bücherregal

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"ich glaube, ich habe da einen knoten", sagte sie, und ihre angstvoll geweiteten augen bewiesen, dass sie sich viel zu sicher war. "fühl doch mal, was ist das?" ich ging zu ihr, wobei mir bewusst wurde, wie weit entfernt ich von ihr gesessen hatte. vielleicht hätte ich doch das andere sofa kaufen sollen. ganz nahe war ich ihr nun, und meine hände glitten tastend über ihre kleinen brüste. "nicht streicheln, du musst schon ein wenig drücken...da unten." sie ergriff meine linke hand und führte sie an den die unterseite ihrer rechten brust. "hier." ich folgte ihrer anweisung und drückte ein wenig herum. sie hatte wirklich erstaunlich feste brüste, wobei sie ja auch erst dreißig war, da war noch nicht jede hoffnung verloren. ich konnte nichts ungewöhnliches feststellen und teilte ihr dies mit. sie schnitt eine grimasse.

"naja, ich weiß ja nicht", murmelte sie und blickte geistesabwesend in richtung des bücherregals, das wir vor kurzem gekauft hatten. sie hatte darauf bestanden, es nicht bei ikea, sondern bei einem der schäbigsten schreinerläden des ortes zu kaufen. wegen der mittelstandsförderung, so lautete die offizielle version. inoffiziell hatten wir uns einfach nur in sadistischer manier daran ergötzt, wie der dickliche alkoholiker, der nebenberuflich schreiner zu sein schien, kaum fassen konnte, einen auftrag für ein simples bücherregal von zwei nicht frühverrenteten akademikern erhalten zu haben. wir hatten sicherlich hoffnung in ihm geweckt, wahrscheinlich hatte er nach feierabend seiner frau erzählt, dass schon bald mit dem ende der krise zu rechnen sei, da nun schon die jungen leute wieder echte handwerksarbeit bevorzugten.

"geh doch morgen einfach zum arzt", sagte ich, und versuchte, meiner stimme einen beiläufigen plauderton zu verleihen. sie hatte angst. ihre mutter war an krebs gestorben, vor drei jahren. seitdem war ihre latent vorhandene krebsangst zu einer ausgewachsenen krebsparanoia eskaliert. in regelmäßigen abständen musste ich ihre brüste abtasten, um nach knötchen zu suchen. auch wenn ich bisher glücklicherweise nie etwas ungewöhnliches hatte erfühlen können, hatte sie mich mit ihrer furcht schon ein wenig infiziert. ich hatte mich sogar schon einmal während des herumdrückens bei dem gedanken ertappt, einen knoten vorfinden zu wollen, um die ewige ungewissheit zu beenden.

sie nickte langsam, beinahe wie in zeitlupe, und richtete ihren blick auf mich. "besser nicht", sagte sie nun. "am ende sucht der noch genauer als du."

JAJAJAJAJAJAJA XDDDD XDDD : DDDD 4 POOL
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Du könntest ein wenig an der Sprache arbeiten. Finde sie teilweise etwas "holprig".
Z.B. "ihre mutter war an krebs gestorben, vor drei jahren. seitdem war ihre latent vorhandene krebsangst zu einer ausgewachsenen krebsparanoia eskaliert. in regelmäßigen abständen musste ich ihre brüste abtasten, um nach knötchen zu suchen. "

die beiden kommata "..., vor drei jahren." und "...,um nach knötchen zu suchen" lassen das ganze irgendwie hmm ein wenig infantil wirken. Möglicherweise lese ich in Gedanken aber auch einfach so (:D :(((( )

edit: nicht entmutigen lassen! was produzieren ist immer toll!
 

[fN]Leichnam

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die beiden kommata "..., vor drei jahren." und "...,um nach knötchen zu suchen" lassen das ganze irgendwie hmm ein wenig infantil wirken. Möglicherweise lese ich in Gedanken aber auch einfach so (:D :(((( )

Sie sind aber richtig gesetzt. Er hätte wenn dann schreiben können: "Ihre Mutter war vor drei Jahren an Krebs gestorben." Dann hätte er sich das Komma gespart. Gleichzeitig wäre aber das Hauptaugenmerk der Satzaussage von den drei Jahren zum Krebs gesprungen. Und das Komma vorm "um" ist halt einfach aktuelles Rechtschreibegesetz.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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darum gehts mir nicht. ich finde die sätze an sich schlecht gesetzt/formuliert.
 
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Du könntest ein wenig an der Sprache arbeiten. Finde sie teilweise etwas "holprig".
Z.B. "ihre mutter war an krebs gestorben, vor drei jahren. seitdem war ihre latent vorhandene krebsangst zu einer ausgewachsenen krebsparanoia eskaliert. in regelmäßigen abständen musste ich ihre brüste abtasten, um nach knötchen zu suchen. "

die beiden kommata "..., vor drei jahren." und "...,um nach knötchen zu suchen" lassen das ganze irgendwie hmm ein wenig infantil wirken. Möglicherweise lese ich in Gedanken aber auch einfach so (:D :(((( )

edit: nicht entmutigen lassen! was produzieren ist immer toll!
ich arbeite grundsätzlich nicht an solchen prosatexten. ich schreibe sie in einem rutsch auf, und lasse sie dann ihres verdienten todes sterben.

zu den kritikpunkten hat der leicherich schon die korrekten antworten gegeben. gerade das nachgeschobene "vor drei jahren" soll ja holprig klingen. die figur denkt nach, wird an den tod erinnert, und denkt danach an den zeitpunkt des ereignisses. stream of obnoxiousness.

ps: "schlecht" ist keine hilfreiche kritik. wenn ich jemandem lediglich sage, dass ich etwas kacke finde, ist der vermeintliche kackeschöpfer danach so klug als wie zuvor.

ach und: das ende finde ich lustig. bisschen zu sehr holzhammer, aber was solls.
danke für die antworten.
 
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