Bundesliga - Diego: Verwirrung auf dem Höhepunkt
Eurosport - Di 12.Mai. 19:24:00 2009
Alles klar, Diego spielt in der kommenden Saison für Italiens Rekordmeister Juventus Turin. Das jedenfalls behauptet der Spielerberater Giacomo Petralito. Gleichzeitig vermeldete die "Bild", dass der FC Bayern sich die Dienste des Brasilianers gesichert habe. Es gehe nur noch um die Ablöse.
Petralito erklärte, am vergangenen Mittwoch seien die Unterschriften in Bremen geleistet worden, als Turins Geschäftsführer Jean-Claude Blanc und Sportdirektor Alessio Secco zu Vertragsgesprächen an der Weser weilten. "Der Wechsel zu Juventus ist längst perfekt. Alle drei Parteien haben unterschrieben", kommentierte der Schweizer das Treffen gegenüber dem "kicker".
Turin oder doch München?
Eine ganze andere Version der Geschichte präsentierte zeitgleich die "Bild". Dem Blatt zufolge führe Diegos Weg direkt zum FC Bayern. "Jetzt geht es nur noch um die Ablöse", titelte die Zeitung, nachdem es ein Geheimtreffen zwischen Diegos Vater und Berater Djair da Cunha und den Bremern gegeben haben soll. Eine Quelle für diese Behauptungen wurde allerdings nicht genannt.
Dafür nannte Spielerberater Petralito Details des angeblichen Wechsels in die Serie A: Diego soll für eine Ablöse von 24,5 Millionen Euro über die Alpen gehen und bei der "Alten Dame" rund vier Millionen Euro pro Saison verdienen. Dazu käme eine Provision von zehn Prozent aus der Ablösesumme, die der brasilianische Mittelfeldstar ebenfalls bekommen soll. Wenn die Zahlen stimmten sollten, wäre der 24-Jährige nach Owen Hargreaves (für 25 Mio. von Bayern zu Manchester United) der zweiteuerste Profi, der die Bundesliga verlässt.
Klare Warnung an die Bayern
Der "kicker" schränkte allerdings ein, bei dem unterzeichneten Vertrag handele es sich lediglich um eine Absichtserklärung. Sollte sich an den Bedingungen - unter anderem im Hinblick auf das auf die Ablöse bezogene Zusatzhonorar - etwas ändern, könnte der Deal noch platzen. Aber "Juventus war und ist sein Wunschverein", wie Petralito betonte.
Gleichzeitig warnte er den FC Bayern, der ebenfalls Interesse an Diego gezeigt hatte, davor, weiter um den Brasilianer zu buhlen. "Jeder andere Klub, der sich um Diego bemüht, macht sich strafbar", stellte Petralito klar. Uli Hoeneß solle sich nicht die Finger verbrennen, ließ der Schweizer verlauten und ergänzte, er halte "die Münchner für seriös genug, diesen Fehler nicht zu begehen."
Allofs bleibt cool und wundert sich
Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs findet es unterdessen "interessant, wer jetzt alles etwas zu dem Thema sagt". Im Hinblick auf den angeblich bevorstehenden Weggang Diegos zu Bayern oder Juventus erklärte der 52-Jährige: "Das kann ich nicht bestätigen."
Die Bremer befinden sich in einer komfortablen Situation: Hinter Diegos Unterschrift bei Juventus steht ein Fragezeichen, gleichzeitig sind die Bayern im Rennen. Das Tauziehen um den Supertechniker könnte die Ablösesumme noch einmal kräftig in die Höhe treiben.