Das Kleeblatt

[fN]Leichnam

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Ein Tag im Sommer. Ich lag in der großen Wiese, grasgrünes Gras bettete mich weich, um mich standen Rosen in rosenrot und der Himmel über mir war himmelblau. Es war Mittag, Wolken kannte der Tag nicht, sehr still, nur der Gesang eines Vogels klang von ferne über die Wiese an mein offenes Ohr. Ich dachte an sie, ich dachte sehr oft an sie.

Aus der Wiese griff ich mir eine rote Rose und berauschte mich ein wenig an ihr. Mein Glückskleeblatt trug ich in der Brusttasche meines Hemdes. Als der Vogel aufhörte zu singen, begann ich Blatt für Blatt von der Rosenblüte zu zupfen.

"Ich liebe sie - ich liebe sie - ich liebe sie - ich liebe sie..."

Beim letzten Blatt sprach ich's laut aus und sank lächelnd in die Wiese, schloss die Augen und dachte an die ihren. Ihre großen, grünen Augen, die mir die Welt bedeuten und alles was darin gut und richtig ist, ich dachte an ihren Mund und ihre Stimme, dachte daran wie sie war, als ich sie noch nicht kannte und wie ich bloß habe sein können ohne sie zu kennen, ich dachte an ihren sorgenvollen Blick und ihr kindliches Wesen, dachte an den Ernst dessen es fähig war, dachte an ihre Familie und ihre lieben Eltern, denen ich mein Glück zu verdanken hatte. An all diese Dinge dachte ich und wäre darüber beinahe friedlich in der Wiese eingeschlummert, hätte ich nicht den Vogel erneut seine schöne Stimme erklingen lassen hören.

Ich öffnete die Augen und unterm Baum, auf dem der Vogel sang, sah ich sie. Sie trug ein weißes Sommerkleid und kein Windstoß bewegte ihr Haar. Wir waren allein in der Wiese, nur der Vogel sang, als sie mir näher kam. "Jedes einzelne", rief ich "sagt, ich liebe dich!" und warf die Rosenblätter in die Luft über mir. "Und du? Liebst du mich?" fragte ich sie, als sie bei mir war. Sie legte mir ihre Hand auf die Brust. "Frag dein Kleeblatt." sagte sie
 
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find deine sachen ja meistens ganz cool aber das teil da geht überhaupt nicht 8[ ...sowas von schwülstig und.. ka. mag aber auch daran liegen dass wir tiefsten winter haben und ich mich nicht in die situation denken kann^^
 

[fN]Leichnam

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ich weiß, die schwülstigkeit ist heftig, aber hier durchaus gewollt. es gibt ja kein happy end. ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist. ich hab auch überlegt, ob ich es etwas offensichtlicher schreibe, aber man will ja den leser auch ein bisschen fordern. ;)
 
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muss mich Trust anschließen im großen Teil. Ohne, dass ich nun Ahnung von der Materie hätte, aber das klingt einfach zu prätenziös. Ok, das ist gewollt, lenkt aber für mich das Geschriebene ins Unwesentliche. Ich mag mich jetzt in die Nesseln setzen mit der Aussage, aber fordert es den Leser nicht nur, wenn tiefere Geschichten in dem Stil geschrieben werden als Triviales à la "liebesgeschichte auf der Wiese"?
Die Stelle mit dem Vogel find ich zudem unstimmig - Also das ist jetzt nur meine eigene Vorstellung, aber: Ich stell mir dein Setting vor. Liege auf der Wiese, warme Luft, Vögelzwitschern. Wie um alles in der Welt können die Laute der Vögel dich vom Einschlafen abhalten, wenn du so verliebt bist? Versteh mich nicht falsch, aber ich glaube, dass das Bild m.E. nicht richtig rüberkommt. Die Situation, in der du dich anfangs befindest bzw so beschreibst ließe dich das Zwitschern vergessen, bzw es würd zur friedlichen Stimmung beitragen.

Wie ich bereits zu Beginn sagte, habe ich wenige Erfahrungen auf dem Gebiet; ich wollte nur die Wirkung auf mich erläutern.
 
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ich weiß, die schwülstigkeit ist heftig, aber hier durchaus gewollt. es gibt ja kein happy end. ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist. ich hab auch überlegt, ob ich es etwas offensichtlicher schreibe, aber man will ja den leser auch ein bisschen fordern. ;)

ist mir tatsächlich beim ersten lesen nicht aufgefallen, ändert aber trotzdem nichts an der sprache ..aber das liegt auch an mir, ich lese bücher/geschichten/eigentlich alles am liebsten in klarem neudeutsch^^
 
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Die Pointe finde ich sehr gelungen, der Stil ist mir auch ein wenig zu dickflüssig. Weniger Adjektive würden dem Text mehr Platz zum Atmen bieten. Besonders die übertriebene Betonung der Farben gefällt mir nicht, da die Farben auf der Handlungsebene relativ unbedeutend sind.
 
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