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Guest
Wall of Text inc:
Nunja, es ist die letzten Monate immer deutlicher geworden - zum Schluss waren wir eigentlich eher Mitbewohner als wirklich ein Paar. Sie zieht zum 01.02. aus, hat sich eine kleine Wohnung in einer anderen Stadt genommen und will dort neu anfangen.
Wir haben eine recht ähnliche Sichtweise, daß die Luft aus der Beziehung mehr als raus ist. Ich habe mich zum Schluss mehr als ihr "Vater" als wie ihr "Lover" gefühlt - durch ihre chronische Erkrankung hat die Beziehung schon immer einen leichten Drall ins Beschützer-Beschützte-Ding gehabt, vor zwei Jahren habe ich sie noch bei mir in der Firma angestellt, damit sie ein bisschen was verdient und andererseits Krankenversichert ist und das war zwar rational eine gute Entscheidung, aber für unsere Beziehung die letzte Breitseite. Seit dem ist unsere Beziehung auf den Status zurückgefallen, daß ich für sie sorge und für sie da bin, aber alle anderen Eigenschaften einer gesunden Beziehung wie Leidenschaft, Lust, gleichberechtigte Partnerschaft, für einander da sein, irgendwie weg waren oder sich einseitig verschoben haben.
Wir sind beide nun knapp 30 und die ganze Sache hat sich die letzten 2 Jahre angefühlt, als ob wir schon 70 wären - hinzukommt, daß wir noch zwei Hunde haben bzw. hatten. Wir haben beide je einen Hund in die Beziehung mitgebracht und ihre Hündin ist dieses Jahr steinalt und ebenso schwer Krank gestorben bzw. wir haben sie eingeschläfert. Und mein Hund ist mittlerweile ebenso ein Rentner - was ich damit sagen will, die letzten zwei Jahre war außer arbeiten, zwei alte Hunde versorgen und den Sterbeweg eines davon über ein halbes Jahr begleiten und meine erschöpfte "Mitbewohnerin" unterstützen und ihr Leben in Ordnung halten bzw. für sie erledigen nichts mehr da - kein großartiges weggehen (ging wegen den Hunden nicht), ein extremes Arbeitspensum im Beruf und daheim, kaum Ruhepausen.
Schaue ich heute drauf zurück, so scheint es mir, als ob ich mich selbst verloren hätte oder eingeschlafen wäre: Mir fehlt da ein bisschen die passende Analogie: Aber durch ihren Impuls, die Beziehung zu beenden, bin ich irgendwie "wach" geworden und mir fällt es daher einerseits extrem leicht, diese Beziehung tatsächlich enden zu lassen, andererseits ist da auch eine extreme Wehmütigkeit. Ich kling jetzt bestimmt wie ein Vorpubertärer, der zum ersten mal eine Beziehung beendet, aber mein Beschützerinstink ist übertrieben stark ausgeprägt, sie ziehen zu lassen, fällt mir andererseits unfassbar schwer. Aber um die Bedeutung dieser Wehmütigkeit richtig einzuschätzen und um auch zu verstehen, wie krass verschoben meine Gefühlswelt für sie mittlerweile ist: Mir wäre es lieber, sie hätte mittlerweile einen neuen und ich wüsste sie in guten Händen, das sie es in ihrer neuen Stadt auch wirklich packt. Ich mein was für eine kranke Scheisse ist das denn bitte! Mir waren immer starke, selbstbewusste Mädels wichtig, die ihren eigenen Kram machen und die auf Augenhöhe mit mir agieren und nach wie vor finde ich genau solche Frauen reizvoll.
Wie auch immer, um den Bogen noch zu bekommen: Natürlich helfe ich ihr beim Umzug und natürlich werde ich sie nächstes Jahr finanziell noch unterstützen, bis sie wieder auf eigenen Füssen steht. Mein Freundeskreis schüttelt darüber nur den Kopf und meint, wenn sie schon ein eigenes, unabhängiges Leben führen will, dann doch bitte komplett und ich sei ein ziemlicher Depp. Da haben sie natürlich nicht unrecht, aber anyway, ich will das eben noch irgendwie sauber abschließen. Einen guten Kumpel würde ich auch nicht einfach absaufen lassen.
So, daß ist so der negative Kram. Der positive ist, seit dem die Sache am "rollen" ist, gehts mir Tag für Tag besser. Mein Freundeskreis meint mittlerweile auch, ich sei nicht mehr wiederzuerkennen und es würde wieder bocken, mit mir auf Tour zu gehen. Und ich merke erst, wie mir das gefehlt hat, als ob ich die letzten 4-5 Jahre irgendwie im Halbschlaf verbracht hätte. Ich hab irrsinnig Bock nächstes Jahr für 3-4 Wochen in Schweden wandern zu gehen, will wieder ne Alpüberquerung in Angriff nehmen, bin grad 4-5x die Woche fett am Sport treiben, nehm mir Freiräume, auch im Geschäft. Die ganzen alten Freundschaften wieder zu entstauben und sich auch wieder Bars und Locations zu entdecken, dauert natürlich etwas und ist mitunter zeitaufwendig, da ist mir einfach die Routine in den letzten Jahren abhanden gekommen, aber es bockt ziemlich, es wieder anzufangen.
Mir kommt die ganze Sache trotzdem extrem strange und stellenweise surreal vor – 8 Jahre Beziehung, wir hatten extrem geile Zeiten besonders zu Beginn. Mir kommts manchmal extrem schwach vor, die jetzt einfach so enden zu lassen. Ich weiss aber nicht so recht, obs einfach Gewohnheit und damit vielleicht auch bisschen Angst vor was neuem ist, oder ob da einfach irgendwo Gefühle sind, nur ziemlich verbuddelt und das dieser Drang nach was neuem, der uns beide derzeit beherrscht, einfach nur ein extremer Ausdruck dieses „Wach geworden seins“ darstellt und ich es in einem oder zwei Jahren bereue, die Beziehung so einfach aufgegeben zu haben. Wie oben schon gesagt, das klingt ein bisschen nach der simplen Gefühlswelt eines Vorpubertärer, der zum ersten mal eine Beziehung beendet.
So, jetzt dürft ihr mich zuflamen.
Nunja, es ist die letzten Monate immer deutlicher geworden - zum Schluss waren wir eigentlich eher Mitbewohner als wirklich ein Paar. Sie zieht zum 01.02. aus, hat sich eine kleine Wohnung in einer anderen Stadt genommen und will dort neu anfangen.
Wir haben eine recht ähnliche Sichtweise, daß die Luft aus der Beziehung mehr als raus ist. Ich habe mich zum Schluss mehr als ihr "Vater" als wie ihr "Lover" gefühlt - durch ihre chronische Erkrankung hat die Beziehung schon immer einen leichten Drall ins Beschützer-Beschützte-Ding gehabt, vor zwei Jahren habe ich sie noch bei mir in der Firma angestellt, damit sie ein bisschen was verdient und andererseits Krankenversichert ist und das war zwar rational eine gute Entscheidung, aber für unsere Beziehung die letzte Breitseite. Seit dem ist unsere Beziehung auf den Status zurückgefallen, daß ich für sie sorge und für sie da bin, aber alle anderen Eigenschaften einer gesunden Beziehung wie Leidenschaft, Lust, gleichberechtigte Partnerschaft, für einander da sein, irgendwie weg waren oder sich einseitig verschoben haben.
Wir sind beide nun knapp 30 und die ganze Sache hat sich die letzten 2 Jahre angefühlt, als ob wir schon 70 wären - hinzukommt, daß wir noch zwei Hunde haben bzw. hatten. Wir haben beide je einen Hund in die Beziehung mitgebracht und ihre Hündin ist dieses Jahr steinalt und ebenso schwer Krank gestorben bzw. wir haben sie eingeschläfert. Und mein Hund ist mittlerweile ebenso ein Rentner - was ich damit sagen will, die letzten zwei Jahre war außer arbeiten, zwei alte Hunde versorgen und den Sterbeweg eines davon über ein halbes Jahr begleiten und meine erschöpfte "Mitbewohnerin" unterstützen und ihr Leben in Ordnung halten bzw. für sie erledigen nichts mehr da - kein großartiges weggehen (ging wegen den Hunden nicht), ein extremes Arbeitspensum im Beruf und daheim, kaum Ruhepausen.
Schaue ich heute drauf zurück, so scheint es mir, als ob ich mich selbst verloren hätte oder eingeschlafen wäre: Mir fehlt da ein bisschen die passende Analogie: Aber durch ihren Impuls, die Beziehung zu beenden, bin ich irgendwie "wach" geworden und mir fällt es daher einerseits extrem leicht, diese Beziehung tatsächlich enden zu lassen, andererseits ist da auch eine extreme Wehmütigkeit. Ich kling jetzt bestimmt wie ein Vorpubertärer, der zum ersten mal eine Beziehung beendet, aber mein Beschützerinstink ist übertrieben stark ausgeprägt, sie ziehen zu lassen, fällt mir andererseits unfassbar schwer. Aber um die Bedeutung dieser Wehmütigkeit richtig einzuschätzen und um auch zu verstehen, wie krass verschoben meine Gefühlswelt für sie mittlerweile ist: Mir wäre es lieber, sie hätte mittlerweile einen neuen und ich wüsste sie in guten Händen, das sie es in ihrer neuen Stadt auch wirklich packt. Ich mein was für eine kranke Scheisse ist das denn bitte! Mir waren immer starke, selbstbewusste Mädels wichtig, die ihren eigenen Kram machen und die auf Augenhöhe mit mir agieren und nach wie vor finde ich genau solche Frauen reizvoll.
Wie auch immer, um den Bogen noch zu bekommen: Natürlich helfe ich ihr beim Umzug und natürlich werde ich sie nächstes Jahr finanziell noch unterstützen, bis sie wieder auf eigenen Füssen steht. Mein Freundeskreis schüttelt darüber nur den Kopf und meint, wenn sie schon ein eigenes, unabhängiges Leben führen will, dann doch bitte komplett und ich sei ein ziemlicher Depp. Da haben sie natürlich nicht unrecht, aber anyway, ich will das eben noch irgendwie sauber abschließen. Einen guten Kumpel würde ich auch nicht einfach absaufen lassen.
So, daß ist so der negative Kram. Der positive ist, seit dem die Sache am "rollen" ist, gehts mir Tag für Tag besser. Mein Freundeskreis meint mittlerweile auch, ich sei nicht mehr wiederzuerkennen und es würde wieder bocken, mit mir auf Tour zu gehen. Und ich merke erst, wie mir das gefehlt hat, als ob ich die letzten 4-5 Jahre irgendwie im Halbschlaf verbracht hätte. Ich hab irrsinnig Bock nächstes Jahr für 3-4 Wochen in Schweden wandern zu gehen, will wieder ne Alpüberquerung in Angriff nehmen, bin grad 4-5x die Woche fett am Sport treiben, nehm mir Freiräume, auch im Geschäft. Die ganzen alten Freundschaften wieder zu entstauben und sich auch wieder Bars und Locations zu entdecken, dauert natürlich etwas und ist mitunter zeitaufwendig, da ist mir einfach die Routine in den letzten Jahren abhanden gekommen, aber es bockt ziemlich, es wieder anzufangen.
Mir kommt die ganze Sache trotzdem extrem strange und stellenweise surreal vor – 8 Jahre Beziehung, wir hatten extrem geile Zeiten besonders zu Beginn. Mir kommts manchmal extrem schwach vor, die jetzt einfach so enden zu lassen. Ich weiss aber nicht so recht, obs einfach Gewohnheit und damit vielleicht auch bisschen Angst vor was neuem ist, oder ob da einfach irgendwo Gefühle sind, nur ziemlich verbuddelt und das dieser Drang nach was neuem, der uns beide derzeit beherrscht, einfach nur ein extremer Ausdruck dieses „Wach geworden seins“ darstellt und ich es in einem oder zwei Jahren bereue, die Beziehung so einfach aufgegeben zu haben. Wie oben schon gesagt, das klingt ein bisschen nach der simplen Gefühlswelt eines Vorpubertärer, der zum ersten mal eine Beziehung beendet.
So, jetzt dürft ihr mich zuflamen.







Dir auch fröhliche Weihnachten und danke für das tolle Geschenk. Ich denke du meinst IP-Adresse und da wird eine Blacklist nichts bringen. Du hast mit Sicherheit nämlich eine dynamische IP.