China in der Finanzkrise die Übernation?

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http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,786112,00.html

China bietet an, mehr in EU und die USA zu investieren, fordert im Gegenzug von der EU dass man das Land als freie Marktwirtschaft anerkennt (lol) und von den USA eine größere Öffnung des US-Marktes für chinesische Investoren. Was denkt bw.de darüber? Sinnvolle Hilfe in der Krise? Oder sind die Forderungen die Hilfe nicht wert? Diskutieret.




(ich wollte auch mal einen reißerischen Titel wählen :deliver: )
 
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China hat Geld. Geld ist Macht. Keine Verwunderung.

Ich denke Europa und die USA müssen sich auf massive Einschnitte in ihrem Wohlstand einstellen. Das heißt die USA muss nach links rutschen oder wird ein riesiges Problem bekommen. Europa wird in vielen Punkten stärker zusammenarbeiten müssen, was aber gerade nicht danach aussieht.

We are screwed. Sehe auch bei keinem eine gangbare Zukunftsvision mit unseren Werten.
 
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Ist imho ein Zeichen für die schwäche Chinas.
Ansonsten müssten die uns kein Geld anbieten. Sie mussten ja auch schon die Bindung ihrere Währung an den Dollar aufgeben. Wenn die nicht aufpassen haben die statt den üblichen 10% Inflation bald sehr viel mehr in China.
 
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Erst mal versuchen aus eigener Kraft rauszukommen. Wenns dann nicht klappt bleibt ja noch China. China ist noch einige Jahrzehnte EU/USA abhängig, genauso umgekehrt. Bloß weil China Geld hat, ist es nicht die über Nation. Das Geld kommt ja unter anderen durch die Ausbeutung der eigenen Bevölkerung.

Und wir wissen ja alle das China instabil ist. China Vielvölkerstaat, 85 % leben immer noch wie im Mittelalter (mit Fahrrädern). Da braut sich auch was zusammen.
 
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Ich denke, dass China etwas kalte Füße bekommt, weil die USA kurz vor dem Abgrund stehen. Der größte und wichtigste Absatzmarkt für China sind die USA, die bei WalMart und ähnlichem ihre billig produzierten Artikel kaufen. Erleiden die USA nun einen wirtschaftlichen Kollaps brechen auch die Exporte Chinas massiv ein. Fabriken in China müssten schließen und das, was die chinesische Bevölkerung (noch) ruhig hält, nämlich die Aussicht auf Wohlstand und ein besseres Leben, würde wegbrechen. Die neu entstandene Arbeitslosigkeit schürt Unzufriedenheit und schwächt den Binnenmarkt, was beides für Chinas Wirtschaft und die Stabilität von immenser Bedeutung ist.
China kann ohne die USA ( und in etwas kleinerem Maße natürlich auch die EU ) seine Wirtschaftskraft nicht halten, weswegen es weniger Wahl, als viel mehr Zwang zur Investition ist.
 
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Ist imho ein Zeichen für die schwäche Chinas.
Ansonsten müssten die uns kein Geld anbieten. Sie mussten ja auch schon die Bindung ihrere Währung an den Dollar aufgeben. Wenn die nicht aufpassen haben die statt den üblichen 10% Inflation bald sehr viel mehr in China.

this
chinas wirtschaft ist extrem auf den export ausgelegt, d.h. sie sind auf geldgeber aus dem ausland angewiesen um ihr wachstum, ihre wirtschaft und ihren wohlstand zu finanzieren.
wer soll denn das zeug der ganzen arbeiter in den fabriken kaufen? die mittelalterbauern in chinas innerem? lol.

die welt ist halt ziemlich verzahnt, geht der eu und usa das geld aus hat china von heute auf morgen keine arbeitsplätze mehr. hf mit ~200mio armen, verzweifelten menschen ohne zukunft in einer diktatur. da würde ich als regierung auch gucken das die aufträge weiter reinkommen.
 

Clawg

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China hat Geld. Geld ist Macht. Keine Verwunderung.
Nur wenn man gleichzeitig die Druckerpressen kontrolliert.
Mit seinen Dollars ist China an die USA gebunden, welche - von einer friedlichen oder gewaltsamen Revolution mal abgesehen - gar keine andere Moeglichkeit hat (weil die Interessen entsprechendes politisches Gewicht haben, nicht weil es nicht moeglich waere), weiterhin die Geldmenge zu erhoehen.

We are screwed. Sehe auch bei keinem eine gangbare Zukunftsvision mit unseren Werten.
Fehlende Selbstverantwortung fuehrt eben dazu, dass frueher oder spaeter andere kommen und einen herumkommandieren.
 
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China hat selbst massivste Probleme. Beispiele: Durch die Ein-Kind-Politik ist das Rentensystem... gefährdet, die Wanderarbeiterkinder (das sind einige hundert Millionen) werden aus den Schulen der großen Städte ausgeschlossen, weil die Mittelstandseltern alles für ihre Kinder wollen, was bei den Wanderarbeitern wiederum zu schweren Protesten führt, die ethnischen Spannungen in diesem Heterogenen riesigen Land sind auch nicht zu verachten, und das viel zu hohe Wirtschaftswachstum bleibt zusammen mit der Umweltzerstörung auch eine Bedrohung. Die brechen nicht morgen zusammen und werden sicher noch mächtiger in den nächsten Jahrzehnten, sie sind aber keine Übernation. Zumal sie ja, wurde schon erwähnt, als Exportnation von der Weltkonjunktur abhängig sind.
 
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Das Geld kommt ja unter anderen durch die Ausbeutung der eigenen Bevölkerung.

Und wir wissen ja alle das China instabil ist. China Vielvölkerstaat, 85 % leben immer noch wie im Mittelalter (mit Fahrrädern).
völliger schwachsinn, warst du jemals da?
 
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China hat lagerweise wertlose, überbewertete Papiere: Anleihen aus den USA und der EU. China weiß selbst, dass wenn es so weitergeht, diese Anleihen bald nichts mehr wert sind, also beschließt China die Flucht nach vorn: Den Staaten wird Geld geliehen, damit sie zahlungsfähig bleiben und China weiterhin "Ansprüche" hat.
Die Forderung, der Westen solle China als "Marktwirschaft" anerkennen, ist in meinen Augen nur ein Versuchsballon für zukünftige Forderungen.
 

TMC|Eisen

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Man muss eben unterscheiden zwischen dem chinesischen Staat und dem chinesischen Volk.
Der chinesische Staat ist (verglichen mit EU und USA, JAPAN) unermesslich reich, hat aber all seinen Reichtum in Dollar angehäuft und sorgt sich, dass die Amerikaner und wir Europäer unsere Schuldenkrise über eine sog. "sanfte Enteignung" überwinden. Darunter versteht man nichts anderes als Geldentwertung durch Inflation. Bei über 3 Billionen Dollar Devisenreserven kann einem da schon schlecht werden.

Das chinesische Volk ist (Peking, Shanghai, Nanjing einmal ausgenommen) nach wie vor im Durchschnitt bitterarm, daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Der Deutsche hat ein Geldvermögen (ohne Immobilien) von 60k, der Chinese - immerhin - von 3k und damit bereits mehr als der durchschnittliche Russe.

http://www.faz.net/artikel/C31501/p...-deutschen-werden-immer-reicher-30686566.html

Wenn jemand die verschuldeten Staaten rettet, dann nur die Staaten der 4 großen Schwellenländer BRIC (Brasilien, Russland, Indien, China), aber sicher nicht die Bevölkerung.

Wenn man sich die absoluten Zahlen ansieht, relativiert sich doch letztlich selbst der größte Staatsschuldenberg. So könnten die Japaner mit ihrem Privatvermögen die Staatsverschuldung von über 200% des BIP locker begleichen. Einige Volkswirte beginnen bereits, genau diesen - höchst unpopulären - Weg als Alternative zu ebnen.
 
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Ein Kuehlschrank zaehlt in diesem Land immer noch zu einem Luxusgut, noch Fragen? Bitte nicht Boomstaedte mit 90% China vergleichen.

china hat nen mittelstand von 200-300 millionen, das ist deutlich mehr als 10 % und mehr als die gesamtbevölkerung von deutschland, england und frankreich zusammen.

sicher haben die noch einen haufen probleme zu lösen, aber 1. sind sie damit nicht die einzigen und 2. haben sie so ziemlich die schlaueste führung aller "wichtigen" länder.
Das chinesische Volk ist (Peking, Shanghai, Nanjing einmal ausgenommen) nach wie vor im Durchschnitt bitterarm
in der klammer fehlen noch locker 20 weitere millionenstädte im osten und süden des landes.
 

TMC|Eisen

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Ach tatsächlich? Und es wäre nötig gewesen, sie alle aufzuzählen, um die Intention zu verstehen? Ich dachte, es würde genügen, die drei wichtigsten Städte aufzuzählen. Wobei mich persönlich Shanghai natürlich am meisten beeindruckt. Erstaunlich ist aber auch, wie schnell sich z.B. Xiang entwickelt hat.
 

YesNoCancel

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ich seh das problem nicht, wir sind eine exportwirtschaft. wenn andere länder prosperieren, profitieren wir davon ebenso.
 
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Ach tatsächlich? Und es wäre nötig gewesen, sie alle aufzuzählen, um die Intention zu verstehen? Ich dachte, es würde genügen, die drei wichtigsten Städte aufzuzählen. Wobei mich persönlich Shanghai natürlich am meisten beeindruckt. Erstaunlich ist aber auch, wie schnell sich z.B. Xiang entwickelt hat.
3 städte aufzuzählen impliziert diese wären die ausnahme wie dir sicher selber klar ist.
 

TMC|Eisen

Guest
Naja... man kann offensichtlich nicht verlangen, dass jeder versteht, dass diese Aufzählung keinen abschließenden Charakter hatte. Aber dann sei doch so gefällig und zähle alle Städte ausnahmslos auf, damit jedem (vor allem dir selbst) klar ist, dass es in China mehr als 3 große Städte gibt, die sich im Aufschwung befinden. Ich habe das (fahrlässig) vorausgesetzt und nur die drei (aus der europäischen Sicht) wichtigsten Städte aufgezählt. Bist du von Beruf zufällig Pedant?
 
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Warum sollte man sich die mühe machen und die Städte aufzählen? In China gilt ganz grob gesagt
Land= Arm
Stadt= nicht ganz so Arm

Nicht umsonst unterscheidet man in China zwischen Landbewohner und Stadtbewohner. Ein Landbewohner darf da nicht so ohne weiteres in einer Stadt arbeiten oder leben.
 
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Ich waere dafuer wir werfen jetzt alle mal spontan in die Runde was wir ueber China wissen, umabhaengig von der Eingangsfrage.
 
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Ach tatsächlich? Und es wäre nötig gewesen, sie alle aufzuzählen, um die Intention zu verstehen? Ich dachte, es würde genügen, die drei wichtigsten Städte aufzuzählen. Wobei mich persönlich Shanghai natürlich am meisten beeindruckt. Erstaunlich ist aber auch, wie schnell sich z.B. Xiang entwickelt hat.
es gibt so nette Dinge wie ein "etc" oder "usw" ;)

btw konkrete Zahlen zum Unterschied zwischen dem "Durchschnitts-Großstadt-Chinesen" und dem "Durchschnitts-Land-Chinesen" wird es wahrscheinlich wohl nicht geben, oder kennt da jemand was!?
 
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Ich weiß, dass in China das Schießpulver erfunden wurden, aber erst die Europäer diesen statt als Feuerwerk lieber zum Menschen töten verwendeten. Es gibt 2 Interpretationsmöglichkeiten:

1) Chinesen sind per se friedlich, und nur so kriegerische und grausame Menschen wie die Europäer konnten das Schießpulver missbrauchen.
2) Die Chinesen haben die Verbindung Schießpulver <-> Explosion <-> Waffe einfach nicht erkannt (bzw. einige erfolglose Versuche gestartet) und erst so kluge Leute wie die Europäer haben es geschafft.

Vermutlich ist die Wahrheit irgendwo im Reich der Mitte.
 

Leinad

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Ich weiß, dass in China das Schießpulver erfunden wurden, aber erst die Europäer diesen statt als Feuerwerk lieber zum Menschen töten verwendeten. Es gibt 2 Interpretationsmöglichkeiten:

1) Chinesen sind per se friedlich, und nur so kriegerische und grausame Menschen wie die Europäer konnten das Schießpulver missbrauchen.
2) Die Chinesen haben die Verbindung Schießpulver <-> Explosion <-> Waffe einfach nicht erkannt (bzw. einige erfolglose Versuche gestartet) und erst so kluge Leute wie die Europäer haben es geschafft.

Vermutlich ist die Wahrheit irgendwo im Reich der Mitte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzpulver
 
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