbringer stehen lassen.

Original geschrieben von @Smacks@


Hum, ich fand halt die Person trotzdem faszinierend, genauso wie seinen Lehrstil etc.. Deine Punkte scheinen so sehr stichhaltig zu sein. Obwohl ich schon einiges dadrüber glesen habe. Aber Faschisten würde ich die Anthroposophen nicht nennen, wenn sie selbst unter den Faschisten litten...


Ich sagte auch nur, dass _ich_ Faschismus und Rassismus offen benenne und versuche darzustellen, was diese Leute im "Hinterkopf" haben. Man beachte auch die Threads von Claw, auch wenn er nicht ganz verstanden hat, was ich ihm eigentlich sagen wollte. Aber nein, ein Faschist war der Mann nicht. Habe ich auch nicht sagen wollen.

Original geschrieben von @Smacks@


Also besonders das hier? Bin jetzt etwas verwirrt, hier ist Steiner der radikale Kämpfer gegen den Antisemitismus bei dir der blutrünstige Hetzer der seine Propaganda über Schulen zukünftigen Generationen einimpft (richtig? falsch? irgendwo in der Mitte?):

http://www.waldorfschule.info/upload/pdf/antisem_kurz.pdf


Ich habe das jetzt mal durchgelesen und kann nur sagen: Was fuer ein Scheiss. Besonders folgende Passage muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:

Steiner
befand sich auch darin in bester Gesellschaft: Noch
in den 30er Jahren stellte der durch seine Tagebücher
aus dem Dritten Reich bekannt gewordene jüdische
Gelehrte Victor Klemperer den Zionismus mit dem Nationalsozialismus
insgesamt auf eine Stufe.

Das ist GENAU die Form von verstecktem Antizionismus und Antisemitismus, derer sich viele bedienen. Die Argumentation laeuft wie folgt: Es gab Juden, die waren auch Antizionisten (und sogar im Grunde Antisemiten) und ueberhaupt, in der damaligen Zeit war das eben normal. Keine Silbe erwaehnt in dem Text die von mir zitierte biologistische Rassenlehre, keine Silbe ueber das Zitat in Bezug auf die Juden. Und im allgemeinen halte ich das IDGR doch fuer etwas serioeser als die Seite der Waldorfschulen.

Es ist eben dieser gefaehrliche unterschwellige Antisemitimus und Antizionismus, dessen sich inzwischen wieder ein Grossteil der deutschen Oeffentlichkeit bedient. Iich habe das hier schonmal erwaehnt, aber ich wiederhole mich gerne, auch wenn es mit dem Thema nicht direkt etwas zu tun hat: Man betrachte eine der letzten Ausgaben der IG Metall-Zeitschrift, auf der auf dem Titelblatt eine Heuschrecke mit Goldzahn (!) und im USA-Frack abgebildet war. Der Antisemitismus wird langsam wieder salonfaehig in diesem Land, und wer sich mit den Werken von Steiner befasst (in dem wie gesagt auch noch allerhand anderer unwissenschaftlicher Unsinn steht), sollte sich dessen bewusst sein. Darum, und nur darum, habe ich mir die ganze Muehe hier gemacht.

Auch den anderen, von dir geposteten Artikel moechte ich gerne zitieren:

"Einem Zuhörer platzte prompt der Kragen, und er beschimpfte einen jüdischen Referenten lautstark."

"Wie es denn die Anthroposophen allgemein mit dem Antisemitismus haben und ob Steiner diesem Vorschub leistete - darüber gingen die Meinungen auseinander."

Viele Menschen sagen beim Thema Antisemitismus erstmal instinktiv: "Was? Ich doch nicht! Also wirklich!", wenn man sie dann aber mal ein bisschen reden laesst und genauer zuhoert, dann wird schnell deutlich, was man davon halten kann. So auch zum Beispiel ein Grossteil der Deutschen Linken. Und dann natuerlich die uebliche Verteidigung gegenueber Steiner: So haben halt alle gedacht. Tut mir leid, DA hat dann jemand keine Ahnung von Geschichte.

Die Basler Staatsanwaltschaft, die sich mit Thiebens Werk befassen musste, stufte es als "abstruse allgemeine rassistische Blut- und Religionstheorie" ein.

Da muss ich mich dann bei der Basler Staatsanwalt bedanken und schliesse meine Argumentation erstmal ab. Bin aber einer weiteren Diskussion durchaus nicht abgeneigt.
 
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Ich habe nur den ersten und die letzten posts gelesen.
Wie zum Teufel kommt man von Philosophie auf Steiner? Der war ein Spinner. Ein Verrückter. Irrer. Das waren Schopenhauer und Heraklit und andere vielleicht auch, aber die waren auch Philosophen.
Steiner war nur ein Spinner. Ein produktiver Spinner, aber ein Spinner.
Keine weitere Silbe wert.

Meine 2 Euro-Cent. Ihr könnt weitermachen.
 
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Original geschrieben von Devotika

Diese Einstellung kann ich mir schlecht aussuchen. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Stand ist ein Ende auf die ein oder andere Art unausweichlich. Man kann sich wünschen dass es nicht so wäre, aber unsere Chancen scheinen nunmal schlecht zu stehen.

Du kannst dir aber deine Einstellung gegenüber der empirischen Wissenschaft aussuchen.
 
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Original geschrieben von OgerChuck

So, ich hoffe ich vergesse nichts... Habe leider grade bisschen mehr um die Ohren ^^.

Also zumindest hinterließ Steiner eine Lehre mit soviel Interpretationsspielraum, dass andere von Steiner beeinflusste doch in antisemitische Gefilde abdriften. Zumindest macht das den Eindruck. Ich kenne mich leider überhaupt nicht mit den im Link angesprochenen zwei Autoren aus.

Noch zwei Entkräftungen möchte ich anbringen. Zum einen könnte es ja sein, dass Steiner seine Position im Laufe seines Lebens deutlich geändert hat und das man den 30 jährigen Steiner z.B. nicht mehr für den 50 jährigen Steiner verántwortlich machen kann. Zugegeben, dass ist ein sehr fadenscheiniges Argument, aber immerhin ein ernstzunehmendes, falls es irgendwo zu einer Wendung bei Steiners Persönlichkeit gekommen sein sollte. Ein anderer Punkt ist der, dass Steiner sich evtl. nur auf die orthodoxen Juden in Deutschland bezog, aber nicht auf die, die sich anpassten. Das war ja auch damals teilweise üblich, Heine erwähnt ja auch so Einteilungen, entkräften tut das aber kaum etwas. Wäre dann aber nicht anders als wenn heute einer auf die Christen schimpft, damit aber selbstverständlich nicht gleich alle meint, die getauft sind...

Das jetzt einfach mal so in den Raum gestellt (hab mich nicht in der Zwischenzeit näher informiert, aber ich glaube dazu gibt es ne ganze Reihe an Büchern etc., was ja heißt, dass die Lage nicht gerade eindeutig ist^^).
 
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Original geschrieben von Devotika

Weiß ich leider nicht ganz wie das gemeint sein soll.

Das hat nicht eigentlich etwas mit dem "Nihilismus" zu tun, sondern mit einer (ziemlich wackeligen) ontologischen These von Nietzsche, nämlich der, dass bei einer begrenzten Anzahl von Elementen und einer "unendlichen" Zeitdauer, jede mögliche Konfiguration der Elemente schon einmal aufgetreten sein muss bzw. "unendlich oft" wiederkehren wird.
Es sollte klar sein, dass bei diesem Argument mindestens eine höchst zweifelhafte Prämisse (endliche Zahl von Elementen?, was heisst überhaupt "unendlich" in diesem Zusammenhang?, was "Element"?....) im Spiel ist, was aber natürlich nichts daran ändert, dass die Kritik am teleologischen Geschichtsverständnis von Hegel et. al. zutreffend ist.

Original geschrieben von Devotika


Gibt es einen Namen für die Philosophie, die besagt, dass objektiv gesehen eh alles was auf der Erde passiert scheiß egal ist? Ich begegne dieser Einstellung in diversen Filmen und auch bei einigen Menschen.


ka ob es einen Namen für diese Philosophie gibt, aber ihre Anhänger findet man in der Regel in Nervenheilanstalten o.ä..
Die These, dass alles scheissegal ist vertritt natürlich ernsthaft niemand (das ist ja auch garnicht möglich). Aber es gibt eine Reihe von Positionen, von denen manche meinen, sie laufen letztlich darauf hinaus.

Ganz grob:

Relativismus
"alles ist relativ bezogen auf einen bestimmen Standpunkt"

Irrationalismus
"Argumente sind nur eine verschleierte Form der Überredung"

"Historismus" (da sind sich Nietzsche und Hegel ziemlich nah)
"Die Philosophie ist eine Reaktion auf ihre jeweilige Epoche"
 
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