China-USA Konflikt

[Gelöscht]

Ja, im Pazifik zündelt es ja schon eine Weile. Und diesmal fällt es schwer, alleine den USA den Buhmann zuzuschieben. Mit den Aufschüttungen der Inseln geht China einen provokanten Weg und den Anrainern schwer auf die Nüsse. Vielleicht kann man diesen Thread hier nutzen, die einzelnen Häppchen im allgemeinen News Thread hier etwas zu bündeln.

Jedenfalls gehts eine Stufe weiter:
USA liefern Waffen für 1,8 Milliarden Dollar an Taiwan

Neue Waffenlieferungen der USA an Taiwan belasten die Beziehungen zwischen Washington und Peking. Nach der Verkündung des 1,8 Milliarden Dollar schweren Waffengeschäfts bestellte das chinesische Außenministerium den amerikanischen Geschäftsträger in Peking ein und übergab ihm einen Protest.
Die USA hatten seit vier Jahren keine Waffen mehr an Taiwan geliefert. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet die demokratische Inselrepublik nur als abtrünnige Provinz und droht mit einer gewaltsamen Rückeroberung. Die USA fühlen sich hingegen der Verteidigung der jungen Demokratie verpflichtet. – USA liefern Waffen für 1,8 Milliarden Dollar an Taiwan.

http://www.noz.de/deutschland-welt/...rn-waffen-fur-1-8-milliarden-dollar-an-taiwan

 

[Mackiavelli]

Wir sollten den Taiwanesen ganz uneigennützig auch einige U-Boote, Luftabwehr und Artilleriesysteme liefern
Freedom isn't free.

 

[wutvolta]

Richtig kritisch wird es zwischen den USA und China doch erst wenn China die ganzen Schulen einfordert. Dann ist die USA mal eben pleite...
China ist wirtschaftlich und militärisch halt mittlerweile ein Schwergewicht - und so verhalten die sich auch. Und das halt rücksichtslos gegenüber Nachbarländern. Ich glaube das wird noch eine Weile so weitergehen und sich verschlechtern. China sichert sich nun mit Gewalt Ressourcen die andere auch gerne haben wollen.
Der Konflikt wird also noch weiter andauern. Natürlich dann eher so Stellvertreter-mäßig - nicht direkt USA vs. China.

 

[Utilitygott]

Meinten Sie "Schulden"?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die USA in der Region direkt eingreifen, sondern nur alles, was gegen China ist, mit Waffen übergießt (analog auf mögliche Konfrontationen mit anderen Schwergewichten, z.B. Russland, anwendbar).

 

[Schl3mIL]

Meinten Sie "Schulden"?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die USA in der Region direkt eingreifen, sondern nur alles, was gegen China ist, mit Waffen übergießt (analog auf mögliche Konfrontationen mit anderen Schwergewichten, z.B. Russland, anwendbar).

Anders geht es auch nicht, da China für eine direkte Konfrontation viel zu groß ist.
Noch sind die Chinesen kein ernstzunehmender Gegner, da die Militärtechnik stellenweise noch garnicht vorhanden (wasser), extrem veraltet ist und erst nach und nach modernisiert wird. Hinzu kommt, dass China im Zuge der Modernisierung erstmal auf russische Technik setzte und jetzt erst nach und nach eine eigene Waffensysteme baut und entwickelt - Kanonen + Triebwerke kommen aber nachwievor aus dem Ausland, aber China ist wild am entwickeln und forschen.

Die Waffenlieferung an Taiwan kann so gesehen schon als erster Verzweiflungsakt gewertet werden. Ohne amerikatreue Vasallen im chinesischen Umfeld wird die Macht der Amis im Pazifik schrumpfen.

 

[Mackiavelli]

Richtig kritisch wird es zwischen den USA und China doch erst wenn China die ganzen Schulen einfordert. Dann ist die USA mal eben pleite...

Falsch, da die Schulden in US $ laufen, schmeißen die USA im Extremfall die Druckerpresse an und werfen die Chinesen mit dann wertlosem Papiergeld tot. Die Chinesen können ihre Schulden darum nur häppchenweise geltend machen.

Ansonsten stimme ich aber zu: China betreibt rücksichtslose Machtpolitik und je stärker sie sind, desto agressiver können sie vorgehen. Ich sehe neben der militärischen Abschreckung nur ein Mittel, um militärische Eskalationen einzudämmen: Chinas Wirtschaft muss so sehr mit unserer verbunden sein, dass sie sich keinen Krieg mit den damit verbundenen Sanktionen leisten können, ohne die Stabilität ihres Systems zu gefährden.

 

[TOPKEK]

haben wir nicht schon genug konflikte?

 

[Tür]

Interessant finde ich auch die Militärtechnologie. Wenn zwischen den beiden was ausbricht, selbst wenn limitiert, dann findet das auf dem Pazifik statt. Und die amerikanische Überwasserflotte setzt auch in Zukunft auf Flugzeugträger. Mal ganz abgesehen von den Problemen mit dem F35 scheint das hilfreich gegen unterlege Gegner, aber nicht einen gleichwertigen. Denn Antischiffraketen werden immer besser. Generell geht der Trend auch beim Kriegsgerät hin zu kleinener, mobileren, automatisierteren Einheiten. Hab wo gelesen dass die Chinesen eher auf Raketenbote als auf Träger setzen. Damit kann man kein force projection machen, aber eine Trägerflotte außerhalb dessen Reichweite halten.

 

[Stirling]

Naja, so ganz genau weiß das ja keiner. Die letzte Auseinandersetzung zwischen gleichwertigen Gegnern ist 70 Jahre her, das war noch alles vor Einführung von Düsenjägern, Guided Missiles etc. Daüber, was in einem Konflikt langfristig das bessere Waffensystem ist, kann eigentlich nur mehr oder weniger spekuliert werden. Zu Beginn des 2. Weltkrieges dachte man auch, große Schlachtschiffe wären der Shit schlecht hin.

 

[Tür]

Das dachte man vor dem 1. WK, und schon da wurden die kaum verwendet. Man hatte zu viel Angst vor Torpedobooten. Danach wurde bei denen groß abgerüstet. Da war der Niedergang des Schlachtschiffs schon im vollen Gange.

 

[Gelöscht]

bedingt. pocket ships und cruiser als handelsstörer hätten durchaus vielversprechend sein können (und waren es zu beginn ja auch), wenn man sich nicht so auf massive super-schlachtschiffe marke bismark und yamato versteift hätte. da war dann prestige wichtiger als nutzwert.

 

[Tür]

Wir können das gerne irgendwo ausdiskutieren, fänd ich sogar interessant. Aber ich glaube besser nicht hier.

 

[Schl3mIL]

Interessant finde ich auch die Militärtechnologie. Wenn zwischen den beiden was ausbricht, selbst wenn limitiert, dann findet das auf dem Pazifik statt. Und die amerikanische Überwasserflotte setzt auch in Zukunft auf Flugzeugträger. Mal ganz abgesehen von den Problemen mit dem F35 scheint das hilfreich gegen unterlege Gegner, aber nicht einen gleichwertigen.

Wo ist die Chinesische Marine bitte gleichwertig? Die investieren aktuell wie blöd in ihre See-Streitkräfte, weil die bei er offenen Konfrontation kein Land sehen.

kleiner Wiki-Auszug

Chinas Marine wird von allen Teilstreitkräften am stärksten durch die veraltete Kommunikationstechnik gehemmt und verfügt trotz aller Modernisierungsbemühungen bisher kaum über Abwehrwaffen gegen Marschflugkörper sowie nur über eingeschränkte U-Boot- und Flugabwehrfähigkeiten. Die Kommunikation soll durch den Einsatz eines französischen Kommunikationssystems verbessert werden, das dem Nato-System Link 11 ähnelt, aber vor 2010 kaum funktionsfähig war. Sowohl die Flotten Taiwans als auch die Japans sind ihr derzeit, jedenfalls in letzterem Fall, noch deutlich überlegen. Nach wie vor dominiert bei der Marine der Volksrepublik Quantität deutlich über Qualität und die wesentliche Herausforderung für die kommenden Jahre dürfte in der Änderung dieses Verhältnisses liegen.

 

[Lyrinx]

haha "kein Land"

 

[Tür]

Nicht aktuell, Schlemil, aber auch wenn sie jetzt einen Flugzeugträger bauen geht die Entwicklung in eine andere Richtung. Die USA dagegen plant auf Jahrzehnte mit neuen Flugzeugträgern, die so teuer sind dass andere Waffengattungen zur See leiden. Und die Überlegenheit des Flugzeugträgers ist eher eine Sache des 20. Jahrhunderts. Schon für Drohnenkriegsführung wie sie heute immer mehr gemacht wird braucht man keinen Supercarrier.


e: Siehe z.B. Houbei-Klasse. China wird kurzfristig auf offener See den USA nicht die Stirn bieten können, aber sie können den Amerikanern bereits jetzt den Einsatz von Marine um China herum so verlustreich gestalten dass die USA da nicht hin will.

 

[Zweifeuerkraut]

Wann ist denn zum letzten mal jemand einen offenen Konflikt mit einer Atommacht eingegangen?

Sämtliche Kriege seit WWII fanden in irgendwelchen Asiatischen und Afrikanischen Ländern oder im Mittleren Osten statt. Sämtliche Kriege waren und sind zwischen/gegen Länder ohne Atomwaffen. Die grossen Mächte greifen höchstens in die Konflikte ein oder starten welche gegen Länder ohne Atomwaffen.
Da ist die Frage doch höchstens, wie weit gehen die gegenseitigen Provokationen.

 

[Moranthir]

Klar will China langfristig die Seventh Fleet von Taiwan fern halten. Ich frage mich aber, ob man die Insel nicht schon großartig mit amerikanischer Lufthoheit durch auf Taiwan oder Japan (Okinawa) stationierte Flugzeuge verteidigen kann. Ich glaube allerdings nicht, dass dieser Konflikt in absehbarer Zeit wirklich heiß wird. Dafür ist Taiwan zu nah mit den USA verbandelt, Japan irgendwie in der Nähe und die Insel generell eine zu harte Nuss.

Ich glaube auch insgesamt nicht, dass wegen den Senkaku-Inseln ein wirkliches Fass mit Japan aufgemacht wird. Damit kann man bei Bedarf immer wieder die Erbfeindschaft zu Japan heraufbeschwören, aber selbst die verweichlichten Kawaii-Japaner kann man imo nicht durch ein paar Scharmützel endgültig von den Inseln fern halten.

Spoiler

Bei den Spratly-Inseln kann ich mir trotz der geographischen Lage Chinas Erfolg noch am besten vorstellen. Brunei, Malaysia und die Philippinen kann man sicherlich besser herumschubsen als Taiwan und Japan. Vietnam ist vielleicht bissiger, aber die haben afaik in jedem Scharmützel auf See aufs Maul bekommen...
Da werden sich auch die USA imo am meisten zurück halten.