und das wirklich traurige daran ist ja eigentlich auch, dass das kein frisches Projekt ist...
eigentlich wollte man das ja vor 20 Jahren schon einführen. Dann hat man fast 10 Jahre gebraucht um die Karte an sich hinzukriegen und nun nochmal 10 Jahre für die Akte...und nach all dieser Zeit ist das Ergebnis immer noch ein Witz
Ich erinnere mich an eine Cebit vor rund 20 Jahren, auf der ich die Jungs auf dem ePA-Stand (wie auch immer das Projekt damals hieß) auf die damaligen Argumente des CCC ansprach. Schon damals kam nur ein lächelndes "haben wir selbstverständlich alles berücksichtigt" oder so ähnlich. Ein Dutzend Jahre später habe ich den damaligen neuen Referatsleiter des zuständigen Referats im BMG kennengelernt, nachdem das Referat vorher lange unbesetzt war. Der Typ hat in meiner Nase aus allen Poren nach Ahnungslosigkeit und "ich wurde hierhin gesetzt, weil ich mich niemand anderes haben wollte" gerochen.
Das komplette ministerielle System in DE ist so ein Clusterf. Einige gute Leute, die sich am System abarbeiten, aber das System ist eines von vor 100 Jahren, das mit der heutigen Welt völlig überfordert ist. Das schwappt in angrenzende Bereiche (wie den meisten medizinischen Einrichtungen) sowas von über.
Ich habe zB bei meinem letzten Umzug mithilfe meines langjährigen Hausarztes eine zweiseitige Übersicht mit den wichtigsten Untersuchungen und Diagnosen der letzten 10 Jahre gemacht. Das wurde in keiner einzigen neuen Arztpraxis mehr als eines 5-sekündigen Blicks gewürdigt. Und damit das nicht nur anekdotische Evidenz ist: Die beiden Ärzte (einer niedergelassen, einer im Krankenhaus) in meiner Familie sind auch davon überzeugt, dass das fast überall weiterhin so sein wird.
Solange diese Kultur so ist, sehe ich für mich ein krasses Übergewicht der Nachteile in der ePa. Wer weiß, was für Diagnosen sich die fckfd überlegt, um Menschen zu verfolgen. (Okay, als Akademiker, der obendrein seit Jahren regelmäßig für die ärmsten Menschen der Welt Geld spendet, bin ich eh Prio 1...)
Da hoffe ich eher darauf, dass es bald gute KI-Modelle aus der Forschung gibt, die mit 90% aller Fachbücher und Journal-Artikel der letzten Jahrzehnte aus aller Welt gefüttert wurden und die ich lokal auf meinem Rechner mit meinen Blutwerten, Bildern und Symptomen füttern kann um vernünftige (Verdachts-)Diagnosen, verständliche Erklärungen dazu und im besten Fall Behandlungspläne zu kriegen.
Ada war ja ein (halbgarer) Anfang, Whatson schon besser.