Die Chroniken von Ennokar

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Wollt nur mal eine Meinung hören, wär cool wenn ihr euren ersten Eindruck hinterlasst.


Im Norden von Ennokar lebten die Karwakaner. Sie waren ein wildes und barbarisches Volk. Ihr Land war 7 Monate lang bedeckt von Eis und Schnee. Es war ein Land von hohen Bergen, tiefen Schluchten und weiten Hochebenen und jenseits der nördlichsten Berge brausten die eisigen Fluten des Gorwangmar Meeres. Mirmahok hieß eine Stadt in der Hochebene die man Tult nannte und diese Stadt war der Nordmänner einzige größere Siedlung. Obwohl sie keinen König besaßen, herrschte dort doch eine Art Oberhaupt der Karwakaner, der Harrok. Die Erzählungen schweigen darüber wann und warum der erste Harrok in Karwak erschien, doch ist es Brauch, dass sich große Krieger der Nordmänner alljährlich in Karwak einfinden um ein großes Turnier im Zweikampf auszutragen. Dieses Turnier dauert mehrere Wochen, denn für gewöhnlich finden sich die Recken in großer Zahl ein. So ist diese Zeit ebenfalls eine Zeit der Feste und des Tanzes, denn auch ein neues Jahr beginnt für die Nordmannen. Der Kampf jedoch endet nicht selten mit dem Tode des unterlegenen, so rau und wild wird er gefochten. Was aber dem Sieger winkt, ist die Herausforderung des Harrok zum Zweikampf und wenn er ihn bezwingt, gebührt ihm das Recht sich selbst Harrok zu nennen.
Doch was tut er, wenn er erst Harrok von Karwakan ist? Er nimmt sich die begehrtesten Weiber, er trinkt das beste Bier und feiert die größten Feste. Doch es wäre kein Nordmann, wenn er dafür nicht in die blutigsten Schlachten ziehen würde um nicht fett und träge zu werden und den Hohn und den Spott der Stämme von Karwakan auf sich zu ziehen. Er ist in der Regel ein Mann auf den die Krieger hören, wenn er das Kriegshorn bläst. Denn ihr müsst wissen, dass der Krieg das Leben im rauen Norden erst angenehm macht. Angenehm für Nordmänner wohlgemerkt. Denn nur durch Raubzüge gelangt ein grossteil von dem was die Nordmannen benötigen erst zu ihnen. Da sie also verhasste Räuber sind, ist es nicht selten, dass ein erboster König ein Heer gegen sie schickt, und es kommt auch vor, dass sie in solch einer Schlacht unterlegen.
Erst König Burmus von Kiriom hat im Jahre 573 die Karwakaner am Berg Tuwe geschlagen. Er zog mit 7000 Mann in das eisige Reich und die Schneedünen am Fuße des Berges färbten sich rot, nachdem Burmus 4 versammelten Stämmen von Karwakanern in einer der wildesten Schlachten des Nordens gegenüberstand. Doch hatte Burmus seinen Sieg teuer bezahlt, denn weniger als 2000 seiner Mannen kehrten mit ihm zurück nach Kiriom, und nichts von dem was die Nordmänner in Kiriom erbeutet hatten. Denn dort wo die Schlacht stattfand war nur Einöde, wie in den Meisten Teilen Karwakans. Ja teuer hatten die Männer von Kiriom ihren Sieg bezahlt, denn noch der letzte Karwakaner kämpfte mit dem Mut eines Drachen. Selten ziehen die Karwakaner sich aus einem Kampf zurück.
Doch selbst angesichts solcher Katastrophen gibt es noch Menschen in Karwakan und wird es sie immer geben. Die ersten sagt man, waren Tibudrier gewesen, die nach dem Fall ihres Reiches im Vasallenkrieg in die öden Niemandslande von Ennokar zogen. Zu ihnen gesellten sich über die Jahrhunderte allerlei heimatloses Volk, Menschen die wegen ihrer groben Manieren oder ihrer bösen Taten von ihrem Volk vertrieben wurden, oder einfach solche Verlorene, die nichts anderes mit sich anzufangen wussten, als ein Leben in der harten Freiheit des Nordens zu suchen. So nährt sich noch heute der Stamm der Nordmänner. Frauen, wenn sie nicht im Norden geboren werden, gelangen oft als Beute dorthin. Da kein König die Macht und den Wahnsinn besitzt das öde Land zu erobern und dauerhaft zu besetzen, wird Karwakan immer ein Dorn im Auge der zivilisierteren Reiche sein. Es sei denn, die Götter lassen es eines Tages im Meer versinken.
Leben denn also die Nordmannen nur von Raub und Mord? Nein sie haben auch Herden von Vieh, Yaks und Ziegen und sie befischen die Nordmeere. In den milderen Monaten ihres Jahres bauen sie selbst das eine oder andere Gemüse an. Sie schürfen nach Metallen in ihren Bergen, Silber, Kupfer und Eisen finden sie dort, auch minderwertige Kristalle und Salz. Sie schmieden sich selbst ihre Waffen und kleiden sich mit den Häuten und Fellen ihrer Tiere. Sie halten sich Hunde und Rentiere um ihre Schlitten zu ziehen und es geht die Sage um, dass frühe Bewohner des Nordlandes es vermocht hatten die großen Wassergeschöpfe des Gorwangmar Meeres zu zähmen um ihre Schiffe zu leiten. Denn für die meiste Zeit des Jahres ist es sehr gefährlich das Nordmeer zu befahren. Eisberge driften darauf und haben schon so manche allzu profitgierige Handelsflotte zum Sinken gebracht.
 
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Also ich gehe jetzt mal davon aus, dass du das geschrieben hast.

Imo ist es dir gelungen ein einigermaßen klares Bild von diesen Nordmannen zu schaffen.
Leider ist der Schreibstil und der Inhalt der destilierte Fantasystandard. Der leichte Touch von Altertümlichkeit in der Sprache und die verwendeten Namen war einfach schon sehr oft da.

Wenn du also versuchst irgendetwas unkonventionelles in der Sparte zu erreichen, dann könntest du nicht schlimmer scheitern.

btw sind noch 1-2 Rechtschreibfehler drin.
 
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Klingt nach einer interessanten Geschichte mit Potential. Bin gespannt wie's weitergeht.

Abgesehen von einigen orthograischen Fehlern stört allerdings der häufige Wechsel der Zeitform. Du solltest darauf achten, hier eine klare Linie zu fahren, oder, wenn du verschiedene Erzähler verwenden willst, diese klar definieren, damit der Leser sie jederzeit unterscheiden kann. Die Sprünge von Präsens zu Präteritum oder gar Plusquamperfekt und zurück sorgen für reichlich Verwirrung.

Die Beschreibungen und verwendeten Motive sind hingegen gut gelungen. Teilweise relativierst du aber zuviel:
"Er ist (in der Regel) ein Mann auf den die Krieger hören."
Ich nehme an, du willst eigentlich damit sagen, dass der Harrok ein gefürchteter Mann ist, vor dem alle Respekt haben. Diesen Eindruck machst du mit "in der Regel" aber ganz schnell wieder kaputt.

Oder an anderer Stelle:
"Selten ziehen die Karwakaner sich aus einem Kampf zurück."
Sind es wilde, babarische, furchtlose Krieger?
Wenn ja, dann schreib doch lieber, dass sie sich NIEMALS zurückziehen! Alles andere würde dem Eindruck eines Kriegervolkes einen gewaltigen Dämpfer erteilen.

Dann wäre da noch das "heimatlose Volk" von Menschen, die "von ihrem Volk vertrieben" wurden:
Zweimal das gleiche Wort, aber mit unterschiedlicher Bedeutung. Das verwirrt. Mach zum Beispiel "heimatloses Gesindel" oder Gesetzlose/Outlaws draus, und alle Widersprüche lösen sich auf.

An anderer Stelle:
"harte Freiheit" - Freiheit ist in erster Linie mit vielen positiven Assoziationen verbunden. Wie wäre es stattdessen zum Beispiel mit "harter/erbarmungsloser Wildniss"?

Dann wären da noch die Eisberge, die ganze Handelsflotten (!) zum Sinken bringen. Dass Eisberge ein Schiff verunglücken lassen können, ist bekannt. Dass dies bei besonders "heimtückischen" Eisbergen auch öfter vorkommen kann, ebenfalls. Aber eine ganze Flotte? Das erscheint äußerst unwahrscheinlich. Wenn du die Gefährlichkeit dieses Nordmeeres betonen willst, dann bedarft es glaube ich etwas mehr als Eisbergen.
Beschreibe den peitschende Wind, die gewaltigen Eisstürme, die haushohen, tobenden Wellen, die Schiffe zerbersten lässt. All sowas könnte zu einer Polarregion gehören in der über Monate die Sonne nicht aufgeht...

Nochwas zum Schreibstil: Inversionen sind ein mächtiges Werkzeug, um bestimmte Dinge zu betonen. Allerdings sollte man es sehr bewusst und sparsam anwenden, sofern man nicht gerade Yoda heißt.
Sonst, mein Padawan, der Leser sich sehr anstrengen muss! Naja, so schlimm ist es natürlich nicht. Ist mir nur am Rande aufgefallen, daher wollt ich's nicht unerwähnt lassen.
Ansonsten sind manche Formulierungen etwas umgangssprachlich (Bsp.: "eine Art Oberhaupt"). Das ist vielleicht OK, wenn die Rolle des Erzählers klar ist und es dazu passt. Aber durch die angesprochenen Sprünge in den Zeitformen ist es eben nicht ganz klar, wer hier die Geschichte erzählt.

Zuletzt noch zur Jahreszahl: Es handelt sich ja offenbar um eine Fantasy Geschichte. Daher sollte auch klar werden, worauf sich die Zeitrechnung bezieht.
Auf Jesus Christus etwa? Wäre natürlich möglich, sollte dann aber auch klar gemacht werden.
Allgemein sollte eine Fantasywelt gründlich durchdacht sein. Wie viele Tage hat z. B. ein Jahr? Wie sieht die Welt überhaupt aus? Alle Parallelen die du von der realen Welt übernimmst, mögen für dich vielleicht selbstverständlich sein. Für den Leser trifft das aber natürlich nicht unbedingt zu!

So, das wären ein Paar Anregungen meinerseits, die selbstverständlich nur meine bescheidene Meinung darstellen.
Lass dich also nicht entmutigen. Frohes Schreiben!
 
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wow skyhawk, danke für die vielen anregungen.
also ich hab das einfach mal so aufgeschrieben und mir ne karte dazu gemalt und während des schreibens kamen mir noch etliche weitere ideen und verzweigungen in den sinn. über die jahreszahl zum beispiel hab ich mir keine großen gedanken gemacht, weil ich nicht vorhatte jedes kleine detail herauszuarbeiten. sollte einfach nur der anfang einer geschichte werden.

jo das mit den zeitformen war schon immer mein problem. ich muss mir das nochmal in ruhe durchlesen und auch einige formulierungen überarbeiten.
das aber vieles relativiert wird, ist aber schon absicht. der Harrok zum beispiel ist jemand auf den die leute hören, in der regel, denn normalerweise hören sie auf niemanden und wenns drauf ankommt nicht mal auf den harrok. er ist ja kein könig oder sowas. am ende ist jeder dort oben auf sich allein gestellt, weshalb dieses land auch so viele gesetzlose anzieht. trotzdem sind die menschen dort nicht niederträchtig oder so, oder hinterlistig. das harte leben da oben, ja diese grausame art frei zu sein und für sich selbst in einer öden welt zu sorgen, erfordert schon einiges an schneid.

ich werds nochmal überarbeiten und vielleicht nebst fortsetzung hier posten, wenn ihrs lesen wollt ;)
 
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