Die Schöne und die Fette

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
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Ich weiß noch wie ich mit der Fetten und der Schönen in meinem Zimmer saß, auf Alkoholentzug und schwach bekifft. Ob ich denn schwul sei?
Was sagt man denen? So gefühllos können auch nur Frauen sein. "Du bist mir zu fett." sage ich zur Fetten. Schonmal für Ruhe gesorgt. Die Fette bricht auch gleich in Tränen aus und die Schöne reicht ihr einen solidarischen Rotzwimpel, den die Fette sofort einsaut. Die Schöne schaut betrübt wie eine Siegerin zu Boden. Sie trägt die gleiche Schuld an der Situation, findet meine Reaktion übertrieben, hat Angst was ich ihr sage, hat Angst gefickt zu werden, hat überhaupt Angst, ist aber zu allem ein bisschen bereit. "Schonmal auf Entzug gefickt?" frage ich. "Nein, noch nicht." Lacht und bewegt den gesunden Körper. "Ich auch nicht."
 

Green Monkey

Lyric-Contest Sieger 2009, Lyric-Contest Sieger 20
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Die Schöne schaut betrübt wie eine Siegerin zu Boden.

Bis hierhin finde ichs sehr stark, danach nicht mehr.
Mir gefällt sehr gut, dass die Situation vollkommen klar ist, dies jedoch nur indirekt so formuliert wird. Das "du bist mir zu fett" ist da schon ein leichter Bruch, der aber noch klar geht, weil er so gut passt auf "so gefühllos können nur Frauen sein." Die Variante "Also du bist mir nicht zu fett (zur Schönen gesagt)" hätte mir auch gefallen.
Wie gesagt, das Ende mag ich dann nicht mehr, was zu 95% daran liegt, dass das Wort "ficken" fällt und damit der Text seine eigenen Waffen aufgibt.
 
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Finde du hast Talent. Aber der Anfang ist klar besser als Mitte/Schluss

=)
 
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