Haft für Hoyzer

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Finde ich ein bisschen arg hoch die Strafe, hab mich jetzt aber auh net näher mit beschäftigt. Und warum hat der eigentliche Drahtzieher nur ein paar Monate mehr Haft?

Die Berliner Richter hatten Hoyzer wegen Beihilfe zum Betrug in sechs Fällen zu zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt. Hoyzer selbst war nicht anwesend und wurde durch seinen Anwalt Thomas Hermes vertreten.

Der Drahtzieher der Manipulationen, Ante Sapina, hatte wegen Betruges in zehn Fällen eine Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten erhalten. Auch er muss ins Gefängnis. Neben Hoyzer und Ante Sapina waren auch dessen Brüder Mila und Filip, der Schiedsrichter Dominik Marks und Ex-Fußball-Profi Steffen Karl verurteilt worden. Damit ist der Wett- und Manipulationsskandal abgeschlossen.

Quelle:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,454707,00.html


Im Vergleich dazu finde ich lächerlich, dass z.B. in diesem Fall ein Vergewaltiger nur zwei Jahre Haft bekommt (auch wenn die meist doch ein bisschen mehr bekommen)....

http://mainz.zeilenschlag.de/panorama/tochter-vergewaltigt-zwei-jahre-haft-auf/
 

Busta_inaktiv

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Juhuuuu :klatsch:
Hallo Italien, hier könnt ihr was lernen!


Richter Clemens Basdorf: "Fußball in Deutschland ist eine sehr wichtige und eine die Öffentlichkeit bewegende Angelegenheit"

Klingt so, als könne man die verhältnismäßig hohe Strafe zum Teil über den kumulierten Schaden der Millionen Betroffenen rechtfertigen.
 
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in diesem fall sieht man mal wieder sehr schön, dass harte urteile meist nur noch dann fallen, wenn die sache möglichst viel beachtung in der öffentlichkeit findet und/oder der täter möglichst wenig bis keine kontakte in die hochpolitik hat. in anderen fällen bekommen unbedeutende betrüger deutlich geringere strafen bei deutlich mehr hinterzogenem geld; oder aber bedeutende betrüger deutlich geringere bis gar keine strafen; wenn ihnen beispielsweise eine bank oder sowas "gehört" hat. aber die haben dann dafür eben auch die entsprechenden kontakte. und kein richter würde heute wohl noch jemanden für etwas bestrafen, dass vielleicht auch ein hoher politiker oder jemand aus seinem freundeskreis getan haben könnte. aber so ein betrügender schiri mit irgendwelchen östlichen verbrecherbanden, das ist ja eine ganz andere welt, da kann man auch mal richtig zulangen, sowas wird die eigenen freunde sicherlich nie betreffen. ganz anders da beispielsweise bei mannesmann & co.

den vergleich mit den vergewaltigern hatten wir doch erst vor knapp einer woche hier; und es ist da mitnichten so, dass die häufig deutlich mehr bekommen. auch hier passiert sowas oft nur, wenn die öffentlichkeit große achtung darauf legt, wie beispielsweise gestern bei mario m.

der typ aus deinem link hätte vermutlich auch mindestens 10 jahre haft bekommen (gerade wenn er sich auch noch an die enkelinnen herangemacht hat), d.h. bis er > 70 ist, aber eben nur wenn das vorher schön hochgepusht worden wäre.

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kurz zur definition: nötigung ist quasi alles ohne penetration.
 

penissimo

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unser strafgesetzbuch scheint auch einige eklatante lücken zu haben, oder wieso wurde überhaupt diskutiert, ob man ihn verurteilen kann? kann das ein jurastudent mal genau ausführen? mit dem stgb habe ich mich nie beschäftigt.

finde die strafe vollkommen in ordnung. ich kanns nicht mehr ertragen, wie es in dieser gesellschaft cool ist immer andere zu hintergehen und dabei ordentlich abzucashen.
und weil er auch noch dafür gekämpft hat, nicht verurteilt zu werden, sollte man ihn erst recht einlochen.
 
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Zunächst müsste mal die Textfassung des Urteils vorliegen, dann könnten fundierte Thesen über das juristische Problem und seine Bewertung getroffen werden.
 

Busta_inaktiv

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Original geschrieben von penissimo
unser strafgesetzbuch scheint auch einige eklatante lücken zu haben, oder wieso wurde überhaupt diskutiert, ob man ihn verurteilen kann? kann das ein jurastudent mal genau ausführen? mit dem stgb habe ich mich nie beschäftigt.

Der Spiegel von letzter Woche, Seite 50, mittlere Spalte:
Denn die Strafjustiz ist, aus gutem Grund, an feste Formalien und den genauen Gesetzeswortlaut gebunden. Betrüger ist, so sieht es Paragraph 263 des Strafgesetzbuchs vor, wer "durch Vorspiegelung falscher oder durch Entsetellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt" - also einen anderen täuscht.
Doch Staatsanwalt Schneider vermag nicht zu erkennen, dass Sapina oder Hoyzer getäuscht haben. Tatsächlich hat sich Sapina nicht im Wettbüro mit den Worten vorgestellt: "Ich habe den Hoyzer bestochen." Ebenso wenig wurde er gefragt: "Haben Sie Spiele manipuliert?" Sapina hat einfach den Wettschein abgegeben - und habe nicht schon dadurch getäuscht, meint Schneider.
"Es fehlt an der inhaltlichen Kommunikation zwischen beiden Seiten", erklärt der Staatsanwalt am Tag nach seinem Plädoyer und vergleicht den Fall mit einer Zugfahrt: Wer nur ohne Fahrschein fährt, täuscht noch niemanden und betrügt daher nicht. Wer aber dann auf die FRage "Noch jemand zugestiegen?" schweigt, täuscht den Schaffner und wird zum Betrüger.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Zunächst müsste mal die Textfassung des Urteils vorliegen, dann könnten fundierte Thesen über das juristische Problem und seine Bewertung getroffen werden.

so und nicht anders.

immer dieses stammtischgelaber.
 

Busta_inaktiv

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Stammtischgelaber, wo?
Das juristische Problem bestand vor dem Urteil.
 

shaoling

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aMrio labert und labert echt immer nur so daher, ohne irgendetwas zu sagen.
 
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im gegensatz zu dir habe ich meine meinung recht ausführlich dargestellt sowie eine behauptung eines mitposters berichtigt.

du aber sagst gar nichts zum thema sondern greifst mich grundlos an, wie du es ja gerne des öfteren tust. wenn hier also jemand spammt dann eindeutig du.

und natürlich kann man auch ohne den urteilstext seine meinung kundtun, gerade wo es doch hier auch um das thema zu harte bzw zu weiche strafen geht.
 

shaoling

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Ich greife niemanden grundlos an. Du bist zweifelsohne in der Lage, dir einen Überbau für deine unproduktiven Kommentare auszudenken. Im Kern sagst du aber nichts, außer dass dir eben dies oder jenes nicht passt. Du verpackst es zwar etwas erwachsener als das Kleinkind, das sein Fläschchen will, aber subtantiell läuft es aufs gleiche hinaus.
 
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Original geschrieben von Busta
Stammtischgelaber, wo?
Das juristische Problem bestand vor dem Urteil.

Grundsätzlich hast Du natürlich recht, aber fraglich ist eben doch, wie der BGH 1.) das Problem angeht und 2.) es löst.
Darüber kann dann inhaltlich fundiert diskutiert werden. Natürlich gilt im Strafrecht ein Analogieverbot und die Grenze der Auslegung ist selbstverständlich der Wortlaut der Norm. Dennoch läuft Subsumtion nicht immer in Bahnen des alltäglichen Textverständnisses, sondern unterliegt den Regeln der juristischen Methodik.

Original geschrieben von aMrio

und natürlich kann man auch ohne den urteilstext seine meinung kundtun, gerade wo es doch hier auch um das thema zu harte bzw zu weiche strafen geht.

Selbstverständlich kann man das. Aber es ist sehr fraglich, wie inhaltlich wertvoll solche Ansichten sind. Jedem seine Meinung, aber besonders substantiiert sind solche Ansichten selten, wie es bei Dir oben eben wieder deutlich wird.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
und natürlich kann man auch ohne den urteilstext seine meinung kundtun, gerade wo es doch hier auch um das thema zu harte bzw zu weiche strafen geht.

naja kann dazu eigentlich nur irony rautieren. wer von der jurisprudenz keine ahnung hat soll zu juristischen fragen einfach die klappe halten.
 
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Original geschrieben von HeatoR


naja kann dazu eigentlich nur irony rautieren. wer von der jurisprudenz keine ahnung hat soll zu juristischen fragen einfach die klappe halten.


so ein schwachsinn, smacks hat nach meinungen gefragt, wenn er eine qualifizierte meinung zu diesem thema zu diesem thema haben will, wird er sicher nicht auf dem bw.de forum nachfragen. nur weil einige hier jura erfahrung haben, heisst das nicht zwangsläufig, das alle anderen zu solchen themen die fresse zu halten haben. ich stimmte amrio sicher nicht immer zu aber er hat hier lediglich seine meinung gepostet. und ehrlich gesagt sehe ich das auch so, das richtersprüche mit grossem öffentlichen interesse oft härter ausfallen, als sie es gewöhnlicher weise tun würden. das ist ein persönlicher subjektiver eindruck und da werdet ihr auch mit eurem hochgepinseltem "fachwissen" nicht gegen anstinken, auch wenn irony in seinen ausführung richtig liegt aber niemand hier ist in der lage ,solch ein urteil zu werten und das kann auch gar nicht sinn und zweck dieses threads sein.
 

Busta_inaktiv

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Sorry, hatte Marios Gelaber überlesen (ignore). Somit gab es natürlich sehr wohl Stammtischgelaber...

Penissimos Frage war eindeutig gestellt und wurde von mir eindeutig beantwortet; mit dem Urteil hatte sie schlichtweg nichts am Hut.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
für mich haben richter eine gewisse autorität, genauso wie ärzte, polizisten usw.

richter fällen doch kein urteil einfach so aus dem buch, das urteil ist ein produkt von genausten fallstudien und untersuchungen sowie jahrelanger berufserfahrung.

ich als medizin nub würde doch auch nicht über die behandlung eines patienten bzw. die fehler eines arztes bei dieser urteilen, ganz einfach weil ich keine ahnung habe.

aber weil die rechtssprechung scheinbar "nur" aus sprache besteht, meint jeder bauer dort mitreden zu können obwohl es eine genauso komplizierte und für den laien unverständliche wissenschaft ist.

richter sind experten in dieser wissenschaft und deswegen beauftragen wir sie für unsere gesellschaft die arbeit zu tun, die sie tun. und einem laien steht es meiner meinung nach nicht zu ein richtersurteil irgendwie zu bewerten. das wäre wie gesagt so, als ob ich irgendwelche operationen beurteilen würde, oder kA die formeln eines physikers.
 

shaoling

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Offen gestanden, eine ziemlich dürftige Einstellung.

Es erinnert mich ein bisschen daran, dass Laien eigentlich nicht befugt sein sollten, die Heilige Schrift zu interpretieren.
 
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Original geschrieben von HeatoR
für mich haben richter eine gewisse autorität, genauso wie ärzte, polizisten usw.

richter fällen doch kein urteil einfach so aus dem buch, das urteil ist ein produkt von genausten fallstudien und untersuchungen sowie jahrelanger berufserfahrung.

ich als medizin nub würde doch auch nicht über die behandlung eines patienten bzw. die fehler eines arztes bei dieser urteilen, ganz einfach weil ich keine ahnung habe.

aber weil die rechtssprechung scheinbar "nur" aus sprache besteht, meint jeder bauer dort mitreden zu können obwohl es eine genauso komplizierte und für den laien unverständliche wissenschaft ist.

richter sind experten in dieser wissenschaft und deswegen beauftragen wir sie für unsere gesellschaft die arbeit zu tun, die sie tun. und einem laien steht es meiner meinung nach nicht zu ein richtersurteil irgendwie zu bewerten. das wäre wie gesagt so, als ob ich irgendwelche operationen beurteilen würde, oder kA die formeln eines physikers.


aber willst du bestreiten das urteile zT auch durch besonderen druck durch die öffentlichkeit besonders hart ausfallen.

prinzipiell gebe ich dir ja recht aber ich denke auch richter lassen sich durch die öffentliche meinung beeinflussen
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
wenn jeder bei der rechtssprechung mitreden hätte sollen, dann bräuchten wir keine richter sondern könnten urteile vom pöbel abstimmen lassen.

eine light version dieser horrorvorstellung ist zB das amerikanische rechtssystem mit seinen geschworenen. aber die staatsväter haben sich dagegen entschieden, weil sie diese verantwortungsvolle aufgabe nunmal profis überlassen wollten. wissenschaftlern die jahrelang studiert haben.

ich sage nicht, dass alle urteile immer richtig sind. aber ich sage, dass nur die wenigsten einen urteilsspruch bzw. seine begründung überhaupt verstehen können.

edir: klar sind auch richter beeinflußbar. aber ob und wie ein urteil beeinflußt wurde, diese entscheidung hat die entsprechend höhere instanz zu fällen.
 

shaoling

Guest
Nur weil sich jemand viel dabei gedacht hat, muss noch lange nichts Gutes dabei herauskommen. Die Komplexität der Urteilsfindung und -begründung ist noch lange kein Anhaltspunkt für die Brauchbarkeit.

Im Übrigen entscheidet auch "der Pöbel", wer unser Land regiert.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ja, er entscheidet WER es regiert, aber er darf es nicht selbst regieren. ( was ich übrigens ganz gut finde )

und natürlich ( und das habe ich auch bereits gesagt ) ist die komplexität der jurisprudenz keine garantie für immer richtige urteile. aber aufgrund dieser komplexität kann nunmal kaum ein laie beurteilen ob ein urteil gerecht oder ungerecht ist.

und deswegen finde ich solche diskusionen auch immer recht sinnlos. klar, meinungen gibt es wie sand am meer, aber ich finde es gefährlich "laienmeinungen" zu viel beachtung zu schenken.
 

shaoling

Guest
Du wiederholst dich, ohne Argumente vorzutragen. Wieso sollte man Gerechtigkeit irgendwo in den Tiefen juristischer Spitzfindigkeiten finden?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
lol du glaubst, dass rechtssprechung irgendwas mit gerechtigkeit zu tun hat? O_o
gerechtigkeit ist ein moralischer begriff und daher ist er nicht real. es gibt keine gerechtigkeit auf der welt, jedenfalls keine vom menschen geschaffene. recht hat GAR NICHTS mit gerechtigkeit zu tun. bitte merken und für immer behalten!


PS: argumente findest du in den posts davor, ich habe nicht vor neue vorzutragen bis die alten wiederlegt sind.
 
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Du tust so als gäbe es in sachen der justiz keine vetternwirtschaft und als seien richter maschienen ohne vorurteile etc. Leider total utopisch...

Natürlich kann man die rechtsprechung in den meisten fällen keinen laien überlassen, d.h. aber nicht, dass die rechtsprechung nicht von laien beurteilt und auch kritisiert werden sollte. Der laie ist von der rechtsprechung schließlich genauso betroffen wie der profi und muss sich desshalb natürlich auch mit solchen themen auseinandersetzen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Du tust so als gäbe es in sachen der justiz keine vetternwirtschaft und als seien richter maschienen ohne vorurteile etc. Leider total utopisch...


klar sind auch richter beeinflußbar. aber ob und wie ein urteil beeinflußt wurde, diese entscheidung hat die entsprechend höhere instanz zu fällen.
 

shaoling

Guest
Ich glaube nicht, sondern hinterfrage, was du selbst gesagt hast:
Original geschrieben von HeatoR
und natürlich ( und das habe ich auch bereits gesagt ) ist die komplexität der jurisprudenz keine garantie für immer richtige urteile. aber aufgrund dieser komplexität kann nunmal kaum ein laie beurteilen ob ein urteil gerecht oder ungerecht ist.
Original geschrieben von HeatoR
und einem laien steht es meiner meinung nach nicht zu ein richtersurteil irgendwie zu bewerten.
Und für diese Behauptung kann ich noch kein stichhaltiges Argument entdecken außer "steht uns ja nicht zu, haben eh keine Ahnung, etc".

Ich bin da eher bei Outsider und halte es sogar für dringend geboten, dass verantwortungsbewusste Bürger sich mit dem Treiben der Justiz auseinandersetzen, wozu auch gehört, Urteile zu hinterfragen und gegebenenfalls anzuzweifeln. Natürliche sollte das auf einer angemessenen Grundlage erfolgen.
 
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Heator hat ja Recht, es hat seinen guten Grund, dass der Richter unabhänig ist. Und niemand wird das ernsthaft bezweifeln wollen. Trotzdem darf ja gefragt werden wie das zustande kommt.

Außerdem wird niemand bezweifeln, dass das Recht immer komplizierter und umständlicher wird. Irgend wann müssen also Vereinfachungen her. Steuerrecht ist wohl das beste Beispiel. Dass sollte natürlich nicht von einem wütenden Mop entschieden werden, dann wäre Gesetz wertlos, da Richter erpressbar wären. Genauso darf man aber nicht vergessen, dass es genauso sehr gefährlich wird, wenn die Menschen in einem Land Urteile nicht mehr ansatzweise nachempfinden können. Damit meine ich, dass sie diese z.B. nur noch als willkürlich oder ungerecht empfinden. Gesetze spiegeln ja wohl in jedem Land auch die Moralvorstellungen indirekt wieder. Unser Bürgerliches Gesetzbuch geht ja auch in großen Teilen auf den Code Napoleon zurück, der wiederum von den Idealen der frz. Revolution beeinflusst ist.
 

penissimo

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also richter haben sich oft von der rechtswissenschaft entfernt und selbst die höchsten gerichte bringen manchmal urteile für die sie in den rechtswissenschaften noch jahrelang kritisiert werden.
das nur mal so am rande.
Original geschrieben von Busta


Der Spiegel von letzter Woche, Seite 50, mittlere Spalte:
Denn die Strafjustiz ist, aus gutem Grund, an feste Formalien und den genauen Gesetzeswortlaut gebunden. Betrüger ist, so sieht es Paragraph 263 des Strafgesetzbuchs vor, wer "durch Vorspiegelung falscher oder durch Entsetellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt" - also einen anderen täuscht.
Doch Staatsanwalt Schneider vermag nicht zu erkennen, dass Sapina oder Hoyzer getäuscht haben. Tatsächlich hat sich Sapina nicht im Wettbüro mit den Worten vorgestellt: "Ich habe den Hoyzer bestochen." Ebenso wenig wurde er gefragt: "Haben Sie Spiele manipuliert?" Sapina hat einfach den Wettschein abgegeben - und habe nicht schon dadurch getäuscht, meint Schneider.
"Es fehlt an der inhaltlichen Kommunikation zwischen beiden Seiten", erklärt der Staatsanwalt am Tag nach seinem Plädoyer und vergleicht den Fall mit einer Zugfahrt: Wer nur ohne Fahrschein fährt, täuscht noch niemanden und betrügt daher nicht. Wer aber dann auf die FRage "Noch jemand zugestiegen?" schweigt, täuscht den Schaffner und wird zum Betrüger.
dann ist das wohl definitv eine lücke im stgb.
habe nochmal nachgeschaut. sogar plagiate sind legal.
betrügen scheint in deutschland also sehr attraktiv zu sein.
 
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Original geschrieben von HeatoR
klar sind auch richter beeinflußbar. aber ob und wie ein urteil beeinflußt wurde, diese entscheidung hat die entsprechend höhere instanz zu fällen.

hier kommt dann vetternwirtschaft ins spiel... Man pisst sich nicht selber ans eigen bein...
 
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So einfach ist es eben nicht. Die Ansicht der Staatsanwaltschaft stützt sich angeblich auf ein Urteil von 1961, was damals schon umstritten war. Der BGH folgte im Fall Hoyzer einer anderen Meinung. Die Frage nach der Plausibilität des Urteils setzt doch zwangsläufig voraus, die Argumentation des Senats zu kennen.

Zwei Jahre und fünf Monate für sechs Fälle der Beihilfe zum Betrug sind meiner Meiung nach auch nicht völlig abwegig. Weshalb sich aus dem Vergleich mit der sexuellen Nötigung ein anderes ergeben sollte, ist mir nicht klar.
 
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Original geschrieben von SwAtCh-IrOnY


Zwei Jahre und fünf Monate für sechs Fälle der Beihilfe zum Betrug sind meiner Meiung nach auch nicht völlig abwegig. Weshalb sich aus dem Vergleich mit der sexuellen Nötigung ein anderes ergeben sollte, ist mir nicht klar.

ich denke du missverstehst hier deutlich die intention. es geht imho nicht darum, dass das hoyzer urteil zu schwach ist sondern darum, dass viele andere zu milde ausfallen; besonders im direkten vergleich.

(auch wenn jetzt die paragraphenreiter wie shao oder busta wieder kommen werden und sagen dass man das ja gar nicht vergleichen kann rechtlich gesehen bzw irgendeine andere fadenscheinige aussage finden werden die bei der bestrafung einer vergewaltigung milder walten lässt als bei einem betrug)
 
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wieso werden in diesem thread schonwieder straftaten gegenübergestellt ?
Hier geht es um Hoyzer in erster linie (siehe threadname)
und der wird verknackt
Ich finde die Strafe gut.
 
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Original geschrieben von aMrio


ich denke du missverstehst hier deutlich die intention. es geht imho nicht darum, dass das hoyzer urteil zu schwach ist sondern darum, dass viele andere zu milde ausfallen; besonders im direkten vergleich.

(auch wenn jetzt die paragraphenreiter wie shao oder busta wieder kommen werden und sagen dass man das ja gar nicht vergleichen kann rechtlich gesehen bzw irgendeine andere fadenscheinige aussage finden werden die bei der bestrafung einer vergewaltigung milder walten lässt als bei einem betrug)

Wie willst Du denn einen vernünftigen Vergleich aufstellen? Wenn Du sexuelle Nötigung härter sanktionieren möchtest, muss das Gesetz geändert werden. Beurteilt wird der vorliegende Sachverhalt und der Strafrahmen ist nunmal kodifiziert. Ich verstehe deinen Ansatz nicht.
 
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formuliere deine aussage doch erneut um: wie sähe denn ein unvernünftiger vergleich aus? menschen, seelen und körper in geld aufzuwiegen?

meiner meinung nach sollte jedwede straftat gegen die körperliche und auch seelische unversehrtheit deutlich härter verfolgt und bestraft werden als materielle schäden. und natürlich sollte meiner meinung nach unser rechtssystem so sein, dass eine vergewaltigung gar nicht haftfrei ausgehen kann, geschweige denn weniger hart bestraft werden kann als ein betrug.

und deiner / eurer meinung nach darf ich nun so eine meinung nicht haben, weil unser rechtssystem sie nicht abdeckt? :rofl2:
mit so einer ansicht hätte es nie irgendwelche veränderungen gegeben.
 
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Ich verbiete grundsätzlich keine Meinungen und kann auch nicht sehen, wo ich es bei diesem Thema getan haben sollte. Rechtsprechung muss sich eben an der Kodifizierung orientieren. Es ist an der Legislatur einen Strafrahmen festzulegen.
 
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Original geschrieben von Busta
Stammtischgelaber, wo?
Das juristische Problem bestand vor dem Urteil.

bis zu deinem posting hatte ich schon die hoffnung, dass keiner auf den idioten eingeht ;)

lass den doch bitte einfach labern, ignorieren und gut :)
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von aMrio
ich denke du missverstehst hier deutlich die intention. es geht imho nicht darum, dass das hoyzer urteil zu schwach ist sondern darum, dass viele andere zu milde ausfallen; besonders im direkten vergleich.

(auch wenn jetzt die paragraphenreiter wie shao oder busta wieder kommen werden und sagen dass man das ja gar nicht vergleichen kann rechtlich gesehen bzw irgendeine andere fadenscheinige aussage finden werden die bei der bestrafung einer vergewaltigung milder walten lässt als bei einem betrug)
Glaubst du, dass die Vorwegnahme des Unvermeidlichen dir irgendeinen Vorteil verschafft?
Solche Straftaten kann man nun mal nicht vergleichen, weil von der Motivation der Täter über die Art des Schadens bis hin zu der Wirkung auf die Opfer und den Folgen daran so ziemlich nichts vergleichbar ist.

Und da wir alle wissen, worauf deine abstrusen Vergleiche und Beurteilungen hinauslaufen, nämlich drastische Straferhöhungen, lohnt es sich im Grunde auch gar nicht, weiter darauf einzugehen.
Es ist sicher kein Zufall, dass dir so ziemlich alle Leute, die sich etwas mit dem Thema auskennen, in jedem Thread dazu heftig widersprechen, während dein Erbsenhirn weiter in Stammtischmanier groteske Milchmädchenrechnungen aufstellt.
Auf dieser Grundlage lässt sich keine konstruktive Diskussion führen und du hast auch mehr als einmal bewiesen, dass es dir dafür erheblich am nötigen Verständnis mangelt.
 
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Darmstadt
Original geschrieben von sHaO-LiNg
aMrio labert und labert echt immer nur so daher, ohne irgendetwas zu sagen.

es geht mir langsam auf den Sack ständig diese Scheiße zu lesen.
Die aMrio flames im Comm Forum haben schon "Stürmer"-Charakter.
Man braucht schließlich keine Argumente um aMrio scheiße zu finden und das muss hier jeder mal begreifen, wa?


Kommt Kinder werdet endlich mal erwachsen.
Euer Neid bestätigt nur Eure Inkompetenz im Umgang mit sachlicher Argumentation.
 

shaoling

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Neid? :lol:

aMrios Ruf hier im Forum ist hart gesäht, nun muss er mit der Ernte leben.
 
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Darmstadt
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Neid? :lol:

aMrios Ruf hier im Forum ist hart gesäht, nun muss er mit der Ernte leben.

nich bei mir ::]:
dafür warst du ein Jahr auf meiner ignore.
Und genau wegen dem Satz stimmt meine Kritik. Es sind einfach 2-3 Leute permanent damit beschäftigt ihm ein Bildnis zu verpassen, welches sie gerne hätten.
Und dann gibt es noch die Trittbrettfahrer, die sich bei Kritik sofort beleidigt fühlen und mit auf den Zug springen.
Also nix mit hart gesäht.
Kann die Hysterie, die einige wenige hier über aMrio verbreiten nich nachvollziehen.
Hat höchstens einen Schuss, weil er den Gedankenstuhl jedes Users mit Vernunft zu entkräftigen versucht.
 
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