Eigentumswohnung | Wärmepumpe oder Gastherme?

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Heizung - das verhält sich ja wie mit juristischen Fachexpertise: Ein Anwalt, vier Meinungen. Ich habe in den letzten 8 Woche zwei Installationsbetriebe vor Ort gehabt sowie im Bekanntenkreis dutzende Gespräche geführt mit Häuslebauer, Technikern und anderen Experten. Natürlich habe ich mich auch selbst in die Materie eingelesen, bin dennoch noch unschlüssig.

Kurz die Facts:
140m² Eigentumswohnung aus den 80ern - Doppelverglasung, durchschnittliche Isolierung (damalige State-of-the-Art). Die Wohnung ist gleichzeitig auch mein berufliches Grafikloft, Decke habe ich letztes Jahr durch zusätzliche 20cm Dämmung aufgestockt, sowie vor 3 Jahren einen Bullerjan-Holzofen mit 11kw einbauen lassen.

Die Wohnung liegt im Industrie-/Gewerbegebiet über einer Gewerbehalle und ist an die dortige Ölheizung angeschlossen. Die dürfte noch von Kaiser Wilhelm dem Zweiten himself stammen (übertrieben formuliert), nun gut, nicht ganz so alt. Die Heizkörper wären für Wärmepumpe wie Gastherme gleichermaßen geeignet, Gasanschluss ist bereits im Haus.

Soweit der Überblick. Was soll getan werden? Einerseits hängt hier ein 30 Jahre alter 60l Boiler, der raus soll, die künftige Heizlösung soll also neben der Wärme auch die Warmwasseraufbereitung mitleisten. Darüber hinaus Abkopplung von der Ölheizung.

Lösung I: Wärmepumpe mit Durchlauferhitzer und Heizspirale
Kosten laut Angebot lockerflockige 15.000€ - klingt auf dem Papier am vielversprechensten. Firma I meint: Isolierung reicht, dürfte mit 40° Durchlauf kaum Strom verbrauchen. Bekannte/Techniker im Bekanntenkreis mit Wärmepumpe im Einsatz meinen, Wohnung aus den 80ern - da dürfte die Wärmepumpe kräftig zuheizen und ich dürfte mit 6.000kw Stromverbrauch (~1200€) im Jahr rechnen. Außerdem benötigt es einige gravierender Umbaumaßnahmen um Heiz- und Warmwassersystem umzurüsten: Einige Leitungen müssen neugezogen werden.

Lösung II: Gastherme mit Warmwasseraufbereitung (Durchlauferhitzer)
Verhältnismässig günstig, 6.500€. Wird dort installiert, wo der alte Boiler hängt - einzige Baumaßnahme, Gasleistung im Haus muss zum Boiler verlängert werden. Kommulierter jährlicher Verbrauch ebenfalls um die 1200€.

BW.de Expertenrat/Erfahrungen zum Gasthermen-Wärmepumpen-Glaubenskrieg?
 
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nen Bekannter hat sich mal sone sehr spezielle Heizungsart in seine neue Wohnung einbauen lassen, mit irgendwas von der Decke (Infrarot oder Ultraschall oder so, weiß nimmer ^^), wodurch dann nicht die Luft, sondern die Möbel und dadurch indirekt natürlich auch die Luft erhitzt wird...soll wohl super sparsam sein, aber natürlich erstmal ne Investition

aber frag mich nicht nach Details :x
 
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Hast du kein Raiffeisen Warenlager (für Baustoffe und solchen Kram) vor Ort?
Da sind oft echt sehr kompetente Menschen die einen super Beraten (um Welten besser als Obi, Hornbach, BayWa und der Kram). Gehe nur noch dahin wenn ich etwas umbaue und fragen habe.
 
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Du bist beruflicher Grafiker?
Homepage plz, bzw. Referenzen.
Wusste garnicht dass wir auch ein paar Künstler im Forum haben.
(70% sind doch hier irgendwelche IT-Freaks)
 
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bevor ich da nicht mit ner wärmekamera um die hütte rumgelaufen bin, würde ich schwätzern auf keinen fall glauben schenken.

davon abegesehen ist halt strom viel teurer als gas. nen elektronischer durchlauferhitzer hat 18-30kw... da kannste beim duschen, die centstücke im sekundentakt fallensehen.

hab selber ne brennwert technik (gas) mit warmwasseraufbereitung im haus seit letztem jahr und wir haben alleine durch den wegfall des durchlauferhitzer rund 1000 kwh (strom )weniger als vorher.

die energiekosten, vor allem eben strom, werden immer teurer...

interessant auch: http://www.taz.de/EnBw-hebt-Strompreis-an/!74991/
 
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Ich würde Dir zur Gastherme raten. Erstmal günstiger und weniger Aufwand. Dann kannste erstmal beobachten wie der Energiemarkt sich entwickelt, imho wird da die nächsten Jahre einiges passieren.

Für das gesparte Geld kannste entweder nochmal in Dämmung investieren (auch wenn das wohl dann nochmal teuerer als 6-7k wird bei Deiner Fläche) oder aber zurücklegen und in 10 Jahren nochmal modernisieren; kannst dann ja vielleicht mit der jetzigen Lösung kombinieren.

Generell schön rechnen kann man sich derzeit wohl jede Energieart, aber es müssen sich meist nur ein Fakt verschieben (wie im Artikel von 2FH verlinkt) und Du kannst die ganze Kalkulation knicken. Kann Dir mit Gas auch passieren (die Russen liefern net mehr oder weniger, usw...), also keine Gewähr auf mein Geschwätz ;)
 
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naja es ist aber schon absehbar, das strom zukünftig deutlich teurer wird, wenn wirklich alle akws abgeschaltet werden. die echten alternativen gibt es noch nicht, deshalb würde ich heute nicht auf strom setzten. die wahrscheinlichkeit, dass man für die laufzeit einer gasheizung also +/-10-15 jahre die gasvorkommen der erde aufgebraucht sind, ist auch eher unwahrscheinlich, wobei ich da jetzt aber auch keine genaueren zahlen habe.
 
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Würde auch keine Wärmepumpe empfehlen. Wärme aus Strom zu generieren ist einfach scheiß ineffizient.
Mal davon abgesehen, dass der Strom wirklich immer teurer wird. Das fängt bei den steigenden Einkaufskosten der Energieversorger an und hört bei dem immer größer werdende Anteil von steuerlichen Abgaben auf.
 
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Würde auch keine Wärmepumpe empfehlen. Wärme aus Strom zu generieren ist einfach scheiß ineffizient.

Das stimmt vielleciht wenn man an nen Tauchsieder denkt, ne Wärmepumpe funktioniert aber vollkommen anders und ist wohl die mit abstand effizienteste lösung mit Hilfe von Strom an Wärme zu gelangen (schafft locker das 7-10fache der elektrischen Enrgie in Wärme bereitzustellen, en warmer Draht schafft nicht mal 100%)

Zur Sache mit dem Durchlauferhitzer: Du bist entweder vom Strompreis oder vom Gaspreis abhängig, wobei ich tatsächlich wie meine Vorredner glaube, dass der Gaspreis mittelfristing sinken wird und der Strompreis steigen wird, d.h. wirtschaftlich gesehen ist Gas die bessere Wahl.

Ideologisch betrachtet ist die Wärmepumpe die Einzige Alternative und zwar mit 100% Solarstrom, aber halt nur wenn man wirklich 100% erneruerbare Energien nutzen will und der Preis egal ist :sofa:
 
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Zur Sache mit dem Durchlauferhitzer: Du bist entweder vom Strompreis oder vom Gaspreis abhängig, wobei ich tatsächlich wie meine Vorredner glaube, dass der Gaspreis mittelfristing sinken wird und der Strompreis steigen wird, d.h. wirtschaftlich gesehen ist Gas die bessere Wahl.
Davon auszugehen, dass die Gaspreise sinken werden, ist mehr als nur utopisch. Der Gaspreis ist an den Ölpreis gekoppelt und es gibt momentan keinerlei Gründe beim Öl von irgendwelchen Preisreduktionen auszugehen - oder ist mir was entfallen?
Der Punkt ist nur, dass, egal wie Effizient man von Strom auf Wärme kommt, es nie so Effizient sein wird wie von Gas auf Wärme. Gas ist Primärenergieträger - Strom nunmal leider nicht.
 
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Das stimmt vielleciht wenn man an nen Tauchsieder denkt, ne Wärmepumpe funktioniert aber vollkommen anders und ist wohl die mit abstand effizienteste lösung mit Hilfe von Strom an Wärme zu gelangen (schafft locker das 7-10fache der elektrischen Enrgie in Wärme bereitzustellen, en warmer Draht schafft nicht mal 100%)

Ich bin zwar kein Techniker. Aber ich arbeite in einem Energieunternehmen. Und du hast zwar Recht, dass eine Wärmepumpe der effizenteste Weg ist um aus Strom Wärme zu machen. Jedoch geht nichts über eine direkte Verbrennung. Effektiver heizen geht wohl nur mit einem Passivhaus und/oder Wärmetauscher bzw. einem Kraft-Wärme-Kraftwerk.

@ticor
Das mit der Ölpreisbindung ist auch nur bedingt richtig.
Erdgas wird in der Zwischenzeit auch an der Börse gehandelt und dort sinkt momentan der Preis und somit werden die Preise für die Privatkunden schön stabil gehalten. Während bei Ölpreisgebunden Tarifen momentan die Preise angehoben werden. Von daher...
 
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