Englischunterricht + Indianerbespassung in Ecuador

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Hallo Freunde,

wer Lust hat, mir zu helfen, bitte nur zu!

Was ich suche sind Ideen, Erfahrungen und alles, was gut ist!
Fuer die naechsten ca. 6 Monate lebe ich in El Salado, einer kleinen dorfaehnlichen Haeuseransammlung samt Grundschule und einer Art Gymnasium
in Ecuadors Anden!

I.
Vormittags helfe ich den Lehrern beim Englischunterricht bzw. unterrichte selbst. Das Niveau dort oben ist sehr, sehr niedrieg. Es gibt zwei Englischlehrer fuer alle Stufen, die aber selbst in echt kein Englisch sprechen, zumindest kein richtiges. Der Unterricht beschraenkt sich meist nur darauf Saetze von der Tafel abzuschreiben und die wenigstens Schueler verstehen was sie abschreiben oder merken es sich.
Die meisten fangen bei Null an.
Kopien, zB fuer Arbeitsblaetter, kosten die Schueler jeweils 5 Cent, was also nur hoechst selten moeglich sein wird. Wie also mache ich einen anschaulichen Unterricht?
Die kleinen 2.-4. Klasse lernen gerade schreiben und es brauchte eine Unterrichtsstunde bis fast alle "Buenos Días - Good morning" und "Buenas tardes - Good afternoon" von der Tafel abgeschrieben haben, eher abgemalt, denn Buchstaben kennen sie haeufig noch nicht.
Aussprache und Verstaendnis zu vermitteln ist generell ein grosses Problem hier, ganz besonders, weil es sehr schwer ist Interesse und Begeisterung zu wecken.

Was ich habe sind einige Arbeitsbuecher fuer Grundschueler, etwas Material meiner Vorgaenger und ein paar CDs mit Liedern, die ich hoffentlich am Wochenende durchhoeren werde. Soweit erstmal hierzu.
Wie mache ich den Unterricht anschaulich?
Kennt ihr sinnvolle, EINFACHE, englische Lieder?
Welche Spiele kennt ihr?

II.
Am Nachmittag kommen Kinder im Alter von schaetzungsweise 4 bis 11 oder mehr Jahren zu Besuch in meinem Haus. Dort habe ich einen Raum mit Tischen und Stuehlen fuer die Kinder.
Bisher haben wir gezeichnet, Uno gespielt und Papierflieger gebaut. (Uno faellt teilweise sehr schwer..)
Bisher waren es nicht mehr als 7 Kinder, aber wenn ich nicht alles scheisse mache, werden es sicher noch mehr.
Normalerweise machen diesen Job 2-3 Freiwillige, dieses Jahr bin ich allein, was weniges erleichtert.

Was kann ich den Kindern sonst noch anbieten? Mein Haus bietet ausserdem Wasserfarbe, Baelle, Jojos, Floeten und eine Gitarre. (Gerne wuerd ich was mit Musik machen)
Was habt ihr fuer Zeichen-, Bastel-, Spiel- und Projekt- und sonstwasideen?

III.
Es ist nicht immer leicht, besonders so allein. Manchmal faellt es mir schwer mein Haus zu verlassen und unter diese fremden Menschen, samt ihrer Erwartungen zu gehen. Kennt jemand aehnliches?


Ich bin dankbar fuer jede Hilfe, je konkreter, desto besser!

¡Muchas, muchas gracias!
 

Jesus0815

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Hast du irgendeine From von pädagogischer Ausbildung genossen?
 
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Wäre es nicht cleverer gewesen, sich diese Gedanken VOR der Abreise zu machen? -.-
 

Clawg

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Führe den Kapitalismus ein. Wer seine Aufgaben erledigt, kriegt einen Punkt. Dann legste ein paar Geschenke auf den Tisch (Dinge, die du aus Deutschland mitgebracht hast), die kann man am Ende der Woche dann eintauschen.

Schwupps ist jeder motiviert. Das zu erklären wird natürlich schwierig sein, da musst du natürlich mit deinem Spanisch ran.

Ansonsten bring doch die Gegenstände mit, die du als Vokabel neu einführen möchtest. Tür, Tisch, Apfel etc.
Mach nen Ausflug, zeig ihnen Pflanzen. Um etwas zu begreifen muss man es begreifen.
 
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Hallo.
Erstmal Hut ab und Respekt, dass du sowas machst. Würde es mehr Menschen wie dich geben, sähe die Welt auf jeden Fall viel besser aus.

Zu I:
Wie wäre es denn, wenn du Englisch über Bilder unterrichtest? D.h. du zeigst das Bild eines Hundes und sagst "Dog" und schreibst es dann evtl an die Tafel. Das ganze kann man das ausweiten auf Rollenspiele oder du beziehst die Umwelt mit ein. Lass deiner Kreativität am besten freien Lauf.
Der Vorteil der Methode ist meiner Meinung nach, dass die Kinder da spielerisch lernen und sich die Dinge viel besser merken können, weil es mit Bildern verknüpft ist. Durch die Verknüpfung lernen sie auch intuitiver, fast wie ihre Muttersprache.

II
Finde ich sehr schön. Geht mir richtig das Herz bei auf :)
Hab selbst mal in einer KiTa und Grundschule gearbeitet. Kinder lieben es Dinge selbst zu machen und vor allem möglichst unmittelbar. Mit Wasserfarbe malen macht viel mehr Spaß, wenn man dazu keinen Pinsel benutzt, sondern es direkt mit den Händen macht ( Der Meinung bin ich übrigens auch ). Super wäre natürlich, wenn du Zugriff auf Fingerfarben hättest oder sie vielleicht sogar zusammen mit den Kindern herstellen könntest.
Musik ist auch immer klasse, aber da ist es schwer die Kinder nicht zu langweilen, weil der Erfolg am Anfang auf sich warten lässt. Habe ich aber leider keine Erfahrung mit. Aber probiers einfach aus. Kannst du denn Gitarre spielen? Wenn ja, dann könnte ich mir es so vorstellen, dass du etwa ein a vorgibst und sie spielen es auf der Flöte nach, dann spielst du a d und sie spielen es nach usw. So kommt man langsam zu einem Lied.

III
Was glaubst du denn, das die Menschen für Erwartungen an dich haben? Und wer speziell? Die Projektleiter? Die Indios? Oder du an dich selbst?

edit: Und bloß keinen Kapitalismus oder Konkurrenzkack einführen. Das sind Kinder!
 
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Clawg

Guest
Hallo.
Erstmal Hut ab und Respekt, dass du sowas machst. Würde es mehr Menschen wie dich geben, sähe die Welt auf jeden Fall viel besser aus.
Nein, würde ht eine vernünftige Arbeit nachgehen und stattdessen 5 billige Englischlehrer aus Ecuador bezahlen, die seine Aufgabe dort übernehmen, wäre mehr Menschen geholfen. Keinen Respekt deshalb von mir, aber vielleicht gibt es ja andere Gründe, weshalb ht es macht :o

edit: Und bloß keinen Kapitalismus oder Konkurrenzkack einführen. Das sind Kinder!
Rofl. Genau, wer am besten seine Sachen lernt, der sich muss zur Strafe in die Ecke stellen, als sozialer Ausgleich, damit die faulen Schüler sich nicht schlecht fühlen :lol:
 
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Ich habe dir den Studi-Kontakt einer Bekannten geschrieben die zur Zeit genau das (oder leicht abgewandelt) in Ecuador macht.
 
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Nein, würde ht eine vernünftige Arbeit nachgehen und stattdessen 5 billige Englischlehrer aus Ecuador bezahlen, die seine Aufgabe dort übernehmen, wäre mehr Menschen geholfen. Keinen Respekt deshalb von mir, aber vielleicht gibt es ja andere Gründe, weshalb ht es macht :o

Ich strebe keine Vorverurteilung des TE an, aber oft genug gehen Menschen ohne Qualifikation ins Ausland, vielleicht beseelt von dem Wunsch zu helfen, dafür aber nicht ausgebildet. Solch unqualifizierten Jugendliche erreichen recht wenig in ihrem Gastland, kosten viel Geld und Betreuung und sind in allgemeinen einfach keine effiziente Form der Entwicklungshilfe. Als Hauptmotiv bleibt ein egoistisches - die persönliche Charakterentwicklung. Und ich denke hier hat dein Gedankengang einen entscheidenden Fehler. Ich werde zB mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht davon profitieren, wenn nun 5 Ecaduaner Jobs haben. Aber ein gut ausgebildeter HT mit einem breiten Horizont ist ein wichtiges Mitglied meiner Gesellschaft. Ich finde, du kannst nicht so einfach schlussfolgern, dass hier ein wirtschaftlicher Schaden entsteht, insbesondere nicht, wenn man die richtige Perspektive einnimmt.

Es ist nicht immer leicht, besonders so allein. Manchmal faellt es mir schwer mein Haus zu verlassen und unter diese fremden Menschen, samt ihrer Erwartungen zu gehen. Kennt jemand aehnliches?

Das ist ganz normal, jedem geht es so. Ich war zwar noch nie in Südamerika, aber habe ein Jahr in England gelebt. Hey, dort ist es zu 99,9% genauso wie hier in Deutschland, aber das Gefühl der Sicherheit war ein wenig verschwunden. Wie krass muss das dann erst in Ecuador sein! Anders ausgedrückt, du musst damit leben und einfach geduldig sein, dann wird das schon :)

Ansonsten halte ich zu Kindern einen großen Sicherheitsabstand, kann beim Rest nicht helfen.
 
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Führe den Kapitalismus ein. Wer seine Aufgaben erledigt, kriegt einen Punkt. Dann legste ein paar Geschenke auf den Tisch (Dinge, die du aus Deutschland mitgebracht hast), die kann man am Ende der Woche dann eintauschen.

Schwupps ist jeder motiviert. Das zu erklären wird natürlich schwierig sein, da musst du natürlich mit deinem Spanisch ran.
Falsch.
Materielle Belohnungen sind Kindern oft TOTAL egal und haben vor allem kaum einen Lernerfolg
Ansonsten bring doch die Gegenstände mit, die du als Vokabel neu einführen möchtest. Tür, Tisch, Apfel etc.
Mach nen Ausflug, zeig ihnen Pflanzen. Um etwas zu begreifen muss man es begreifen.
Das allerdings ist völlig richtig.
Wenn die Sprache nicht vorhanden ist, bzw. die Kommunikation sehr schwer ist, dann benutz Hände und Füße. Kinder lieben es wenn man sich zum Affen macht :) Also mach Gestiken und Mimiken bis zum Umfallen

Nein, würde ht eine vernünftige Arbeit nachgehen und stattdessen 5 billige Englischlehrer aus Ecuador bezahlen, die seine Aufgabe dort übernehmen, wäre mehr Menschen geholfen. Keinen Respekt deshalb von mir, aber vielleicht gibt es ja andere Gründe, weshalb ht es macht :o
Es gibt ja scheinbar keine 5 billigen Englischlehrer in Ecuador ind vielleicht kann er in Deutschland gerade keine "vernünftige" Arbeit nachgehn (4 Mio Menschen sind arbeitslos you know?).
Außerdem ist ein "native speaker" immer besser eine Sprache zu unterrichten. Bin selber gerade als Fremdsprachenassistent in England um den Kindern hier Deutsch ein wenig näher zu bringen. Die Lehrer hier sind nicht schlecht, aber keiner hat eine Aussprache die irgendetwas mit dem Deutschen zu tun hat. Zudem ist der Unterricht noch sehr Lehrerzentriert und so. Gerade bei soetwas, ist die Zugabe/der Einfluss von neuen Figuren aus dem Ausland sehr sehr wichtig um alte Strukturen aufzubrechen, ein Wechsel von alten Paradigmen und oft motiviert der Kontakt mit Lehrern aus dem Ausland die (hier englischen) lehrer über sich selbst nochmal zu reflektieren. Das alles ist kaum möglich wenn du einfach 5 weitere (schlechte) Lehrer aus dem Inland einbringst.


Rofl. Genau, wer am besten seine Sachen lernt, der sich muss zur Strafe in die Ecke stellen, als sozialer Ausgleich, damit die faulen Schüler sich nicht schlecht fühlen :lol:
Nein, wer am besten Arbeitet kann seinen Freunden helfen. Materielle Belohnungen sind nach 5 Minuten vergessen. Freundschaften halten ein Lebenlang.
Kapitalismus ist nicht die einzige Methode die Welt zu umfassen. Solidarität und Zusammenarbeit sind gerade in Ländern wo Ressourcen und Qualifikationen gering sind von großer Bedeutung.
 
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?!?! Es geht um Erziehung/Lehren an einer Schule. Genau darüber wird hier diskutiert.
 

Quint

,
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Es geht hier um die spezifischen Fragen des Threaderstellers, unter anderem "Wie unterrichte ich Englisch in Ecuador?". Claw gibt erstmal seine Meinung zum besten, wie man Menschen dort viel besser helfen könnte und lässt dann das Buzzwort Kapitalismus fallen, worauf die Diskussion mit Allgemeinplätzen wie unter anderem "Freundschaften halten ein Leben lang" (lol) abdriftet.

Wäre das dein Thread, wärst du auch genervt, wenn du statt konkreter Hilfe eine Diskussion um Sinn und Unsinn von Kapitalismus an Schulen vor dir hättest.

Im Übrigen hindert dich auch niemand daran, ein eigenes Thema dafür aufzumachen.

PN falls du immer noch anderer Meinung bist.
 
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Vielleicht hättestdu unsere Post auch mal lesen sollen...
Claw spricht von Lernmotivation durch materielle Belohnungen. Das ist ein Tip der genau ds ist was der Threadersteller verlangt hat. Ich habe aber erwidert, dass man Kindern nicht einfach Krams geben kann und erwarten darf dass dies positive Effekte hat.
Zudem haben wir auch das visuelle bei der Lehre betont. Arbeitsblätter z.B. sind zwar nett, aber ein einzelnes großes Poster vorne, bzw. sowas wie Flipcharts können reichen.
Auch nannten wir die guten Effekte von Bildern und anderen optischen Hilfsmitteln. Ich nannte dazu die Bedeutung von Mimik und Gestik.

Ka was du noch verlangst.
 

Clawg

Guest
Für diese Kinder sind 5ct sogar zuviel, was glaubst du, wie die sich über ein paar Legosteine (oder was auch immer) freuen? Vielleicht bist du von verwöhnten deutschen Kindern ausgegangen, die nicht in zerfetzten Kleidern herumlaufen müssen (naja), da mag das stimmen.
 
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als anfang würde ich vorschlagen das claw einfach nicht mehr in jedem thread einen auf missionar macht. das läuft ja echt jedes mal aus dem ruder weil fragman sich da auch nie zurückhalten kann (auch wenn das hier sogar alles noch das thema trifft :deliver: )
 
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Mir ist halt grad öde :x

Wurdest du (THreadersteller) eigentlich irgendwie auf das Lehren vorbereitet? Oder machst du das wirklich total spontan und nebenbei? Klar dass du natürlich schwierigkeiten hast Kindern z.B. Aussprache beizubringen wenn du keine Erfahrung mit sowas hast :(
 

jysk

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Wenn er anfängt dort 5 Cent zu verteilen stehen 2 Wochen später 100 Kinder vor seiner Tür und wollen Geld haben.
 
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Claw hat da durchaus etwas sinnvolles beigetragen. Der ganze Kram um Kapitalismus und 5 Ecuador-Lehrer die es gar nicht gibt ist natürlich Blödsinn und darauf einzugehen lohnt nicht wirklich, sein Punktesystem dagegen ist toll.
Nicht weil es kapitalistisch wäre und nicht weil es Konkurrenzdruck aufbaut. Nein, ganz einfach weil Kinder wahnsinnig gerne Punkte sammeln. WoW und Farmville leben von diesem natürlichen Spieltrieb und mit so einem Punktesystem wird die Schule zum Spiel. Ob man die Punkte dann später gegen Legosteine tauschen kann, ob der mit den meisten Punkten Schokolade bekommt oder ob die Rangliste einfach an der Tafel steht sollte dabei recht egal sein.
 
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Danke fuer die bisherigen Tips!
Leider schaffe ich es zur Zeit nicht, viel mehr an Hintergrundinformationen zu bieten, da ich neben meiner Arbeit auch noch Anderes um die Ohren habe.

Leider wurde ich nicht wirklich vorbereitet. Es ist immerhin so, dass die Englischlehrer an Schulen wie dieser kein Englisch koennen und ich daher auch ohne Vorbereitung "besser" bin.
Dass das hier kein Zuckerschlecken ist, gerade am Anfang, war klar. Daher sparen wir uns die Wertungen.
Was ich nur gebrauchen kann, sind weitere Anregungen!
Bitte nur Konstruktives.

Die Idee eines Punktesystems behalte ich mal im Hinterkopf, auch wenn ich sowas kritisch gegenueberstehe.
Die beiden Links gaben immerhin ein paar theoretische Ansaetze her. Bin noch nicht durch.
Vega, deine Freundin pflueckt leider Kaffee oder so. (Vielleicht sagst du mir noch deinen Namen, sonst muss ich ihr antworten Vega aus dem bw.de-OT hat mir deinen Namen gegeben ^^)

Hoffentlich kann ich naechste WOche hier ein wenig reflektieren.
 
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Die von Nils (und anderen) vorgeschlagene Methode des intuitiven Lernens über Bilder, Gegenstände etc. ist definitiv die beste Möglichkeit, Kindern etwas nahe zu bringen, da das auch die Art und Weise ist, wie Kinder (noch) denken und Dinge intuitiv verstehen. Ihnen hingegen Kopf = head vorzubeten oder anzuschreiben, bringt wenig. Ebenso zu versuchen, grammatikalische Regeln zu lehren. Das ganze muss spielerisch passieren.

Für Erwachsene imho nicht _unbedingt_ die geilste Lernmethode, aber sehr nah an dem, wie Kinder lernen (Kinder in dem Alter lernen noch mehrere Wörter PRO TAG), ist die Art und Weise wie die Sprachlernprogramme von Rosetta Stone funktionieren (http://www.rosettastone.de/persoenliche-edition/rosettastone-methode/lerne) - nämlich genauso...es wird _nie_ irgendwas in der Muttersprache erklärt oder übersetzt, sondern immer mit Hilfe von Bildern demonstriert und getestet.
 

Tisch

Frechdachs
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Ich verlasse mal die Theoretische Ebene und gebe Dir ein paar Sachen an die Hand ;)

Die Lieder singe ich mit meinen Lütten (3-5Jahre) im Kindergarten um Englisch zu lernen.
Es sind kurze und einprägsame Lieder mit einfacher Melodie und viel Bewegung.
Beim ersten Lied z.B. mit beiden Händen an den Kopf, Schultern, Knie usw. wenn jeweiliges genannt wird.
Macht meinen Lütten Spaß und vor allem,
darauf kommt es ja an, sie konnten nach „kurzer“ Zeit alle Körperteile benennen.
Kannst das als Morgenritual einführen-
jeden Morgen zu beginn wird ein Lied gesungen.
Ich habe den Kindern immer die Texte übersetzt,
damit sie ungefähr wissen was da gesungen wird (und das nicht nur einmal).
Recht schnell können die kleinen das auch selber übersetzen (-zumindest Sinngemäß).

Was du auch machen kannst; Die Kinder auf kleine Karteikarten,
für sie etwas wichtiges, malen lassen (Baum, Hund, Katze, Maus usw) und dann darunter die Englische
Bedeutung schreiben. So hast du später ein kleines selbstgemachtes Vokabelbuch.

Die Lieder:

1)
Head and shoulders, knees and toes, knees and toes,
Head and shoulders, knees and toes, knees and toes,
And eyes and ears and mouth and nose,
Head and shoulders, knees and toes, knees and toes

2)
(Melodie: Alle meine Entchen)
Red and blue and yellow,
green and black and white,
green and black and white,
brown and pink and orange,
everything is bright,
brown and pink and orange,
everything is bright.

3)
The wheels on the bus go round and round
Round and round, round and round
The wheels on the bus go round and round
All through the town.
(Hände vor dem Körper rollen)

The wipers on the bus go "Swish, swish, swish,
Swish, swish, swish, swish, swish, swish"
The wipers on the bus go "Swish, swish, swish"
All through the town.
(Scheibenwischer mit Händen imitieren)

The horn on the bus goes "Beep, beep, beep
Beep, beep, beep, beep, beep, beep"
The horn on the bus goes "Beep, beep, beep"
All through the town.
(Hände drücken eine Hupe)

The baby on the bus says, "Wah, wah, wah!
Wah, wah, wah, wah, wah, wah!"
The baby on the bus says, "Wah, wah, wah!"
All through the town.
(Augen mit den Fäusten reiben)

The people on the bus say, "Shh, shh, shh,
Shh, shh, shh, shh, shh, shh"
The people on the bus say, "Shh, shh, shh"
All through the town. (Zeigefinger auf den Mund legen)

4)
If you're happy and you know it clap your hands (clap, clap)
If you're happy and you know it clap your hands (clap, clap)
If you're happy and you know it and you really want to show it
If you're happy and you know it clap your hands (clap, clap)
If you're happy and you know it stomp you're feet (stomp, stomp)...
If you're happy and you know it nod your head (mmm hmm)...
If you're happy and you know it whistle a tune (whistle)...
If you're happy and you know it click your tongue (click, click)...
If you're happy and you know it snap your fingers (snap, snap)...
If you're happy and you know it shout hooray, HOORAY!...
If you're happy and you know it clap your hands (clap, clap)...

5)
Ab Minute 2 eine einfache Melodie für Zahlen 1-10 (Englisch)
http://www.youtube.com/watch?v=gFdUfVs4QkQ
(Mit den Fingern dann immer die Zahlen zeigen)

6)
A-B-C Lied
http://www.kulturumsonst.com/de/traditionals/alphabet_song.php


Natürlich ist der Hamburger Bildungsserver auch immer einen Blick wert.
Englisch in der Grundschule:
http://www.hamburger-bildungsserver.de/index.phtml?site=faecher.englisch.grundschule
Guck da mal gleich hier nach http://www.hamburger-bildungsserver.de/faecher/englisch/grundschule/hilfen_nr2.pdf
 
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Tisch

Frechdachs
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Claw hat da durchaus etwas sinnvolles beigetragen...

Auf den ersten Blick mag das Sinnvoll sein und die erste Woche werden die Kinder sicher auch begeistert mitmachen. Das Problem bei extrinsischer Motivation ist, sie hält nicht lange an und erzeugt qualitativ schlechteres lernen. Erfolgreiches lernen findet dort statt, wo Menschen aus eigenem Interesse lernen, nicht dort, wo sie einen Punkt bekommen.

Edit: da war ein Satz komisch.
 
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Clawg

Guest
Dann nenne mal Gründe, weshalb die Kinder Interesse haben sollten, Englisch zu lernen.

Jetzt sag aber nicht, dass sie später mal einen Job bekommen, denn das ist äquivalent mit der Vergabe von Spielzeug.

Wer Zeit hat, dem empfehle ich diese kleine Videoreihe:
http://www.cropperlyceum.com/philosophy.htm

Da betreibt jemand erfolgreich eine kleine Schule und erklärt die Philosophie dahinter, wie man Kinder motiviert und wie man den Stoff aufbereiten sollte.

Oder hier, wie man es nicht machen sollte:
http://www.youtube.com/watch?v=Clq-HDIDipg
:ugly:
 
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Tisch

Frechdachs
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Gründe sind u.a.:
Befriedigung der Bedürfnisse nach Kompetenzerfahrung, Selbstbestimmung,
Autonomie und soziale Eingebundenheit sowie Spaß und Neugierde.

Mein Englisch ist leider zu schlecht als das ich deinen Link richtig verstanden habe.
Aber ich geh davon aus, dass es im groben darum geht, dass er seine Schüler durch
„Geld“ belohnt.
Mein Gott, wenn es klappt super. Ich habe andere Erfahrungen gemacht.

Allerdings, wie es so ist, sagen unsere Erziehungswissenschaftler
das extrinsische motiviertes lernen nicht die gleiche Qualität hat wie intrinsisch motiviertes lernen.
Aber du hast Recht, es ist schwierig Interesse zu wecken. Jede Interessengenese
beginnt mit der Darbietung eines Themas damit situatives Interesse geweckt wird,
dies kann für eine Zeitlang aufrecht gehalten werden (z.B. durch Punkte, Noten, Fleisskärtchen).
Kinder bzw. auch Erwachsene dahingehend zu motivieren, dass aus dem situativen Interesse ein dauerhaftes wird,
dazu bedarf es der Befriedigung der oben genannten Gründe, so zumindest die Wissenschaft.

Edit: noch eine Lied für den TE gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=ZhODBFQ2-bQ&feature=channel
Bei dem Lied entsprechend hüpfen, den Kopf halten und mit dem Finger schwenken wenn der Doktor sagt nicht mehr hüpfen.

Edit2: 5 Monkeys in Aktion und gleichzeitig ne Seite mit vielen Liedern
http://www.supersimplesongs.com/cd1-15.html
 
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Besten Dank, besten Dank!

Fuer die kleinen hab ich jetzt einiges an Ideen.
Fehlt noch was fuer die groesseren. Die duerften schwieriger zu motivieren sein
und auch bei denen gibt es Abstufungen. 5. bis 13.-Klaessler (18)
Super waeren zB Dialoge als Soundateien zum Brennen. Habe bisher aber noch nichts gefunden, zumindest nichts Brauchbares zu "What´s your Name" etc.
Bin nun auch zu muede.
 

Wyx

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Oh mann wie mir immer der Brechreiz hochkommt.
Thread mit sinnvollem Titel. Ein Post.. jemand beschreibt seine Situation und fragt um Hilfe bzw anregung... Zwei Posts weiter unten kommt Clawg aus seinem Keller gekrochen und verpestet mit seiner Ignoranz den ganzen Thread und alles läuft darauf hinaus nicht mehr dem TE zu helfen sondern sich Clawg vom Hals zu halten. Der wiederum kann auf Grund,dass er in der Sandkiste nie mitspielen durfte natürlich nicht Ruhe geben bis seine Mami ihm ihre volle Aufmerksamkeit gibt. Spar dir dein Blabla von deinem achsotollen Leben und such dir lieber reale Menschen die deinem Gewäsch zuhören (ist wahrschenlich unmöglich).

So zum Thread.
Ich finds eine gute Erfahrung. Die Möglichkeiten mit dem bildlichen Unterricht und etwas Praktischem in der Natur dürfte schon toll funktionieren. Du darfst da auch nicht vergessen, dass es für die Kinder nicht gerade einfach ist in die Schule zu gehen, wenn man da nicht quasi vom Kindergarten daran gewöhnt ist, dann ist das nicht so einfach sich über einen größeren Zeitraum zu konzentrieren. Vom Lernerfolg her musst du für dich persönlich selbst kleine Ziele stecken um selbst nicht demotiviert zu werden.

Ich weiss ja nicht wie gross bei denen der westliche Einfluss ist, aber falls es dort auch englischsprachige Musik bzw Filme gibt, haben die größeren vielleicht interesse irgendwie kurze Liedtexte zu übersetzten. Natürlich werden ihnen dazu die Vokabel fehlen, aber wie gesagt das ist halt ein Ziel den neuesten Song von XY der gerade in den Anden in jeder Disse kracht zu verstehen. Dadurch würden sie zumindest sehen wofür es gut ist.

Viel Glück und lass dich da mal nicht unterkriegen.
 
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Besten Dank, besten Dank!

Fuer die kleinen hab ich jetzt einiges an Ideen.
Fehlt noch was fuer die groesseren. Die duerften schwieriger zu motivieren sein
und auch bei denen gibt es Abstufungen. 5. bis 13.-Klaessler (18)
Super waeren zB Dialoge als Soundateien zum Brennen. Habe bisher aber noch nichts gefunden, zumindest nichts Brauchbares zu "What´s your Name" etc.
Bin nun auch zu muede.

Für die Älteren kannst auch thematische Sitzungen machen.
Fußball auf Englisch oder Tanzen (beim Tanzen kann man die Vokalben wie Kopf, Fuß, aber auch Richtungen wie hoch und runter einbringen)

Bewegung ist sowieso spitze.
 

Tisch

Frechdachs
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Mit den ganz großen kannst du auch die Lieder einüben, die werden dadurch eher peinlich berührt sein, aber wenn du ihnen sagst, dass sie helfen sollen den lütten das beizubringen, quasi als Hilfslehrer- sie Verantwortung übernehmen- wird das ganze schon wieder positiver besetzt sein. Im Prinzip brauchst du ihnen gar nichts erklären, du bist der Lehrer.
Du kannst auch ganz wunderbar die Grundschulsachen (s.o) bei den größeren benutzen. Deutsche (erwachsene) Analphabeten die schreiben und lesen lernen wollen, werden auch mit Grundschulkrams unterrichtet. Wer kaum was kann, für den ist auch Grundschulniveau schwer.

Beobachte und befrage deine Schüler einfach was sie Interessiert und richte entsprechend deinen Unterricht danach aus. Spielen sie gerne Fußball, dann hast du wieder einige Vokabeln zum lernen (Ball, Tor, Abseits usw.). Auch kannst du mit den Kindern Englisch Fußball spielen. Einfache Sätze wie schieß her, gib ab, Enrico spiel zu mir und vieles andere. Die Menge der Vokabeln & Sätze natürlich abhängig davon wie clever die sind. Nicht überfordern oder unterfordern da verlieren sie schnell die Lust.
 
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