Energiepreise was tun?

parats'

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Energiepreisbremse wirkt! Heute den Schrieb von unserem Versorger bekommen, dass sich unser monatlicher Abschlag für Strom um 3,09 Euro verringert. Bloß nicht alles auf einmal versaufen!
Heute kam auch unser Schreiben. Von 245€ auf 207€ runter.
 
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Ich hab in den letzten Wochen immer wieder Jubelrufe gelesen, der Preis sei aktuell so niedrig wie seit irgendwann 2021 nicht mehr. Gibt es halbwegs valide Prognosen, wo sich der Gaspreis langfristig einpendeln könnte?
 

parats'

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4 Personen und Durchlauferhitzer im Bad + Boiler in der Küche. Dazu noch konstantes Homeoffice. :ugly:
 
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würd jetzt erstmal grundversorgung machen, preise sind noch volatil und dürfte dauern, bis die aktuellen einkaufspreise bei uns unten ankommen, da erstmal die bestehenden, deutlich höherpreisigen lieferverträge abgefrühstückt werden müssen.

So werte Kollegen, meint ihr wir haben lange genug gewartet, um endlich aus der verdammten Grundversorgung rauszukommen?

Derzeit habe ich monatliche Gaskosten von 141 €, beim Wechsel mit 12-Monatsvertrag wäre ich bei 103 €.
Bevor Putin uncool wurde waren es 50 €.
Hat jemand Ahnung von dem Markt und kann etwas dazu sagen, ob eine weitere Normalisierung in Sicht ist?

Ah ich sehe gerade für 110 € im Monat gibt es auch einen eher unseriös wirkenden Anbieter mit Vertragslaufzeit 1 Monat und Preisbindung 12 Monate. So kann man es auch machen :deliver:
 
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Heute Stromabrechnung bekommen. Soll ab 01.05. 48 ct zahlen statt 25. Und tschüss
 
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25 war auch bissl Wucher gegen die Allgemeinheit, oder? Schäm dich.
 
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wir sind mai ins haus eingezogen, hatten in der bauphase nur grundversorgung bekommen:

strom 38,43 Cent/kWh
gas 19,00 Cent/kWh

jahresverträge sehen beim lokalen energieanbieter nur unwesentlich besser aus (34,47 Cent/kWh und 15,45 Cent/kWh).

hab jetzt über vergleichsportal bei zwei gößeren energieanbietern (yello, tochter enbw und suewag, tochter e.on) auf ein jahr abgeschlossen:

strom 24,03 Cent/kWh
gas 8,45 Cent/kWh

die spreizung ist halt schlichtweg ein witz. kein wunder rauscht der verkauf von e-autos gerade ins nirvana.
 
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Warum ist die so ein Witz?
Also ich habe einen Gasvertrag mit 19,4 Cent pro kWh und verbrauche so ca. 20.000kWh im Jahr (bzw. dieses Jahr mit mildem Winter + Brennholz im Ofen werden es ca. 15.000kWh).
Der Unterschied von 19 zu 8,45 Cent wären damit 3800€ zu 1690€ pro Jahr. Für die gleiche Leistung ist das schon... "einiges" würde ich meinen.
 

Benrath

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Es ging ihm ja um die spreizung Strom vs Gas. Ich habe in Erinnerung, dass wegen wirkgrad 3 kWh Gas eine kWh Strom für Wärmepumpe entsprechen. Je nach Temperatur etc.

Darüber hinaus ist es etwas kurzsichtig bei so einer langfristigen Investition nur den aktuellen Preis zu beachten
 
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Es ging ihm ja um die spreizung Strom vs Gas. Ich habe in Erinnerung, dass wegen wirkgrad 3 kWh Gas eine kWh Strom für Wärmepumpe entsprechen. Je nach Temperatur etc.

Darüber hinaus ist es etwas kurzsichtig bei so einer langfristigen Investition nur den aktuellen Preis zu beachten
Ich hatte eher den Eindruck, dass es YNC um das Delta lokaler Versorger vs Energiekonzern jeweils eines Energieträgers ging.
 

Benrath

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Gerade mit dem Hinweis auf den einbrechenden Absatz von e Autos glaub ich das nicht. Daher ja meine unschuldige Frage
 
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Ich hatte eher den Eindruck, dass es YNC um das Delta lokaler Versorger vs Energiekonzern jeweils eines Energieträgers ging.

jenes!

Gerade mit dem Hinweis auf den einbrechenden Absatz von e Autos glaub ich das nicht. Daher ja meine unschuldige Frage

für 38,43 ct/kWh fährst du mit dem e-auto nicht mehr unwesentlich günstiger als mit verbrenner, momentan haben die deutschen hersteller ja gehörige absatzprobleme. wundert mich nicht, abseits des hausstroms siehts ja noch gruseliger aus. da bist du teilweise bei 61 ct/kWh für die schnelllader.
 
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Es ist so ein krasser Clusterfuck, da fallen mir auch keine Lösungsvorschläge mehr ein. Well done.
 

Gustavo

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Es ist soweit ich weiß Konsens, dass der Weiterbetrieb der AKW auf die Strompreise in Deutschland einen absolut vernachläissgenswerten Effekt hat. Zu suggerieren, das sei das Problem, ist intellektuell extrem unehrlich von der Quelle.
 
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Das mag rein technisch gelten, ist aber ein legalistisches Argument.

Die effektiven Kosten des produzierten Atomstromes lägen weit unter dem durchschnittlichen Marktpreis.

Wie dieser Mehrwert verteilt würde, das müsstest doch gerade du für eine politische Frage halten.
 

Gustavo

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Das mag rein technisch gelten, ist aber ein legalistisches Argument.

Die effektiven Kosten des produzierten Atomstromes lägen weit unter dem durchschnittlichen Marktpreis.

Wie dieser Mehrwert verteilt würde, das müsstest doch gerade du für eine politische Frage halten.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es legal wäre, das nur für eine Stromquelle (Atom) zu machen. Müsste man dann nicht das komplette Merit Order-System aushebeln, um diesen Mehrwert zu verteilen?
 
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Gute Frage. Grundsätzlich aber werden ja heute Stromarten unterschiedlich behandelt. Teils halt über Subventionen und Preisgarantie statt über den Marktpreis.

Aber Merit Order abschaffen: Könnte man ja tun. Ist ja weltweit nicht das einzige System zur Preisfindung im Strommarkt.

Gerade auf Konsumentenebene scheint mir eine größere Reform ohnehin sinnvoll. Also weg vom fixen Preis, hin zu täglich, stündlich anderen Preisen. In den USA schon Realität und ein relevanter Anreiz Strom dann zu nutzen, wenn er viel verfügbar ist. Gerade wichtig wenn der Anteil an Haushalten mit Batterien (bspw im Auto) steigt.

Und selbst wenn man nichts ändern würde: Volkswirtschaftlich würde der Strompreis sinken. Das kann der Staat ja auch auf anderem Wege wieder nutzen um die von Habeck geforderte Subvention für die Industrie zu finanzieren.
 
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Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es legal wäre, das nur für eine Stromquelle (Atom) zu machen. Müsste man dann nicht das komplette Merit Order-System aushebeln, um diesen Mehrwert zu verteilen?
Gibt es doch bereits?
Wenn Windräder stillstehen, bekommen sie eine Ausfallprämie.
 
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Eine Inbetriebnahme der AKWs würde es doch ohnehin nur mit einer gewissen Bestandsgarantie (Mindestlaufzeit) geben. Im Gegenzug dazu könnten sich die Energieversorger dazu verpflichten den Strom für einen Maximalpreis von X cent/kwh ins Netz einzuspeisen.
 
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Eine Inbetriebnahme der AKWs würde es doch ohnehin nur mit einer gewissen Bestandsgarantie (Mindestlaufzeit) geben. Im Gegenzug dazu könnten sich die Energieversorger dazu verpflichten den Strom für einen Maximalpreis von X cent/kwh ins Netz einzuspeisen.
Jo, das wäre vermutlich der richtige Weg.

Atomenergie ist konstant und berechenbar. Als Betreiber braucht man also zuverlässige Abnahme mit vorhersehbaren Preis.

Unklar, warum dieser Preis bei immer fixer Abnahme schwanken sollte. Weder nach unten bei Peak Sonne/Wind, noch nach oben beim Gegenteil.
 
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Der Herstellerpreis schwankt nicht, aber eben die effektiven Kosten. Sobald Windkraft durch andere Stromquellen verdrängt wird, müssen die Anbieter der Windkraft für die Kapazität, die sie nicht verkaufen können, entschädigt werden.

Die einzigen Gründe die für Atomkraft sprachen, waren: a) wir haben die Dinger schon und sie sind abgeschrieben, und b) sie liefern günstigen Grundlaststrom ohne viel CO2.
 
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Gibt es noch viel geilere Gründe, die für eine Energieart sprechen können?

Ich sage loslegen! Alle AKWs die noch können, wieder anfahren, Deutschland vorran :wm:
 
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Allerdings, finde es auch komisch "kostet wenig und ist umweltfreundlich" als "die einzigen Gründe" zu framen.

Bernd Stelter dazu:

"
Deutschland verfügt noch über acht reaktivierbare Kernkraftwerke. Zu diesem Ergebnis kommt das US-Unternehmen Radiant Energy. Es hat den Zustand der deutschen Atomkraftwerke analysiert und mit Verantwortlichen gesprochen. Demnach lassen sich alle acht Kraftwerke in einem Zeitraum von drei Jahren wieder in Betrieb nehmen, die ersten bereits nach neun Monaten.

Die Kosten werden auf rund 200 Millionen Euro pro Reaktor geschätzt. Man bräuchte also in der Summe weniger als zwei Milliarden Euro, um Deutschlands Versorgung mit günstigem und CO2-neutralem Strom zu erreichen.

Statt wie jetzt 50 Prozent des Stroms klimafreundlich zu erzeugen, wären es dann 74 Prozent. Die Kosten pro Megawattstunde (MWh) lägen bei 21 Euro, verglichen mit jetzt 120 Euro pro MWh bei Kohlekraftwerken, so die Analyse. Klimaschutz und Wohlstandssicherung dürften durch keine Entscheidung so leicht erreichbar sein."

 

Gustavo

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Gibt es doch bereits?
Wenn Windräder stillstehen, bekommen sie eine Ausfallprämie.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass rechtlich eine Abnahmegarantie so behandelt würde wie Preiskontrollen für eine bestimmte Form von Stromerzeugung. Ist aber nur eine Vermutung


Eine Inbetriebnahme der AKWs würde es doch ohnehin nur mit einer gewissen Bestandsgarantie (Mindestlaufzeit) geben. Im Gegenzug dazu könnten sich die Energieversorger dazu verpflichten den Strom für einen Maximalpreis von X cent/kwh ins Netz einzuspeisen.

Die Energieversorger wollen den Weiterbetrieb jetzt schon nicht und das ohne Preiskontrolle.



Gute Frage. Grundsätzlich aber werden ja heute Stromarten unterschiedlich behandelt. Teils halt über Subventionen und Preisgarantie statt über den Marktpreis.

Aber Merit Order abschaffen: Könnte man ja tun. Ist ja weltweit nicht das einzige System zur Preisfindung im Strommarkt.

Gerade auf Konsumentenebene scheint mir eine größere Reform ohnehin sinnvoll. Also weg vom fixen Preis, hin zu täglich, stündlich anderen Preisen. In den USA schon Realität und ein relevanter Anreiz Strom dann zu nutzen, wenn er viel verfügbar ist. Gerade wichtig wenn der Anteil an Haushalten mit Batterien (bspw im Auto) steigt.

Und selbst wenn man nichts ändern würde: Volkswirtschaftlich würde der Strompreis sinken. Das kann der Staat ja auch auf anderem Wege wieder nutzen um die von Habeck geforderte Subvention für die Industrie zu finanzieren.

Ich weiß nicht was du mit "volkswirtschaftlich würde der Strompreis sinken" meinst. Wenn du an Merit Order festhältst würde der Preis nicht sinken, lediglich die Gestehungskosten. In Anbetracht der Tatsache, wie die Entschädigungen bzgl. der Laufzeitverlängerungen gelaufen sind, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass man rechtssicher die Preisdifferenz der Gestehungskosten zwischen aktuellem Strommix und Strommix mit Atomenergie irgendwie an die Endverbraucher weitergeben kann ohne dass der Staat letztendlich die Kosten für die entgangenen Profite bei den Erzeugern übernimmt. Dass das die Lösung für das Strompreisproblem ist halte ich ehrlich gesagt für Wunschdenken.
 
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Gesamtgesellschaftlich sind die Gestehungskosten niedriger. Wo das landet kann der Staat in gewissem Rahmen lenken.

Eine einfache Möglichkeit wäre, dass der Staat im Rahmen des Wiedereinstiegs in Atomenergie feste Verträge mit den AKW-Betreibern schließt. Also der Staat wäre quasi Stromhändler & kauft quasi zu irgendeinem verhandelten cost-plus den Atomstrom.

Wenn dann wegen Merit Order tatsächlich der Preis nicht relevant sinkt, dann würde dieser Profit beim Staat landen. Damit kann er dann X machen.

Ob X Reduktion des Preises ist oder es einfach in den generellen Haushalt fließt: In jedem Fall ein massiver Gewinn für Gesellschaft und Klima.
 

Gustavo

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Eine einfache Möglichkeit wäre, dass der Staat im Rahmen des Wiedereinstiegs in Atomenergie feste Verträge mit den AKW-Betreibern schließt. Also der Staat wäre quasi Stromhändler & kauft quasi zu irgendeinem verhandelten cost-plus den Atomstrom.

Welchen Vorteil hätten Erzeuger davon? AKW laufen ja in Grundlast, d.h. solange sie laufen haben Erzeuger effektiv schon eine Preisgarantie, nämlich die für den Preis den man unter Merit Order erzielen kann. Wenn sie zu den Konditionen abwinken, was Weiterbetrieb angeht, warum sollten sie dann ja sagen wenn sie sich effektiv diese Gewinne mit dem Staat teilen müssten, damit dieser sie in die Gesellschaft verteilen kann?
 
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Derzeit haben die AKW keine Betriebserlaubnis. Man kann damit also gar nichts verdienen.

Wenn man sie wieder startet, kann man verhandeln unter welchen Konditionen.

Ein fixer Preis ist dabei für die Betreiber nicht per se schlecht. Im Gegenteil: Ceteris paribus sind schwankungsfreie Einnahmen bevorzugt.

Wie hoch dieser fixe Preis wäre, das kann ich nicht beurteilen. Verhandlungssache zwischen Staat und den Betreibern.

Da die AKW aber eben schon gebaut sind & die Kosten der Reaktivierung (nach allem was wir wissen) überschaubar wären, wäre ein profitabler Betrieb möglich zu einem Preis, der je nach Lösung den Strompreis senkt und/oder dem Staat Mittel zur Verfügung stellt.
 

Gustavo

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Das ist alles klar und offensichtlich. Mein Punkt war, dass die Betreiber schon keinen Weiterbetrieb wollten, als es noch nicht um einen Fixpreis ging, sondern um die Preise die über Merit Order festgelegt werden. Warum sollten sie jetzt dem Weiterbetrieb zu einem Fixpreis zustimmen? Der Fixpreis soll ja mutmaßlich niedriger sein als der Merit Order-Preis, sonst gäbe es nichts umzuverteilen.
 
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Hast du eine Quelle dafür, dass die Betreiber die AKW nicht weiterbetrieben wollten? Kenne das nur aus der Debatte der Planbarkeit, nicht der grundsätzlichen Profitabilität.

Warum haben die Betreiber den Atomausstieg dann nicht freiwillig schneller vorangetrieben?

Ich bin mir recht sicher, dass du die AKW zu einem Strompreis profitabel betreiben kannst, der signifikant unter dem derzeitigen Durchschnitt liegt. Warum sollte das auch nicht so sein?
 
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Welcher Energiekonzern würde denn freiwillig auf sichere Gewinne verzichten? Gustavo, sei nicht albern.

Die "Unbeliebtheit" des Themas bei den Energieversorgern ist doch nur durch die chaotische rein/raus Politik und die kontroversen Dauerdiskussionen entstanden.
Wobei es ein temporäres "echtes" Problem gibt: Wenn die AKWs angefahren werden, müssten dafür Kohle- und Gaskraftwerke vom Netz gehen. Da wird es sicher Verwerfungen geben, aber da der Kohleausstieg sowieso gewollt ist, denke ich dass das machbar ist.
 
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Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass rechtlich eine Abnahmegarantie so behandelt würde wie Preiskontrollen für eine bestimmte Form von Stromerzeugung. Ist aber nur eine Vermutung
Ich glaube wir missverstehen uns.
Die Abnahmegarantie sorgt dafür, dass Du auf der Herstellerseite eine Art Preiskontrolle hast, weil je nach Herstellungsart eine Abnahme zum Festpreis garantiert ist bzw. die Entschädigung wenn eine Einspeisung nicht möglich ist. Das war was ich meinte (@Xantos2) weil hier gewissermaßen eine Untergrenze für den Preis eingezogen wird die darauf bedingt ist, dass Einspeisung von Erneuerbaren möglich wäre, aber wegen der Gesamtnachfrage im Zusammenspiel mit dem unelastischen Angebot der Großkraftwerke nicht geschieht.
Eine Preiskontrolle auf der Abnehmerseite ist dann natürlich etwas konzeptionell anderes, was aber ähnlich wirken kann, weil es potentiell eben auch im Preisbildungsmechanismus implementiert werden kann … oder natürlich auf Besteuerungsebene.

Ich frage mich allerdings warum ihr euch so an "Merit Order" aufhängt. Entweder bin ich ziemlich dum und verstehe es nicht, oder das ist einfach ein komplett normaler Markträumungsalgorithmus wie er im Grundstudium VWL gelehrt wird. Wir haben Angebot und Nachfrage, und dort wo sich die beiden Funktionen schneiden haben wir den Marktpreis zu dem dann der Spotmarkt geräumt wird. Die Differenz ist dann natürlich für die günstigsten Anbieter am größten 🤷‍♂️

Es wäre allerdings mal interessant hier einen Energieökonomen zu fragen was die tatsächliche Strommarktdynamik hierzu sagt. Ich glaube nämlich nicht, dass die AKWs sich auf eine Abgabe zum Spotpreis verlassen könnten. Vielmehr vermute ich, ohne jegliches Detailwissen, dass die Kapazitäten der AKWs sehr langfristig verplant werden und nie bzw. kaum im Spotmarkt aufschlagen. Allein schon weil die Eigner von Großkraftwerken auf der Hersteller- wie auch auf der Konsumentenseite dieses Marktes auftauchen.
 
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