Der Milchpreis

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Ich finde diesen Bauernaufstand erschreckend. Und die Berichterstattung darüber noch viel schlimmer. Dass soetwas in Deutschland passieren kann ist doch unglaublich.

Da sind Bauern, deren Kühe fast vollständig von Subventionsgeldern bezahlt werden. Naja, dass die Subventionen verteilt werden ist Schuld des Staates und das auszunutzen kann den Bauern wohl kaum angelastet werden.
Und da es ihre Milch ist, können die sie natürlich auch gerne wegkippen wenn sie das wollen.

Aber Blockaden mit Tranktoren vor Molkereien aufbauen, Blockaden vor Supermärkten aufzubauen - das ist doch einfach kriminell! Wieso zum Teufel dürfen die das, ohne von der Polizei verjagt zu werden?!
 
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Ich versteh das ganze gar nicht, Angebot und Nachfrage regeln doch gemeinhin die preise oO
Wieso verlangen die Bauern nicht einfach soviel Geld wie sie wollen, dann wird sich ganze schon wirtschaftlich regeln. Wenn sich alle Bauern einfach verbünden und 10 Cent mehr verlangen braucht es doch diesen ganzen Aufstand nicht. Molkereien und Zwischenhändler brauchen doch Milch und es ist ja nicht so dass Milch auf den Bäumen wächst....

Wie gesagt ich verstehs nicht vielleicht kanns mir ja jemand erklären
 
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Milch wächst nicht auf Bäumen, aber im nahegelegenen Ausland, das sehr viel billiger produziert als die deutschen Milchbauern.
 
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Ich find das weder erschreckend noch unglaublich, aber dass man sich über sowat unwichtiges aufregen kann find ich schnafte.
 

never.

Guest
Milchproduktion wird in Deutschland pro Jahr durch Bund und Länder mit (ich weiß ich nicht genau) ca. 500 Mio. Euro subventioniert. Dies ist im Gegensatz zu anderen Landwirtschaftlichen Produkten noch sehr wenig).
Von daher ist es natürlich schon erschreckend das derart stark demonstriert wird.

Andererseits: Die Milchproduktion ist in Deutschland mit dem momentanen Literpreis von ca 33 Cent aufgrund der Lohnkosten und Produktionskosten nicht möglich, andere Länder können hier kostengünstiger produzieren.

Also, bevor jetzt Vega_ kommt und sagt das wir doch dann bitte Milch aus anderen Ländern kaufen sollen, sollte man darüber nachdenken wie viele Arbeitsplätze an derartigen Industrie zweigen hängt. Würde die Milch anderswo gekauft, müsste man bei anderen Produkten ähnlich verfahren.

Beispiele:

Weinbau: Jährliche Subvention in Deutschland: 1,3 Mrd. €
Milchproduktion : J. Subvention in Deutschland: 500 Mio. €

Seltsamerweise habe ich auf die schnelle keine Zahlen zur Subvention von Zuckeranbau in Deutschland gefunden, wobei diese die 2 oberen noch übertreffen dürften.

Das ganze gipfelt also in einem Abwägen von niedrigeren Subventionskosten und steigender Arbeitslosigkeit / Strukturverlust in landwirtschaftlich geprägten Gegenden.

Links:
http://www.inwent.org/E+Z/content/archiv-ger/06-2005/fakt_art2.html
http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l60041.htm
 
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Original geschrieben von Maderix
Ich versteh das ganze gar nicht, Angebot und Nachfrage regeln doch gemeinhin die preise oO
Wieso verlangen die Bauern nicht einfach soviel Geld wie sie wollen, dann wird sich ganze schon wirtschaftlich regeln. Wenn sich alle Bauern einfach verbünden und 10 Cent mehr verlangen braucht es doch diesen ganzen Aufstand nicht. Molkereien und Zwischenhändler brauchen doch Milch und es ist ja nicht so dass Milch auf den Bäumen wächst....

Wie gesagt ich verstehs nicht vielleicht kanns mir ja jemand erklären

der markt regelt die sache ja auch. das angebot ist größer als die nachfrage, dass senkt die preise. der preis ist aber jetzt so niedrig, dass die kosten der einzelnen bauern nicht gedeckt werden. eigentlich müssten einfach einige bauern vom markt verschwinden, dann würde der preis, den die bauern für ihre milch erhalten auch wieder steigen.

problem ist halt, dass viele bauern alte familienunternehmungen sind, die seit generationen geführt wurden. da fällt es schwer diese einfach aufzugeben.

dazu kommen sicher noch mangelendes betriebswirtschaftliches verständnis der bauern und marktverzerrende subventionen
 
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Die Molkerein und Großhändler haben die Bauern mit besseren Konditionen gelockt und dadurch kam es zu dieser Überproduktion an Milch... Dadurch haben sich die Bauern selbst ins Bein geschossen und die Zwischenhändler haben abgesahnt..
Natürlich fallen da die Preise in den Keller, weil die Angebot die Nachfrage überragt.
 

never.

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Original geschrieben von The-Fang

eigentlich müssten einfach einige bauern vom markt verschwinden, dann würde der preis, den die bauern für ihre milch erhalten auch wieder steigen.



Das ist eine Milchmädchenrechnung. (Wie treffend ;) )

Um die Preise so stark zu erhöhen müssten in Deutschland 90% aller Bauern verschwinden, was den Sinn der Aktion wiederum zunichte machen würde.
 
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Ich kauf meine Milch direkt vom Milchbauern, können die anderen solange streiken wie sie wollen, mir egal ::]:
 
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Original geschrieben von never.



Das ist eine Milchmädchenrechnung. (Wie treffend ;) )

Um die Preise so stark zu erhöhen müssten in Deutschland 90% aller Bauern verschwinden, was den Sinn der Aktion wiederum zunichte machen würde.

quelle?

selbst wenn dem so wäre, kann man hier nur zu gut erkennen, dass einfach sinnlos und ineffizent produziert wird
 
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Original geschrieben von never.



Das ist eine Milchmädchenrechnung. (Wie treffend ;) )

Um die Preise so stark zu erhöhen müssten in Deutschland 90% aller Bauern verschwinden, was den Sinn der Aktion wiederum zunichte machen würde.

Und das wäre gut so. 90% weniger Agrarsubventionen *träum*
 

never.

Guest
Original geschrieben von The-Fang


quelle?

selbst wenn dem so wäre, kann man hier nur zu gut erkennen, dass einfach sinnlos und ineffizent produziert wird


Ohne Quelle, grob abgeschätzt.
Die geforderte Preissteigerung ist halt wirklich krass (30%?). Was passiert denn wenn jetzt wirklich nicht mehr bezahlt wird? Irgendwann wird es zu steigenden Importraten von Milch kommen, denn ich denke nicht das in Deutschland eine Preissteigerung von 30% vom Verbraucher akzeptiert wird. Wenn die Milchpreise für die vermarktenden Betriebe steigen, wird das auch an den Verbraucher weitergeleitet.
Ich bin selbst in der Getränktebranche tätig (wobei auch anderer Art als Milch, da die eher als Lebensmittel einzustufen ist), und es ist unglaublich wie Kunden auf Preissteigerungen von 20 Cent / Liter reagieren, da ist an 30% pro Liter wie im Milchbeispiel garnicht zu denken.



Ineffizient wird nicht wirklich produziert, aber über die Sinnhaftigkeit lässt sich in der Tat streiten.
Wie gesagt, ich denke das es ein Abwägen zwischen der Ersparnis und der extrem Steigerung der Arbeitslosigkeit wäre.



MegaVolt, was denkst du denn zu dem Umkehrschluss aus weniger Agrarsubventionen, sprich Arbeitsplätze?
 
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Wieso denn bitte "extreme Arbeitslosensteigerung".
Es sind rund 2% der Beschäftigten in der Agraresektion tätig. Bei ~92% Arbeitenden sind das höchstens 1,6% mehr Arbeitslose. Aber von dem Geld das durch die wegfallenden Subventionen übrig bleibt kann man mehr als nur die Ware doppelt und dreifach importieren.
Der Strukturwandel muss nun halt mal voran getrieben werden :mad:
 

never.

Guest
Seh das mal regional bezogen (natürlich für nicht Betroffene kein Argument).
Milchproduktion wird meist in sowieso strukturschwachen Gebieten betrieben, dort ist eine Steigerung von deinen 1,6% deutlich spürbar.
Außerdem sollte man bei solchen Zahlen nicht nur die produzierenden Betriebe sondern auch die komplette weiterverarbeitende Industrie mit einrechnen.
Ich habe auch nicht Stellung für die Milchbauern bezogen. Ich sagte nur das es langfristig gesehen ein Abwägen zwischen den beiden Sachen sein wird.

Wenn Deutschland in Zukunft reines Industrieland werden soll, dann ist der Abbau von solchen Subventionen wohl nicht zu verhindern. Mit solchen Sachen kenne ich mich allerdings nicht wirklich aus und will mich deshalb nicht dazu äußern.
 
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Original geschrieben von never.



Ohne Quelle, grob abgeschätzt.
Die geforderte Preissteigerung ist halt wirklich krass (30%?). Was passiert denn wenn jetzt wirklich nicht mehr bezahlt wird? Irgendwann wird es zu steigenden Importraten von Milch kommen, denn ich denke nicht das in Deutschland eine Preissteigerung von 30% vom Verbraucher akzeptiert wird. Wenn die Milchpreise für die vermarktenden Betriebe steigen, wird das auch an den Verbraucher weitergeleitet.
Ich bin selbst in der Getränktebranche tätig (wobei auch anderer Art als Milch, da die eher als Lebensmittel einzustufen ist), und es ist unglaublich wie Kunden auf Preissteigerungen von 20 Cent / Liter reagieren, da ist an 30% pro Liter wie im Milchbeispiel garnicht zu denken.



Ineffizient wird nicht wirklich produziert, aber über die Sinnhaftigkeit lässt sich in der Tat streiten.
Wie gesagt, ich denke das es ein Abwägen zwischen der Ersparnis und der extrem Steigerung der Arbeitslosigkeit wäre.



MegaVolt, was denkst du denn zu dem Umkehrschluss aus weniger Agrarsubventionen, sprich Arbeitsplätze?

ah ... grob geschätzt und ich mache eine milchmädchenrechnung :stupid:

und wer sagt, dass milch import werden muss? wir haben mehr als genug milch! das problem ist, dass es zu viele anbieter gibt und diese keinen kostendeckenden preis für ihre ware erzielen können! wenn nun einige anbieter wegfallen würden und weniger milch auf dem markt wäre, würde sich auch der preis auf ein angemessenes niveau einpendeln!

aber so wie es jetzt gelaufen ist, sind die verbraucher und molkerreien die verlierer und der einzelhandel der gewinner. meint ihr, die würden nach so kurzer zeit einfach "einknicken", wenn es für die nicht die möglichkeit geben würde, von der preiserhöhung zu profitieren? aber jetzt zahlen die verbraucher und molkereien einen viel zu überzogenen preis für ein im überfluss erhältliches produkt. im hinblick auf die derzeitge lebensmittelkrise ist das nicht mal moralisch vertretbar!

schuld sind die ganzen bauern ohne marktwirtschaftliches verständnis! aber spätestens in 3-6 monaten wird das auf sie wieder zurückkommen, wenn der preis der milch zwischen dem handel und den molkereien neu ausgehandelt wird und simple marktgesetze wieder greifen.
 
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Diese Subventionen sind nicht rein ökonomisch zu betrachten!
Es ist unser nationales Interesse das wir unsere Nahrungsmittel zu einem großen Teil selber herstellen. Es ist scheiße, wenn man von Rohstoffimporten abhängig ist - richtig verletzlich ist man, wenn man sogar Nahrung importiert und das wollen wir nicht.
Darum machen in meinen Augen viele Landwirtschaftssubventionen Sinn, hinzu kommt noch die Funktion der Landwirte als "Landschaftspfleger".
 
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Original geschrieben von =[MOIN]=Ursus
Ich kauf meine Milch direkt vom Milchbauern, können die anderen solange streiken wie sie wollen, mir egal ::]:

#2

Ich zahle da pro Liter 1 €. Finde das isn fairer Preis.
 

never.

Guest
Es ging nicht darum einen genauen Prozentsatz zu nennen, sondern zu sagen das der Einschnitt einfach sehr stark wäre. Aber wie gesagt, es ist eh eine Milchmädchenrechnung.

Das Problem ist das hierzuland die Kosten zu hoch sind, und keiner will die Zeche zahlen.

Wie kannst du ernhaft behaupten die Molkereien und die Verbraucher würden einen überzogenen Preis bezahlen? Es ist nun mal einfach eine Tatsache das mit dem jetzigen Preis nicht kostendeckend produziert werden kann.

Die Bauern haben keine marktwirtschaftlichen Kenntnisse, weil sie für Ihr Produkt gerne einen kostendeckenden Betrag erwirtschaften wollen? Eine Aussage, die in Ihrer Lächerlichkeit nicht übertroffen werden kann.
Die Aushandlung der Preise zwischen dem Handel und den Molkereien wird die Bauern nicht treffen, die Molkereien werden hier wohl die Dummen sein.



Kauft doch einfach keine Milch mehr, dann ist das Thema für euch vom Tisch [/ironie].
 
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Ich finde das alles okay bis auf die Blockade von Molkereien etc.
Da verstehe ich nicht, wieso nicht eingeschritten wird - da kann ja jeder den ihn unterbietenden Konkurrenten als "Streik" blockieren.
 

Clawg

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Original geschrieben von Mackiavelli
Diese Subventionen sind nicht rein ökonomisch zu betrachten!
Es ist unser nationales Interesse das wir unsere Nahrungsmittel zu einem großen Teil selber herstellen. Es ist scheiße, wenn man von Rohstoffimporten abhängig ist - richtig verletzlich ist man, wenn man sogar Nahrung importiert und das wollen wir nicht.
Relevant wäre das nur in dem Fall, wenn eine andere Regierung mit dem Gedanken spielen, den eigenen Nahrungsmittelerzeugern die Ausfuhr zu verbieten. Aber da selbst Länder wie Nordkorea es hinkriegen, Nahrungsmittel aus dem Ausland zu beziehen, gibt es wenig Grund zu denken, dass alle anderen Länder plötzlich anfangen, die Ausfuhr zu beenden.
Und wenn Abhängigkeit wirklich das Problem wäre, wäre es wohl insgesamt wesentlich billiger, Nahrungsmittelreserven anzulegen.

Auch wäre ein Ende der Subventionen nicht von Nachteil für die Landwirtschaft anderer Länder, eine 'Bestrafung' ist also nicht zu erwarten.
 
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Original geschrieben von never.

Wie kannst du ernhaft behaupten die Molkereien und die Verbraucher würden einen überzogenen Preis bezahlen? Es ist nun mal einfach eine Tatsache das mit dem jetzigen Preis nicht kostendeckend produziert werden kann.

sicher kann mit dem derzeitigen preis niemand kostendeckend prodzieren. aber ich kann doch nicht als verbraucher einen hohen preis für milch zahlen, während auf der anderen zeit milch weggeschüttet oder im ausland verramscht wird.
es ist einfach zu viel milch auf dem markt! es müssen halt einige bauern aufgegeben werden, damit das angebot sinkt und der preis steigt.

und dies kann alles geschehen, ohne das die inländische versorgung in gefahr gerät.
 
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Original geschrieben von Clawg

Relevant wäre das nur in dem Fall, wenn eine andere Regierung mit dem Gedanken spielen, den eigenen Nahrungsmittelerzeugern die Ausfuhr zu verbieten. Aber da selbst Länder wie Nordkorea es hinkriegen, Nahrungsmittel aus dem Ausland zu beziehen, gibt es wenig Grund zu denken, dass alle anderen Länder plötzlich anfangen, die Ausfuhr zu beenden.
Und wenn Abhängigkeit wirklich das Problem wäre, wäre es wohl insgesamt wesentlich billiger, Nahrungsmittelreserven anzulegen.

Auch wäre ein Ende der Subventionen nicht von Nachteil für die Landwirtschaft anderer Länder, eine 'Bestrafung' ist also nicht zu erwarten.

da hat claw einmal absolut recht!
 

never.

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Wenn man meckert sollte man auch immer eine Lösung des Problems anbieten.
Also, wie solls gemacht werden, jeder 5. Bauer bekommt einen Brief in dem steht das er doch bitte sein Gewerbe auflösen soll? Die Produktion durch Kühe wird kontingentiert, so das jede Kuh nur noch die Hälfte an Milch gibt?

Vielleicht wäre es am einfachsten wenn die Molkerein einfach 10 Cent mehr Zahlen, die Kosten 1:1 auf die Verbraucher umlegen und wir einfach 10 Cent pro Liter mehr bezahlen, ich denke damit wäre jedem am meisten geholfen, und die Milch wäre auch nicht unerschwinglich.
 
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Original geschrieben von never.
Wenn man meckert sollte man auch immer eine Lösung des Problems anbieten.
Also, wie solls gemacht werden, jeder 5. Bauer bekommt einen Brief in dem steht das er doch bitte sein Gewerbe auflösen soll? Die Produktion durch Kühe wird kontingentiert, so das jede Kuh nur noch die Hälfte an Milch gibt?

Vielleicht wäre es am einfachsten wenn die Molkerein einfach 10 Cent mehr Zahlen, die Kosten 1:1 auf die Verbraucher umlegen und wir einfach 10 Cent pro Liter mehr bezahlen, ich denke damit wäre jedem am meisten geholfen, und die Milch wäre auch nicht unerschwinglich.

was meinst du, passiert mit unternehmen, die nur noch verluste einfahren? sie lösen sich auf und fertig ist. :stupid:
 

never.

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Zum Glück ist ja noch kein Bauer gezwungen seine Milch zu jedem Preis zu verkaufen, womit wir wieder an der Stelle wären wo die Bauern vor den Molkereien stehen und verschiedene Leute den Milchimport aus Billiglohnländern zu fordern.
 

Devotika

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Die scheiß Bauern sollen pleite gehen, sich weiterbilden und sich einen anderen Job suchen.

Wenn sie das nicht können - Pech gehabt.
 
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Original geschrieben von never.
Zum Glück ist ja noch kein Bauer gezwungen seine Milch zu jedem Preis zu verkaufen, womit wir wieder an der Stelle wären wo die Bauern vor den Molkereien stehen und verschiedene Leute den Milchimport aus Billiglohnländern zu fordern.

:confused:

wenn der bauer seine milch nicht verkauft und kein geld kriegt, wird er pleite gehen und damit vom markt verschwinden. dadurch wird das angebot sinken und der preis steigen. wird in der schule keine simple anbebots/nachfrage theorie mehr gelehrt?

einfacher beweis für diese these ist, dass der einzelhandel bereit war mehr für die milch zu zahlen, einfach weil das angebot geringer geworden ist.
 

never.

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Original geschrieben von The-Fang

wenn der bauer seine milch nicht verkauft und kein geld kriegt, wird er pleite gehen und damit vom markt verschwinden. dadurch wird das angebot sinken und der preis steigen. wird in der schule keine simple anbebots/nachfrage theorie mehr gelehrt?

Und was steht im Supermarkt wenn er seine Milch nicht verkauft? Woraus Wird Joghurt gemacht wenn er seine Milch nicht verkauft? Was wird als Ersatz für den Zusatz in verschiedene Nahrungsmittel genommen wenn er seien Milch nicht verkauft? Woraus wird in Zukunft die Butter gemacht?
Die weiterverarbeitende Industrie ist in gewissem Maße auf die Zulieferung ANGEWIESEN, daher die Bauern in einer nicht zu untschätzenden Verhandlungsposition, da die Bauern auch nicht so dumm sind eine gewisse Zeitspanne ohne kontinuierliche Erträge aus dem Verkauf nicht überbrücken zu können.
Die Milchindustrie wird schon kalte Füsse bekommen wenn man denkt das die täglich erzeugte Menge von über 75 Tonnen Rohmilch nicht zugeliefert wird.
 

Clawg

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Im Supermarkt steht dasselbe wie jeden Tag: Milch.
Halt aus dem Ausland, evtl ein paar Cent teurer.
 
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Original geschrieben von Clawg
Im Supermarkt steht dasselbe wie jeden Tag: Milch.
Halt aus dem Ausland, evtl ein paar Cent teurer.

so wird das wahrscheinlich aussehen. wenn die bauern meinen, ihre milch nicht verkaufen zu müssen, springt halt ein anderer dafür ein - er kann ja damit geld verdienen ...

und wenn alle bauer plötzlich pleite gehen, mach ich halt einen bauernhof auf und prodziere milch. es gibt ja leute die mir das abkaufen werden und da kein anderer das macht, erziele ich damit auch einen hohen preis!

hast du das prinzip jetzt verstanden?
 
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Was regt ihr euch den so über die bauern auf? Die haben nur mal ein paar wochen das getrieben, was die OPEC seit jahrzenten treibt. Die fördermenge gesenkt. Die haben's nur etwas schwerer bei milchkühen lässt sich eben nicht einfach die pumpleistung runterschrauben. Offensichtlich ist es ja nicht damit getan billige milch aus dem ausland zu importieren, sonst hätte man ja einfach genau dies gemacht...
 
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Original geschrieben von never.
Wenn man meckert sollte man auch immer eine Lösung des Problems anbieten.
Also, wie solls gemacht werden, jeder 5. Bauer bekommt einen Brief in dem steht das er doch bitte sein Gewerbe auflösen soll? Die Produktion durch Kühe wird kontingentiert, so das jede Kuh nur noch die Hälfte an Milch gibt?

Vielleicht wäre es am einfachsten wenn die Molkerein einfach 10 Cent mehr Zahlen, die Kosten 1:1 auf die Verbraucher umlegen und wir einfach 10 Cent pro Liter mehr bezahlen, ich denke damit wäre jedem am meisten geholfen, und die Milch wäre auch nicht unerschwinglich.

und dann kommen wieder betriebe die die Milch im Ausland kaufen, billiger, und dann die Milch billiger anbieten. Die wird dann auch gekauft. Also muss in ganz Europa der Preis steigen. Das ist alles sehr unrealistisch.

Ich muss einfach The-Fang hier recht geben.
Es gehen ein paar Bauern kaputt, es kommt weniger Milch auf den Markt, dadurch steigt der Preis. Es geht einfach nicht anders. Es gibt noch soviele kleine Krauterbauern die sich nur durch Subventionen am leben erhalten, das ist echt ... naja lächerlich trifft es wohl. Meist sind es die großen Bauern die auch kostengünstiger Produzieren können. Klar ist das traurig das ein paar Höfe pleite gehen, aber es ist unvermeidlich und wird so oder so passieren. Schon jetzt gibt es Höfe die einfach keinen nachfolger finden, und dann aufgelöst werden. Das würde nicht passieren wenn so ein Hof viel Geld abwerfen würde. Und das ist auch ganz abgesehen davon was der Bauer betreibt, Ackerbau und Fiehzucht, Kühe, Schweine, Hühner... Das Höfe unrentabel sind gibt es in jeder dieser Branchen.
Eines sollte man sich vor augen führen: Auch ohne Subventionen gibt es Höfe die rentabel wirtschaften würden. Warum nicht diese Höfe stärken ?
 
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Original geschrieben von wut)volta


und dann kommen wieder betriebe die die Milch im Ausland kaufen, billiger, und dann die Milch billiger anbieten. Die wird dann auch gekauft. Also muss in ganz Europa der Preis steigen. Das ist alles sehr unrealistisch.

Ich muss einfach The-Fang hier recht geben.
Es gehen ein paar Bauern kaputt, es kommt weniger Milch auf den Markt, dadurch steigt der Preis. Es geht einfach nicht anders. Es gibt noch soviele kleine Krauterbauern die sich nur durch Subventionen am leben erhalten, das ist echt ... naja lächerlich trifft es wohl. Meist sind es die großen Bauern die auch kostengünstiger Produzieren können. Klar ist das traurig das ein paar Höfe pleite gehen, aber es ist unvermeidlich und wird so oder so passieren. Schon jetzt gibt es Höfe die einfach keinen nachfolger finden, und dann aufgelöst werden. Das würde nicht passieren wenn so ein Hof viel Geld abwerfen würde. Und das ist auch ganz abgesehen davon was der Bauer betreibt, Ackerbau und Fiehzucht, Kühe, Schweine, Hühner... Das Höfe unrentabel sind gibt es in jeder dieser Branchen.
Eines sollte man sich vor augen führen: Auch ohne Subventionen gibt es Höfe die rentabel wirtschaften würden. Warum nicht diese Höfe stärken ?

sicher gibt es rentabele höfe, aber die müssen nicht auch noch gestärkt werden. das würde den markt doch nur wieder verzerren.

sicher muss ein gewisser grundstock subventioniert werden, damit fehlernten und der gleichen ausgeglichen werden, damit die versorgung auf gleich bleibenden niveau gesichert ist. sonst müsste ich als bauer knallhart kalkulieren und bei geringeneren ernten/erträge würden engpässe entstehen. dann kann es passieren, dass ich in einem erntejahr einen sehr hohen preis für lebensmittel zahle. soetwas kann auch nicht im sinne des staates sein.

in der hinsicht sind subventionen gut, aber nicht so, wie sie derzeit betrieben werden.
 
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Es wäre für die gesamte Volkswirtschaft wesentlich besser, allen Bauern einfach Arbeitslosengeld zu zahlen. Damit kommen wir deutlich günstiger weg als mit den momentanen Subventionen.

Aber was mich am meisten stört:
Es wurde ja nicht nur die eigene Milch weggekippt bzw. die eigene Arbeit niedergelegt. Es wurden aktiv Betriebe blockiert, fremde Betriebe wurden gewaltsam stillgelegt.
Ich mag Aldi nicht, also rufe ich 10 Kumpels an und wir machen Sitzstreik vorm Aldi-Eingang und lassen keine Kunden hinein.
Seit wann ist soetwas legal? Wieso sitzen diese idiotischen Bauernköppe nicht in Haft? Wieso werden sie für solche Handlungen auch noch mit mehr Geld belohnt?
 

General Mengsk

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Original geschrieben von Mackiavelli
Diese Subventionen sind nicht rein ökonomisch zu betrachten!
Es ist unser nationales Interesse das wir unsere Nahrungsmittel zu einem großen Teil selber herstellen. Es ist scheiße, wenn man von Rohstoffimporten abhängig ist - richtig verletzlich ist man, wenn man sogar Nahrung importiert und das wollen wir nicht.
Darum machen in meinen Augen viele Landwirtschaftssubventionen Sinn, hinzu kommt noch die Funktion der Landwirte als "Landschaftspfleger".
Es ist aber nicht unbedingt so, daß es ohne Subventionen keine Landwirtschaft gäbe, es gäbe nur eine andere Landwirtschaft. Und die Landschaftspflege wird zwar gerne als Begründung propagiert, aber spiegelt sich leider null in der Subventionspolitik wieder. Wenn man das ernsthaft machen wollen würde, müsste man die Gelder nach ganz anderen Kriterien bezahlen als jetzt.
 
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Original geschrieben von Clawg
Aus Sicht der Linken ist es "Notwehr" gegen die Gewalt des Marktes :elefant:
http://www.die-linke.de/index.php?id=251&tx_ttnews[tt_news]=2019

Original geschrieben von MegaVolt
Es wäre für die gesamte Volkswirtschaft wesentlich besser, allen Bauern einfach Arbeitslosengeld zu zahlen. Damit kommen wir deutlich günstiger weg als mit den momentanen Subventionen.

und ihr seit halt die andere extreme ... auch nicht besser als die linke

gibt es keine leute die sowas differenziert beurteilen können oder sind wir hier im ot?
 
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Die Angebot-Nachfrage Regel ist nur im freien Markt unbegrenzt gültig.

Der Milchmarkt ist an und für sich etwas komplizierter als mancher Industriemarkt da 1. durch die Stützleistungen eine Marktverzerrung entsteht und 2. ein nicht ganz faires System für diese Stützleistungsverteilung vorhanden ist. (Verarbeiter werden durch Beiträge pro Liter verarbeitete Milch unterstützt => Nischenproduktion wird nicht unbedingt gefördert.)

Mir persönlich widerstrebt die Vorstellung, mich nur von Produkten zu ernähren, die von weiss ich woher billig eingekarrt wurden, muss aber jeder selbst für sich entscheiden.

Heikle Sache...
 
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In der Bundesrepublik Deutschland gibt es nach Aussage des Milchindustrie-Verbandes 102.000 Milch produzierende Betriebe mit vier Millionen Kühen.

Gleichzeitig findet auf dem Molkereienmarkt eine starke Konzentration bei steigender Produktionsmenge statt. Es gibt nämlich nur noch knapp über 100 Molkereien in Deutschland die immer effizienter arbeiten.

Ganz klar, es gibt zuviele Milchbauern mit viel zu kleinen Betrieben die künstlich am Leben erhalten werden. Wen interessieren die paar Arbeitslose mehr bitte?
 
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