Auslandssemester - braucht man das?

Deleted_228929

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Sachlage: Ich bin derzeit noch im Doppelstudium VWL/Politikwissenschaften, wobei Politik im SoSe 2013 ausläuft, VWL im SoSe 2014 - ich werde auf jeden Fall nicht verlängern! Ich würde dabei im WiSe 13/14 gerne ein Auslandssemester in Vancouver einlegen. Nun ist das aber so: Die BWL-Fächer, die wir in viel zu großer Zahl im VWL-Studium haben, werden nur im WiSe angeboten. Ich müsste die also im jetzt gerade begonnenen WiSe machen und dafür zwei oberaffengeile Makroökonomiekurse sausen lassen, da es sehr schwierig ist, in Vancouver entsprechende BWL-Fächer zu finden, die man sich anrechnen lassen kann.
Alternativ könnte ich auch den Politik-Bachelor abbrechen, worauf ich aber eigentlich doch keinen Bock habe, ich würde das schon gerne durchziehen. Von dem Fächerhickhack mal ganz abgesehen ist ohnehin fraglich ob ich das vom Zeit- und Arbeitsaufwand alles unter einen Hut kriege.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ob ich im Bachelor noch ins Ausland komme müsste ich diese oder nächste Woche ultimativ entscheiden. Nun stellt sich die Frage wie wichtig Auslandserfahrung denn wirklich ist. Also ich habe eigentlich nicht vor in der freien Wirtschaft zu landen, sondern schiele eher Richtung Bundesbank, EZB (falls bei Studienende noch vorhanden :D), Forschungsinstitut, Ministerien. Legen die da besonderen Wert drauf?
 
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Die EZB wird sich sicher wahnsinnig für Erfahrungen in Vancouver interessieren...srsly bei dem Kram den du da im Auge hast, würd ich wenn überhaupt nen Auslandssemester in Europa machen ^_^

€: genauer gesagt am besten gleich ein Semester in nem "Pleiteland" :deliver:
 

Benrath

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Du solltest ins Ausland gehen wollen wegen der Lebenserfahrung und nicht wegen deines CVs.

Vancouver soll mega geil sein, du wirst nie wieder die Möglichkeit dazu haben.

Irgendwie maneged man das dann immer.

Ansonsten pro für den CV ist, dass du dort alles in Englisch machst, das schadet nie.

Die Abwägungen wird dir keiner abnehmen können, da wir nicht alle Details kennen. Kann dir z.B. für meine PhD Stelle sagen, dass sie es sich schon angeguckt haben, dass ich im Ausland war und ne zusätzliche Fremdsprache spreche, bringen tut mir das natürlich nichts.
 
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kann benrath da nur rautieren, dieses "mann muss im ausland gewesen sein" ist das neue "auf die frage nach den schwächen mit "ich bin zu ehrgeizig" antworten".

wenn es dich sprachlich nach vorne bringt und dir das im berufsleben hilft, tu es, wenn du dich beruflich ohnehin in die richtung orientieren willst, tu es, sonst ist es halt v.a. eine persönliche erfahrung.

ich persönlich würde versuchen es zu machen, wenn es sich ergibt, aber es wohl nicht zu lasten des studiums forcieren...
 

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Ich denke mal nen Auslandssemester macht sich immer gut, egal wo man sich bewirbt. Aber ein must have ists jetzt halt auch nicht. Wenn sich das nicht vernünftig in dein Studium einbauen lässt wegen der Kurse dann lass es halt bleiben bzw verschieb es ggf in den Master.

Ich denke mal für Personaler ist ein Auslandssemester in erster Linie ein Nachweis dafür das der Bewerber ein gewisses Maß an Fremdsprachenkenntnissen, Organisationsfähigkeit und Selbstständigkeit mitbringt. Das sind alles Punkte die man ggf auch anders nachweisen kann wenn man unbedingt will.
 
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Ja man muss im Ausland gewesen sein. Es sieht einfach immer gut im CV aus und dazu ist es noch eine extrem geile Erfahrung.
 
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Das was die anderen sagen. Wegen des Folgeprogramms (EZB, McKinsey oder doch Goldman Sachs?) würde ich mir noch keinerlei Gedanken machen. Mach den B.Sc. gut, mach nen M.Sc. mit Schwerpunkten die dich interessieren. Mach letzteres sehr gut. Dann läuft die Sache.
Forschungsinstitute wollte ich auch mal. Als ich mich mal mit ein paar Leuten unterhalten hab die an verschiedenen deutschen Instituten arbeiten wollte ich's dann nicht mehr. Meinungs- und Gutachten-Hure sein ist was für Menschen die nicht ich sind.
 
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Forschungsinstitute wollte ich auch mal. Als ich mich mal mit ein paar Leuten unterhalten hab die an verschiedenen deutschen Instituten arbeiten wollte ich's dann nicht mehr. Meinungs- und Gutachten-Hure sein ist was für Menschen die nicht ich sind.

Hahaha, so gings mir auch. Ich hab mal nen kurzes Praktikum in einem "privaten" Forschungsinstitut gemacht, wobei die Auftraggeber bei so etwas eben doch vor allen Dingen Öffentliche Institutionen sind. Also Parteien, Verwaltungen, Regierungen etc.

In einem Fall hat den Auftraggebern aus dem Ministerium das Evaluationsgutachten nicht gefallen und aufgrund des miesen Knebelvertrages durfte das Institut dann alles noch einmal schreiben :deliver:. Freiheit der Wissenschaft am Arsch. Du musst das schreiben, was dein Auftraggeber will, damit der nachher eine "wissenschaftliche" Studie sein Eigen nennen kann, die seine Meinung untermauert. Das Korsett ist mal etwas enger, mal etwas offener, aber es ist eigentlich immer dasselbe.

Das ist einem ja auch bereits zuvor bewusst, aber der Umfang hat mich dann doch überrascht.
 
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was wollen die arbeitgeber aller erfahrung nach für einen nachweis? confirmation of stay oder transcript of records oder gar nichts? denn son transcript of records der keine bestandenen kurse auszeichnet ist dann irgendwie auch nicht das wahre oder?
 
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Nachweis? Seit wann braucht man für irgendwas Nachweise :ugly:
Solange es im Lebenslauf steht glaubt dir das eigentlich schon jeder. Musst halt im Vorstellungsgespräch ein wenig drüber erzählen können.
 
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Das was MV sagt :ugly:
Man macht's ja weil es auch ne geile Zeit ist. Die Qualifikation kommt halt so nebenbei wenn man nicht gerade einer der verabscheuungswürdigen 100%Party-ERASMUS/Austausch-Studenten ist.
 

Benrath

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Der Neid, der Neid :D

Wie ich ein Jahr in der Sonne gelegen habe und nebenbei noch 3 Kurse abgegriffen habe und es hätte eigentlich 4 sein können 8(
 
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Achja, Austausch nach Spanien oder andere Mittelmeerurlaubsländer und vergleichbares ist natürlich nichts wert.
Frieren knapp unterm Polarkreis ftw :fu:
 
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ne eigentlich nicht. hatte genügend spaß, kenne nur genügend neger die an irgendwelchen spanischen gurkenunis die 1,0-en mit zucker in den arsch geblasen bekamen, während ich irgendwie dumm genug war nur die harten fächer gewählt hab :8[:
diesbezüglich ja. der ganze rest, nein.
 
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also ich bin zur zeit an der UCM in madrid und bisher habe ich das gefühl, dass mir hier gar nichts geschenkt wird. im gegenteil, die profs interessiert es einen scheiß woher man kommt :8[:
 
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also was ich bei meinem besuch in zaragoza gesehen hab: stumpfer frontalunterricht und lächerlichste inhalte. nicht mehr als auswendiggelerne. wurde mir halt auch von anderen bestätigt die irgendwo in madrid waren bestätigt. aber okay, anekdotische evidenz usw.
 

Moranthir

GröBaZ
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fast mein halber studiengang (mich eingeschlossen) war in spanien und es war (bis auf einzelne ausnahmen) alles geschenkt, bis auf den verkackten dialekt in andalusien. fachlich war es irrelevant aber in sachen persönlicher entwickung, notenspiegel ( :ugly: ), sprachkenntnissen und v.a. spaß, war es ein krasses jahr.

€: meine freundin hat im schwersten englischkurs der uni von badajoz die zahlen wiederholt :rofl2:
 

Deleted_228929

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Okay, überzeugt. Ich werde es - hart wie Kruppstahl, wie ich bin - durchziehen. Im Stundenplan stehen jetzt 66 ECTS. :top:

Sozialkontakte sind eh überbewertet... :ugly:
 
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Im Stundenplan stehen jetzt 66 ECTS. :top:
Ich wette, dass du geschmeidig wie jeder andere Austauschstudent auch, maximal die Hälfte davon mit ordentlichen Noten schaffst; wenn überhaupt
8deliverjrcx.gif
 

Deleted_228929

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Erm, die 66 ECTS stehen im Stundenplan für das aktuelle Wintersemester. ;)

In Kanada muss ich nach aktueller Planung nur 18 Punkte machen. Das dürfte ich wohl gerade so schaffen, was meint ihr? :D
 
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Such dir eine gute Uni im Süden der USA.
Das macht sich perfekt im Lebenslauf und du hast noch geniales Wetter ;)
 
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Ich denke mal nen Auslandssemester macht sich immer gut, egal wo man sich bewirbt. Aber ein must have ists jetzt halt auch nicht. Wenn sich das nicht vernünftig in dein Studium einbauen lässt wegen der Kurse dann lass es halt bleiben bzw verschieb es ggf in den Master.

Ich denke mal für Personaler ist ein Auslandssemester in erster Linie ein Nachweis dafür das der Bewerber ein gewisses Maß an Fremdsprachenkenntnissen, Organisationsfähigkeit und Selbstständigkeit mitbringt. Das sind alles Punkte die man ggf auch anders nachweisen kann wenn man unbedingt will.

Ich war am überlegen nach meiner Diplomarbeit ein Trainee-Programm bei Bosch zu durchlaufen, wurde dann aber von der Personalabteilung sofort kaltgestellt da dafür ein Auslandssemester Pflicht war. Hier war das wirklich ein knallhartes KO-Kriterium. Obwohl ich bereits Praktikum und Diplomarbeit mit grossem Erfolg dort abgelegt hatte.
Es kann also schon ein "Must-Have" sein, lieber (imho) ein Jahr länger studieren und dafür mal weg gewesen sein!
 
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Ok ich ruf dort an und sag das denen. Halt schon mal deinen Schlagbohrer bereit!
 
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Ich mache grad ein Auslandssemester in Moskau. Ich würd dir auf jeden Fall raten ins Ausland zu gehen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Aber machs für dich und mach dir nicht so viele Gedanken, was irgend jemand in ein paar Jahren in einer Personalabteilung über deinen Lebenslauf denken wird. Du lernst neue Leute kennen, machst neue Erfahrungen und du bekommst eventuell private und berufliche Möglichkeiten geboten, von denen du jetzt vielleicht noch gar nicht weißt. Du wirst bestimmte Dinge an Deutschland und den Deutschen zu schätzen lernen bzw.auch eine kritische Distanz zu deinem eigenen Land entwickeln. Es ist einfach eine geile Zeit.
 
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In Moskau? wtf... :ugly:
Wie kommt man denn da drauf? Was studierst du?
 
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Ich war über 1,5 Jahre im Ausland. Im Rahmen des Studiums. Es macht sich super auf dem Lebenslauf. Du erhälst einfach Skills, die du nirgendwo kaufen kannst. Stichwort: Blick über den Tellerrand und so.
Und nein, dass ist kein Bla Bla. Jeder der mir wiederspricht, war entweder nie im Ausland oder hat ein halbes Jahr durchgesoffen. Wenn du die Chance hast, mach ein verdammtes Auslandssemster. Du bist jung und hast die Möglichkeit, also mach es. Du wirst nie wieder die Möglichkeit haben, SO (=> studienbezogen) ins Ausland zu gehen....
 
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In Moskau? wtf... :ugly:
Wie kommt man denn da drauf? Was studierst du?
Ich studier Politikwissenschaften. Auf Russland wär ich sonst nie gekommen, aber es war von der Liste der Partnerunis die Interessanteste. Die Unikurse sind auf Englisch, aber im Alltag kommt man mit Englisch nicht weit. Also muss man den Grundwortschatz in Russisch lernen.
 
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