Der Niedergang des Westens

pd2

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F. William Engdahl


In der globalisierten Welt von heute zeigt sich immer mehr eine tiefe Trennlinie, die für die politische Stabilität und wirtschaftliche Zukunft Europas von größter Bedeutung sein wird. Die Trennlinie verläuft zwischen den Ländern, die noch immer in das Dollar-System eingebettet sind, also sogar Länder in der Eurozone, und den so genannten Schwellenländern – besonders die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China –, bei denen zunehmend neue Wirtschaftsmärkte und -regionen die übermäßige Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten als Haupt-Exportmärkte und als wichtigste Quelle für Investitionen ablösen. Langfristig wird dies zur Folge haben, dass sich die Vereinigten Staaten endgültig als politische und wirtschaftliche Supermacht verabschieden, während neue dynamische Wirtschaftszonen entstehen, die zunächst allerdings vornehmlich nur von regionaler Bedeutung sind.


Das große polit-strategische Gewicht, das Länder wie China, Indonesien, Indien und Brasilien dabei in die Waagschale werfen, ist genau das, was für die alten Industrieländer – die USA, Großbritannien, Deutschland und die EU allgemein – langfristig das größte Defizit ist: die demografische Entwicklung.


Mit Ausnahme Russlands verfügen alle derzeit wirtschaftlich wachsenden Länder über eine junge, dynamische und ständig weiter wachsende Bevölkerung. Es ist interessant, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass das »Wirtschaftswunder« in Deutschland vor 1914 auf einem ähnlichen »Geheimnis« beruhte – einer jungen, dynamischen und schnell wachsenden Bevölkerung, während die Bevölkerungsentwicklung in Großbritannien und Frankreich seit 1870 stagnierte oder sogar rückläufig war. Es ist kein Zufall, wenn die politischen Eliten in den G7-Ländern die steigenden Geburtenraten in den Entwicklungsländern als die größte Bedrohung weltweit bezeichnen. Im Klartext meinen sie damit, dass diese Entwicklung die größte Bedrohung für ihre weitere Vorherrschaft in der Welt darstellt – angesichts des unvermeidlichen Auftauchens neuer Konkurrenten.





Neue aufstrebende Wachstumsregionen

Nachdem sich der erste Schock über die schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise seit den 1930er-Jahren langsam gelegt hatte, haben China und seine unmittelbaren Handelspartner sowie die anderen schnell wachsenden aufstrebenden Wirtschaftsnationen in den letzten 18 Monaten damit begonnen, sich nach Alternativen für das sterbende Dollarsystem umzusehen.







Wie ich erklärt habe, handelt es sich bei der gegenwärtigen Krise eben nicht um ein kurzfristiges Phänomen, wie uns der Chef der amerikanischen Notenbank Ben Bernanke, US-Finanzminister Tim Geithner oder Präsident Barack Obama gerne glauben machen möchten. Diese Krise ist vielmehr das Ergebnis einer 65 Jahre lang fehlgeleiteten Wirtschaftspolitik der USA, eine Fehlentwicklung, die sich nach Washingtons Entscheidung von 1971, den Dollar vom Gold abzukoppeln und damit den Golddevisenstandard aufzugeben, zu einer regelrechten Epidemie ausgeweitet hat.


Der Kontrast könnte stärker nicht sein. Die G7-Länder von den USA über Deutschland bis Italien ersticken förmlich an ihren Staatsschulden, die in den USA 80 Prozent des BIP, in Italien deutlich über 100 Prozent und in Japan sogar satte 199 Prozent betragen. Diese Werte werden nur von Zimbabwe mit 218 Prozent des BIP übertroffen. In Deutschland liegt diese Rate bei 77 Prozent.


Im Gegensatz dazu hat von den dynamischen Schwellenländer mit ihrem hohen Wirtschaftswachstum lediglich Indien eine signifikante Staatsverschuldung von 58 Prozent seines BIP aufzuweisen, weitgehend ein Erbe der britischen Kolonialzeit. Brasilien weist heute trotz der schweren Schuldenkrise in den 1980er-Jahren eine Staatsverschuldung von 45 Prozent des BIP auf – ein durchaus handhabbarer Wert. Indonesien, derzeit eines der am schnellsten wachsenden Schwellenländer weltweit, hat Schulden in Höhe von 34 Prozent im Verhältnis zum BIP, Südkorea mit einer sehr hohen Sparrate nur 28 Prozent und China lediglich 18 Prozent. Russland hat den jüngsten Boom der Einkommen bei Öl und Gas dazu genutzt, die Schulden gegenüber dem Ausland und dem IWF zurückzuzahlen. Deshalb hat Russland trotz seines erheblichen demografischen Problems den Daten für 2008 zufolge eine Staatsverschuldung in Höhe von nur sechs Prozent des BIP. Darüber hinaus hat Russland nach der Krise im vergangenen Jahr langsam wieder seine Devisenreserven auf derzeit 404 Milliarden Dollar aufgestockt; damit liegt das Land in dieser Kategorie an vierter Stelle weltweit.








Die amerikanische Haushalts- und Staatsverschuldung hat ein Rekordhoch erreicht.





Während sich also die Wirtschaft in den USA und der EU in den Fängen von zwei scherenartig miteinander verbundenen Krisen befinden – zwischen einer wachsenden Staatsverschuldung einerseits und abnehmenden Wachstumsraten der Bevölkerung, die ja langfristig für die Verschuldung aufkommen muss andererseits –, boomt die Wirtschaft in den Schwellenländern Asiens und Eurasiens sowie in Brasilien, der führenden Wirtschaftsmacht in Südamerika. Der Grund: sie genießen den doppelten Vorteil einer im Verhältnis zum BIP geringen Staatsverschuldung und einem dynamischen Bevölkerungswachstum.


In China, Indien, Indonesien und Brasilien wächst die Wirtschaft auch weiterhin in bedeutendem Maße. Die Regierungen werden nicht von einem Schuldenberg erdrückt und die Bürger blicken noch immer optimistisch in die Zukunft. Dieses Auseinanderdriften zwischen den ehemals Reichen und den ehemals Armen dieser Welt bedeutet, dass sich der geopolitische Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte verschiebt – spätere Wirtschaftshistoriker werden das genau so analysieren, wenn sie auf unsere heutige Zeit zurückblicken.





Gefangen zwischen den Scherenblättern einer doppelten Krise

Der wichtigste Aspekt dieser Krise besteht darin, dass sich die westlichen Wirtschaftstheoretiker, darunter auch sämtliche Nobelpreisträger, gründlich diskreditiert haben. Die grandiosen Theorien, mit denen sie ihre Wirtschaftsmodelle der »Laissez-faire«-Globalisierung gerechtfertigt haben, haben sich als falsch erwiesen. Diese Akademiker haben sich als der »Kaiser ohne Kleider« entlarvt, um einmal eine meiner liebsten Kindergeschichten des großen dänischen Dichters Hans Christian Andersen zu zitieren.


Das Dollar-System, auf dem ihre Welt seit dem Abkommen von Bretton Woods im Jahre 1944 beruhte, liegt gegenwärtig in Todeszuckungen. Alle Maßnahmen, die die beiden letzten US-Regierungen – zunächst Bush und jetzt Obama – und die Regierungen der anderen G7-Staaten unternommen haben, laufen darauf hinaus, einem sterbenden Patienten eine hohe Dosis Finanz-Chemotherapeutika zu verabreichen. Die immer gewaltigeren »Rettungspakete« (bailouts) mit Steuergeldern, mit denen ein gescheitertes Finanz- und Bankenmodell künstlich am Leben gehalten werden sollte, verschlimmern den Gesundheitszustand der US-Wirtschaft nur noch weiter.


Die rekordverdächtigen Finanzspritzen in den USA seit September 2008, also innerhalb von nur zehn Monaten, hat die Bundesverschuldung in den USA von etwa 60 Prozent des BIP auf satte 80 Prozent hochgetrieben. Die Verschuldung der privaten Haushalte in den USA liegt mittlerweile bei dem Rekordstand von 100 Prozent im Vergleich zum BIP. Dieser Wert liegt wesentlich über dem des Rezessionsjahres 1974, als er »nur« 40 Prozent betrug. Noch schlechter für die Wachstumsaussichten, die die USA aus der Krise führen könnten, ist aber, dass die demografische Entwicklung jetzt die schon lange erwarteten Auswirkungen zu zeigen beginnt. In den nächsten ein bis drei Jahren wird es in den USA massenweise neue Rentner aus der Generation der sogenannten »Baby-Boomer«, den geburtenstarken Jahrgängen nach dem Zweiten Weltkrieg, geben. Diese Rentner sind dann gezwungen, ihre bei der öffentlichen Sozialversicherung geleisteten Renteneinzahlungen abzuziehen und auch ihre nach dem sogenannten »401k-Plan« [US-Steuergesetz 401, Absatz k] geleistete (steuerfreie) Rentenvorsorge in Form von Wertpapieren sowie ähnliche Investitionen in Aktien und Anleihen flüssig zu machen, damit sie ihren Lebensunterhalt als Rentner bestreiten können. Diese älteren Amerikaner werden also wirtschaftlich zu einer Netto-Belastung für die Staatsfinanzen, während die steigende Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen, die in die Sozialversicherung einzahlen müssten – das aber nicht können –, die Staatsverschuldung in den USA weiter steigen lässt. Das wird zur Folge haben, dass die Staatsverschuldung in den USA bereits in den nächsten Jahren das Niveau von Italien, wenn nicht gar das von Japan oder sogar Zimbabwe erreicht.


In diesem April wurden in Indien 4,2 Prozent mehr Autos verkauft als ein Jahr zuvor. Die Verkäufe im Einzelhandel in China stiegen im ersten Quartal 2009 um 15 Prozent. Die chinesische Wirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich um sieben oder acht Prozent wachsen, die Wirtschaft Indiens um sechs, und die Indonesiens um vier Prozent.


Im Gegensatz dazu schrumpfte die US-Wirtschaft im vergangenen Quartal um 6,1 Prozent, die europäische Wirtschaft um 9,6 und die Japans um beängstigende 15 Prozent, und das, obwohl die offiziellen Daten bekanntermaßen hochgradig geschönt sind. Damit gleicht die Lage der in den 1930er-Jahren.


In den westlichen Industriestaaten und im G7-Land Japan sind die Banken übermäßig fremdfinanziert und daher funktionsunfähig. Die Regierungen dieser Staaten sind durch die hohe Verschuldung gelähmt, die Verbraucher türmen gewaltige Schuldenberge auf. Die US-Regierung kann ihre Staatspapiere kaum noch zu attraktiven Preisen verkaufen. Alle letzten drei Auktionen des US-Finanzministeriums verliefen enttäuschend. Amerikas größter Bundesstaat, Kalifornien, driftet auf den völligen Finanzkollaps zu. Das Defizit im laufenden Haushaltsjahr der USA wird bei über 13 Prozent des BIP liegen – einen solchen Wert hat es zum letzten Mal im Zweiten Weltkrieg gegeben.








In Brasilien, Indonesien, China und Indien sehen wir, entgegen dem allgemeinen Trend im Westen, ein dynamisches Wachstum sowie niedrige Schulden und eine wachsende Bevölkerung.





Dagegen sind die Banken der Schwellenländer weitgehend gesund und arbeiten profitabel. Jede indische Bank, ob staatlich oder privat, hat im letzten Quartal von 2008 Gewinne erzielt. Die Regierungen dieser Länder stehen auch in steuerlicher Hinsicht gut da. China verfügt mit zwei Billionen Dollar über die größten Währungsreserven der Welt, sein Haushaltsdefizit liegt unter drei Prozent des BIP. Brasilien vermeldet jetzt eine positive Leistungsbilanz. Indonesien hat seine Schulden von 100 Prozent des BIP vor neun Jahren auf heute 34 Prozent reduziert.


Anders als in den westlichen Industriestaaten, wo den Regierungen das Geld genauso ausgegangen ist wie neue kreative Ideen und man jetzt dafür betet, dass die verabreichte Medizin wirkt, gibt es für diese Länder noch Optionen. Vor nur einem Jahr machten sie sich große Sorgen um eine überhitzte Konjunktur und eine Inflation. Brasilien hat die Leitzinsen deutlich gesenkt, jedoch nur auf 10,25 Prozent, was bedeutet, dass Raum für weitere Senkungen besteht, falls das erforderlich sein sollte.


Die Stimmung in vielen dieser Länder ist nach wie vor überraschend optimistisch. Die Währungen steigen im Verhältnis zum Dollar, denn die Märkte sehen hier sine größere steuerliche Disziplin und bessere langfristige Wirtschaftsaussichten als in den Vereinigten Staaten. Die Anleihen steigen im Wert. Eine solche Kombination von allen Indikatoren, die in die gleiche Richtung weisen, ist beispiellos.


Die Vereinigten Staaten sind immer noch das reichste und mächtigste Land der Welt. Ihr Militärapparat umspannt den gesamte Planeten. Selbst wenn Amerikas Führungselite das Land nicht gerne so bezeichnet, ist es das mächtigste informelle Empire der bisherigen Geschichte. Aber genauso wie frühere weltbeherrschende Imperien unwiderruflich untergegangen sind – vom Weltreich Spanien im 16. Jahrhundert bis zum Britischen Empire im 20. Jahrhundert –, so verschwinden auch große Weltmächte in der Versenkung, wenn sie von ihrer Schuldenlast erdrückt werden und die Wachstumsraten nicht ausreichen, ihre Wirtschaft wieder flottzumachen.
 

Clawg

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Bitte zusammenfassen, zitieren und verlinken und nicht einfach ganze Textpassagen kopieren.
 

pd2

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Die Chinesen haben das meiste Geld was sich die VS.Amerikaner geliehen haben bei sich. Das kann schon irgendwann die Verhältnisse ändern. Und Rußland und China sind sehr bestrebt den Dollar als einzige Weltwährung abzulösen.
Wie gesagt die Banken haben mehr virtuelles Kapital als es überhaupt im Welt BSP gibt... Es ist alles ein ziemlich riskantes Spiel, was irgendwann zusammenbrechen wird. Schlecht wäre es nur, wenn Krieg angefroht werden würde, weil die VSA sonst keine Kredite mehr bekommen und Bankrott gehen. Aber vielleicht ist es auch Chinas langfristiger Plan die ganzen VS Unternehmen sich einzuverleiben, wer weiß.
Die mußten ja schon einige Tricks anwenden um Staaten vor dem Bankrott zu retten und so gibt es immer mehr Schulden und immer mehr Zinsen müssen bezahlt werden und dafür werden wieder neue Schulden aufgenommen, aber es wird nicht soviel erwirtschaftet das man da positiv rauskommt, also rutschen nahezu fast alle länder weiter ins Minus. Und lange wird das nichtmehr so laufen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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mir egal, globalisierung und trilingualität sei dank ist es mir scheissegal welches land gerade oben und welches unten ist. wenn ich 30 jahren russland die erste welt ist und deutschland nicht, geh ich halt nach russland und wenns indien ist, dann halt ab nach indien.
 

pd2

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Das ist ja der Witz das das "virtuelle Kapital" so stark angestiegen ist in den letzten Jahren, daß man das garnicht alles auszahlen könnte. Aber irgendwie wird dieses Spiel ja noch immer weiter gespielt und alle wollen sich an die Spielregeln halten, damit sie nicht von der Weltgemeinschaft sanktioniert werden. Aber irgendwann wird es wohl sich alles auflösen weil es eigentlich null und nichtig ist und den Menschen dann scheiß egal sein wird das irgendwer angeblich 5 Millarden Euro hat, die hat er dann einfach nichtmehr und gut. Irgendwann wird dieses scheiß System so abkacken, das alles zusammenbricht.
Die einzigen Staaten die sich retten können werden die sein, wo der Staat die meisten Unternehmen besitzt. Oder es werden in den anderen Staaten eben alle enteignet. Es gibt Gesetze. Aber es gibt auch Notlagen die dazu führen das Gesetze nichtmehr gültig sind.
 
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mir egal, globalisierung und trilingualität sei dank ist es mir scheissegal welches land gerade oben und welches unten ist. wenn ich 30 jahren russland die erste welt ist und deutschland nicht, geh ich halt nach russland und wenns indien ist, dann halt ab nach indien.

Hehe, wenigstens mal einer der merkt was seine Interessen sind...

Ich mein mal im ernst: Warum interessiert man sich denn bitte für die wirtschaftlichen Machtverhältnisse auf der Welt, ob jetzt die USA oder die BRD oder die VRP China Nr. 1 sind. Kann mir doch am Arsch vorbeigehen. Mir ist wichtig dass mir mein Arbeitgeber möglichst viel zahlt und ich möglichst wenig Wochenstunden hab. Ich mein, wir waren in Dtl. schon mal bei ner 35 Stunden Woche. Jetzt sind wir wieder bei über 40. Und warum? Weil so viele Arbeitnehmer sr ned checken dass ihr Interesse nicht die Lage ihrer Nation in der Welt oder son Quatsch ist, sondern das Interesse selbst als Arbeitnehmer mächtig genug sind ihr Loh- und Arbeitsniveau zu verbessern. Aber nein sie lassen sich alle Gegeneinander aufhetzen und für Interessen einspannen die garnicht die ihren sind, nämlich wie gut die Position der Nation in der Welt ist, wieviel man wohin exportieren kann und so ein scheiss.
 
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Original geschrieben von charmingQuark

... oder die VRP China Nr. 1 sind. Kann mir doch am Arsch vorbeigehen. Mir ist wichtig dass mir mein Arbeitgeber möglichst viel zahlt und ich möglichst wenig Wochenstunden hab.

Das würde es mit China als Tonangebende Macht aber nicht spielen, mal abgesehen davon könntest du dir nichtmal mehr porns runterladen oder in einem Lokal mit deinen Freunden Kritik an der Regierung üben ohne gleich in nem Umerziehungslager zu landen
 
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lol 35h Woche...


Dümmste Idee dies je gab.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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du warst wohl noch nie in china. was leute immer für vorstellungen haben, als ob da die gestapo überall lauert und man bei nem witz über politik sofort in ein KZ kommt.
wenn man sich nicht total dämlich anstellt kann man in china genauso in der bar sitzen und sich über politiker lustigmachen wie hier, nur weils dort nicht im tv kommt, heisst es nicht, dass die menschen in angst und schrecken leben.

genauso wie meine eltern in ihren 35 jahren die sie in der sovjetunion gelebt haben keinen einzigen menschen kennen der jemals irgendwelche probleme mit staatlichen repressionen hatte, obwohl sie als studenten nichts anderes gemacht haben als sich über politik aufzuregen, englisches radio zu hören und sich heimlich rolling stones platten und levis jeans zu besorgen. soll nicht heissen, dass es solche dinge wie staatliche verfolgung nicht gab, aber es war, vor allem nach der entstalinisierung, eher die ausnahme als die regel. also: nicht von der DDR auf den rest der welt schließen, die DDR war um einiges schlimmer als die sovjetunion, oder die VRCH heute.
 
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Und ist das jetzt eine überraschende neue These? Reiche steigen und zerfallen, so ist halt der Lauf der Dinge. Genauso wirds irgendwann China, Brasilien Indien und Indonesien gehen.
Sie haben halt das Glück, dass sie grade jetzt von dem zwangsläufigen Lauf der Geschichte profitieren.

Ach und nochwas: China ist nicht Nordkorea.
 

Clawg

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Original geschrieben von HeatoR
du warst wohl noch nie in china. was leute immer für vorstellungen haben, als ob da die gestapo überall lauert und man bei nem witz über politik sofort in ein KZ kommt.

Ist dir Falun Gong ein Begriff?
 

pd2

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weißrußland hat als eintiger staat der ehmaligen sowjetrepubliken niccht für den westen den markt geöffnet, deswegen wurden sie auch kaum von der kriese getroffen im vergleich zur ukraine. solange der staat die wichtigsten wirtschaftszweige steuert und nicht auf risiko geht läuft es gut, weißrußland hat sich als best von allen ehemaligen sowjetrepubliken entwickelt hat arbeitslosenversicherung und
rente fest und die westlichen nato staaten sind klar so stark dagegen

wobei das auch der kurs der linken ist, schlüßelindustrien verstaatlichen

die usa haben den pro nato kandidat in der ukraine mit viel geld gesponsort und nun steht das land fast vor dem bankrott

und china ist die umwelt egal wenn sie für ihre finazschulden alle amerikansichen großunternehjmen aufkaufen können

tja das ist ja das ding der ganze finanzmarkt ist ein witz das "virtuelle geld" das in bilanzen steht ist viel höher als das was dié ganze welt im jahr erwirtschaftet. nur traut sich keiner das anzugreifen, weil wenn irgendwer sagen würde wir scheießen auf die schulden würde es wohl einen bösen atomkrieg geben. aber so müssen immer neue kredite gemacht werden umd die schulden zu decken und es wird
immer mehr ein spiel in den abgrund
ja euro und chinesische und russischie währung wollen sich schon positionieren um den dollar zu verdrängen und das würden bei dem ganzen schulden den usa den todesstoos geben
 

Benrath

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Original geschrieben von pd2

dann geh doch nach weißrussland.

was soll das ganze gebashe auf virtuelles geld. so läuft nun mal der kreditmartk.

hab da auch letzens was von gutem und schlechtem geld gelesen, und leuten die 100% Rücklage quote forderten. Hf dabei.
 

pd2

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sieht man schon daran daß sich jetzt us ausßenminsiter und andere minister nichtmehr mit leuten aus taiwan treffen wollen oder gar den dalai lama empfangen
die usa haben fast 2 drittel ihrer schulden bei chinesischen banken... und das land das offiziell so stark für die marktwirtschafteintritt wird es schwer haben sich davon zu lösen und nicht abzusehen wie china reagieren würde. die usa sind verdammt am arsch und können nur hoffen das sich doch noch irgendwas positiv entwickelt
dann würde aber die wto und alle anderen umfassenden institute zugrunde gehen und in den globalen finanzmarkt wäre keine hoffnung mehr gesteckt und jeder staat würde wieder für sich arbeiten
 

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Sehr interessanter Artikel. Auch wenns im groben nichts neues ist waren mir viele Details so gar nicht bekannt.

Bietet aber imo nicht so wirklich viel Diskussionsstoff.
 
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Original geschrieben von Benrath



was soll das ganze gebashe auf virtuelles geld. so läuft nun mal der kreditmartk.

so ein schwachsinn.
mach dir mal gedanken was das impliziert.

und falls das nicht klappt:

The Origin and Nature of Banking:
http://mises.org/MultiMedia/mp3/NWO/05_NWO_Hoppe.mp3


The Federal Reserve's balance sheet is so out of whack that the central bank would be shut down if subjected to a conventional audit, Jim Grant, editor of Grant's Interest Rate Observer, told CNBC:
http://www.youtube.com/watch?v=rv2ApOhFt6Q
 
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Klar: Früher oder später sind die USA nicht mehr Nummer 1. Glaube aber nicht, dass wir miterleben werden, dass die USA zumindest nicht mehr einer der Staaten ist, die die Welt bestimmen.

Wäre mir persönlich lieber, wenn es die USA bleiben würden. China und Indien sind wohl die wahrscheinlichsten Kandidaten für die Ablöse und vor allem China wäre mir nicht so lieb.

Russland ist unwahrscheinlich. Die haben noch gewaltige Probleme bei sich. Minus Rohstoffe und die Bombe hätte Russland atm wohl nix zu melden. Da zieht eher noch Brasilien vorbei.
 

Benrath

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Original geschrieben von MaRiO(d.S


so ein schwachsinn.
mach dir mal gedanken was das impliziert.

und falls das nicht klappt:

The Origin and Nature of Banking:
http://mises.org/MultiMedia/mp3/NWO/05_NWO_Hoppe.mp3


The Federal Reserve's balance sheet is so out of whack that the central bank would be shut down if subjected to a conventional audit, Jim Grant, editor of Grant's Interest Rate Observer, told CNBC:
http://www.youtube.com/watch?v=rv2ApOhFt6Q

die schul für das "virtuelle" geld liegt aber beim Staat bzw den zentralbanken, die immer günstigeres Geld nachgeschoben haben.

keine lust sowas zu anzuschauen/hören
 
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im großen und ganzen geht es darum: wir (alle nicht-amerikaner) finanzieren der amerikanischen bevölkerung die kredite, die sie nie mehr zurückzahlen werden können.
 

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Original geschrieben von Benrath


die schul für das "virtuelle" geld liegt aber beim Staat bzw den zentralbanken, die immer günstigeres Geld nachgeschoben haben.

keine lust sowas zu anzuschauen/hören

Ich glaub du hast nicht ganz verstanden was mit "virtuellem Geld" gemeint ist. Da haben Staat und Zentralbanken nix mit am Hut, dieses Geld kann man nämlich nicht drucken.

Gemeint ist damit im wesentlichen mit Geld mehr Geld zu machen, und das immer und immer wieder, ohne das die ganze Sache mit einem Grundgeschäft unterlegt wäre. Bestes Beispiel sind die ganzen faulen Wertpapiere bei den Banken.

Da wurde eine Forderung als Anleihe verkauft. Dann wieder weiterverkauft, und nochmal verkauft und nochmal. Und am Ende hatten dann 10 Banken den selben Posten in der Bilanz obwohl er nur einmal wirklich existiert. Das ist mit virtuellem Geld gemeint, man schaft "werte" wo eigentlich gar keine sind.
 

Benrath

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wenn irgendjemand so doof war dafür zu bezahlen, war das auch geld.
 
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Mir doch egal. Ich werd einfach warten und ein Teil meines Grundstücks an die Menschenmassen verkaufen, welche in das dann schön sonnig gelegene Deutschland flüchten müssen. Da können die Brasilianer mal sehen, ob sich's bei 50 Grad im Schatten immer noch so gut wirtschaftet hahahahaha.

http://www.zeit.de/online/2009/25/un-klima-fluechtlinge
 

Didier

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Original geschrieben von pd2
weißrußland hat sich als best von allen ehemaligen sowjetrepubliken entwickelt

BIP/Einwohner Weißrussland: 7 300 USD
BIP/Einwohner Litauen: 14 000 USD
BIP/Einwohner Tschechien: 17 000 USD
BIP/Einwohner Slowenien: 24 000 USD

Dieses ganze Thema der Form des Geldes ist was die langfristige Wachstumsentwicklung eines Landes anbelangt völlig überbewertet. Weder in der Empirie noch in der Theorie finden sich starke Beweise, für die langfristige Bedeutung, solange die Preise auch nur einigermaßen stabil sind.

Andere Dinge wie politische Stabilität, Rechtssicherheit, Infrastruktur, offene Märkte, Bevölkerungswachstum oder Bildung der breiten Masse sind um ein vielfaches wichtiger. Insofern verfehlt der Artikel das Thema vollkommen.
 

Tür

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tschechien war nie sowjetrepublik sondern teil der tschechoslowakei
slowenien ebenfalls, das gehörte zu jugoslawien.

aber ich denke der punkt bleibt bestehen. was ist mit den andern baltischen staaten?
 
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Original geschrieben von Force_Commander


Ich glaub du hast nicht ganz verstanden was mit "virtuellem Geld" gemeint ist. Da haben Staat und Zentralbanken nix mit am Hut, dieses Geld kann man nämlich nicht drucken.

(...)

Da wurde eine Forderung als Anleihe verkauft. Dann wieder weiterverkauft, und nochmal verkauft und nochmal. Und am Ende hatten dann 10 Banken den selben Posten in der Bilanz obwohl er nur einmal wirklich existiert. Das ist mit virtuellem Geld gemeint, man schaft "werte" wo eigentlich gar keine sind.

Banken haben schon immer die Fähigkeit, Geld zu schöpfen. Das weiß man schon Dutzende Jahre, ohne das man das deshalb "virtuelles Geld" genannt hätte. Der Begriff ist mehr oder weniger substanzlos - unabhängig davon, ob man Geschäftspraktiken der Banken kritisieren möchte oder nicht.

Im übrigen beschränkt sich die Rolle der Zentralbank in der Geldschöpfung nicht auf das Drucken von Geldnoten. Die Zentralbank vergibt ja vielmehr auch "virtuelle Kredite".

Euro_money_supply_Sept_1998_-_Oct_2007.jpg


So, circa 500 Milliarden Euro laufen in Geldscheinen um. In der Finanzkrise gab es öfters Kreditprogramme der EZB mit Volumen über 100 Milliarden Euro (Diese waren kurzfristig). Das zeigt vll. die Relationen :)

die schul für das "virtuelle" geld liegt aber beim Staat bzw den zentralbanken, die immer günstigeres Geld nachgeschoben haben.

Da die Zentralbank den Prozess des "virtuellen Geldes" kontrolliert - würde das auch teilweise so sehen.
 

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Original geschrieben von Childerich


Banken haben schon immer die Fähigkeit, Geld zu schöpfen. Das weiß man schon Dutzende Jahre, ohne das man das deshalb "virtuelles Geld" genannt hätte. Der Begriff ist mehr oder weniger substanzlos - unabhängig davon, ob man Geschäftspraktiken der Banken kritisieren möchte oder nicht.



Da die Zentralbank den Prozess des "virtuellen Geldes" kontrolliert - würde das auch teilweise so sehen.

Mag sein das virtuelles Geld kein Fachbegriff ist, aber ich find er trifft die Sache schon ganz gut. Wir reden hier ja von Kapital das nur auf dem Papier existiert, wo keinerlei Gegenwert oder Grundgeschäft da ist. Das diese Geschichte schon seit ende 1940er gemacht wird weiß ich auch.

Und nein die Zentralbank kontrolliert diesen Prozess in keinster weise. Das macht jede einzelne Bank frei nach Schnauze für sich selbst, ohne das die EZB da Einfluss drauf hätte.
 
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Die Zentralbank steuert zu fast 100% die Zinssätze für kurzfristige Kredite zwischen Banken. Die Hoffnung ist, das dadurch die Geldschöpfung der Banken beeinflusst wird.

Natürlich ist die Wirklichkeit ungeheuer komplex, aber eine plausible These ist doch, dass sich Banken bei hohen Zinsen weniger Geld leihen, da es ihnen schwerer fällt, das Geld durch Realgeschäfte oder Finanzmarkttransaktionen wieder reinzubringen.


Ansonsten will ich dir gar nicht widersprechen, weil es ja offensichtlich ist, das in den Finanzmärkten einiges im Argen liegt. Ob man das nun anders formuliert oder nicht ist ja tatsächlich irrelevant.
 
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Original geschrieben von Force_Commander


Mag sein das virtuelles Geld kein Fachbegriff ist, aber ich find er trifft die Sache schon ganz gut. Wir reden hier ja von Kapital das nur auf dem Papier existiert, wo keinerlei Gegenwert oder Grundgeschäft da ist. Das diese Geschichte schon seit ende 1940er gemacht wird weiß ich auch.
.

Geld ist Schuld, das ist auch gleichzeitig der Gegenwert. Das Versprechen das Geld zurückzuzahlen generiert das Geld.

Da gibts einen coolen Film drüber, wahrscheinlich kennt der ein oder andere den auch schon: Hier
 

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Ich glaub wir reden aneinander vorbei. Klar steuert die EZB die Kreditvergabe und auch allgemein die Geldmenge auf dem Markt zb durch Offenmarkt Geschäfte.

Aber auf die Geschäftspraxis der Banken hat sie keinen Einfluss. Die Banken konnten, und können immer noch, ganz nach belieben Forderungen verbriefen, verkaufen, umverpacken, nochmal verkaufen usw und so dafür sorgen das dutzende Banken/Unternehmen einen Vermögenswert in der Bilanz ausweisen, welcher aber nur auf einem einzigen Grundgeschäft basiert (dem vergebenen Kredit).

Das verstehe ich unter "virtuellem Geld", und nach dem was ich gelesen habe der zitierte Text wohl auch, eine künstliche Wertschöpfung weit über das Grundgeschäft hinaus. Oder auch Sachen wie Leerverläufe und Derivate. Beide Sachen sind völlig spekulativ und haben keinerlei Grundgeschäft als Basis. Diese Dinge sind mehr Glücksspiel als alles andere.

Geld ist Schuld, das ist auch gleichzeitig der Gegenwert. Das Versprechen das Geld zurückzuzahlen generiert das Geld.
Mir gehts um etwas völlig anderes, net um banale Kreditvergabe. Kredite vergeben ist ein Grundgeschäft. Ich rede von Sachen die keinerlei Grundlage/Sicherheit haben. s.o.
 
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Original geschrieben von Force_Commander
Und nein die Zentralbank kontrolliert diesen Prozess in keinster weise. Das macht jede einzelne Bank frei nach Schnauze für sich selbst, ohne das die EZB da Einfluss drauf hätte.
Doch, durch den Mindestreservesatz (der durchaus zu gering ist imho) und die Leitzinsen.

€: k - dann ist es eine Frage, wie diese Sachen bilanziert werden (dürfen) und wie sie in die Eigenkapitalgrundlage etc eingehen.
 
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Doch, auf die Geschäftspraxis der Banken haben die Zinsen einen Einfluss. Z.B. konnten ja Banken nur deshalb so viele Kredite vergeben, da Geld billig zu haben war. (Das ist zumind. eine plausible These)

Abgesehen davon kenne ich mich mit Bilanzierung nicht aus - vielleicht sonst jemand? - aber es wäre doch verwunderlich, wenn die Banken sich etwa einen Aktivposten schaffen, ohne das dies an anderer Stelle Änderungen in der Bilanz hat

Verkaufen wir etwa einen Kredit, so verkaufe ich einen Aktivposten um einen anderen zu erwerben. (Stimmt das so in etwa?)

Wie man nun verbriefte Kredite bilanziell behandelt - keine Ahnung.

Ich will dir ja jetzt gar nicht grundsätzlich widersprechen. Würde aber eher sagen, dass das Problem darin liegt, dass Banken zu riskante Geschäfte eingegangen sind und diese nicht angemessen verzinst haben. Das vermeidet in meinen Augen, dass wir einfach nur verteufeln, was wir nicht verstehen. Derivate z.B. können hoch sinnvoll sein, wenn sich Unternehmen damit gegen Marktrisiken sichern. Leerverkäufe könnten helfen, Fehlbewertungen am Markt abzubauen. Riskante Forderungen an spezialisierte Risikokapitalgeber zu verkaufen ist an sich auch eine gute Idee. (Problem: die Leute dachten, sie kriegen da sichere 5-x% und haben ein wenig viel Geld verzockt)
 

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Original geschrieben von Childerich
Doch, auf die Geschäftspraxis der Banken haben die Zinsen einen Einfluss. Z.B. konnten ja Banken nur deshalb so viele Kredite vergeben, da Geld billig zu haben war. (Das ist zumind. eine plausible These)

Abgesehen davon kenne ich mich mit Bilanzierung nicht aus - vielleicht sonst jemand? - aber es wäre doch verwunderlich, wenn die Banken sich etwa einen Aktivposten schaffen, ohne das dies an anderer Stelle Änderungen in der Bilanz hat

Verkaufen wir etwa einen Kredit, so verkaufe ich einen Aktivposten um einen anderen zu erwerben. (Stimmt das so in etwa?)

Wie man nun verbriefte Kredite bilanziell behandelt - keine Ahnung.

Ich will dir ja jetzt gar nicht grundsätzlich widersprechen. Würde aber eher sagen, dass das Problem darin liegt, dass Banken zu riskante Geschäfte eingegangen sind und diese nicht angemessen verzinst haben. Das vermeidet in meinen Augen, dass wir einfach nur verteufeln, was wir nicht verstehen. Derivate z.B. können hoch sinnvoll sein, wenn sich Unternehmen damit gegen Marktrisiken sichern. Leerverkäufe könnten helfen, Fehlbewertungen am Markt abzubauen. Riskante Forderungen an spezialisierte Risikokapitalgeber zu verkaufen ist an sich auch eine gute Idee. (Problem: die Leute dachten, sie kriegen da sichere 5-x% und haben ein wenig viel Geld verzockt)

Niedriger Zins ist ein Teil der Erklärung, der Hauptteil nennt sich ausserbilanzielle Kreditvergabe. Die Banken haben ihre Kredite aus der Bilanz in Einzweckgesellschaften ausgegliedert, welche sie dann wiederrum verbrieft und verkauft haben.

Mal als Beispiel wie das ausgesehen hat: Bank A hat eine Forderung welche sie aus ihrer Bilanz ausgegliedert hat in eine EInzweckgesellschaft. Diese verbrieft die Forderung als Anleihe und verkauft sie an Bank B. Bank B hat somit ein Wertpapier auf ihrer Aktivseite, welche sie natürlich bezahlt hat (das Bankkonto wär wohl der Gegenposten). Bank A hat somit das Geld vom Kredit sofort wieder zur Verfügung und kann ausserdem weitere Kredite vergeben da die Forderung ja netmehr in ihrer Bilanz steckt. Bank B ist seine überschussliquidität los, und bekommt für das Wertpapier natürlich Zinsen von der Einzweckgesellschaft.

Und diese Sache wurde halt bis zum Umfallen mit allen Forderungen gemacht, auch mit denen vom Amerikanischen Immobilienmarkt. Durch das ständige umverpacken der Anleihen entstand ein völliger Transparenzverlust, und als die Kredite dann unsicher wurden, mussten alle Forderungen UND alle Anleihen wo diese Forderung evtl enthalten sein könnte abgeschrieben werden. Was dann halt so ziemlich alle Anleihen überall auf der Welt betraf.

Das Derivate und Leerverkäufe auch einen nutzen haben können ist klar, wenn sie vernünftig eingesetzt werden, aber grade bei Derivaten ist der potenzielle Verlust halt riesig. Sprich es ist sehr riskant.
 
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Oh Mann ist das kompliziert, ich glaube ich habe lieber weiterhin von Bilanzen keine Ahnung :angel:
 
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Aber Bank B hat dann als Aktivposten seltsame Anleihen einer Gesellschaft (mbH?) in der Bilanz.
Müssten diese Aktiva nicht sehr vorsichtig bilanziert werden? MbH, total undurchsichtig, etc?
 

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Die Anleihen stammten ja meist von anderen Banken. Und die Ratingagenturen haben seltsamer Weise die Anleihen nach der Bonität der vergebenden Bank bewertet, nicht nach den Schuldnern deren Kredite in den Anleihen verbrieft waren. Die Anleihen galten somit als absolut sicher und waren gut verzinst.

Ohne das vermischen von Prime und Subprime Kunden in den Anleihen, sowie das häufige Umverpacken wär das alles auch gar kein Problem gewesen. Dann wär klar gewesen welche Kredite faul wurden, und nur die hätte man abschreiben müssen. Da aber keiner mehr den Durchblick hatte was nun faul geworden ist und was nicht, musste alles abgeschrieben werden.
 
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