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War das Titelthema im letzten Spiegel und Sonntag bei Sabine Christiansen.
Was haltet ihr davon? Abschaffen, erhöhen, senken?
Sollten Erbschaften stärker als bisher herangezogen werden? Ist Erben Privatsache und die Erbschaftssteuer damit ein Eingriff in das Privateigentum?
Andere europäische Länder, aber auch die USA, haben eine viel höhere Erbschaftssteuer.
Zur Relation:
Bruttolöhne und -gehälter:
911 Milliarden Euro, Abgabenlast (Lohnsteuer und Sozialabgaben) 316,8 Milliarden Euro -> 35% Abgabenquote
Vererbtes Vermögen, geschätzt:
rund 150 Milliarden Euro, Erbschaftssteuer 3,8 Milliarden -> Abgabenquote 2,5%
Werte für 2006
Ist das Leistungsgerechtigkeit? Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, wenn die Menschen Zeit Lebens weniger von ihrer Arbeit abgeben müssten und dafür das Erbe für die Nachkommen viel höher besteuert wird. Also eine Umschichtung des bestehenden Steueraufkommens mit dem man auch den deutschen Standort stärken könnte, weil ja Arbeit entlastet werden würde.
Auszug aus dem Spiegel-Artikel, Stichwort Leistungsgerechtigkeit:
"Tatsächlich hat das massenhafte Erben ökonomische und soziale Konsequenzen:
-Unverdienter Reichtum lähmt den Pioniergeist einer Gesellschaft und unterminiert die Anstrengungskultur, ohne die wirtschaftlicher Erfolg nicht denkbar ist. Wer finanziell abgesichert ist, lebt anders; wer nicht mehr kämpfen muss, geht weniger Risiken ein.
-Die Gesellschaft teilt sich in geborene Gewinner und Verlierer, Klassenschranken verfestigen sich. Wer wenig hat, vererbt auch wenig, wer viel besitzt gibt mit dem Nachlass auch sozialen Status weiter.
-Vor allem aber führt die steuerliche Bevorzugung von Vermögen zu einer einseitigen Belastung der Lohnarbeit, mit gravierenden Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Sozialstaats. Weil Erben vom Finanzamt verschont werden, trifft es die Fleißigen."
Übrigens ein Argument, das immer von Unternehmens- und Handwerksverbänden vor sich hergetragen wird, stimmt so nicht: Es gab laut Untersuchungen in den letzten Jahren keinen einzigen Firmenbankrott, der darauf zurückzuführen ist, dass für das vererbte Familienunternehmen Erbschaftssteuer gezahlt werden musste.
@Claw: Es geht nicht um den Sinn der Steuern an sich (!), die Diskussion kommt ja immer wieder hoch. Mir geht es um Pro- und Kontra-Argumente einer Umschichtung des Steueraufkommens. Ist es gerechtfertigt sich dieser steuerlichen Einkommensquelle stärker zu bedienen und dafür andere zu entlasten?
Eure Meinung?
Was haltet ihr davon? Abschaffen, erhöhen, senken?
Sollten Erbschaften stärker als bisher herangezogen werden? Ist Erben Privatsache und die Erbschaftssteuer damit ein Eingriff in das Privateigentum?
Andere europäische Länder, aber auch die USA, haben eine viel höhere Erbschaftssteuer.
Zur Relation:
Bruttolöhne und -gehälter:
911 Milliarden Euro, Abgabenlast (Lohnsteuer und Sozialabgaben) 316,8 Milliarden Euro -> 35% Abgabenquote
Vererbtes Vermögen, geschätzt:
rund 150 Milliarden Euro, Erbschaftssteuer 3,8 Milliarden -> Abgabenquote 2,5%
Werte für 2006
Ist das Leistungsgerechtigkeit? Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, wenn die Menschen Zeit Lebens weniger von ihrer Arbeit abgeben müssten und dafür das Erbe für die Nachkommen viel höher besteuert wird. Also eine Umschichtung des bestehenden Steueraufkommens mit dem man auch den deutschen Standort stärken könnte, weil ja Arbeit entlastet werden würde.
Auszug aus dem Spiegel-Artikel, Stichwort Leistungsgerechtigkeit:
"Tatsächlich hat das massenhafte Erben ökonomische und soziale Konsequenzen:
-Unverdienter Reichtum lähmt den Pioniergeist einer Gesellschaft und unterminiert die Anstrengungskultur, ohne die wirtschaftlicher Erfolg nicht denkbar ist. Wer finanziell abgesichert ist, lebt anders; wer nicht mehr kämpfen muss, geht weniger Risiken ein.
-Die Gesellschaft teilt sich in geborene Gewinner und Verlierer, Klassenschranken verfestigen sich. Wer wenig hat, vererbt auch wenig, wer viel besitzt gibt mit dem Nachlass auch sozialen Status weiter.
-Vor allem aber führt die steuerliche Bevorzugung von Vermögen zu einer einseitigen Belastung der Lohnarbeit, mit gravierenden Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Sozialstaats. Weil Erben vom Finanzamt verschont werden, trifft es die Fleißigen."
Übrigens ein Argument, das immer von Unternehmens- und Handwerksverbänden vor sich hergetragen wird, stimmt so nicht: Es gab laut Untersuchungen in den letzten Jahren keinen einzigen Firmenbankrott, der darauf zurückzuführen ist, dass für das vererbte Familienunternehmen Erbschaftssteuer gezahlt werden musste.
@Claw: Es geht nicht um den Sinn der Steuern an sich (!), die Diskussion kommt ja immer wieder hoch. Mir geht es um Pro- und Kontra-Argumente einer Umschichtung des Steueraufkommens. Ist es gerechtfertigt sich dieser steuerlichen Einkommensquelle stärker zu bedienen und dafür andere zu entlasten?
Eure Meinung?