Automatisierte Kontrollen

Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.846
Reaktionen
495
Wenn die Politesse guckt wie ein Auto :birb:


Stell mir das u.a. ja teils auch vom Winkel schwierig vor immer sauber die Kennzeichen zu scannen...mal von Datenschutzdeutschland ganz abgesehen
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
Mitglied seit
27.06.2002
Beiträge
19.130
Reaktionen
3.993
Ort
Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Wenn die Politesse guckt wie ein Auto :birb:


Stell mir das u.a. ja teils auch vom Winkel schwierig vor immer sauber die Kennzeichen zu scannen...mal von Datenschutzdeutschland ganz abgesehen
Find ich ab und für sich sinnvoll.
Ebenso wie ich das section control als unabdingbar ansehe.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.855
Reaktionen
1.170
Einfach eine Citizen-Watch-App einführen. Wer Fotos von Falschparkern einschickt, darf Anteil vom Bußgeld behalten, gg. :deliver:
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
4.717
Reaktionen
1.483
Für 100 bußgelder gibts nen Dankesbrief von Mutti Merkel.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.367
Reaktionen
1.363
Ort
Hamburg
Einfach eine Citizen-Watch-App einführen. Wer Fotos von Falschparkern einschickt, darf Anteil vom Bußgeld behalten, gg. :deliver:
Das Meldeportal gibt es schon heute, allerdings ohne incentive für den Bürger.
Wäre eine gute Idee, damit auch dem letzten Blockwart die DDR-Soße aus allen Poren läuft.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.855
Reaktionen
1.170
Das Meldeportal gibt es schon heute, allerdings ohne incentive für den Bürger.
Wäre eine gute Idee, damit auch dem letzten Blockwart die DDR-Soße aus allen Poren läuft.
Gabs nicht so einen Fall in Bayern, wo das jemand gemacht hat und stattdessen erstmal Ärger wegen Datenschutz und so bekam?
:deliver:

In den Kommentaren äußerten sich einige Userinnen und User von BR24 irritiert über das Urteil und stellten die These auf, dass sich nun mehr Menschen bemüßigt fühlen könnten, selbst "Polizei zu spielen" und Falschparker zu melden - da sie aus datenschutzrechtlicher Sicht keine Konsequenzen fürchten müssten.
Seriously, die DDR-Chills müchen echt tief sitzen, so fanatisch wir das Recht auf Regelbrüche verteidigen. :rofl2:
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.563
Reaktionen
868
Ort
Köln
Seriously, die DDR-Chills müchen echt tief sitzen, so fanatisch wir das Recht auf Regelbrüche verteidigen. :rofl2:
Die Deutschen sind da halt ähnlich empfindlich wie die Amis, wenn man über geregelten Waffenbesitz redet, muss man verstehen. :deliver:

Das Parkkontrollsystem gibt es in der Form in den Niederlanden, z.B. Amsterdam. Ich hab keine Zahlen dazu, wie gut die Erkennungsquote ist aber ich vermute, dass das ganz ordentlich ist. Der Winkel ist stellenweise spitz aber die Autos ja stationär, d.h. wenn das Polizeiauto da gemächlich durchrollt kriegen die hunderte Aufnahmen der Kennzeichen aus verschiedensten Winkeln.

Das mit dem Datenschutz vereinbar durchzukriegen wird in Deutschland imo aber unmöglich. Da werden jede Menge Aufnahmen von Fahrzeugen erstellt, die nichts verbrochen haben und damit lassen sich natürlich hervorragend Bewegungsprofile erstellen. Der Abgleich müsste also unmittelbar lokal vor Ort erfolgen und die Aufnahmen nach Bestätigung der Parkerlaubnis sofort gelöscht werden. Dafür wiederrum müsste man die Daten aller regulär parkenden Fahrzeuge in Echtzeit allen Kontrollfahrzeugen jederzeit zur Verfügung stellen. Was zum ersten Problem führt, da beißt sich die Katze in den Schwanz. :ugly:
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
5.648
Reaktionen
745
Zumindest für Anwohnerparkausweise kein Problem, oder? Ein Datensatz, der Kennzeichen den erlaubten Parkzonen zuweist, wird nicht viel größer als ein paar kb sein. Bei Parkscheinautomaten wird's dann tricky...
 

GeckoVOD

Moderator
Mitglied seit
18.03.2019
Beiträge
3.895
Reaktionen
2.208
Seriously, die DDR-Chills müchen echt tief sitzen, so fanatisch wir das Recht auf Regelbrüche verteidigen. :rofl2:
Aus gegebenen AirBnB-Anlass bin ich mittlerweile natürlich auch Blockwart mit Trillerpfeife (HALT, STOPP, KEINE KAPRIOLEN).

Allerdings wird mir auf reddit seit neustem irgendso ein Sub angezeigt, in dem die Leute Falschparker diskutieren, das ist schon etwas gruselig. Verstehe ja den Unmut gegen zugeparkte Wege, v.a. wenn es Volltrottel mit Riesen-SUVs sind. Allerdings ist da gefühlt jeder zweite Post "der faschistische Amazon-Bote", teilweise wollen die Leute auch AWO und co. ankacken. Wie können die nur arbeiten wollen.

Mir fehlt für solche Vorhaben das Vertrauen in den Michel, auch mal Fünf gerade sein zu lassen.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
44.940
Reaktionen
8.297
Ja, noch mehr Daten sammeln die dann missbraucht werden. Natürlich sind Big Data und Überwachung kein Problem, niemals!

:kotzerle:
 
Mitglied seit
05.01.2008
Beiträge
1.318
Reaktionen
148
Wie ich Falschparker hasse, seitdem ich Kinder habe.

Wenn ich mit zwei Kindern auf dem Fahrrad unterwegs bin und die dann auf der Straße an Wegezuparkern vorbeischleusen muss, würd ich schon mal gern nen Spiegel abtreten. Husos.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.964
Reaktionen
80
Ort
Berlin
Hatte irgendwo auch gelesen, dass Kameras wohl schon automatisiert automatisiert in den Fahrgastraum hineinfilmen in einem Feldversuch, um das leidige Problem "Handy am Steuer" anzugehen wo KI-gestützt die Cams erkennen sollen, sobald die Fahrer einen Gegenstand in die Hand nehmen während der Hsnd. Sobald das passiert, muss aber ein Polizebeamter das händisch prüfen, ob es wirklich ein Smartphone ist oder was anderes (jetzt habe ich Kopfkino - aber wir sind ja nicht im OT :troll:), damit entsprechend ein Bescheid rausgehen soll oder nicht.

Auch als Autofahrer in der Großstadt bin ich voll dafür, Falschparker rigoros abzustrafen. Wir können selbst entscheiden, wo wir unsere Blechkisten abstellen. Und "keine Zeit" ist niemals ne Ausrede. Wenn Lieferdienste ihren Zeitdruck haben, ja, Handwerker bei nem Wasserrohrbruch oder ähnlich keinen Parkplatz finden usw. Alles völlig verständlich, aber auch das sehe noch anders als den gemeinen PKW-Fahrer der zu faul ist, mal 200 M;eter weiter zu laufen, damit die Wege zur eiogenen Karre so kurz wie möglich sind.

ABER: Pauschalüberwachung? Ein absolutes No-Go.

Ich war früher auch jemand a la "Ich habe nix zu vebergen", ohne freiwillig alle meine Daten überall preisgeben zu wollen. Wenn ein Mensch den Verstoß feststellt - vollkommen ok. Dokumentieren, meinetwegen die Knöllchen noch drastisch teurer machen, damit es unanttraktiv wird; feddich. Aber irgendwelche Bots? Das fehlte uns noch, weil man dann im Sinn der "Sicherheit" noch mehr Kameras, whatever im öffentlichen Raum unterbringen kann. Und mal wieder kann man G. Orwells 1984 bringen. Auch wenn ich ein Smartphone von der größten Datenkrake der Welt nutze ,,,
 
Mitglied seit
26.12.2004
Beiträge
2.066
Reaktionen
94
Aus gegebenen AirBnB-Anlass bin ich mittlerweile natürlich auch Blockwart mit Trillerpfeife (HALT, STOPP, KEINE KAPRIOLEN).

Allerdings wird mir auf reddit seit neustem irgendso ein Sub angezeigt, in dem die Leute Falschparker diskutieren, das ist schon etwas gruselig. Verstehe ja den Unmut gegen zugeparkte Wege, v.a. wenn es Volltrottel mit Riesen-SUVs sind. Allerdings ist da gefühlt jeder zweite Post "der faschistische Amazon-Bote", teilweise wollen die Leute auch AWO und co. ankacken. Wie können die nur arbeiten wollen.

Mir fehlt für solche Vorhaben das Vertrauen in den Michel, auch mal Fünf gerade sein zu lassen.
Der Klassiker.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.563
Reaktionen
868
Ort
Köln
Hatte irgendwo auch gelesen, dass Kameras wohl schon automatisiert automatisiert in den Fahrgastraum hineinfilmen in einem Feldversuch, um das leidige Problem "Handy am Steuer" anzugehen wo KI-gestützt die Cams erkennen sollen, sobald die Fahrer einen Gegenstand in die Hand nehmen während der Hsnd. Sobald das passiert, muss aber ein Polizebeamter das händisch prüfen, ob es wirklich ein Smartphone ist oder was anderes (jetzt habe ich Kopfkino - aber wir sind ja nicht im OT :troll:), damit entsprechend ein Bescheid rausgehen soll oder nicht.
Hast du ne Quelle dafür? Kann ich mir nicht vorstellen.
Ich hab viele Systeme für Bundesbehörden aufgebaut, die rechtlich befugt waren, Kennzeichen zu erfassen und selbst da musste tunlichst darauf geachtet werden, entweder den Bereich der Frontscheibe grob zu verpixeln oder durch die Kameraposition gar nicht erst aufzunehmen. Außerhalb von Geschwindigkeitsübertretungen sind keine Fotos vom Innenraum erlaubt; und da wird es erst gemacht, wenn der Verstoß bereits begangen wurde.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.563
Reaktionen
868
Ort
Köln
Danke für den Link! Okay also wird wohl auch direkt vor Ort ausgewertet und die unauffälligen Datensätze werden gar nicht erst gespeichert. Es gelten trotzdem unterschiedliche Voraussetzungen, sowas an einzelnen Stellen für einen begrenzten Zeitraum zu testen oder einen grundsätzlichen Einsatz zu erlauben. Wie im Artikel dargestellt wird dann aber vermutlich mit dem Einsatzzweck der dringenden Verkehrssicherheit argumentiert, damit kriegt man sowas am ehesten durch. Bin mal gespannt.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.537
Reaktionen
690
Generell fände ich sowas auch gut und
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.855
Reaktionen
1.170
Ich war früher auch jemand a la "Ich habe nix zu vebergen", ohne freiwillig alle meine Daten überall preisgeben zu wollen. Wenn ein Mensch den Verstoß feststellt - vollkommen ok. Dokumentieren, meinetwegen die Knöllchen noch drastisch teurer machen, damit es unanttraktiv wird; feddich. Aber irgendwelche Bots? Das fehlte uns noch, weil man dann im Sinn der "Sicherheit" noch mehr Kameras, whatever im öffentlichen Raum unterbringen kann. Und mal wieder kann man G. Orwells 1984 bringen. Auch wenn ich ein Smartphone von der größten Datenkrake der Welt nutze ,,,
Bestimmt steh ich hier mal wieder auf dem Schlauch. Aber es geht hier doch nur darum, dass das Kennzeichen für einen begrenzten Zeitraum irgendwo gespeichert wird, bis geklärt ist, ob ein Parkvergehen vorliegt? Das passiert auch, wenn man geblitzt wird usw. Ich seh das Problem nicht. Damit man mit diesen Daten auch nur ein Bewegungsprofil von dir erstelllen könnte(!), müsstest du schon harter Serienfalschparker sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.964
Reaktionen
80
Ort
Berlin
@saistaed
Ich sehe mich weder als Hardliner/Aluhutträger noch als braves Schäfchen, was allgemeine Datenspeicherung von Bürgern angeht. Allerdings geht mir das Thema auch nicht sonstwo vorbei. Selbst bei simplen Dingen wie der Cookie-Konfiguration auf Webseiten lehne ich immer alles Nicht-Notwendige ab. Obwohl mein Handy nicht ent-googelt ist. Es ist einfach viel zu bequem, obwohl ich nach Ablauf der Garantieperiode für security updates wahrscheinlich nach Jahren wieder rooten werde und LineageOS draufschmeiße und abkläre, welche Kompromisse oder datenarme Ersatzdienste man nutzen könnte. Google-Dienste nutze ich schon sehr intensiv, saubequem (gerade der Kalender und Maps) :8[:

Will auch nicht den Oberlehrer mit erhobenem Zeigefinger spielen (um die Brücke zu der Polizeisache wieder zu schlagen), wir sind alle nun mal auch nur Menschen und ein Polizeistaat muss nicht unbedingt sein.

Ich reime mir das einfach nur irgendwie zusammen, verweise aber auch daraufhin. Gibt doch genug Leute, die ihre geistigen Ergüsse auf Spiegel online und diversen anderen Portalen posten, ohne jegliche Angabe von Quellen, was für teils heitere, teils abstruse Diskussionen da sorgen :ugly:

Falls man das fiktiv weiterspinnt, falls man ins typische Polize-Beuteschema fällt, könnte man häufiger mal in ne Kontrolle geraten (auch wenn ich wie du nicht dran glaube. Musst echt schon Einiges auf dem Kerbholz haben, stimme dir da zu). Ich z. B. trage längere Haare als Kerl. Wenn die Cannabis-Legalisierung nun irgendwann durch ist, stelle ich mich mental drauf ein, als Fahrer öfter mal rausgezogen zu werden, auch wenn ich das Zeug nicht konsumiere und ein 08/15 Kompakt-Fzg. ohne Tuning usw. habe. Wenn man dann noch mit knapp über 40 jünger aussieht ... :troll:

Just kidding.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.537
Reaktionen
690
Also ich fände sowas auch gut weil Falschparken quasi nur Kavaliersdelikt ist und man auch selbst eher über die Strafen und das Risiko erwischt zu werden lacht.

Persönlich haben wir an der alten Wohnung ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Erst wurde ein neues Gebäude gebaut und alle handwerker haben alles zugeparkt und die zehn Euro knöllchen gesammelt. War ihnen egal. Die dummen haben ab und an mehr bezahlt bei parken in die Kurve oder auf dem Gehweg. Zuallererst müsste Falschparken mehr als 30 € kosten.

Datenschutz kann man schauen, dass halt nur für Abgleich gespeichert wird und dann nur noch die Verstöße bleiben. Sonst halt Rechtsgrundlage schaffen.
 

GeckoVOD

Moderator
Mitglied seit
18.03.2019
Beiträge
3.895
Reaktionen
2.208
Bestimmt steh ich hier mal wieder auf dem Schlauch. Aber es geht hier doch nur darum, dass das Kennzeichen für einen begrenzten Zeitraum irgendwo gespeichert wird, bis geklärt ist, ob ein Parkvergehen vorliegt? Das passiert auch, wenn man geblitzt wird usw. Ich seh das Problem nicht.
Ich denke mal der Unterschied ist, dass du geblitzt wirst, wenn du definitiv zu schnell fährst. Beim Parken wird (nur überflogen) pauschal alles gefilmt und erst später ausgewertet. Es träfe also auch Leute, die alles richtig machen.
Ob ich mich deswegen aufregen würde, kA.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.563
Reaktionen
868
Ort
Köln
Bestimmt steh ich hier mal wieder auf dem Schlauch. Aber es geht hier doch nur darum, dass das Kennzeichen für einen begrenzten Zeitraum irgendwo gespeichert wird, bis geklärt ist, ob ein Parkvergehen vorliegt? Das passiert auch, wenn man geblitzt wird usw. Ich seh das Problem nicht. Damit man mit diesen Daten auch nur ein Bewegungsprofil von dir erstelllen könnte(!), müsstest du schon harter Serienfalschparker sein.
Es reicht nicht die Daten für den Zeitraum der Prüfung zu speichern. Du musst eine Datenbank führen, in der alle validen Parkvorgänge plus Standort und Dauer abgespeichert werden, um festzustellen, ob es sich überhaupt um ein Parkvergehen handelt. Selbst wenn du diese Daten nach Ablauf der Parkzeit löschst, wurden sie erhoben und können daher potenziell missbraucht werden.

Klar kann man dafür auch Sicherheitshürden schaffen, aber der Datenschutz prüft dann im Grunde nach zwei Hauptkriterien: 1. Zweck der Datenspeicherung. Bezüglich Sicherheit ist hier schwer zu argumentieren, anders als im Falle der "Handykamera". Die Fahrzeuge stehen ja schon und Fahrzeuge, die eine Sicherheitsgefährdung darstellen dürfen immer abgeschleppt werden. 2. Mildestes Mittel. Parkvergehen können auch, so wie jetzt, mit Personaleinsatz geahndet werden. Es ist für die Einhaltung des Rechts nicht notwendig, so ein System einzuführen.
Damit will ich nur die derzeitige Rechtslage erklären, ich persönlich halte Länder wie die Niederlande nicht für Unrechtsstaaten und hätte kein Problem damit, sowas einzuführen.

Als Basis könnte man aber auch erstmal, wie Benrath sagt, Parkknöllchen z.B. auf 50€ Bußgeld anheben. Das ist definitiv ein Vergehen, bei dem das Strafmaß abschreckende Wirkung hat.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
5.620
Reaktionen
1.789
Klar kann man dafür auch Sicherheitshürden schaffen, aber der Datenschutz prüft dann im Grunde nach zwei Hauptkriterien: 1. Zweck der Datenspeicherung. Bezüglich Sicherheit ist hier schwer zu argumentieren, anders als im Falle der "Handykamera". Die Fahrzeuge stehen ja schon und Fahrzeuge, die eine Sicherheitsgefährdung darstellen dürfen immer abgeschleppt werden. 2. Mildestes Mittel. Parkvergehen können auch, so wie jetzt, mit Personaleinsatz geahndet werden. Es ist für die Einhaltung des Rechts nicht notwendig, so ein System einzuführen.
Damit will ich nur die derzeitige Rechtslage erklären, ich persönlich halte Länder wie die Niederlande nicht für Unrechtsstaaten und hätte kein Problem damit, sowas einzuführen.

Mir ist klar, dass du nur den Ist-Zustand beschreibst, insofern zitiere ich nur, weil du es geschrieben hast, nicht weil ich auf dich antworten will oder so, aber: "Für die Einhaltung des Rechts nicht notwendig, so ein System einzuführen" gilt halt nur dann, wenn man bereit ist, massenhafte Regelverstöße zu tolerieren. Ich sehe einfach Null Grund, warum man darauf besteht, sich selbst eine Hand auf den Rücken zu binden, um noch den letzten Datenschutz-Verschwörungstheoretiker abzuholen. Man könnte die Sache ja auch umdrehen: Ist die StVO nicht genau eine Regelung wie der Datenschutz? Warum glauben Leute, dass es klar ist, dass die Durchsetzung der StVO automatisch zurücktreten muss? Wie @Benrath geschrieben hat: Mir fallen echt haufenweise Beispiele ein, bei denen mir durch Falschparker konkret ein Schaden entstanden ist. Wo dagegen der Nachteil von Verkehrsüberwachung sein soll erschließt sich mir weit weniger.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.563
Reaktionen
868
Ort
Köln
@Gustavo: Ich bin da ganz bei dir. In dem konkreten Fall ist für mich z.B. nicht nachvollziehbar, warum man ein Kennzeichen als personenbezogene Information definiert. Wer auch immer da am Lenkrad sitzt ist alleine aus den Zulassungsdaten nicht bestimmbar und daher ist das keine schützenswerte Information. Funktioniert in Holland, Polen und Österreich zum Beispiel problemlos.
Gibt sogar ne öffentliche Datenbank, in der man Kennzeichen überprüfen lassen kann, wäre in Ger unvorstellbar: https://ovi.rdw.nl/default.aspx

Ansonsten: Die Abwägung der verschiedenen Rechtsgüter ist immer vorhanden, es gibt ja keinen absoluten Datenschutz und die Polizei darf deine Personalien aufnehmen. Ich finde das Prinzip der Abwägung nicht per se schlecht, keiner möchte so Sachen wie in den USA erleben, dass ein Tesla/NSA wer auch immer Mitarbeiter sich auf tausende private Videos einen runterholt. In manchen Fällen ist mir aber auch nicht ganz klar, wie die Gewichtung des Datenschutzes an der Stelle erfolgt ist.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
5.620
Reaktionen
1.789
@Gustavo: Ich bin da ganz bei dir. In dem konkreten Fall ist für mich z.B. nicht nachvollziehbar, warum man ein Kennzeichen als personenbezogene Information definiert. Wer auch immer da am Lenkrad sitzt ist alleine aus den Zulassungsdaten nicht bestimmbar und daher ist das keine schützenswerte Information. Funktioniert in Holland, Polen und Österreich zum Beispiel problemlos.
Gibt sogar ne öffentliche Datenbank, in der man Kennzeichen überprüfen lassen kann, wäre in Ger unvorstellbar: https://ovi.rdw.nl/default.aspx

Ansonsten: Die Abwägung der verschiedenen Rechtsgüter ist immer vorhanden, es gibt ja keinen absoluten Datenschutz und die Polizei darf deine Personalien aufnehmen. Ich finde das Prinzip der Abwägung nicht per se schlecht, keiner möchte so Sachen wie in den USA erleben, dass ein Tesla/NSA wer auch immer Mitarbeiter sich auf tausende private Videos einen runterholt. In manchen Fällen ist mir aber auch nicht ganz klar, wie die Gewichtung des Datenschutzes an der Stelle erfolgt ist.

In den USA kannst du in manchen Staaten sogar nachschauen, wie viele tickets Leute hatten (und ob noch welche offen sind). Brauchst nur das Nummernzeichen dafür. Manchmal wünschte ich, ich könnte sagen "und die USA sind ja auch ein normales Land" wenn mir sowas auffällt, aber leider ... na ja. Korrelation und Kausalität und so. :|

Letztendlich ist es imho mit Datenschutz immer dasselbe, zumindest wenn es um Datenschutz auf staatlicher Seite geht: Ein Staat, der Daten (als Nebenprodukt!) sammelt, treibt damit nicht automatisch Schindluder. Und ein Staat, der bereit ist damit großflächig Schindluder zu betreiben, der würde sich von seinen eigenen Regeln eh nicht abhalten lassen. Anstatt sich selbst immer eine Hand auf den Rücken zu binden sollte man mal offen darüber reden, was wir als Gesellschaft okay finden und was nicht und das nicht denjenigen überlassen, die das zu ihrem persönlichen hobby horse gemacht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.855
Reaktionen
1.170
@saistaed
Ich sehe mich weder als Hardliner/Aluhutträger noch als braves Schäfchen, was allgemeine Datenspeicherung von Bürgern angeht. Allerdings geht mir das Thema auch nicht sonstwo vorbei. Selbst bei simplen Dingen wie der Cookie-Konfiguration auf Webseiten lehne ich immer alles Nicht-Notwendige ab. Obwohl mein Handy nicht ent-googelt ist. Es ist einfach viel zu bequem, obwohl ich nach Ablauf der Garantieperiode für security updates wahrscheinlich nach Jahren wieder rooten werde und LineageOS draufschmeiße und abkläre, welche Kompromisse oder datenarme Ersatzdienste man nutzen könnte. Google-Dienste nutze ich schon sehr intensiv, saubequem (gerade der Kalender und Maps) :8[:

Will auch nicht den Oberlehrer mit erhobenem Zeigefinger spielen (um die Brücke zu der Polizeisache wieder zu schlagen), wir sind alle nun mal auch nur Menschen und ein Polizeistaat muss nicht unbedingt sein.

Ich reime mir das einfach nur irgendwie zusammen, verweise aber auch daraufhin. Gibt doch genug Leute, die ihre geistigen Ergüsse auf Spiegel online und diversen anderen Portalen posten, ohne jegliche Angabe von Quellen, was für teils heitere, teils abstruse Diskussionen da sorgen :ugly:

Falls man das fiktiv weiterspinnt, falls man ins typische Polize-Beuteschema fällt, könnte man häufiger mal in ne Kontrolle geraten (auch wenn ich wie du nicht dran glaube. Musst echt schon Einiges auf dem Kerbholz haben, stimme dir da zu). Ich z. B. trage längere Haare als Kerl. Wenn die Cannabis-Legalisierung nun irgendwann durch ist, stelle ich mich mental drauf ein, als Fahrer öfter mal rausgezogen zu werden, auch wenn ich das Zeug nicht konsumiere und ein 08/15 Kompakt-Fzg. ohne Tuning usw. habe. Wenn man dann noch mit knapp über 40 jünger aussieht ... :troll:

Just kidding.
Ich versuche das halt pragmatisch zu sehen: Ja, man kann den Weg gehen und versuchen seinen data trail minimal zu halten, wie es einige hier afaik auch tun. Mir ist das persönlich zu aufwendig, weil ich convenience bevorzuge, solange die Bedrohungsszenarien einigermaßen abstrakt sind. Außerdem bin ich ideologisch biased, weil ich glaube, dass wir massenhaft Daten über menschliche Interaktionen brauchen, um GAI zu erreichen. :ugly:

Angesichts der Datenmassen, die Google und Co über uns alle (wie gesagt, mit Ausnahmen) sammeln, finde ich die pauschale Skepsis, mit der wir bei dem Thema dem deutschen Staat begegnen, für unangemessen und ich bin da ganz bei Gustavo, dass wir uns einfach selbst permanent Knüppel in die Beine schmeißen. Ich wünsche mir jedenfalls, dass meine Enkel nicht in dem analogen Hinterwald leben werden, der Deutschland 2023 vielfach noch ist. Massenhafte Datenerhebung und -verarbeitung hat zweifellos Nachteile und Risiken, aber sie hat halt auch gewaltige Vorteile, wenn man bspw. nicht geneigt ist zu akzeptieren, dass große Teile der Bevölkerung sich regelmäßig ohne Angst vor Konsequenzen über Rechtsnormen hinwegsetzen können sollten. Mir fehlt da einfach die offene Diskussion, weil quasi alles, was "den Datenschutz verletzt" per se als inakzeptabel verworfen wird, bevor man Nutzen und Risiken überhaupt abwägt.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.804
Reaktionen
246
Ich frag mich vor allem wie man das technisch unsetzen will. Locker 95+% aller Parkschein Automaten an denen ich je war funktionieren noch mit Münzgeld und Ausdruck, wenn man glück hat geht's auch mit EC Karte. Bei Anwohnerparkplätzen gibt es oft Besucherregelungen gegebenfalls mit zusätzlichen Parkausweisen für die dann aber kein Kennzeichen hinterlegt ist. Ähnlich ist es für Handwerker mit Sondergenehmigung, die gibt's Dauerhaft (da hat man dann die Kennzeichen in irgend einer Datenbank) es gibt aber auch Temporäre zum einmaligen Gebrauch wo man dann Kennzeichen und Datum von Hand einträgt. Das muss dann halt trotzdem irgendwer zu fuß kontrollieren.

Selbst wenn man voll dafür wäre das umzusetzen würde das in D doch locker 20 Jahre dauern bis alle dran hängenden systeme entsprechend umgestellt sind.
Vor allem weil das ja größtenteils die Kommunen selbst verwalten.
 
Oben