Erstmaliger Dopingfall im deutschen Tischtennis - Ovtcharov

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Dimitrij Ovtcharov (2. bester deutscher Tischtennisspieler) wurde positiv auf Doping getestet. Er hat angeblich das Medikament Clenbuterol eingenommen und wird 2 Jahre gesperrt werden, wenn die A-Probe das Ergebnis bestätigt. http://www.fr-online.de/sport/clenb...784/4668028/-/view/asFirstTeaser/-/index.html

Ich bin ziemlich schockiert. Weniger weil ich das von Ovtcharov nicht erwartet hatte, sondern weil es überhaupt keinen Sinn macht.

Doping ist im Tischtennis sowieso schon fraglich. Der Sport ist so technisch, dass Doping nur begrenzten Nutzen hat, aber Clenbuterol dient noch nicht einmal der Ausdauer, sondern dem Muskelaufbau und bringt einem Tischtennisspieler damit überhaupt nichts.

In gewisser Hinsicht stellt das meiner Meinung nach den kompletten Prozess der Doping Untersuchungen in Frage. Es werden nicht nur, wie wir schon lange wissen, viele nicht erwischt, sondern anscheinend auch noch welche erwischt, die ziemlich sicher nicht gedopt haben. Oder zumindest nicht mit dem Medikament auf das sie positiv getestet wurden.
 
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krass, der war in meinem jahrgang, seine mutter (auch tischtennis trainieren, auch seine lange Zeit) lehrerin. das is schon irgendwie sick.

kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass der sich das gegeben hat.. v.A. weils ja auch nen muskelaufbaupräparat war..
 
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„Er hat Fleisch vom Büffet im Hotel gegessen“, sagte Ovtcharovs Rechtsbeistand Michael Lehner der FR.

hört sich witzig an, aber kann echt sein.

Vor allem braucht man beim Tischtennis eher was Reflexsteigerndes als Masse auf zu bauen. Die werden in Widerrufung gehen und dann wird sich das hoffentlich klären, seit den Olympischen Spielen in Peking kuck ich ganz gerne Tischtennis und er ist einer meiner Lieblingsspieler.
 
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So ein Käse.. doping im Tischtennis

lol das einzige Doping was da was bringt is mass training + talent

..
 
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ja von mir aus nicht reflexsteigernde mittel, aber zeug das dir hilft zu fokussieren und geistig wach/fit zu sein während der spiele
 

Benrath

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heroin und kokain :)

finds auch seltsam, warten wir auf die B-Probe. und irgendwie könnte er noch ne Haarprobe abgeben um zu zeigen, dass ers wenn dann nur einmal genommen haben könnte. Stand in der FAZ.
 
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Ich kenn mich da nicht wirklich aus, aber wie sieht das beim training von schnellkraft aus? Bringen da anabole mittel nicht auch einen vorteil?
Das wäre ja für's tischtennis dann auch interessant...
 
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Ich kenn mich da nicht wirklich aus, aber wie sieht das beim training von schnellkraft aus? Bringen da anabole mittel nicht auch einen vorteil?
Das wäre ja für's tischtennis dann auch interessant...

Soweit ich das verstanden habe, was nur begrenzt ist, bringen Dir diese Mittel eben Kraft und nicht Schnelligkeit. Das heißt man kann durch die Einnahme vielleicht stärker abspringen oder mit mehr Kraft auf einen Ball schlagen. Deshalb sind Anabolika zum Beispiel bei Sprintern oder Baseballspielern beliebt. Aber man wird nicht schneller. Deshalb wird es einem Tischtenisspieler nichts bringen.

Ich glaub ja sogar, dass Ovtcharov da rauskommt. Es ist einfach zu sinnfrei. Dennoch ist die Implikation ziemlich tragisch. Wäre er ein Sprinter, würde ihm das niemand glauben. Es wurde schon so viel über das Nichtentdecken von Dopern diskutiert --- viel schlimmer finde ich es jedoch, wenn ein Unschuldiger durch eine positive Dopingkontrolle ruiniert wird.

Besonders bezeichnend sind natürlich Kommentare wie dieser:
oh noes im Profisport wird gedopt
wär hätte das gedacht
 
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Das Zeug wird in der Kälbermast eingesetzt.
Es gab in China schon diverse Lebensmittelskandale mit Clenbuterol
http://www.epochtimes.de/articles/2009/02/23/411087.html

Ovtcharov war während des möglichen Zeitraumes der Einnahme in einer Wettkampfphase (China Open), und nicht etwa im Trainingslager.

Clenbuterol könnte während einer Trainingsphase die regeneration unterstützen, der Sportler könnte länger und härter trainieren. Dieses Argument ist bei einem 22 Jährigen komplett austrainierten Sportler allerdings sehr fraglich. Besonders da im Tischtennis die Belastungen und damit auch die Notwendigkeit zur Regeneration der Muskulatur einfach wesentlich niedriger sind als bei Ausdauersportarten. Die Junge Generation von Tischtennisspielern die ihren Sport auch in den Medien repräsentiert sehen will ist zunehmend auf gute Athletik bedacht, aber Kraft und Athletik sind in der Sportart einfach nicht die begrenzenden Faktoren.

Richtig krass wird die Betrachtung wennman sieht das Clenbuterol ein leichtes Zittern verursacht, die Pulsfrequenz und die Körpertemperatur erhöht. Das heißt nix anderes als das ein Tischtennisspieler im Wettkampf, und das war Ovtcharov, viel schneller Probleme mit Stress (Zittern der Hand, Nervosität, Verkrampfung) bekommt. In einer Wettkampfphase ist es de facto kontraproduktiv.

Ich kämpfe schon lange gegen die Doping Inquisition. Rechtsstaatliche Prinzipien sind hier außer Kraft gesetzt. Es gilt bei der Dopingverfolgung nicht das Prinzip der Unschuldsvermutung. Es gilt auch nicht das Prinzip "Im Zweifel für den Angeklagten". Es ist auch nicht relevant ob die gefundene Substanz tödlich ist oder leistungssteigernd, also der Bezug zur Sportart ist unerheblich. Auch die gefundene Menge wird nicht in die Betrachtung miteinbezogen. Es erfolgt eine veröffentlichung und damit Vorverutreilung der Sportler bevor die Ergebnisse bezeifelt, nachvollzogen oder erklärt werden können. Die Verantwortung liegt zu 100% beim Sportler. Noch nichteinmal eine eidesstattliche Erklärung eines Arztes einem Leistungssportler versehentlich ein Medikament verabreicht zu haben das auf der Dopinliste steht (trotz nachfrage des Sportlers!) ist für die Dopingfahnder relevant.

Es werden jedes Jahr dutzende Sportler unschuldig gesperrt.
Wenn sie rehabilitiert werden (Googelt Baumann) ist die Berichterstattung natürlich so gut wie nicht vorhanden.

Gleichzeitig ist es so das die Dopingfahnder den aktuellsten dopingmethoden meilenweit hinterherhinken. Die spektakulärsten Dopingjagdt- Erfolge haben nicht die Dopingfahnder, sondern "normale" Strafverfolgungsbehörden wie das BKA, die CIA oder das FBI - und zwar meist als nebenprodukt ihrer Recherche.

Die Situation ist die:
Ein Junge der in China Fleisch von irgendwelchen BSE Kühen futtert wird 2 Jahre gesperrt. Das ist für einen Fußballer höchst unschön, für einen Tischtennisspieler der weit weniger mit seinem Sport verdient höchstproblematisch. Denn nur in der Absoluten Weltspitze ist Tischtennis ein Profisport von dem man gut Leben kann. Dort kann er vielleicht 2 Jahre nach der Sperre wieder sein, realistisch gesehen. Er verliert ja auch seinen Kaderplatz und die möglichkeit an den Lehrgängen der Nationalmannschaft teilzunehmen.

Ein anderer Junge der Designerdrogen kauft wird im dümmsten Fall nach der Karriere anhand von eingefrorenen Proben überführt. Zwei jahre dannach stirbt er an den Nebenwirkungen von dem Dreck.

Doping muss endlich FREIGEGEBEN werden, Stichwort "Positivliste".
Nicht jedes Dopinmittel ist gefährlich!!! Schon garnicht unter professioneller Ärztlicher Anleitung. Gefährlich ist vorallem das Zeug das sich am schwersten nachweisen lässt.

Hier muss endlich ein radikales Umdenken stattfinden, im Sinne des Fairplays, und im Sinne der Gerechtigkeit. Es kann nicht sein das nur die Sportler die sich die besten und teuersten Dopingmethoden leisten können eine Chance auf internationale Titel haben. Es kann nicht sein das Rechtsstaatliche Prinzipien für eine bestimmte Berufsgruppe einfach außer Kraft gesetzt werden.
 

Asteria

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Dieser Tischtennisstar hat Clenbuterol ganz sicher nicht in hoher Dosierung zum Muskelaufbau genommen!

Der Hauptanwendungsbereich dieses Medikamentes liegt nämlich in der Behandlung von Asthma bronchiale. Um eine anabole Wirkung zu erzielen muss das Medikament über einen langen Zeitraum in sehr hoher Dosierung abusiert werden. Dann beobachtet man auch die Nebenwirkungen wie schnellen Puls, feinschlägiges Zittern und Blutdrucksteigerung. Alles Folgen der übermäßigen Symptahikusaktivierung. Das kann ein Tischtennisspieler nicht brauchen!

Nein. Wenn er Clenbuterol genommen hat, dann in der Absicht, die Bronchien medikamentös zu erweitern, um länger durchzuhalten, mehr Luft ventilieren zu können und die Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut zu optimieren. Dazu braucht es nur geringe Mengen des Mittels.

Nachdem der Trainer nun vorschiebt, der Sportler habe Rindfleisch am Buffet zu sich genommen, das wohl aus unkontrollierter Tierhaltung stamme und somit das Fleisch belastet gewesen sein, kann es sich nicht um eine hohe Konzentration in Blut- oder Urinproben gehandelt haben. Asthmadosis also.

Da muss sich jemand pharmakologisch ausgekannt haben. Tja, Pech gehabt.

http://www.bbszene.de/beipackzettel-clenbuterol.html
 
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Sog. reflexsteigernde Mittel bringen nichts, weil Tischtennis nicht auf Reflexen beruht. Oder seht ihr jemanden mit dem Hammer auf die Muskelsehnen klopfen?

Was ihr meint, sind Mittel, die die Reaktionsschnelligkeit verbessern; hierzu gehören Konzentration und Aufmerksamkeit. Die sind allerdings seit anno dazumal nachzuweisen.
 
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Ovtcharov wurde freigesprochen. Eine Haarprobe bewies, dass er das Mittel nicht dauerhaft eingenommen hat und der Tischtennisverband glaubt seine Version des kontaminierten Fleisch in China.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,723254,00.html

Was impliziert das nun für die Bewertung von Contador? So unähnlich sind sich die Fälle bis auf die Sportart nicht.
 
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erstmal abwarten, was die wada dazu sagt, die kann nationale entscheideungen revidieren,oder zumindest anfechten, wenn ich mich nicht irre...
 

Benrath

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Naja beim Radsport ist der Nutzen von dem Zeug doch wohl wesentlich höher. Denke ein grossteil der Argumentation beruht dann acuh darauf, dass es für ihn sinnlos wäre mit clenbuterol zu dopen. Hinzu kommt er war in China, wo das mit dem Fleisch glaubhafter ist.

Hat Contador auch ne Haarprobe abgegeben?
 
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