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Depression

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Schönen Sonntag allerseits,

Ich brauche einen Rat bzgl. Depressionen.Geht um meine Mum.
Mein Dad hatte sich vor knapp 2 Jahren von ihr getrennt und gleichzeitig war kurz darauf ihre Mum (meine Großmutter) gestorben.

Da hatte sie ihr erstes Tief, allerdings ging es daraufhin dann langsam wieder bergauf.
Nun hat sie im Sommer leider ihre Arbeit verloren (siehe anderen Thread von mir) und bisher auch nichts gefunden.

Sie war immer schon ängstlich und hatte kein großes Selbstvertrauen aber in den letzten Wochen ist es leider immer krasser geworden. Sie hat vor so ziemlich allem Angst und liegt nur fast wie gelähmt noch auf der Couch.

Derzeit nimmt sie nun seit ca. 10 Tagen ein Beruhigungsmittel das sie damals schonmal zu sich genommen hat.
Da ich weiß das hier einige schon mit psychischen Problemen (bei sich selbst oder bei ihren Mitmenschen) Erfahrung gesammelt haben wollte ich euch fragen was man dabei noch am besten machen kann?

Gruß
T.
 
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War sie schon beim Arzt?

Wenn nicht begleite sie dorthin.

Als selbst Betroffener sprech ich aus Erfahrung. Es kann ihr geholfen werden.
Aus eigener Kraft fast unmöglich zu bewältigen.

Viel Erfolg.
 
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Sie war damals (vor zwei jahren) bei ihrem Hausarzt. Der hatte ihr da diese Tabletten verschrieben.

Ich habe ihr gesagt das sie dort unbedingt nocheinmal hin soll.
 

zoiX

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Meine Ex-Freundin hat auch Depressionen hinter sich und wir haben damals die Erfahrung gemacht, dass Hausärzte bei ernsteren Fällen einfach auf ganzer Linie versagen. Wirklich geholfen hat ihr damals erst 'ne stationäre Therapie...ist sicher nicht in jedem Fall nötig, aber zwei Dinge hab ich damals gelernt aus Erzählungen ihrer Mitpatienten und unserer eigenen Erfahrung:

1) Kaum jemand schaffts allein
2) Hausärzte denken oft, mit ein paar Beruhigungsmitteln wird sich alles schon wieder geben - tuts nicht.
 
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Hey,

Ich kann mich(aus Erfahrung sowohl am eigenen Leib als auch bei anderen) den Vorrednern nur anschließen.

1.) Zum Arzt begleiten - nicht hinschicken. Das Problem bei Depressionen ist eben das die meisten die diese Problematik selbst nicht durchlebt haben sich meist schlichtweg nicht vorstellen können wie stark die "Antriebslosigkeit" einen gefangen halten und fertig machen kann. Das ist kein Vorwurf - aber ganz essentiell - daher: Hinbringen und Ihr dabei versuchen zu erklären, dass es eben NICHT drum geht sie mit Pillen abzufüllen.

Das KANN der Hausarzt sein - allerdings ist das oft Glücksspiel. Ich hatte letztes Jahr bei meinem großen Einbruch, dass mein Hausarzt eher eine Gemeinschaftspraxis ist und Ich jemanden erwischt habe der mir wirklich helfen wollte. Fragt nach möglichen Therapieplätzen in der Nähe. Hierzu könnt Ihr euch auch an eure Krankenkasse wenden und nach einer solchen Liste fragen. Bei dem, was du so geschrieben hast würde ich selbst wohlmöglich zu einer amublanten oder (was zwar anstrengender aber oftmals auch erfolgreicher ist) stationären Verhaltenstherapie raten. Übrigens: Stationäre Therapie ist, von den ganz harten Fällen eben abgesehen NICHT die geschlossene Psychiatrie. Es ist 'ne eigene Station und die Leute dort haben zwar Probleme sind aber oftmals eher...wie sag ich das... "leichter" im Umgang als die Hardcore-Fälle auf der geschlossenen.

2.) Vorsicht bei Medikamenten. An sich sind Anti-Depressiva ja ganz gut. Aber wenn man tatsächlich eine Therapie vor sich hat so hab Ich eher die Erfahrung gemacht, dass es eher hinderlich ist da die Symptome durch die Medis eben abgeschwächt werden - was aber den erhofften Therapieerfolg ggf. dämpfen/erschweren kann. Für den Anfang und gerade jetzt wo deine Mum in diesem "Loch" angekommen ist, könnten die helfen. Hierfür aber unbedingt (!) Termine bei Psychiatern/Neurologen machen. Hausärzte dürfen meiner Meinung nach zum einen vieles schlichtweg nicht verschreiben, noch haben sie, wenn sie es doch tun sollten, oftmals nicht die notwendige Erfahrung.

3.) Nicht den Mut und die Hoffnung verlieren. Echte Depressionen sind 'n hartes Brot - aber NICHT unüberwindbar. Man sollte sich aber eben klar machen das es nicht von heute auf Morgen geht sondern das dass dauert.

Mein "Downfall" war letztes Jahr im August (habe auch hier 'n Thread aufgemacht damals, solltest du Interesse haben..) - Ich bin nun seit Januar/Februar diesen Jahres in ambulanter Therapie und habe auch einige Erfolge erzielen können und mein Leben in vielen Dingen wieder auf die richtige Bahn lenken können. Es ist nicht unmöglich - erfordert aber Arbeit von allen. Sowohl von den Angehörigen, als auch von den Betroffenen natürlich. ABER: Solche Phasen im Leben können einen im Anschluss auch stärker als vorher werden lassen - einfach weil man diesen Punkt kennengelernt hat und nie wieder dahin zurück will.

Alles Gute!

-kaze
 
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Meine Ex-Freundin hat auch Depressionen hinter sich und wir haben damals die Erfahrung gemacht, dass Hausärzte bei ernsteren Fällen einfach auf ganzer Linie versagen.
hängt 1. von hausartzt ab und 2. davon was der patient dem arzt erzählt, der unterschied zwischen einer depressiven episode und einer somatisierten depression ist gigantisch und letztere auch nicht einfach zu diagnostizieren...

1) Kaum jemand schaffts allein
was nicht bedeutet, dass man stationär aufgenommen werden muss, man kanna uch in eine tagesklinik gehen, oder einfach sehr viel unterstützung durch freunde/verwandte/bekannte erfahren, sofern letztzeres zeitlich/organisatorisch möglich ist, bei vielen helfen auch positive wendungen im leben...

2) Hausärzte denken oft, mit ein paar Beruhigungsmitteln wird sich alles schon wieder geben - tuts nicht.

dir ist aber schon klar, dass da ausschließlich leute landen, die eben tiefergehende probleme haben und/oder bei denen der hausarzt die krankheit verkannt hat, die meisten denen beim hausarzt geholfen wurde/wird landen eben nicht dort...
scheinbar nicht...

depressive kapseln sich häufig ab, wichtig ist, dass sie unterstützung erfährt, bring sie mit freunden verwandten und bekannten zusammen, sorg dafür dass sie aus der wohnug kommt und so aus ihrer isolation.
begleite sie und unterstütze sie, versuch ihr aber nicht das gefühl zu geben, dass sie es alleine nicht schaffen würde, geh vlt. vorher alleine zum arzt und führ ein vorgespräch, in dem du den sachverhalt aus deiner sicht schildertst, vielen erkrankten ist es nämlich unangenehm, da sie depression nicht als krankheit, sondern als eigene schwäche/unzulänglichkeit verstehen...

das sind allgemeine tips:
wie es genau um diene mutter ebstellt ist wird dir hier niemand sagen können, die oben geschilderten erfahrungen habe ich in 5 jahren zivi/eheramtlicher arbeit für die psychaitrische abteilung der dortmunder uniklinik gesammelt, sowie aus fällen im engeren familiären-/freundes-kreis. ich bin kein arzt.

p.s.: antidepressiva fangen idr nur die spitzen ab und ermöglichen es somit dem patienten einen geregelteren alltag zu führen, da er nicht mehr in die löcher fällt, das ändert aber nichts daran, dass man sich mit der erkrankung befassen muss, wenn sie nur medikamentös behandelt wird besteht die gefahr, dass die depression beim nächsten tiefschlag wieder ausgelöst wird.
 
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Ich hab das Ausgangsposting gelesen und den Rest nur ganz kurz überflogen.
1. Das klingt nicht vordergründig nach Depression, sondern wenn überhaupt nach einer Angststörung (die fast immer mit depressiver Symptomatik einhergeht, aber anders behandelt werden muss).
2. Sie soll den Hausarzt wechseln! Beruhigungsmittel sind ungefähr nie hiflreich, außer z.B. vor OPs. Im Gegenteil, bei den meisten psychischen Erkrankungen sind sie (jedenfalls ohne begleitende Therapie) potenziell äußerst schädlich, weil sie dazu führen, dass die Betroffenen nicht den dringend benötigten Schritt zur Behandlung machen. Noch dazu machen viele Beruhigungsmittel abhängig.
3. Such nach einem psychologischen Psychotherapeuten, der Verhaltenstherapie macht. Genau diese drei Aspekte müssen erfüllt sein (also keinen psychologischen Psychotherapeuten, der nur "systemische Therapie" o.ä. macht, kein Psychiater, kein nicht-psychologischer Psychotherapeut). Vereinbare so schnell wie möglich ein Erstgespräch mit deiner Mutter.
4. Ein guter Psychiater (= Arzt, meist mit wenig psychologischer Ausbildung) kann unterstützend wirken und/oder nötig sein für eine kombinierte medikamentöse Behandlung. Gerade, wenn nach dem Erstgespräch mit einem Therapeuten die Wartezeit ewig lang ist. Im idealfall empfiehlt der Therapeut einen Psychiater.
5. Hol dir hier keine Beratung, wie du deiner Ma helfen kann oder sie sich selbst oder was auch immer. Übers Internet gibt es keine verlässliche Diagnose, schon gar nicht hier, schon gar nicht über dich. Und ohne verlässliche Diagnose keine guten Tipps (auch nicht von Psychiatern oder Therapeuten), denn bei verschiedenen Störungen kann ein- und dasselbe Verhalten entweder sehr förderlich oder sehr schädlich sein -- bei sehr ähnlichen Symptomen der Krankheit.
6. Pass auch selbst auf dich auf. Du bist nicht für deine Ma verantwortlich, auch wenn du dich so fühlst.
 
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Sie soll sich einen guten Psychologen.

Du musst ihr den Mut geben, dass sie diese Suche nicht aufgibt. In der heutigen Gesellschaft sollte es nicht "abnormal" sein zum Psychologen zu gehen. Aber es muss der richtige sein - Nicht jeder kann ihr helfen und oft ist man danach abgeschreckt (Es gibt da echt beschissene Fälle wo der Psychologe nach 1 Std zum depressiven Patienten sagt "Mit Ihnen macht das ja gar kein Spaß hier, Sie weinen ja nur!") ...
...
Gute Freundin von mir ist seit 5 Jahren in Behandlung. Und ihr geht es blendend, es hat ca. 1-2 Jahre gedauert bis sie auch ohne Hilfe wie ein "normaler Mensch" gut drauf war und geht nun seltener aber immernoch regelmäßig drin, quasi um sich durchchecken zu lassen.

Viel Erfolg!
 
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Zu einem Arzt gehen, der davon was versteht -> Psychologe.
Diese Leute verstehen was von ihrem Handwerk, reden hilft.
Ansonsten selber mit ihr reden soweit zumutbar, vll gemeinsam was unternehmen, mal neue Eindrücke sammeln.

Kurz: Hilfe zur Selbsthilfe
 

manischExzessiv

Tippspielmeister 2018
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Schenke ihr folgendes Buch: Willst du Normal sein oder Glücklich von Robert Betz
Wenn ihr beide Glück habt reicht das und sie wird Ihre Depressionen ohne Tabletten und Seelenklemptner los. Ich bin fest davon überzeugt, dass Depression eine Entscheidung ist und keine Krankheit. Man kann sich dagegen entscheiden so merkwürdig wie das klingen mag. Persönliche Erfahrung!
 
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Genau! Anti-Depressiva sind reine placebos und Ärzte, Psychologen und Patienten irren sich alle. Troll dich weg..
 

zoiX

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Ja, richtig....wenn im Hirnstoffwechsel was schiefläuft, dann ist das halt einfach ne Entscheidung. Wie Diabetes, da kann man auch sagen "So, meine Nebenniere produziert jetzt wieder Insulin" und die Welt ist in Ordnung. Frag mich, warum das nich alle Diabetiker längst gemacht haben.

Ich glaub, ich muss meine HuSo-Nominierung nochmal ändern....
 
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Ja, richtig....wenn im Hirnstoffwechsel was schiefläuft, dann ist das halt einfach ne Entscheidung. Wie Diabetes, da kann man auch sagen "So, meine Nebenniere produziert jetzt wieder Insulin" und die Welt ist in Ordnung. Frag mich, warum das nich alle Diabetiker längst gemacht haben.

Ich glaub, ich muss meine HuSo-Nominierung nochmal ändern....

Insulin wird vom Pankreas produziert. :terran:

ManischExzessiv's Post ist natürlich Bullshit der behinderteren Sorte.
 
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Oh Gott bitte lass das nicht ernst gemeint sein.
 
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Wenn ihr beide Glück habt reicht das und sie wird Ihre Depressionen ohne Tabletten und Seelenklemptner los. Ich bin fest davon überzeugt, dass Depression eine Entscheidung ist und keine Krankheit. Man kann sich dagegen entscheiden so merkwürdig wie das klingen mag. Persönliche Erfahrung!

bwas ein dämlicher scheiss. is aber eh nur n 0815troll.
 
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was auf jeden fall auch hilft (ja blabla ist zwar n hausmittel aber es wurde bewiesen, dass es wirkt - man bemühe google) ist abführender tee und essig. hilft den körper und die seele zu entschlacken und zu reinigen.
 
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Um mal beim Thema "Hausmittelchen" zu bleiben - wenn Sie wohlmöglich nicht so schnell zu 'nem Psychologen kommt oder ein möglicher Termin einfach noch weiter entfernt ist: Hausarzt nach Johanneskraut fragen. Also nach hochdosiertem - hat zum einen Stimmungsaufhellende Wirkung (jedoch nur bis zu einem gewissen Grad und ist definitiv KEIN (!) Ersatz für Therapie und auch nicht oder nur sehr bedingt zu anderweitigen Medis wie z.B. SSRIs) aber hab halt im eigenen Umfeld auch schon die Erfahrung gemacht, dass es zumindest ein kleines BISSCHEN helfen konnte - gerade um die Spitzen eben ein wenig abzufedern.

Und ja ich muss nun auch nochmal auf den failPost oben eingehen: der Post von manischExzessiv schlägt genau in die gleiche Kerbe wie die Leute die meinen, bei Borderline soll man sich einfach nur mal zusammenreißen oO

Tipps über solche Bücher bzw. solche Thesen halte ich in solchen Fällen immer für SEHR bedenklich - auch wenn ich einfach mal hoffe, dass manischExzessiv nicht trollen sondern wirklich helfen wollte.
 
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Psychologen =/ psychologische Psychotherapeuten

Psychologen haben erstmal "nur" Psychologie studiert, erst psychologische Psychotherapeuten haben eine klinische Ausbildung hinter sich und sind auf psychische Störungen spezialisiert.


Psychotherapeuten haben ewig lange Wartezeiten und auch da kann man sich nie sicher sein, welche Schule (Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie, Schematherapie etc. ) die entsprechende Person vertritt. Oft gibt es da ne Menge schräge Vögel, und wenn man das erst nach 5 Probesitzungen nach 6 Monaten merkt, ist das sehr viel verlorene Zeit.

Sie sollte zuerst zu einem Psychiater gehen. Zur Not in eine psychiatrische Ambulanz in der Nähe, dort bekommt man als Akutfall einen Termin ohne wochenlange Wartezeit. Dann ist eine ausführliche (Ausschluss)-Diagnostik erforderlich (Krankheitsgeschichte, Bildgebung vom Schädel, Blutwerte inkl. Schilddrüsenhormone etc.). Nein, das können Psychologen nicht, da sie nichts von Somatik verstehen, auch keine Diagnostik anordnen können, auch krank schreiben können sie nicht.

Ist es eine Depression sind meist Medikamente für gewisse Zeit unumgänglich. "Beruhigungsmittel" können recht rasch abhängig machen, sind also nur was für die ganz akute Phase.

Ist es eher eine Angststörung (klingt aber wegen der Antriebsstörung weniger danach) ist sicher eine Psychotherapie sinnvoll. Die können zu einem ärztlichen Psychotherapeuten (Psychiater) oder psychologischen Psychotherapeuten durchführen. Dabei muss man sagen, dass psychologische Psychotherapeuten in der Regel besser ausgebildet sind.

Meist sind Ärzte (Psychiater für Medikamente, Krankschreibungen) und Psychologische Psychotherapeuten (Psychotherapie) notwendig.
Aus rein praktischen Erwägungen sollte man aber wirklich zuerst zum Psychiater, einfach wegen der Wartezeit, der bisherigen Medikation und der körperlichen Diagnostik.
 
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Und ich gebe zwei Argumente, warum man mit den meisten psychischen Störungen eben nicht zuerst zum Psychiater sollte, wenn der nicht explizit von einem psychologischen Psychotherapeuten empfohlen wurde:

1. Viele(!) Psychiater haben einfach keinen Schimmer von psychischen Störungen. Das ist auch einleuchtend, wenn man bedenkt, wie gering der "Psychologie"-Anteil in der Ausbildung von Psychiatern ist (psychologische Psychotherapeuten hatten 5-6 Jahre Psychologiestudium + 3-4 Jahre Vollzeit Therapieausbildung... und Psychiater?). Je nach Alter des Arztes wurde ihm der Facharzt für Psychiatrie einfach auf die Neurologenausbildung obendrauf geschenkt ("Nervenheilkunde"). Ich sage überhaupt nicht, dass es keine guten Psychiater/innen gibt. Aber die Chance, bei einem Deppen-Psychiater zu landen ist viel, viel höher als bei einem Deppen-psychol. Psychotherapeuten zu landen. Wenn der behandelnde Arzt oder Therapeut die Lage verkennt, kann das (s.o.) schlimme Folgen haben. Bei Ärzten noch mehr als bei Therapeuten, denn wie CaptainGut schon sagte können nur Ärzte Medikamente verschreiben, und da kann das falsche Medikament (oder das richtige Medikament ohne/mit falscher Begleitung) im Wortsinn fatal sein:

2. Wie oben schon erwähnt, können Medikamente je nach Störung durchaus kontraintuitiv sein. Auch und gerade bei Antidepressiva ist das relevant, weil die am häufigsten verschriebene Medikamentenfamilie zuerst (und mit hoher Wahrscheinlichkeit) aktiver macht, aber erst später (und mit deutlich niedrigerer Wahrscheinlichkeit) die Stimmung aufhellt. Das heißt (und der Effekt ist nicht zu unterschätzen!): Menschen mit Selbstmordgedanken und -plänen, die sich in ihrem schwer depressiven Zustand nicht aufraffen konnten, ihre Gedanken/Pläne in die Tat umzusetzen, haben dazu zuerst die Energie, ohne dass sich ihre Stimmung aufgehellt hätte. Psychotherapeuten können meiner Erfahrung nach viel häufiger angemessen einschätzen, welches Medikament in welcher Situation angemessen ist, weil sie im Gegensatz zu Ärzten/Psychiatern schon mit der Muttermilch des Studiums aufsaugen, kritisch (Interaktions-)Effekte zu analyisieren und sich nicht von Pharmafirmen-Marketinggeblubber beeinflussen lassen.


Zur "psychiatrische Ambulanz ohne wochenlange Wartezeit": Besser als nichts, besser als Selbstmord allemal. Aber: Die Ambulanzen, die ich kenne, nehmen wegen Überlastung nur noch Patienten mit eindeutiger akuter Selbstmordgefährdung an. Und selbst da gibt es genügend Aufnahme-Ärzte, die eine Selbstmordgefährdung nicht erkennen würden, wenn sie ihnen mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen würde.

Zur Abklärung körperlicher Ursachen: Ja, klar, ist nötig. Neben Standardwerten ist da Ferritin (der "echte Eisenwert") absolut indiziert (und damit kostenlos), Schilddrüse wurde ja schon gesagt. Das kann selbstverständlich jeder Hausarzt.

Auch der Empfehlung "psychol. Psychotherapeut plus Arzt ist meistens sinnvoll bis notwendig" stimme ich zu. Aber aus den genannten Gründen eben nur auf professionelle Empfehlung oder im absoluten Notfall zuerst zum Psychiater.
 
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Website
www.darkangelcorps.de
Smarty hat durchaus recht. Nach über 10 Jahren Erfahrung als Krankenpfleger in der Psychiatrie kann ich nur sagen: Der Spruch "Für einen Hammer sieht jedes Problem wie ein Nagel aus!", trifft durchaus zu. Psychiater fokussieren sich schneller auf Medikamente und stationäre Aufnahme, während Psychologen sehr viel mehr Gesprächs- und Verhaltenstherapie bzw. Umfeldanalyse betreiben. Ich würde also generell empfehlen:
1. Anlaufpunkt: Hausarzt. Situation schildern, Abklärung auf organische Ursachen (Stoffwechselstörungen, Hormonstörungen, Mangelerscheinungen, Neurotransmitterstatus etc.). Es ist durchaus möglich, dass zuerst körperliche Beschwerden da waren, dann Erschöpfung einsetzt und daraus resultierend Lustlosigkeit, Unsicherheit, Angst und Perspektivlosigkeit. Gestörter Neurotransmitterhaushalt im Gehirn tut sein übriges. Das kann unter Umständen ein über Monate schleichender Prozess sein, den man umkehren kann, wenn man die Ursache beseitigt.
2. Danach oder meinetwegen zeitgleich zum Psychologen.
3. Psychiater unterstützend hinzuziehen.

Muss man wissen: Medikamente wirken immer nur unterstützend, sie ersetzen keine Therapie.

Grundsätzliches:
Die wenigsten Menschen schaffen es, aus so einer Situation selbst wieder heraus zu kommen. Sie sind gefangen in ihrem Bett, ihrem Zimmer, ihrer Wohnung whatever.

Wichtigster Punkt ist: Musterbrechung. Die Person muss raus aus ihrem depressiven Umfeld. Fenster aufreissen, Heizung ausmachen, Licht in die Wohnung lassen. Sinne reizen (Musik, Düfte, Tiere, Chili, Schokolade). Spaziergänge an der frischen Luft, gutes und frisches Essen. Achterbahn fahren, Go-Kart fahren etc. -> Adrenalin! Sport treiben oder sonstige Tätigkeiten die den Kreislauf ankurbeln. Ruhe nur bei körperlicher Erschöpfung oder Schlafmangel erlauben.

Das Dumme ist: gerade schwer depressive Menschen wehren sich teils mit Händen und Füssen gegen alles was ihnen helfen würde. Man muss ab einem gewissen Punkt tatsächlich begreifen, dass der betroffene Mensch auf Grund seines veränderten Hirnstoffwechsels momentan nicht einsichts- und entscheidungsfähig ist. Wenn man ihn dann nicht aufgeben will, muss man ihn zwingen. Das tut weh, das bringt einem Beleidigungen, Drohnungen oder gar tätliche Angriffe ein... aber am Ende haben sich bisher ohne Ausnahme alle entschuldigt und bedankt denen wir auch gegen ihren Willen geholfen haben. Immer dran denken: Mitleid ist Nahrung für die Depression.

Verständnis ist toll. Verständnis hilft aber nicht. Die Zeit für Verständnis und In-den-Arm ist später, wenn der Betroffene wieder klar denken kann.
 
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Um mal beim Thema "Hausmittelchen" zu bleiben - wenn Sie wohlmöglich nicht so schnell zu 'nem Psychologen kommt oder ein möglicher Termin einfach noch weiter entfernt ist: Hausarzt nach Johanneskraut fragen. Also nach hochdosiertem - hat zum einen Stimmungsaufhellende Wirkung (jedoch nur bis zu einem gewissen Grad und ist definitiv KEIN (!) Ersatz für Therapie und auch nicht oder nur sehr bedingt zu anderweitigen Medis wie z.B. SSRIs) aber hab halt im eigenen Umfeld auch schon die Erfahrung gemacht, dass es zumindest ein kleines BISSCHEN helfen konnte - gerade um die Spitzen eben ein wenig abzufedern.

Dazu sollte man noch sagen, dass Johanneskraut die wirksamkeit der pille vermindern kann. Vieleicht für die Mutter nicht besonders relevant, aber wenn man eine Freundin hat, die so Verhütet und Johanneskraut Tee trinkt um ihre leichten depressiven verstimmungen abzuschwächen durchaus wissenswert.
 
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Wenn ihr beide Glück habt reicht das und sie wird Ihre Depressionen ohne Tabletten und Seelenklemptner los. Ich bin fest davon überzeugt, dass Depression eine Entscheidung ist und keine Krankheit. Man kann sich dagegen entscheiden so merkwürdig wie das klingen mag. Persönliche Erfahrung!

Sie ist sehr esoterisch angehaucht und hat daher so ziemlich alle Bücher von diesem und anderen Heilsbringern. Zwar halte auch ich generell ergänzender Alternativmedizin (Heilpraktiker etc.) für möglich aber das ist m.M. allergrößter Schwachfug und ich bin mir nicht sicher ob diese Literatur das nicht alles vielleicht erst soweit gebracht hat...
Ich habe selbst mal reingeschaut und das wirkt wie sektenähnliche und inhaltslose Propaganda für Leichtbeeinflussbare...
 
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Habe seitdem ich 14 Jahre alt bin Depressionen, vlt auch schon vorher aber da bröckelt dann meine Erinnerung schon. Ging teilweise so weit, dass ich nie lust hatte rauszugehen. Schlafstörungen waren normal, ich war extrem unsicher, hatte keine lust aufzustehen etc. Hab mir auch ernsthafte Gedanken wegen Selbstmord gemacht. Zum Teil schon eher seriöse deadlines gesetzt ala "Wenn das jetzt auch noch schief geht wars das..". Lebensratgeber wie oben beschrieben habe ich auch ein paar gelesen, brachten aber nur kurzzeitig was. Außerdem nahm ich ne Zeit lang Tabletten und war bei nem Facharzt. Später dann, hab ich mich mit mir selbst beschäftigt und seit ein paar Jährchen habe ich keine ernstzunehmenden Sorgen mehr.

Die Tabletten und die Gespräche haben btw nichts gebracht. Bei mir wars ne Kopfsache. Dass es bei anderen nicht so leicht geht weil ihnen vlt wirklich sämtliche Stoffe in Gehirnregionen abgehen, will ich damit nicht abstreiten.

Falls Interesse des TE's besteht -> PM

Wie gesagt hab ich das für mich so hinbekommen, ob das auf andere übertragbar ist, ist ne ganz andere Sache, aber eventuell einen Versuch wert.

e: Lol beim drüberlesen kommt mir der Post vor wie so ne billige Werbung für n neues Produkt gegen Depressionen
 
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