Ne Bekannte von mir macht bei der Wiederauferstehungsgemeinde mit, hab da mal reingeschaut und alle für verrückt befunden
(außer ihr natürlich). Es gab ne Art Bibellesekreis bei dem dann alle ihre Probleme diskutiert haben (mehrere akut selbstmorgfeährdete eingeschlossen), die Diskussion selbst war seeeehr oberflächlich (selbst ich, Atheist, mit meinem Schulwissen war bibelfester als die Leute da ...)
Dazu kenne ich zwei nette Mormonen, die mal an meiner Haustür geklingelt haben. Naja genaugenommen war einer davon nett, der andere eher frustriert. Hab mich dann 2-3 mal mit denen unterhalten, die müssen für ihre Kirche in den USA für ein Jahr in die Welt und missionieren, in dem Jahr müssen sie alles zu 2 machen und dürfen außer dem Missionieren quasi nix machen (keine Frauen etc).
Dazu kommt eine ex-katholische-Theologie-Studentin. Die hat das Studienfach gewechselt, nachdem eine nicht gerade kleine Gruppe in der katholischen Theologie der festen Überzeugung war, sich mit Gott zu unterhalten und sie, da sie das als unmöglich und leicht verrückt bezeichnet hat, daraufhin als nicht wirklich gläubig angesehen haben. Von so einem Fach hat sie sich dann schnell verabschiedet
Und da gibts noch ne nette evangelische Theologie-Studentin, die sind recht aufgeklärt und "normal", erzählt ab und an mal Geschichten aus dem Studium, z.B. brechen anscheinend regelmäßig (ev.) Theologen in den Vorlesungen in Tränen aus, wenn sie sich kritisch mit der Bibel befassen müssen (d.h. die Bibel als von Menschen geschriebenes Werk analysieren anstatt von Gott gegeben hinzunehmen).
In London habe ich mir mit nem Freund mal Scientology angesehen, das Wetter war schlecht und die haben tolle Sachen angeboten
Wir durften uns so einen Werbefilm angucken, in dem das "böse" Unterbewusstsein gezeigt wurde, dass angeblich für alles Übel verantwortlich ist und nur schlechtes für uns tut. Fazit des Films: Der Scientology Gründer hat das erkannt und wir müssen unser Unterbewusstsein (dass im Film natürlich anders hieß und total böse war, auch in roten Farben und so) bekämpfen. Als ich ein wenig argumentierte warum das schwachsinnig ist hieß es: Man muss das Eunetics Buch (oder wie auch immer man das schreibt) lesen um es komplett verstehen zu können. Pffff ... freaks
Mein Fazit: Bis auf den einen netten Mormonen und natürlich den normalgebliebenen Theologie-Studenten hatte ich bei allen Sektierern das Gefühl, dass sie mit ihrem Leben sehr unzufrieden sind und Zuflucht suchen, d.h. Schutz vor der bösen Welt mit der sie nicht zurechtkommen in einer abgeschotteten und einfachen Gemeinde.
Das deckt sich allgemein mit meinem Religionsbild als Zuflucht für geistig schwache, die nicht in der Lage sind, ihr Leben aus sich selbst heraus zu meistern. Sekten sind dann eben die extreme Form für geistig sehr schwache