Welcher bezahlter Mailanbieter a la Posteo und Co.?

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Hi.

Ich überlege auf einen sicheren bzw. bezahlten Mailanbieter zu wechseln. Nutze aktuell Gmail, eine alte Arcor-Adresse und GMX. Letztere stoße ich langsam ab wegen Spam (5-20 Mails im Spamordner am Tag), früherer Unachtsamkeit mit der Mailadresse auf mittlerweile gebreachten Seiten. Restliche Provider spamfrei, will alles Wichtige nun zum sicheren Anbieter langsam migrieren, Datenschutz- und keine Werbung-Gedöns

Anforderungen sollten genügsam sein:

- Rein private Nutzung
- Abruf per Mailclient am PC und Android per IMAP möglich, obwohl ich davon ausgehe dass das seit zig Jahren eine Selbstverständlichkeit sein sollte (?)
- 1-2 GB Speicher reichen. Bei Bedarf wird der Platz eben erweitert
- Mit Verschlüsselung habe ich mich nur rudimentär beschäftigt, kann dazu noch kaum was sagen. Geht AFAIK auch für Anfänger scheinbar einfach per PGP einzurichten (vor kurzem von Outlook zu Thunderbird gewechselt, der kann das out of the box). Falls ja, sollte mit Verschlüsselung der Versand/Empfang auch im Client und nicht nur per Web-UI möglich sein
- Cloudspeicher und online Office-Tools im Paket sind nicht nötig
- Einsehbarer Spamfilter/-Ordner. Bei Posteo gibt es keinen für Kunden und läuft nur auf deren Seite. Wäre blöd, wenn was Wichtiges nicht kommt und selbst auf keine Whitelist gesetzt werden kann.

Schwanke aktuell zwischen Mailbox.org, Protonmail und Posteo, wobei hier da die Sache mit dem fehlenden Spamordner im Raum steht. Preislich bis 5 Euronen im Monat wäre es mir das wert. Obwohl es mir ja "nur" um Mails geht.

Noch eine vielleicht etwas peinliche Frage zum Thema 2FA: Wenn man das bei diesen Anbietern aktiviert, funktioniert dann trotzdem noch der Abruf per IMAP, oder widerspricht sich da was sicherheitstechnisch?

Sonst nehmen die Anbieter sich ja nicht viel, oder?
Bin offen für (weitere) Empfehlungen, Danke im Vorfeld.
 
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Eine Alternative zu den reinen Mailanbietern wäre auch ein eigener Emailserver: https://www.ionos.de/office-loesungen/email-server#tarife
Macht in den Kosten keinen Unterschied, du bist dein eigener Herr und hast eine eigene Domain. Ein VPS mit Mail inclusive kostet auch nicht wirklich mehr falls du evtl. auch etwas hosten willst.

Und ja, so gesehen untergräbt der Abruf über IMAP die 2FA, funktionieren sollte aber beides in der Regel parallel.
 
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Klingt per se auch nicht schlecht (wobei ich nicht weiß wie weit man ohne tiefere Netzwerkkenntnise da kommt mit nem eigenen Mailserver; außer das ist quasi plug and play wie es z. B. vielleicht Geschäftsleute kleinerer Firmen ohne eigene IT machen, solange die Sicherheitseinstellungen stimmen), wobei ich bisher nur an Mail interessiert bin/war.

Aber klar, du hast recht. Zahlst denselben Preis wie für die o. g. Mailanbieter, wobei die simple datensparsame Option scheint (und nein, ich bin kein Alututträger und nutze ein Android-Smartphone). Versuche datensparsamer als nötig zu sein, das beschränkt sich dann maximal vernünftiges Browsern, auf nem Handy wo es keine Updates mehr gibt mal ein LineageOS aufspielen (mit Play-Diensten... Google Maps und selbst als Suchmaschine, da komme ich schwer drumherum, obwohl ich DuckDuckGo ne Weile benutzt hatte)

Muss mich da ebenso schlau machen. Was zu hosten, k/A. Auch gelesen, dass manche der reinen Mailanbieter Trials haben, und auch bei deinem Link und Vergleichbaren sind die Angebote monatlich kündbar.
 

Das Schaf

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Klingt per se auch nicht schlecht (wobei ich nicht weiß wie weit man ohne tiefere Netzwerkkenntnise da kommt mit nem eigenen Mailserver; außer das ist quasi plug and play wie es z. B. vielleicht Geschäftsleute kleinerer Firmen ohne eigene IT machen, solange die Sicherheitseinstellungen stimmen), wobei ich bisher nur an Mail interessiert bin/war.

Aber klar, du hast recht. Zahlst denselben Preis wie für die o. g. Mailanbieter, wobei die simple datensparsame Option scheint (und nein, ich bin kein Alututträger und nutze ein Android-Smartphone). Versuche datensparsamer als nötig zu sein, das beschränkt sich dann maximal vernünftiges Browsern, auf nem Handy wo es keine Updates mehr gibt mal ein LineageOS aufspielen (mit Play-Diensten... Google Maps und selbst als Suchmaschine, da komme ich schwer drumherum, obwohl ich DuckDuckGo ne Weile benutzt hatte)

Muss mich da ebenso schlau machen. Was zu hosten, k/A. Auch gelesen, dass manche der reinen Mailanbieter Trials haben, und auch bei deinem Link und Vergleichbaren sind die Angebote monatlich kündbar.
Du verwaltesr da nix selber. Denn jeder vernünftige Mensch rät dir davon ab deinen eigenen Mail Server zu betreiben.
Die machen das alles für dich. Du kriegst eine Web Oberfläche und deine eigene Domain.

Niemand sollte sich das antun
 

Shihatsu

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Also zum Vorschlag "eigener Mailserver": Don't. Selbst wirklich hartgesottene Linux FLOSS Freaks hören damit mehr und mehr auf, weil es einfach viel zu viel Ärger macht.
Dieses Angebot von ionos ist auch kein eigener Mailserver, sondern eine eigene Maildomain - nicht mehr und nicht weniger. Und das bieten dir vernünftige Anbieter auch. Ionos ist die Webservices Marke von 1und1, und 1und1 würde ich persönlich nur mit der Kneifzange anfassen. Vergiss die Zange, ich fass die gar nicht an.

2FA vs IMAP:
Vergiss das wenn du ein Smartphone benutzt (und du nicht wirklich weißt was du tust). 2FA sorgt nur für einen zusätzlichen Faktor, der meist genommen wird um den ersten schwachen Faktor (Passwort) zu unterstützen. Dabei verlierst du aber gerade bei Mail massiv an Bequemlichkeit, und zwar so viel das es nicht nutzbar ist. Aufm PC ist das was anderes, aber Smartphones sind wandelnde Sicherheitskatastrophen. Du hast eigentlich nur eine Wahl: Stärke den ersten Faktor so gut es geht (30 Zeichen, full Ascii, das knackt dir niemand) und vertraue dem Anbieter, und dazu kommen wir jetzt.

Zur Wahl des Providers:
Schamlos kopiert aus eine anderen Forum, geschrieben von mir:
Im Allgemeinen würde ich immer zu einem deutschen Provider greifen, da hier der deutsche Datenschutz uneingeschränkt gilt, ich würde einen Provider wählen der regelmäßig ungefragt! Transparenzberichte abgibt, der etwas kostet (das ist wichtig, nur so herrscht Klarheit über das Geschäftsmodell), guten Support bietet und auch außerhalb E-Mail zu erreichen ist (wenn E-Mail halt nicht geht, logisch, oder?). Und da fallen dann genau noch 2 raus: Posteo und Mailbox.org. Letzteres ist meine Wahl - für 12 Steine im Jahr hab ich quasi alles was mein Herz begehrt.
So, warum fehlt hier proton? Weil Services aus der Schweiz nun mal so vertrauenswürdig sind wie Services aus den USA. Gibts keine Alternative kann man das machen, hier gibt es die aber.
 
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Also zum Vorschlag "eigener Mailserver": Don't. Selbst wirklich hartgesottene Linux FLOSS Freaks hören damit mehr und mehr auf, weil es einfach viel zu viel Ärger macht.
Dieses Angebot von ionos ist auch kein eigener Mailserver, sondern eine eigene Maildomain - nicht mehr und nicht weniger. Und das bieten dir vernünftige Anbieter auch. Ionos ist die Webservices Marke von 1und1, und 1und1 würde ich persönlich nur mit der Kneifzange anfassen. Vergiss die Zange, ich fass die gar nicht an.

2FA vs IMAP:
Vergiss das wenn du ein Smartphone benutzt (und du nicht wirklich weißt was du tust). 2FA sorgt nur für einen zusätzlichen Faktor, der meist genommen wird um den ersten schwachen Faktor (Passwort) zu unterstützen. Dabei verlierst du aber gerade bei Mail massiv an Bequemlichkeit, und zwar so viel das es nicht nutzbar ist. Aufm PC ist das was anderes, aber Smartphones sind wandelnde Sicherheitskatastrophen. Du hast eigentlich nur eine Wahl: Stärke den ersten Faktor so gut es geht (30 Zeichen, full Ascii, das knackt dir niemand) und vertraue dem Anbieter, und dazu kommen wir jetzt.

Zur Wahl des Providers:
Schamlos kopiert aus eine anderen Forum, geschrieben von mir:
Im Allgemeinen würde ich immer zu einem deutschen Provider greifen, da hier der deutsche Datenschutz uneingeschränkt gilt, ich würde einen Provider wählen der regelmäßig ungefragt! Transparenzberichte abgibt, der etwas kostet (das ist wichtig, nur so herrscht Klarheit über das Geschäftsmodell), guten Support bietet und auch außerhalb E-Mail zu erreichen ist (wenn E-Mail halt nicht geht, logisch, oder?). Und da fallen dann genau noch 2 raus: Posteo und Mailbox.org. Letzteres ist meine Wahl - für 12 Steine im Jahr hab ich quasi alles was mein Herz begehrt.
So, warum fehlt hier proton? Weil Services aus der Schweiz nun mal so vertrauenswürdig sind wie Services aus den USA. Gibts keine Alternative kann man das machen, hier gibt es die aber.
Du erklärst zwar nicht was dir an Ionos nicht gefällt, aber das war auch nur der erstbeste Link, dann nimm halt Hetzner oder irgendwen anders. Davon abgesehen dass die eigene Domain sehr viel mehr Swag hat als die tumbe generische Emailadresse, hat sie vor allem einen entscheidenden Vorteil: wenn einem der Dienstleister nicht mehr gefällt kann man kündigen und umziehen, die Domain kann man mitnehmen und die Adresse bleibt am Ende dieselbe.
 
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Danke für die Tipps soweit.

Eure Meinung zu 2FA bestätigt meine eigene Vermutung. Da will ich echt nur User sein, der bissel mehr auf Privatsphäre setzt. Außer dass ich auf einer der Mail-Addys vermerht Spam bekomme, bisher viel Glück gehabt dank starker Passwörter, Keepass und etwas brain.exe. Natürlich mache ich sicherlich noch einiges falsch im Gegensatz zu Leuten, die deutlich mehr Ahnung hat (aber nicht ein blindes Schäfchen das alles anklickt, sensible Daten kompromisslos über alle Kanäle rausschickt usw). Falls jemand erstmal im eigenen System ist, ein falsch geklickter Link kann eben Riesenprobleme bedeuten, nicht nur wegen Identitätsdiebstahl usw. Mir alles bewusst.

Hab mir mal nen Trial-Acc gemacht bei Mailbox.org. Ma gucken, wie sich die Einschränkungen im Testbetrieb machen (was verständlich ist wegen Geschäftsmodell und Spammern). Das sollte für meine Bedürfnisse mehr als locker reichen, auch die 1 Euro-Option mit 2 GB passen. Da für semi-langes Testen ggf. nen normalen oder Big Döner reinzuballern tut auch nicht wirklich weh.

[OT]
Sehe atm keinen Bedarf wegen Hosting. Bin so halb an dem Thema schon interessiert, habe aber keinen Anwendungsfall (außer mal auf nem Raspi mal NextcloudPi draufgeknallt um zu sehen, wie es mit ner eigenen Cloud ist. Prompt selbst ausgesperrt und mit nicht existenten grundlegenden Linux-Skills dann aufgegeben). Iiiiiirgendwann vllt. Außerr bissel Turbo Pascal, Perl (wo man sich an so Kram wie Rechtvergabe wie chmod noch erinnert) zu Schulzeiten keine Programmierkenntnisse.
Und so es Shi schon sagte, hatte einfach mal just for fun mir ein Vid angeguckt, wie jemand einen Mailserver auf nem Cloudserver aufgesetzt hat. Da denkste dir als Laie tatsächlich WTF? :ugly:
Was da alles zu beachten ist, zu konfigurieren ist, zu härten ist. Immer die neuesten Updates zeitnah einspielen, gucken dass da nichts anderes kaputt geht usw. Alleine was rechtlich schon schief gehen kann, wenn von deinem Server Gefahr ausgeht usw. Noes, außerdem als Privatuser ohne größere Ambitionen overkill ohne Ende.
[/OT]
 

Shihatsu

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Du erklärst zwar nicht was dir an Ionos nicht gefällt, aber das war auch nur der erstbeste Link, dann nimm halt Hetzner oder irgendwen anders. Davon abgesehen dass die eigene Domain sehr viel mehr Swag hat als die tumbe generische Emailadresse, hat sie vor allem einen entscheidenden Vorteil: wenn einem der Dienstleister nicht mehr gefällt kann man kündigen und umziehen, die Domain kann man mitnehmen und die Adresse bleibt am Ende dieselbe.
Und genau das kann man bei posteo und mailbox.org auch. Die eigene Domain bietet keinen wirklichen Vorteil (abseits vom "Swag" - lol wird das jetzt wirklich als Argument verwendet?), sondern im Zweifelsfall sogar Nachteile - versuch die mal in ein whitelisting von gmail oder outlook zu kriegen, oder die wieder von einer blacklist runter zu kriegen. Meine mailbox.org Adresse erreiche ich über ihre eigene, einen Alias und wenn ich wollte könnte ich auch eine, einige oder alle E-Mails von broodwar.net dort abgreifen.
 

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Und genau das kann man bei posteo und mailbox.org auch. Die eigene Domain bietet keinen wirklichen Vorteil (abseits vom "Swag" - lol wird das jetzt wirklich als Argument verwendet?), sondern im Zweifelsfall sogar Nachteile - versuch die mal in ein whitelisting von gmail oder outlook zu kriegen, oder die wieder von einer blacklist runter zu kriegen. Meine mailbox.org Adresse erreiche ich über ihre eigene, einen Alias und wenn ich wollte könnte ich auch eine, einige oder alle E-Mails von broodwar.net dort abgreifen.
Naja das black listing funktioniert doch meist über die ips.
Die relay server stellt ja der hoster.
Also außer beim selbst hosten. Und das ist halt dumm.
 
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Das, was Dave schreibt.
Bei posteo (bei mailbox wahrscheinlich auch) ist zusätzlich sympathisch, dass sie der Exekutive und teils auch der Justiz immer wieder mal die Rechtslage erklären. Bin ziemlich seit Anfang an bei posteo, inzwischen auch meine komplette eigene Familie, und abgesehen von einzweimal jährlich ein Ausfall von einer Stunde oder so (und dem wirklich schlechten Webinterface, das ich aber sowieso bei allen mailprovidern nur im Notfall benutze) kann ich nichts Schlechtes dran finden.
 
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Bin seit meinem letzten Post hier mit Mailbox.org bislang super zufrieden, der eine Euro im Monat ist vollkommen ok. Abrufen tue ich lediglich via IMAP, daher ist mir die Weboberfläche egal. Und auch verschlüsseln ist nicht, da das in der realen Welt leider nicht so wirklich praktikabel ist. Müsstest dein Gegenüber überzeugen, PGP und Co. einzurichten bzw. einen Anbieter nehmen der das selbst macht (und dem ggf. deinen Private Key in die Hand drücken).
Die Luxusvariante bei den Anbietern mit mehr Aliasen brauche ich nicht, Stichwort Perlen vor die Säue und so.

Sonst isses mir das die paar Kröten einfach wert, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Daten verkauft werden.
 
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