Also auch wenn ich den Gedankengang verstehen kann ist die Wahrscheinlichkeit Berufsunfähig zu werden größer als einem bewusst wird. Als ich mich mit meiner BU auseinandergesetzt habe ob ich das machen will oder nicht habe ich da einiges recherchiert und festgestellt, das derzeit ein Viertel aller Arbeitnehmer "berufsunfähig" werden. Das heißt die haben entweder umgeschult oder Bu vom Staat bezogen (ja, wenn man vor 1963 geboren wurde dann steht einem das noch zu).
Diese Wahrscheinlichkeit ist mit Sicherheit zu hoch, die wird wohl auch, jetzt wo nicht mehr der Staat die bu zahlt, sinken da Leute die keine BU haben auf die Zähne beißen werden und weiterarbeiten statt einen auf BU zu machen (was sicher auch keine Seltenheit bei den so strebsamen vor 63-er war, aber denen blasen wir nunmal richtig schön Zucker in den Arsch da Politiker ja auch meist älter sind und aus der Altersklasse die meisten Wählerstimmen kommen).
Klar, Du bist jung und hast im Studium einige Hürden genommen was einem den Eindruck vermittelt, dass da schon nix passiert weil man alles hinbekommt und ein Gewinner ist. Aber da muss nur ein kleiner Schlaganfall oder Herzinfarkt mit 45 kommen (viel Stress im Job, ungesunde Ernährung, zu viel Alkohol, et...), der klassische Sportunfall oder was psychisches weil man im Leben nunmal doch immer mal an seine Grenzen kommt und dann wirds eng. Wenn man das gesparte Geld von der BU dann wirklich zurückgelgegt hat ist das sicher auch OK, aber ob man das konsequent macht? Und dann ist das Geld ja auch weg, weil gebunden (kannst es also spätestens erst bei der Verrentung wieder mitnehmen).
Dann lieber jetzt und noch den Steuerboni mitnehmen. Wie gesagt, will keinen bekehren, verstehe es auch wenn man sich bewusst dagegen entscheidet, aber mit einem lapidaren "passiert mir schon nicht" ist es bei den ganzen Überlegungen nicht getan. Dann benötigt man zumindest einen Plan B.