Ernährungskosten

Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.986
Reaktionen
1.270
„Wenn der Kunde wirklich versteht, dass es praktisch in allen Lebensmittelgeschäften die gleichen Preise gibt, wird es für Aldi schwierig, denn Aldi hat das kleinste Sortiment“, erklärt Discount-Experte Houppermans. Der größte Profiteur der identischen Preise sei demnach Lidl, weil das Unternehmen den besten Einkauf habe und so gute Margen erzielen könne.

„Früher war Aldi der Preisbrecher“, erinnert sich der ehemalige Aldi-Manager. Heute drücke in Deutschland kein Lebensmittelhändler mehr richtig den Preis, kritisiert er und fügt mit Blick auf den Aldi-Gründer hinzu: „Theo Albrecht würde sich im Grabe rumdrehen, wenn er das noch sehen könnte.“
Bin über diesen Artikel gestolpert dessen Botschaft im Wesentlichen ist, dass die Preise in allen deutschen Supermärkten genau gleich sind. Finde die Beobachtung und den Schluss daraus bemerkenswert.
Zeigt auch mal wieder, was für ne Krücke der Markt dank der Beschränktheit der Verbraucher ist. :deliver:
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
5.950
Reaktionen
1.935
und das nächste Mal, wenn Aldi wieder die Milchpreise senkt, jammern alle wieder rum, dass die Deutschen am wenigsten für Lebensmittel ausgeben etc.
€: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/studie-anteil-lebensmittel-100.html
aktueller link dazu.
Ich kann den Rotz nicht mehr hören im Ernst. Ja toll das Milch zu billig ist, ja toll das Tierhaltung KZ mäßig läuft.
Offensichtlich ist es eine gaaaanz tolle "Lösung" wenn wir alle überteuerten Regional-Bio-Kram kaufen um damit unser Gewissen zu beruhigen und Tugend zu versprühen.

Sorry aber 200 € im Supi pro Woche für zwei Personen tut halt einfach weh ich Geldbeutel. I bimms zu arm dafür, aber damit bin ich nicht der einzige. Und wir kaufen schon verhältnismäßig viel Eigenmarke bei Aldi/Lidl/Kaufland. :mad:
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.695
Reaktionen
1.518
Ort
Hamburg
Deswegen ja AfD wählen. Dann kostet das Kilo Schweinemett auch wieder 99 cent, damit du deine deutsche Wohlstandsplauze günstig nähren kannst. :troll:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
6.047
Reaktionen
917
Sorry aber 200 € im Supi pro Woche für zwei Personen tut halt einfach weh ich Geldbeutel. I bimms zu arm dafür, aber damit bin ich nicht der einzige. Und wir kaufen schon verhältnismäßig viel Eigenmarke bei Aldi/Lidl/Kaufland. :mad:
Ey Watt? Ohne Scheiß, aber was kauft ihr so? Wir sind mit drei Blagen aktuell bei 250-300€/Woche. Hauptsächlich Bioladen (okay, inhabergeführt und wirklich günstig gerade bei Gemüse).
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
5.950
Reaktionen
1.935
Ich hab jetzt etwas dramatisiert um meinen Punkt zu verdeutlichen hmhkay :ugly:
Es sind so zwischen 150 und 180, teilweise Babynahrung für die Linge dabei, teilweise holen wir das aus der Drogerie.

Ich wollte darauf hinaus, dass es nicht in Ordnung immer davon anzufangen dass die Dt zu wenig Geld für Lebensmittel ausgeben, wenn es für geringe Einkommen jetztschon ein Problem ist sich gesund zu ernähren.

/Erklärung des rant.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.695
Reaktionen
1.518
Ort
Hamburg
Das Problem ist halt, dass Obst und Gemüse im Vergleich zu Hausmarken Toastbrot mit Marmelade einfach der Goldstandard sind.
Ich muss zwar nicht auf die Preise achten, aber mir fällt immer wieder auf, wie günstig der Dreck eigentlich ist.
 
Mitglied seit
18.08.2002
Beiträge
2.527
Reaktionen
166
Alles was Zucker enthält ist extrem billig.

Bei uns stehen die Lebensmittel Ausgaben bei rund 500€ im Monat. 2 Erwachsene, 2 verfressene Kinder. Viel Bio, kein Fleisch, kaum Milchprodukte. Wenn man Gemüse saisonal und regional kauft wird es auch deutlich günstiger. Wir sind noch in nem lokalen Lebensmittel Retter Netzwerk, wo auch jede Menge Kram reinkommt. Es wird immer noch reichlich weggeschmissen, vor allem Backwaren.
Ich möchte behaupten, dass es sehr wohl möglich ist, einigermaßen günstig und gesund zu leben. Das ist eher eine Frage persönlicher Präferenzen.
 
Mitglied seit
18.11.2000
Beiträge
3.311
Reaktionen
21
Dein Körper wandelt das sicher auch in goldene Würstchen um.

Also 500€ mit zwei Kindern und Bio würde ich auch gerne pro Monat ausgeben. Wir sind da eher bei 1200€. Kaufen auch Recht viel Bio (allerdings nicht im klassischen Bioladen, weil es hier keinen gibt. Dann wäre es sicher noch mehr). Wobei die 1200 nicht nur Lebensmittel sind, sondern auch anderes Zeug für den Haushalt.
 
Mitglied seit
18.08.2002
Beiträge
2.527
Reaktionen
166
Jeder rechnet da wohl auch anders. Lieferservice und Gastronomie habe ich z.B. extra, das wäre dann natürlich deutlich mehr.
Wohnung/Küche/Bad habe ich auch extra, macht aber nicht so viel aus.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.695
Reaktionen
1.518
Ort
Hamburg
Ich möchte behaupten, dass es sehr wohl möglich ist, einigermaßen günstig und gesund zu leben. Das ist eher eine Frage persönlicher Präferenzen.
Günstig ist halt relativ und vor allem wie viel man davon abdeckt. Wir decken hier pro Tag 3x Mahlzeiten plus Schulbrotdosen etc. Pp. ab. Da wären 500€ in der Tat sportlich.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.777
Reaktionen
1.445
Ort
Hamburg
Es gibt schon viele günstige und gesunde Dinge. Bspw. Hülsenfrüchte, Reis, Tiefkühlgemüse vom Discounter, saisonales Obst und Gemüse vom Wochenmarkt.

Jetzt kommt natürlich wieder das Argument "aber 90% der Armen sind doch zu doof zum selbst umziehen oder gesund kochen, so dass man sie weder zum Umzug zwingen darf und ihnen eigentlich ein Hello Fresh Abo finanzieren müsste."
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
5.950
Reaktionen
1.935
Interessant!

Was würdest du, wenn wir das Gegensatzpaar betrachten? Was ist der Hauptgrund warum Reiche reich sind?
Weil sie
-schlau sind?
-geerbt haben?
-sie härter und fleißiger arbeiten?
-bessere Bildung?
-weil sie sich während des Pokerbooms mit schlecht reglementiertem Glücksspiel bereichert haben?
-weil sie die Lobbypower besitzen um im Bundestag, Zeitungen dafür Werbung zu machen, dass sie nicht höher besteuert werden?
- Eine Kombination von all diesen Punkten?

Danke im voraus.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.777
Reaktionen
1.445
Ort
Hamburg
Interessant!

Was würdest du, wenn wir das Gegensatzpaar betrachten? Was ist der Hauptgrund warum Reiche reich sind?
In Deutschland zu oft durch Erbe.

Das hat zwei Gründe:

1. Es ist schwer, als Angestellter ein Vermögen aufzubauen - u.a. weil die Steuerlast so hoch ist
2. Vermögen und Erben sind wenig steuerlich belastet.

Du musst übrigens nicht so tun, als wäre ich irgendwie ein Repräsentant von Umverteilung von unten nach oben oder so.

Es gibt hier im Forum wenige bis niemanden, die sie so klar für höhere Belastung von Erbschaften und für geringere Belastung von geringen bis mittleren Einkommen aussprechen.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.725
Reaktionen
737
ka ob Das hier Potential hat, aber versuchen wirs. Wenn ihr euch nur Dissen wollte mach ich hier recht schnell zu...
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.734
Reaktionen
1.037
Ort
Köln
Es gibt schon viele günstige und gesunde Dinge. Bspw. Hülsenfrüchte, Reis, Tiefkühlgemüse vom Discounter, saisonales Obst und Gemüse vom Wochenmarkt.
Jetzt mal davon abgesehen, dass das meiste Tiefkühlgemüse einfach deutlich schlechter schmeckt als sein frischen Pendant (mit Ausnahme von Spinat), sind das in der Tat günstige und gesunde Dinge, mit denen ich zB viel koche.
Das Problem ist, dass wenn man absolut bei günstig bleibt, vielen Gerichten der gewisse Pfiff fehlt: Ein gutes Stück Käse, eine Avocado, etwas Salsiccia, usw. Rein Reis/Nudeln mit Gemüse hat eine endliche Anzahl an spannenden Gerichten, so zumindest meine Erfahrung.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.777
Reaktionen
1.445
Ort
Hamburg
Chili, Knoblauch, Zwiebeln, die meisten Gewürze - sehr billig heutzutage. Insbesondere wenn man nicht die teuren Gewürze im Edeka kauft, sondern in die "ethnischen" Supermärkte geht.

Lernen, wie man Gerichte aus aller Herren Länder kocht (bspw indisch) - heute kostenlos über YouTube, und besser als früher über die teuersten Kochbücher.

Kann verstehen wenn jemand gerne Avocado-Toast isst oder gute Salsiccia. Gleichzeitig gibt es hunderte Gerichte, die günstiger und extrem vielseitig sind. Sehe einfach nicht, warum die Avocado zum Existenzminimum gehören soll.

Bürgergeld-Empfänger haben viel Zeit und können damit zu richtig guten Köchen werden und gesünder und WEIT vielseitiger leben als die Mittelschicht 1965.

Das Problem haben auch hier wieder Leute die viel arbeiten und wenig verdienen. Die müssen dann bspw aufwendige Meal Prep von ihrer knappen Freizeit abzwacken - oder landen beim ungesunden Junk Food oder der deutlich teureren Kantine oder Imbissbude.

Daher ist das Thema Ernährung und Kochen sogar ein sehr gutes Beispiel dafür, warum nicht das Bürgergeld-Niveau zu niedrig, sondern der Nettolohn für Geringverdiener das Problem ist.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.990
Reaktionen
88
Ort
Berlin
Das alte Argument der höheren Lebensmittelpreise im (europäischen) Ausland zieht wieder, bringt aber eben so Dinge wie mehr Anteil an Wohneigentum und entsprechend weniger Ausgaben dafür mit sich. Ja, das hinkt mitunter, ändert aber nichts dass in Großstädten meistens ein größerer Batzen vom Einkommen abgedrückt werden muss als woanders. Und das, obwohl man an den Stadtrand zieht oder eben sich eine kleinere Wohnung sucht.

Xantos hat es treffend zusammengefasst. Wenn du nur arbeiten gehst, um zu überleben, dann hast du idR eh schon den Kopf voll damit, gerade bei toxischen Arbeitsbedingungen (mal eben was anderes zu suchen ist vielleicht auch nicht unbedingt so leicht, wenn eine Familie ernährt werden muss und der Jobmarkt derzeit ziemlich mies ist), dann ist der Kopf vielleicht nicht so frei, auch an gesunde Ernährung zu denken. Will aber auf keinen Fall da alle in einen Topf werfen. Als Durchschnittsverdiener bin ich selbst ne faule Sau; ist alles eher ne Sache der Bequemlichkeit, hmpf.

Angenommen, Süßkram wäre bedeutend teurer und einheimisches Obst und Gemüse günstiger:; Würde dann bereits ein Umdenken stattfinden, wenn statt dem Faktor Geld nur noch die Zeit eine Rolle spielen würde? Auf jeden Fall könnte man das noch in die Erziehung bzw, Schule einbinden (ja, da sind noch ganz andere Baustellen, ich weiß).
 
Oben