Fernstudium - Erfahrungsberichte

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Hallo.

Ich plane nun schon seit längerer Zeit, neben dem Beruf ein Fernstudium zu machen.
Zu meinem "Bildungsstand" / "Vorbildung" lässt sich soviel sagen:

Ich habe Abitur, bin ausgebildeter Elektroniker und ab November staatlich anerkannter Techniker für Elektrotechnik.

Aus der Schule (Gymnasium) bin ich nun allerdings seit fast 10 Jahren raus, und Berufsschule / Technikerschule kann und will ich mit dem Wissen aus dem Gymnasium nicht vergleichen.

Wie hart würde ich mir wohl tun bei einem Fernstudium?
Bei diszipliniertem Vorgehen - kann man so ein Fernstudium auch "pushen"? Also verkürzen im Sinne von die vom Anbieter "vorgeschlagene Zeit" unterbieten?
Kostenpunkt?
Erfahrungsberichte?

Mir schwebte ja eigtl. was im Sinne von Ingenieurswesen Elektrotechnik vor.

Edit:
Um die Frage im Voraus zu beantworten warum ich nicht "normal" studieren gehe:
Das kann ich mir schlicht und ergreifend nicht leisten. Ich brauch das Einkommen aus meiner beruflichen Tätigkeit und kann über den Zeitraum des Studiums nicht darauf verzichten. Desweiteren käme ich mir wohl etwas "alt" in so einem Hörsaal frischer Abiturienten vor.


Danke im Voraus für eure Tips, Hilfen und Anregungen.
 
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Jesus0815

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Ich kann dir leider nichts zu einem Fernstudium sagen.
Aber ich bin Dipl. Ing. für Elektro- und Informationstechnik und kann dir zum Fach selbst folgendes sagen: solltest du nebenbei Vollzeit arbeiten müssen, so prophezeie ich dir, dass du es _niemals_ in der vom Anbieter "vorgeschlagenen Zeit" schaffen wirst, geschweige denn diese zu unterbieten. Dieses Ingenieursstudium ist hammerhart und erfordet extrem viel Einarbeitungszeit. Der vermeindliche Vorteil, den du aus deiner Ausbildung und Berufserfahrung beziehst ist nach kürzester Zeit aufgebraucht und wird spätestens in der Systemtheorie oder Regelungstechnik von keinem Nutzen mehr sein. Du wirst _extrem_ viel lernen müssen!

Abgesehen davon jedoch kann man dich zu deiner Entscheidung nur beglückwünschen! Mit der nötigen Motivation wird es dir gelingen, auch wenn du bereits 10 Jahre aus der Schule bist!
 

haviii

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Das wieder so typisch "hammerhartes Studium" "sauschwer". Alles Käse.

Machs einfach - kann jeder sowas.
 
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Du kannst natürlich auch versuchen, bei der Hans-Boeckler Stiftung ein Stipendium zu kriegen, ich glaube die vergeben die u.a. an Fälle wie Dich. Dann hätte sich das mit dem arbeiten erledigt.
 

Noel2

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Oh Wunder, haviii spricht wieder von Dingen, von denen er keine Ahnung hat.

Ansonsten kann ich Kain in dem Punkt zustimmen, dass du als Vollzeit - Berufstätigter fast keine Chance hast, dass Ding unterhalb der vorgeschlagenen Zeit zu absolvieren. Auch bei vermeintlich leichteren Studiengängen (International Business oder so Kram) habe ich die Erfahrung gemacht, dass Berufstätige das nie so durchziehen können, wie sie wollen, weil dafür einfach die Zeit fehlt, wenn man nicht gerade kein Problem damit hat, dass der Tag nur aus Arbeiten, Lernen und Schlafen besteht.
 
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Didier

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Was willst Du denn machen? Einen normalen Bachelor?

Wie flexibel ist Dein Arbeitgeber, bzw. Deine Arbeitszeiten? Es hilft einfach unglaublich, wenn man in Prüfungszeiten ein bis zwei Wochen vorher freinehmen kann und sich voll darauf konzentrieren. Kannst Du für die Bachelorarbeit auf Teilzeit gehen? Wenn solche Dinge nicht drin sind, ist es fast hoffnungslos.

Normalerweise werden die Zeiten als doppelt solange wie die Regelstudienzeit bei einem Vollstudium angegeben. Da muss ich meinen Vorrednern widersprechen, das kann man mit ein wenig Disziplin und Flexibilität vom Arbeitgeber schon schaffen. Aber das sind dann halt auch 6 Jahre für einen Bachelor.

Ach meine eigene Erfahrung: 1 Semester Fernstudium neben der Bundeswehr... nichts gelernt und keine Klausur geschrieben... danach abgebrochen und was vernünftiges studiert.
 

Jesus0815

Guest
Das wieder so typisch "hammerhartes Studium" "sauschwer". Alles Käse.

Machs einfach - kann jeder sowas.

Natürlich kann das jeder. Der Anspruch orientiert sich aber am Workload. Und der ist äußerst intensiv. Laut dem Bologna-Prozess muss der Schwierigkeitsgrad für 30 Leistungspunkte (~3-4 Klausuren) so bemessen sein, dass man in etwa 900 Arbeitsstunden investieren muss. Für Soziologie liegt der Wert bei 300 Arbeitsstunden.

Natürlich lässt sich daraus keine absolute Aussage ableiten; dennoch. Ich bleib' dabei. ET ist hammerhart. Von ursprünglich 500 Studenten waren wir am Ende 27 Absolventen...
 
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Mein Schwager studiert an der Fernuni Hagen auf Bachelor Informatik. Er studiert 'langsam', da ist das auf 4.5 Jahre ausgelegt, 'schnell' ist drei Jahre.
Er kriegt alle zwei Wochen oder so Aufgaben zugeschickt und muss die dann bearbeiten und zurueckschicken, Mindestpunktzahl ist voraussetzung, um zugelassen zu werden zu den Pruefungen.

Er meinte, es sind atm. so 10 Stunden pro Woche die er braucht, ich habe mir mal seinen Matheordner durchgekuckt, das war auf jeden Fall harmloser als damals mein Mathe auf Diplom Informatik.

Prinzipiell kann ich mir vorstellen, dass es moeglich waere z.b. das 1. und 3. Semester parallel zu machen und die Pruefungen zu schreiben, wenn es beim Inhalt kein Problem ist, dass die wohl aufeinander aufbauen werden.
 

Didier

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Natürlich kann das jeder. Der Anspruch orientiert sich aber am Workload. Und der ist äußerst intensiv. Laut dem Bologna-Prozess muss der Schwierigkeitsgrad für 30 Leistungspunkte (~3-4 Klausuren) so bemessen sein, dass man in etwa 900 Arbeitsstunden investieren muss. Für Soziologie liegt der Wert bei 300 Arbeitsstunden.

Nach Bologna ist der Workload in jedem Fach genau gleich. 1 ECTS Punkt entspricht 30 Stunden. Ein Jahr entspricht 60 Punkten und ein Bachelor 180 Punkten. Das gilt europaweit über alle Fächer.

Wieviel die Leute dann am Ende tatsächlich arbeiten ist natürlich eine ganz andere Geschichte. Persönlich glaube ich nicht, dass es Studiengänge gibt in denen Leute tatsächlich 1800 Stunden im Jahr arbeiten und ich glaube auch nicht, dass es sinnvoll wäre.
 
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Also mein Informations- und Elektrotechnik Studium fand ich auf keinsten hammerhart, bin immer ziemlich leicht durchgekommen mit meiner "Tu so viel wie nötig"-Einstellung meiner Meinung nach. Jedenfalls würd ich mich selber nicht als sonderlich fleißig bezeichnen.
Das einzige, was kacke war, waren die sechs Praktika im 3. Semester und evtl. Systemtheorie 1 oder Digitale Systeme (VHDL und co). Und natürlich, dass ich alles schön in den letzten Monat vor den Prüfungen geschoben hab, wo ich dann öfters ne 10-Stunde-Woche zum Lernen hatte, aber dafür min. 6 Stunden Freizeit jeden Tag in den Monaten davor...
Gut, war nun keine Uni, aber ich kann (oder will) mit dem kack Theorie-Mathe eh nicht viel anfangen, ST1 & ST2 sollten da eigentlich reichen...
Hat man in nem Fernstudium dann überhaupt keine Praktika? Mein Studium wär dann vielleicht nur noch ein Drittel so viel wert.
 
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dachte schon, machst auf dicke hose... aber dann: FH :elefant:

glaub fuer dich waer auch nen fh bachlor sinnvoller. 90% der leute mit berufsausbildung war das unistudium einfach zu fernab von jeglicher hardware.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Anfeindungen und Privatunterhaltungen bitte per PN. Danke :hammer:
 

TheRine

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mach es einfach. wirst dann ja sehen wie du damit zurecht kommst.
 

shaoling

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Nach Bologna ist der Workload in jedem Fach genau gleich. 1 ECTS Punkt entspricht 30 Stunden. Ein Jahr entspricht 60 Punkten und ein Bachelor 180 Punkten. Das gilt europaweit über alle Fächer.
Schnickschnack.
Der Bologna-Prozess ist ein einziger Witz. Die Unis bzw. Fakultäten entscheiden scheinbar nach Gutdünken, wieviele Punkte sie für ihre Veranstaltungen vergeben.
Für ein Proseminar mit Hausarbeit kriegst du an manchen Unis drei bis vier, an anderen Unis ECTS-Punkte.
 

haviii

Guest
Schnickschnack.
Der Bologna-Prozess ist ein einziger Witz. Die Unis bzw. Fakultäten entscheiden scheinbar nach Gutdünken, wieviele Punkte sie für ihre Veranstaltungen vergeben.
Für ein Proseminar mit Hausarbeit kriegst du an manchen Unis drei bis vier, an anderen Unis ECTS-Punkte.

Der BÄTSCHLÖR ist doch kein Studium. Das kann jeder dressierte Affe. Mach einfach Danny, schaffst Du locker.
 
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Schnickschnack.
Der Bologna-Prozess ist ein einziger Witz. Die Unis bzw. Fakultäten entscheiden scheinbar nach Gutdünken, wieviele Punkte sie für ihre Veranstaltungen vergeben.
Für ein Proseminar mit Hausarbeit kriegst du an manchen Unis drei bis vier, an anderen Unis ECTS-Punkte.


ich hab zwar noch als diplomstudium studiert, aber ECTS-Punkte waren da schon genauso ein Witz

z.b Softwareentwicklung 1 Übung = ca. 10 Stunden Aufwand pro Woche (alleine für die Hausarbeit, wenn man jetzt nicht vorm Studium das eine oder andere Java programmiert hat)
hatte genauso viel Credits wie ein andere Kurs in dem man wirklich nichts zu tun hatte, außer die 2 Stunden in der Woche drinnen zu sitzen...
 

Sas~iN~LoVe

Guest
Ich mache gerade nebenher meinen Master an der Uni Duisburg-Essen. Statt vier Semester Vollzeit lasse ich mir sechs bis sieben Zeit. Ist schon richtig viel Arbeit nebenher (ich mache so 20-25 Stunden die Woche neben 40+ im Job), aber das geht schon auch mit weniger Arbeitsaufwand. Ist natürlich auch eine Frage dessen, welche Ansprüche man an sich selbst stellt. Auf mein Einkommen kann ich auch nicht verzichten bzw. möchte meinen Lebensstandard nicht einschränken. Mit Hotelkosten für die Klausurblöcke, Fahrtkosten und allen Gebühren zahle ich sowas um die 10.0000 € in dem Zeitraum, die aber komplett als Fortbildungskosten absetzbar sind.

Wenn du Fragen zum Fernstudium allgemein hast, schreib mir ruhig ne PM. Im speziellen dürfte dich mein Studiengang nicht so interessieren, weil nur ein Master angeboten wird und auch nur Wirtschaftsinformatik.

Ganz generell würde ich aber zum Studieren raten, auch wenn man nicht gerade erst Abi gemacht hat.
 
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Nur zum Verstaendis: Du bezahlst mit allen Kosten knapp 10.000 Euro fuer den Master? Rechnung bitte :D
 

Didier

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LOL!!
Das meinst du nicht ernst.

Das ist mein absoluter Ernst. Nach dem Bologna-Vertrag sind für jeden Bachelorstudiengang 180 ECTS-Punkte notwendig und jeder Punkt entspricht ca. 30 Stunden. In Deutschland wurde das entsprechend durch einen Beschluss der Hochschulrektorenkonferenz auf exakt 30 Stunden festgelegt. Das ist unabhängig vom Fach (sei es Informatik oder Geschichte), Land (Aserbaidschan oder Frankreich) oder der Art der Hochschule (Eliteuniversität, Fernuni oder BA). Hintergedanke ist der Leitspruch: "Wichtig ist nicht wo jemand etwas gelernt hat, sondern was er gelernt hat!".

Jede Fakultät erstellt dementsprechend die Studienordnung, welche exakt diesen Vorgaben entspricht und die europaweite Gleichheit mit allen anderen Studiengängen garantiert. Dieser wird dann von einer Akkreditierungskommission ausführlich geprüft und nur wenn diese zustimmt, darf die Universität weiterhin den Studiengang anbieten.

Mein Statement war wohlgemerkt als Antwort auf Kain gedacht, der behauptet hat die geplante Arbeitsbelastung sei in seinem Fach höher als in einem anderen Fach, was schlicht falsch ist.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Der BÄTSCHLÖR ist doch kein Studium. Das kann jeder dressierte Affe. Mach einfach Danny, schaffst Du locker.

schnickschnack. die meisten fakultäten haben meiner erfahrung nach einfach die diplominhalte genommen, sie in 6 semester gequetscht und das ganze bachelor genannt. hat zur folge dass zB meine mitbewohner die forstwissenschaft studieren absolut dasselbe machen müssen wie ihre älteren kollegen, die auf diplom studierten, dafür aber 1 jahr weniger zeit haben.
 
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Und einen minderwertigen Abschluss obendrein. Wie fies.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ach minderwertig ist auch schnick schnack. die deutschen sind halt nicht so helle und haben nicht kapiert, was der sinn des bachelors ist. in den usa/uk usw. ist der schon immer standard und hat einfach damit zu tun, dass die aller aller wenigsten den ganzen theoretischen quark den sie für ein diplom lernen müssen jemals wieder brauchen. das führt zu einem viel zu langen und viel zu teuren studium.
in 10-20 jahren haben sich alle dran gewöhnt und keiner weiß mehr, dass es mal sowas wie ein diplom gab.

aber im moment checkens die leute halt nicht, weder die arbeitgeber noch die studenten und deswegen rennen alle um ihr leben um einen master draufzulegen, weil sie erst dann einen "vollwertigen" abschluss haben, was natürlich auch quark ist.

in den usa hat zB. so gut wie kein anwalt einen master, wenn man einen hat wird das sogar teilweise kritisch gesehen, weil man dann als theoretiker und wissenschaftsmensch gilt und nicht als prozesssau. kein mensch der nicht in die wissenschaft gehen will oder wissenschaftlich arbeiten will braucht im grunde einen master.

wie gesagt, dauert noch paar jahrzehnte, aber dann kapierens die deutschen auch.
trotzdem bin ich froh, dass ich auf staatsexamen studiere :ugly:
 

Sas~iN~LoVe

Guest
Nur zum Verstaendis: Du bezahlst mit allen Kosten knapp 10.000 Euro fuer den Master? Rechnung bitte :D
Das setzt sich zusammen aus Kosten pro belegtem Kurs (ich meine derzeit 250 €) und Kosten für die Korrektur von zwei zu schreibenden Projektarbeiten (glaube je 500 €) und die Masterarbeit (1.000 €). Das macht in Summe derzeit knapp 8.000 €, wobei die Preise vier Semester garantiert werden und anschließend die dann aktuellen Erstsemester-Gebühren gelten. Dazu kommt dann noch Gemeinkostenanteil/Studentenwerksbeitrag pro Semester.

Und eben Fahrt-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten für Klausurblöcke und ähnliches.

Alles in allem ist das ein günstiges Angebot, wenn man sich unter berufsbegleitenden Studiengängen umsieht.

Ich hatte mich auch für einen EMBA an der Uni Mainz interessiert, der 24.000 bis 26.0000 € gekostet hätte.

Edit: Man mag vom Bologna-Prozess halten was man will, ich finde allein die Möglichkeit nach dem Bachelor erstmal etwas zu arbeiten und danach oder parallel den Master zu machen, ist schon Argumentation genug dafür. Alle Detail-Fehler in der Umsetzung/Einführung hin oder her -- die können ja nach und nach ausgebessert werden.
 
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