Vaterschaftstests ohne Zustimmung der Mutter illegal ?!

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Hier der Link: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,449494,00.html

Irgendwie peil ich das ned. Wieso braucht man(n), die Zustimmung der Mutter?
Anscheinend wird ja mit dem "Schutz der Familie" argumentiert.. das halte ich für schwachsinnig, immerhin ist es ja die Mutter, die die Familienharmonie durcheinander bringt, wenn sie ihm ein Kuckucksei unterjubelt.
Außerdem wird sie wohl kaum zustimmen, wenn der Test wirklich relevant ist. Im besten Fall bleibt alles beim alten, im schlechtesten verliert sie Unterhaltsrechte.

btw:
"In dem Fall, der jetzt vor dem Bundesverfassungsgericht Rechtsgeschichte schreiben könnte, waren die Celler Richter sogar noch strenger. Ein Urologe hatte dem Mann attestiert, mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent zeugungsunfähig zu sein. Doch die Richter sahen nicht einmal darin einen "Umstand, der gegen seine Vaterschaft" spricht. Der Mann schickte daraufhin in seiner Not einen Kaugummi der Tochter heimlich zum Test. Mit dem Ergebnis, dass er "mit 100 Prozent Sicherheit" nicht der Vater ist."
 

Scorn4

Servitor
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Es geht bei der juristischen Logik darum, dass das Persönlichkeitsrecht des Kindes wichtiger ist als die Gewissheit des Vaters. So steht es auch mit dem Schutz der Familie. Das Kind hat das recht, als legitimes Kind beider Ehepartner angesehen zu werden. Das Wohl des Kindes ist, wie gesagt, wichtiger als die Zweifel des Vaters.

Deine Argumentation a la "Die Mutter ist Schuld" baut schlicht auf der tatsache auf, dass nun einmal die frauen schwanger werden und nicht die Männer. Die Gründe, die dazu geführt haben, und auch die damit verbundene Schuld, liegt wohl nur in Ausnahmefällen NICHT bei beiden Ehepartnern.
 
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Original geschrieben von Scorn4
[B
Deine Argumentation a la "Die Mutter ist Schuld" baut schlicht auf der tatsache auf, dass nun einmal die frauen schwanger werden und nicht die Männer. Die Gründe, die dazu geführt haben, und auch die damit verbundene Schuld, liegt wohl nur in Ausnahmefällen NICHT bei beiden Ehepartnern. [/B]

ist aber einer wirklich ziemlich bescheuerte argumentation da sie männer dazu zwingen kann unterhaltszahlungen zu zahlen obwohl sie eindeutig nicht der vater sein können.

kA wer sich dieses bescheuerte gesetzt ausgedacht hat :8[:
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Scorn4
Es geht bei der juristischen Logik darum, dass das Persönlichkeitsrecht des Kindes wichtiger ist als die Gewissheit des Vaters. So steht es auch mit dem Schutz der Familie. Das Kind hat das recht, als legitimes Kind beider Ehepartner angesehen zu werden. Das Wohl des Kindes ist, wie gesagt, wichtiger als die Zweifel des Vaters.
Das ist doch Unsinn³.
Versteh mich nicht falsch, auch ich halte diese heimlichen Vaterschaftstest für eine Unsitte.
Aber wieso sollte die Mutter in so einem Fall überhaupt mitentscheidungsbefugt sein, obwohl ihre Befangenheit außer Frage steht? Wie sieht denn der andere Weg aus? Einklagen, Gericht, Beweise vorlegen, ist das vielleicht die Lösung, die dir vorschwebt? Oder möchtest du dann doch lieber Männer, deren Vaterschaft wissenschaftlich widerlegt ist, dazu zwingen, mit einem Kuckuckskind weiterzuleben und diesem eine heile Welt vorzugaukeln? Das ist unzumutbar, doch genau darauf läuft es hinaus.
Das Kindeswohl ist hier nicht durch den Vater gefährdet, denn bei positivem Test bleibt alles beim alten und das Kind wird nie etwas davon erfahren. Nein, die Mutter ist es, die das Wohl ihres Kindes durch eheliche Untreue und anschließend fortlaufenden Betrug des Mannes mutwillig gefährdet.
Mit einer derart repressiven Rechtssprechung leisten wir dem Vorschub. Das kann und darf so nicht sein.
 
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das urteil gegen die Vaterschaftstest damals war ein schlechter witz, bei so einer ungerechtigkeit kommt mir die galle hoch.
Ich denke das Väter das recht haben nachzuprüfen ob ein kind von ihnen ist, wenn sie zweifel haben.
und wenn es denn dann tatsächlich feststeht, das sie nicht der leibliche Vater sind sollen sie auch noch zahlen ? Für einen Betrug der Mutter ?
ich hoffe das Karlsruhe sowas widersinniges Kippt.
 

Teegetraenk

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Das Problem ist eben, dass der Status des rechtlichen Vaters, an dem alle Pflichten hängen, nicht kongruent ist mit dem biologischen Erzeuger. Wenn eine Ehefrau ein Kind bekommt, ist z.B. der Ehemann automatisch rechtlicher Vater. Er kann zwar auf begründeten Verdacht Einspruch gegen die Vaterschaft erheben, seine Ehe/Familie wird das aber kaum überstehen. Umso dramatischer, wenn sich der Verdacht als Irrtum herausstellt.:bored:
 

Clawg

Guest
Reduziert man mal die gegenseitigen Ansprueche auf das Wesentliche (ja, ich weiss, sehr vereinfacht ;) ), ist der Grund fuer die Heirat fuer die Frau der Unterhalt fuer die Kinder durch den Mann waehrend der Grund fuer den Mann ist, Kinder mit der Frau zu bekommen.
Die Frau kann ein uneheliches Kind haben, genauso der Mann, beide koennen (Vaterschaftstest mal ausgenommen) nicht pruefen, ob der Partner deren "Ressourcen" nur fuer den Ehepartner bzw. die Kinder der Ehe ausgeben oder auch fuer Kinder anderer Partnerschaften.
So gesehen sind ohne Vaterschaftstest beide Seiten ausgeglichen.
In der Realitaet ergibt sich aber, wie schon angesprochen, das Problem, dass Vaterschaftstest ohnehin weiteres durchgefuehrt werden koennen, sei es nun durch einen subjektiven Vergleich wie im Artikel beschrieben oder eben wie jetzt im Geheimen. Es laeuft also darauf hinaus, dass beide Elternteile wissen, dass es nicht ihr gemeinsames Kind ist, der Mann aber trotzdem z.B. Unterhalt zahlen muss. Der Familienfrieden wird dadurch nicht geschuetzt, der ist schon vorher zu Bruch gegangen.

Da eben umgekehrt der Unterhalt der Kinder gesetzlich geregelt ist, sehe ich die Legalisierung (und Zulassung als Beweismittel) von Vaterschaftstests ohne Einverstaendnis der Mutter fuer sinnvoll.

Der einzig sinnvolle Schritt fuer beide Seiten in der momentanen Gesetzeslage waere dagegen ein mit der Ehe abgeschlossener umfangreicher Ehevertrag, der genau diesen Fall regelt.
 
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Irgendwie kann ich nicht ganz nachvollziehn was mit dem Persönlichkeitsrecht des Kindes gemeint sein soll.
Soll das Kind nicht erfahren, dass der Vater nicht der leibliche ist, ja ?
Oder geht es darum, dass die Vaterfigur vielleicht wegbrechen könnte und das Kind darunter leidet ?
Helft mir mal pls auf die Sprünge.

Falls es die beiden Gründe sind, ist es doch irgendwie sehr merkwürdig... es gibt auch adoptierte Kinder und Scheidungen -..-

Heimliche Vaterschaftsteste sind sicherlich nicht die feine Art, aber es verbieten ist doch lächerlich. Wenn ein (vermeindlicher) Vater son Test machen lassen will, dann hat er ohnehin schon Zweifel und es könnte das ganze eher noch schlimmer für das Kind machen, als wenn Klarheit besteht.


btw: Kann ein Vater den UNterhalt zurückklagen, wenn rauskommt, dass er nicht der Vater ist? ^^
 

TheWorldIsYours

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Dass Gesetze einen Sinn machen und auch moralisch gerecht sind wäre einfach zu viel verlangt.
 
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Original geschrieben von CyoZ

btw: Kann ein Vater den UNterhalt zurückklagen, wenn rauskommt, dass er nicht der Vater ist? ^^

zur zeit muss er weiterzahlen, auch wenn rauskommt das er nicht der vater ist.
um diesen fall geht es ja, der test wird nicht anerkannt wenn die Frau es nicht will.
Und welche frau stimmt da zu ? wenn so ein thema aufkommt ists mit der ehe nicht mehr solange hin, wenn sie also zweifel hat, wer der vater ist, und es stellt sich raus der ehemann ist es NICHT, würde sie keinen unterhalt mehr bekommen fürs kind.
nein, niemand schneidet sich so ins eigene fleisch.
 

Sacknase

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also mich würde hier die Rolle des Kindes mal interessieren! - vorallem, wenn es im Alter ist dieses ganze Heckmeck zu verstehen!

Ja also das ist papa, der eigentlich gar nicht dein papa ist. Papa, hast du mir mal 10€ fürs Kino.

Sorry Sorry, aber das Thema ist absolut heikel. Also würde mir eine Frau - die ich wohl mal liebte - sowas unterschieben würde... ich wüsste nicht was ich täte! Aber ich denke mal das ich eine gehörige kiminelle Energie entwickeln könnte! - also seht das nun nicht als würde ich das machen; aber müsste ich vorallem für ein ungewolltes Kind jeden Monat geld abdrücken vielleicht bis es 21 ist... also denkt mal so!!! und dann schauen wir mal nach Bremen.... jojo....

Grüße
 

Leinad

Sport-Forum
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Düsseldorf
schlicht und einfach juristischer Irrsinn.
Bezweifel auch, dass sich dieses Gesetz lange halten kann und in 20 Jahren wenn man über dieses ehemalige Gesetz hört wird man nur noch lachend mit dem Kopf schütteln können.
 
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