Original geschrieben von CyoZ
Jo ich war (und bin) schon vorher der Meinung gewesen, dass der Islam fanatischer gelebt wird, als das Christentum.
Ich vertrete immernoch die These, dass sich der Islam noch einer radikalen Phase befindet, die das Christentum bereits überwunden hat.
definiere fanatisch leben und definiere christentum ~
ernsthaft, es gibt auf beiden / allen seiten unglaublich viele religiöse spinner, die einen geißeln sich selbst, todesstrafen gibt es in ländern mit beiden hauptreligionen, kriege machen länder/gruppen mit beiden hauptreligionen, korruption und ausbeutung gibt es auf beiden seiten, verbrechen ebenfalls, geschichtsverfälschungen und wissenschaftsverdrehung sowieso (der neuerlich moderne kreationismus wird in vielen islamischen ländern schon immer angewandt; also keine evolution, mensch nicht vom affen usw) etc pp, nur alles jeweils auf dem level des jeweils möglichen.
ich persönlich stelle beim islam jedoch eine gewisse vorwärtsentwicklung fest, was man bei manchen christlichen ländern und gemeinden leider nicht mehr sagen kann (siehe vor allem den ungemein beliebter werdenden kreationismus oder das abdriften vieler christen zu sekten wie scientology oder in die hände von freikirchen die teils recht radikale ansichten haben bzgl. moderner medizin / schulbildung / nichtchristen).
und klar fehlt dem islam die aufklärung die das christentum hatte, genauso wie natürlich ein relativierer, ein verharmloser wie der christliche jesus fehlt. dazu kommt halt noch, dass der islam 500 jahre jünger ist als das christentum und von jeher in ländern praktiziert wird, die es vor allem wirtschaftlich und fortschrittlich in den letzten ~100 jahren nicht so leicht hatten wie das christliche europa.
jedoch verhindert man durch ausgrenzung und mit dem finger auf die vermeintlichen barbaren - zeigen so manche eigentlich mögliche positive entwicklung. länder die ich auf irgendwelche globale schurkenlisten stelle oder menchen/nachbarn, denen ich vorhalte einem unmenschlichen glauben anzuhängen sehen in aller regel keinen wünschenswerten grund darin, sich mir anzunähern, eher im gegenteil.
Original geschrieben von CyoZ
Mit den zugrundeliegenden Suren etc hab ich mich noch nicht beschäftigt gehabt, was ja da recht häufig zitiert wurde.
Wahrscheinlich muss man den Koran dann doch ganz lesen um da wirklich mitreden zu können.
nein, das ist ja das bemerkenswerte an der bösen kritik diverser (vieler) regelrechter islam-hasser; in der regel reicht das lesen der sure, bzw. irgendwo des hintergrundes der jeweiligen sure, um zu erfahren, dass beispielsweise der befehl alle ungläubigen zu töten eine direkte anweisung an die gefolgsleute mohammeds war, als sie gerade dabei waren irgendeine stadt zu erobern, ich meine sogar zurückzuerobern. du wirst da auch in der deutschen, europäischen oder meinetwegen auch amerikanischen geschichte nicht viele weniger harmlosen aussagen irgendwelcher militärischen führer über die damals jeweils aktuellen feinde finden. noch vor knappen 150 jahren hat der sich ständig auf gott berufende amerikanische gesetzgeber geld für indianerskalps gezahlt; niemand würde und sollte deswegen auf die idee kommen das christentum zu verdammen, genausowenig für all die anderen krieg die im namen des christentums vor langer zeit geführt wurden und teils auch in biblischen büchern beschrieben sind. warum aber verdammt man alle moslems weil vor 1500 jahren der damalige anführer wollte, dass man die damaligen hauptfeinde in einer gewissen stadt töten solle; zudem in einem essentiell (für den islam, nicht für uns) lebenswichtigen krieg, denn ohne diese (rück)eroberungen gäbe es den islam heute vermutlich gar nicht mehr?
ganz einfach: weil man den einen unberechtigterweise was anhängen will, den anderen berechtigterweise aber nicht.
Original geschrieben von CyoZ
Die fraglich Sache ist halt, ob es mit dem Koran genauso wie mit der Bibel ähnlich möglich ist eine Islamauslegung zu finden, die nicht den Menschenrechten, Demokratie etc widerspricht, ohne eine grundlegende Reform.
was ist daran fraglich? in der türkei fahren millionen moslemische menschen tagelang mit bussen durch das ganze land um dann in der hauptstadt für ihre partei zu demonstrieren, von entsprechenden wahlbeteiligungen ganz zu schweigen. in deutschland leben ka wieviele, vielleicht 5-8 millionen, moslems, ein paar tausend von ihnen fallen unangenehm auf, sind die anderen deswegen eine große schar die unsere menschenrechte bedroht? nein. es ist beides möglich; zumal es noch nichtmals zwingend notwendig ist für moslems ferner länder, dass diese ein uns ähnliches demokratieverständnis entwickeln. es kann uns doch scheissegal sein was andere länder für ein politisches system haben, solange es uns nicht weh tut. und es ist uns bei russland, china, usw usf ja auch egal. warum aber pinkelt ihr moslems an? lass die halt undemokratisch leben wenn es irgendwo im irak oder afghanisten ist; wenn sie gerne in ner diktatur leben oder ihr leben von irgendwelchen hocas oder stammesfürsten bestimmen lassen wollen dann ist das doch deren bier und nicht unseres. wir fangen doch auch nicht an über die ganzen chinesen in deutschland schlecht zu reden weil die eine regierung haben die uns nicht gefällt; da kritisieren wir doch auch nur die regierung und fangen kein gelaber an von wegen: oh, warum können denn die chinesen nicht eine weltvorstellung entwickeln die genau wie unsere ist, weil wenn nicht mögen wir keinen einzelnen von ihnen mehr!!!1"
Original geschrieben von CyoZ
Der Koran ist doch präziser gefasst. In der Bibel sind wegen, wenn mans auf den Punkt bringt, logischen Widersprüchen(Jesus widerspricht altem Testament) viele Auslegungen möglich. Mit dem Koran scheint mir das nicht so leicht.
im koran sind sogar noch mehr widersprüche als in der bibel, auch wenn moslems sehr gerne behaupten, der koran sei das beste buch weil darin eben keine widersprüche sind. eine religion die todesstrafen verlangt, aber in anderen textstellen erzählt wer einen menschen töte töte alle menschen kann doch nicht logisch sein. genauso wie so manche hadithen entweder sich selbst, oder aber aussagen aus dem koran widersprechen; meiner meinung nach findet man da viel schneller und einfacher als in der bibel ungereimtheiten. nicht umsonst gibt es in beiden religionen ausreichend wissenschaftler die sich heute noch mit deutung und auslegung befassen; wären beide ausreichend präzise wäre das seit 1500 bzw. 2000 jahren überhaupt nicht nötig.