_Adam_

Scorn4

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Münster
Prolog

Am Anfang (manche behaupten, es sei im Anfang gewesen), als Gott der HERR Himmel und Erde geschaffen hatte, wandelte er über die Erde und gähnte. Aus purer Langeweile gönnte er sich den Spaß und formte aus einem Brocken Lehm eine Figur, die an sich recht lustig aussah. Er machte dieser Figur einen Kopf, zwei Arme, zwei Beine und betrachtete sie ein wenig aus der Ferne. Und je länger sie betrachtete, desto mehr gefiel sie ihm.
Und so kam ihm plötzlich die Idee, er könnte dieser Figur vielleicht ein wenig Leben einhauchen. Und so geschah es: die Haut änderte ihre Farbe, der Kopf bekam Haare, das Gesicht wurde lebendig, die Wangen wurden rot, die Augen gingen auf und glotzen blöd in die Gegend. Die lebend gewordene Figur setzte sich und begann, wie von Sinnen vor sich hin zu brabbeln.
Da fiel dem HERRN ein, dass dieses Wesen noch keinen Namen hatte. „Wie heißt du?“, fragte er. Von der donnernden Stimme erschreckt blickten die Augen zum Himmel auf. „Ah-da“, stammelte die Figur, „Ah-da“, und immer wieder „Ah-da“ und sabberte vor sich hin.
„Ohje“, dachte der HERR, "da habe ich ja noch allerhand Arbeit vor mir“. Und so begann seine leidvolle Arbeit am Wesen des Menschen.

Die Menschwerdung

„Guten Morgen, Adam!“, sagte Gott.
„Guten Morgen, HERR“, antwortete Adam, "wie geht es dir?"
"Hab ne anstrengende Woche gehabt. Wie gefällt dir der Garten, in den ich dich gesetzt habe?"
„Schööööön“, sagte Adam, schaute sich um und griente.
„Aber du guckst ein wenig traurig. Was hast du denn?“
„Laaangeweile“, murmelte Adam, schaute Gott mit seinen großen blauen Augen an und sah wirklich sehr traurig aus.
„Was kann ich dir denn Gutes tun? Wollen wir vielleicht einen neuen Baum benennen? Oder uns neue leckere Früchte ausdenken?“
„Nee“, meinte Adam, sah noch ein wenig trauriger aus und seufzte tief.
Und gerade diese tiefe Traurigkeit traf den HERRN tief. Es selbst hatte so großen Gefallen an seiner neusten Schöpfung gefunden und fand diese plötzlich so unglücklich. Ihr musste doch zu helfen sein. Da das Wesen, das er selbst "Mensch" genannt hatte, unfähig war, sich richtig zu äußern, schaute Gott ganz tief in Adams Herz und fand, dass der Garten zwar schön, aber so leblos war. Dieser Kreatur fiel gar nicht ein, wie viel Leben doch tatsächlich in allem steckte. Ihr fehlte schlichtweg das Verständnis für das Große, das sich hinter allem verbirgt.
Doch nicht ohne Grund hatte der HERR dem Menschen nur spärlich mit Verstand ausgestattet; denn um den Verstand, das wusste er, war es schlimm bestellt...
So ließ sich der HERR herab, seine Schöpfung an den beschränkten Geist des Menschen anzupassen. Er dachte sich neue, dem Menschen unterlegene Wesen aus, die diesem vielleicht gefallen könnten. Und tatsächlich merkte er schnell, dass sie geradezu perfekt in sein großes Kunstwerk der Schöpfung passten. Er rief den Menschen zu sich, so dass sie den Tieren ihre Namen geben könnten. Und tatsächlich rief der Mensch bei jedem Tier einen Namen, der ihm spontan einfiel: „Häääscheeen“, oder „Schweiiiiincheeen“, oder „Kaniiiincheeen“. Und sie beide waren sehr glücklich.
Gott der HERR hatte große Freude am Glück des Menschen. Er genoss es, den Menschen zu beobachten, wie er sabbernd durch den Garten lief und versuchte, „Häääscheeen“ rufend eben dieses zu fangen.
„So viel Glück und so viel Einfalt“, dachte Gott. „Das passt irgendwie“. Und er war froh, dass er dem Menschen die Tiere gegeben hatte.

Nachdem der Mensch aber zwei Tage lang die "Häääscheeen" und "Kaniiiincheeen" durch den Garten gescheucht hatte, hatte er genug davon und wurde er wieder traurig. Und Gott der HERR wurde bei seinem Anblick von Mitleid gefasst und fragte, "Adam, was ist denn los?"
„Hm“, sagte der nur und seufzte.
„Gefällt dir mein Garten nicht?“
„Schööön“, sagte Adam, hob den Kopf, griente einen Moment lang, senkte aber seinen Kopf schnell wieder und war traurig.
„Gefallen dir die Tiere nicht, die wir benannt haben?“
„Häääscheeen!“, rief Adam entzückt, sprang auf, guckte blöd und blieb stehen. Dann setzte er sich wieder hin und seine Mundwinkel gingen ebenso schnell wieder nach unten wie er selbst. Dann seufzte er tief.
Ratlos schaute Gott wieder ganz tief in Adams Herz und fand das gleiche Problem wie zuvor. Offenbar fehlte dem Menschen etwas, ein Bedürfnis dass sich so sehr von denen des HERRN unterschied, dass es so schwer zu fassen war.
So kam der HERR auf die Idee, den Menschen mit Engeln spielen zu lassen; dies stellte sich jedoch als völliger Fehlschlag heraus. Den gescheiten Engeln ging der einfältige und sabbernde Mensch gewaltig auf die Nerven, während der Mensch es nach kurzer Zeit auch nicht mehr lustig fand, die Engel durch den Garten zu jagen. Das wurde denen nämlich bald zuviel, so dass sie einfach auf einen Baum flogen und den „Eeengeeel!“ rufenden Menschen unten zurückließen.
Lange dachte der HERR über die Traurigkeit des Menschen nach, bis er auf eine Idee kam: der Mensch brauchte einen Partner, einen zweiten Mensch. Zuerst dachte Gott einfach an eine Kopie des Menschen selbst, doch fiel ihm noch etwas viel besseres ein: ein zweiter Mensch als Gegenstück zum ersten!

Nachdem der Mensch die Nacht über lange geschlafen hatte, rief Gott, der HERR, ihn voller Vorfreude zu sich.
„Adam?“
„HERR?“
„Ich habe eine Überraschung für dich.“
Der HERR hatte eigentlich einen Freundesausbruch seitens des Menschen erwartet; dieser glotzte aber nur blöd vor sich hin. Der HERR war aber zu glücklich über seine neuste Schöpfung, um sich hier und jetzt die Freude nehmen zu lassen.
„Als du geschlafen hast, habe ich eine Rippe von dir genommen. Ich habe daraus ein Abbild von dir gemacht, um dir das zu geben, was du wirklich brauchst, wonach du dich im Innern und mit deinem ganzen Sein sehnst: das passende Gegenstück zu dir, eine Kreatur so lieblich und schön, dass ...“
Der HERR blickte den Menschen an. Dieser zeigte keine Regung und glotzte weiterhin blöd vor sich hin. Höchstwahrscheinlich hatte er kein Wort verstanden.
So beschloss der HERR, die Vorstellung, auf die er sich so gefreut hatte, abzukürzen und sagte einfach, „Nun, hier ist deine Frau.“
In diesem Moment trat diese hinter einem Baum hervor, stellte sich dem Menschen gegenüber, warf ihr langes blondes Harr nach hinten und glotze den Menschen blöd an.
Einen sehr, sehr langen Moment lang schauten sich die beiden regungslos in die Augen. Der HERR befürchtete schon, sie würden Wurzel schlagen, als der Mensch plötzlich „Ah-da“ stammelte und die Frau fast gleichzeitig „Eh-fa“ hervorbrachte.
Beide begannen zu grienen, dann zu lächeln und der HERR sah sogar etwas wie Begreifen hinter ihren Gesichtern. Die beiden nahmen sich bei der Hand, liefen glücklich lachend durch den Garten und jagten „Häääschen!“.
„Wie unschuldig und naiv die beiden doch sind“, dachte er, „Und so glücklich“.

Kritik plz!
 
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denkst du wirklich das wird jemand lesen wollen? ist doch viel zu lang
 

shaoling

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Inhaltlich uninteressant, weil von Anfang an feststeht, worauf es hinauslaufen wird. Der Stil ist mir zu farblos, der Humor wirkt gequält, die Lektüre erweist sich als langwierig. Ich würde es also nicht freiwillig lesen.
 

Vicious[NsH]

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Kommt drauf an fuer welche Zielgruppe das sein soll...
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Inhaltlich uninteressant, weil von Anfang an feststeht, worauf es hinauslaufen wird. Der Stil ist mir zu farblos, der Humor wirkt gequält, die Lektüre erweist sich als langwierig. Ich würde es also nicht freiwillig lesen.

hört man da nen klugscheisserunterton???? :evil:
 

shaoling

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Und wer dir im Kindergarten immer den Schnuller geklaut hat, war ein grausamer Sadist...
 
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Ich verstehe die Intention des Textes nicht..als Parodie ist es irgendwie nicht konsequent genug.
 
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