Buteyko-Atemtechnik

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Ich habe seit einigen Wochen nachdrücklich festgestellt, dass ich einen Großteil der Zeit durch den Mund atme(schon immer eigentlich) und das es mir schwer fällt durch die Nase tief Luft zu holen. Meist nur mit starker Anstrengung gelang es mir die gefühlt nötige Menge an Luft durch sie einzuatmen, was dann aber kein "freies" Atmen war. Und nach wenigen Atemzügen wechselte ich wieder notgedrungen aufs Atmen durch den Mund; es gab zwar auch die Phasen, wo ich keine Probleme hatte durch die Nase zu atmen, aber das leider viel zu selten, und wenn dann auch nur durch ein Nasenloch.
Ich habe dann festgestellt, dass es besser geht, wenn ich die Nasenflügel hebe(was natürlich anstrengend ist) und erst ein richtig freies Atmen, wie ich es durch den Mund gewohnt bin, wenn ich die Nase mit der Hand "aufhalte".

Mein erste scheinbar naheliegende Vermutung war, das meine Nase ungünstig geformt sei.
Aufjedenfall habe ich heute, zumal ich ein wenig Schnupfen hatte(was die Sache nochmal dramatisiert), für mich den Entschluß gefasst, wohl mal dem HNO-Arzt einen Besuch abzustatten. Die Möglichkeiten des Internets und die abschreckende Wirkung der Praxisgebühr auf einen armen Studenten haben mich dann dazu motiviert, ein wenig über die Problematik zu googeln.

Erst bin ich auf einige Einträge gestoßen, die eine Nasenwandkorrektur beschrieben, die aber wohl nicht so wirklich immer den gewünschten Erfolg gebracht habe; ganz zu schweigen von den Risiken einer OP ...


Und dann bin ich zufällig auf die Seite freiesatmen.de gestoßen, die mich doch etwas stutzig(im positiven Sinne) gemacht hat. (ruhig mein Post erst zuendelesen, bevor ihr die Links abklappert, was sich aber lohnt)
(weitere Seiten, die ich mir durchgelesen habe zu dem Thema http://www.atemweite.de/dolfi/dolfi.htm http://www.buteyko.ch/drbuteyko.html )


Ja, was soll ich sagen, das ist für mich mehr als nur die Entdeckung des Tages!
Seit mittlerweile einen guten Tag atme ich vollkommen beschwerdefrei ausschließlich durch die Nase!
Was ist passiert? Auf was für eine Wunderheilung bin ich gestoßen?

Eine hier in Deutschland seltsamerweise noch ziemlich werig bekannte Erkenntnis des Dr. Buteyko, dass viele Atemwegsprobleme wie Asthma(als Kleinkind hatte ich damit Probleme, hat sich dann aber in Luft aufgelöst ... seit heute vermute ich zu wissen, woran das lag), Heuschnupfen, Schnarchen aber auch z.B. Bluthochdruck damit zusammenhängen können, das man "zuviel" atmet. (Warum, wieso, weshalb - Verweis auf obige Links)

Nun achte ich seit ein paar Stunden darauf bei Atemwegsbeschwerden, statt wie zuvor immer fleißig tief einzuatmen, im Gegenteil weniger zu atmen - und zu meinem Erstaunen hilft es!
Es klingt fast schon zu einfach um wahr zu sein.

Definitiv eine Erkenntnis, die man vielfach propagieren sollte, was ich hiermit tuen will! :)


Wer von euch gerade eine zue Nase hat und sich das nicht vorstellen kann, kann einfach mal den Selbstversuch starten und die Luft möglichst lange anhalten und dann nicht etwa den scheinbaren Verlust durch nach Luft schnappen ausgleichen, sondern vielmehr ganz ruhig weiteratmen, als wäre nichts gewesen ... dann wird die Nase von selbst frei!
 
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Deine Beschreibung trifft komplett auf mich zu, habs immer auf meine angebliche latent vorhandene Allergie gegen Hausstaub und Milben geschoben und damit war die Sache für mich gegessen. Werd ich auf jeden Fall mal ausprobieren, jetzt müsste das nur noch nachts helfen und ich wäre zufrieden.
 

Zsasor

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ich hab zwar keine nasenatmungsprobleme oder sonstige beschwerden, aber schaden kann es ja nicht mal drauf zu achten und das zu machen.
 

parats'

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Trifft auch auf mich zum größteil zu, werd es mir zuhause mal genauer anschauen. :)
 
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Klingt sehr interessant, auch wenn ich persönlich nur ein paar Wochen im Jahr allergisches Asthma habe.

Ich habe aber noch nicht verstanden, warum bei verstärkter Atmung weniger CO2 im Körper sein soll. Denn klar, es wird mehr abgeatmet, aber es wird dann doch auch mehr eingeatmet!
Möglicherweise steht das in dem Henderson-Artikel, ich habe aber keine Zeit mir den durchzulesen. Kann mir das jemand zusammenfassen?
 
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Beim Gesunden enthält die Luft in der Lunge etwa 6% CO2 gegenüber 0,03% in der uns umgebenden Atmosphäre. [...]
CO2 ist keineswegs nur ein Abfallprodukt, das bei der Umsetzung des Sauerstoffs in Energie anfällt, [...] bei einem CO2-Wert unter 3% funktioniert der Gasaustausch in der Lunge nicht mehr.

Das dürfte deine Frage beantworten. :)
 
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Meine Nase ist auch chronisch verstopft, zwar nicht 100% und manchmal mehr manchmal weniger, aber meist ist sie halbzu. Dennoch hab ich keine Probleme zwischen Mund- und Nasenatmung zu wechseln, auch wenn bei der Nase spürbar Widerstand herrscht.

Vor einigen Jahren habe ich mir angewöhnt jede Nacht vorm Schlafen gehen wegen der halbzuen Nase Nasentropfen reinzumachen. Nach paar Wochen merkte meine Mutti das und meinte sowas ist nicht gut, ich solls einfach so probieren. Nach 2, 3 Nächten ging das dann auch und seitdem lebe ich damit ohne Probleme.
 
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Original geschrieben von Duracel2

Beim Gesunden enthält die Luft in der Lunge etwa 6% CO2 gegenüber 0,03% in der uns umgebenden Atmosphäre. [...]
CO2 ist keineswegs nur ein Abfallprodukt, das bei der Umsetzung des Sauerstoffs in Energie anfällt, [...] bei einem CO2-Wert unter 3% funktioniert der Gasaustausch in der Lunge nicht mehr.
Das dürfte deine Frage beantworten. :)
Nicht so ganz: Wie kommt die 6%ige Normal-Sättigung physiologisch zustande? Also: Wenn der Körper bei normaler Atmung so viel CO2 aus der Luft holen kann (bzw. im Körper umwandeln kann), warum dann nicht mehr bei erhöhter Atmung? Im Prinzip glaube ich das ja gerne, dass es so ist (und Hyperventilation ist ja auch eine kritische Abnahme des CO2-Gehalts im Blut durch zu viel Atmung), aber ich halte mich immer noch an dem Warum auf..

@marine: Nasenspray (mit Ausnahme der "pur"-Nasensprays, die einfach pure, normale Kochsalzlösung sind) macht extrem schnell die Nasenschleimhäute so kaputt, dass sie nicht mehr von alleine abschwellen. D.h. wer 2 Wochen am Stück 1x täglich Nasenspray nimmt hat sehr wahrscheinlich danach einen Dauerschnupfen, der nur sehr, sehr schwer wieder wegzubekommen ist.
 
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marine, grundsätzlich gilt wohl bei allem, wenn man keine Probleme hat, gibt es keinen Grund irgendwas zu ändern. ;)
Ich selbst habe die letzten Wochen auch erstmal versucht "trotzdem" durch die Nase zu atmen, meist dann natürlich besonders tief um es vermeintlich besonders richtig zu machen, was aber ungewollt wohl eher kontraproduktiv war. Das erklärt dann wohl auch, weshalb ich es nicht geschafft habe das durchzusetzen.

Wenn du allerdings nachwievor häufig eine zue Nase hast, dann kann ich dir nur empfehlen, es mal mit weniger atmen auszuprobieren!



Smarty, genauer kann ich es dir leider auch nicht sagen. Habe bisher selbst die knappen biochemischen Erklärungen unter den Links nur überflogen.
 

Franzmann2

Guest
Meiner Meinung nach resultiert die Hypokapnie bei Hyperventilation durch die insuffiziente Atmung. Bei zu hohen Atemfrequenzen wird jede Atmung insuffizient, im Extremfall schwappt das Totraumvolumen nur hin und her und ich habe einen Nettogasflow von Null.
Der Gasaustausch in den Alveolen findet natürlich weiter statt, CO2 wird vermehrt aus dem Blut abgegeben weil der Partialdruck in der Lunge niedriger ist. Das geht natürlich nur bis zu einem Gleichgewicht, ich denke aber ein Abfall von den physiologischen 38mmHg auf so 20 ist schon drin.
 
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wenn das anscheinend das allheilmittel gegen asthma und sowas is, wie kann das niemand kennen? mittlerweile fahren doch genug leute auf so alternativkram ab, dass das doch eigentlich verbreitet sein sollte, wenn das so gut hilft.
 
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Original geschrieben von Smarty

Nicht so ganz: Wie kommt die 6%ige Normal-Sättigung physiologisch zustande? Also: Wenn der Körper bei normaler Atmung so viel CO2 aus der Luft holen kann (bzw. im Körper umwandeln kann), warum dann nicht mehr bei erhöhter Atmung? Im Prinzip glaube ich das ja gerne, dass es so ist (und Hyperventilation ist ja auch eine kritische Abnahme des CO2-Gehalts im Blut durch zu viel Atmung), aber ich halte mich immer noch an dem Warum auf..


Gegenfrage: Wieso sollte dein Körper mehr Nährstoffe verstoffwechseln (und dadurch mehr energie produzieren als er braucht), nur weil auf einmal mehr Sauerstoff vorhanden ist? Genau! Er macht es nicht, weil es alles andere als wirtschaftlich ist und in Folge dessen die Evolution "fuck off, homo sapiens" gesagt hätte.

Hoffe geholfen zu haben :)
 

DanoDaDon

Guest
Original geschrieben von Kuma
Deine Beschreibung trifft komplett auf mich zu, habs immer auf meine angebliche latent vorhandene Allergie gegen Hausstaub und Milben geschoben und damit war die Sache für mich gegessen. Werd ich auf jeden Fall mal ausprobieren, jetzt müsste das nur noch nachts helfen und ich wäre zufrieden.

# Ging auch davon aus, dass es von der Allergie käme, werd auch mal ausprobieren,ob sich das ganze so lösen lässt :top2: .
 
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